Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RS485 Abschlusswiderstand


von Matthias D. (marvin42)


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Hallo,

wir haben an einem Industrie-PC einen 5V/TTL Ausgang, dessen Signal wir 
ca 30-60 m, quer durch eine Fertigungsanlage, zu einem Sensor übertragen 
müssen. Es handelt sich dabei um ca. 5 µs breite Impulse, die alle 2-10 
ms übertragen werden. In der Umgebung gibt es eine fröhliche Auswahl an 
Antrieben mit FUs und allem was EMV lustig macht.

Als schnelle und günstige Lösung haben wir eine Schaltung mit einem 
75174 bzw 75175 aufgebaut und verwenden der Einfachheit halber eine 
normale CAT5 Ethernet-Leitung - nun kommt die Frage nach den 
Abschlusswiderständen.

Bei "normalem" RS-485 und CAN werden meistens 120 Ohm eingesetzt, bei 
Profibus auch mal aktive Terminierung (390-220-390). Der CAT5 
Wellenwiderstand liegt meistens bei 100-105 Ohm, also haben wir zunächst 
100 Ohm eingesetzt und das Signal sieht (Oszi, mit 50 m CAT5 Leitung) 
soweit auch gut aus.

Ich denke, das ist soweit ok - oder könnten wir das noch verbessern ? 
Wäre eine aktive Terminierung hier ein Vorteil ? Ich kenne das nur von 
SCSI und Profibus, vermute aber, das wäre hier mit Kanonen auf Spatzen 
geschossen..

danke für euren Beitrag
Matthias

von PissyPant (Gast)


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wir haben gute erfahrungen mit 75 ohms gemach

von Purzel H. (hacky)


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Man kann die ueberaus hohe Verlustleistung reduzieren, indem man in 
Serie zum Widerstand noch einen 1uF Kondenser macht.

von RainerK (Gast)


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Hallo,

RS485 ist für eine Termninierung mit 120Ω an beiden Enden des Busses 
spezifiziert und es gibt keinen Grund davon abzuweichen. Ob der Z-Wert 
des Kabels (CAT, Klingeldraht oder sonst was) zwischen 100 u. 150Ω 
liegt, ist ziemlich unerheblich.

Der Einsatz eines Serienkondensators ist nur dann angebracht, wenn lange 
Pausenzeiten auf dem Bus auftreten. Schaden tut er aber nicht und ist 
auch manchmal in fertig konfektionierten Terminierungen enthalten. Weil 
bei der Schaltung des Busses über Patchfelder mögliche Bedienungsfehler 
evtl. Gleichspannung einer falschen Leitung auf den Bus bringt, kann 
damit das Verdampfen der Terminierung verhindert werden.

Die oben erwähnten 75Ω halte ich für Unfug oder verwendet jemand 
Koax-Kabel für RS485-Busse?
Wenn nur ein 75Ω-Widerstand an einem kurzen Bus hängt, ist das aber 
egal. Dann kann man die Terminierung aber auch ganz weglassen.

Es grüßt RainerK

von Falk B. (falk)


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@  Matthias D. (marvin42)

>Ich denke, das ist soweit ok

Ja.

>- oder könnten wir das noch verbessern ?

Nein.

>Wäre eine aktive Terminierung hier ein Vorteil ?

Nein.

@  RainerK (Gast)

>RS485 ist für eine Termninierung mit 120Ω an beiden Enden des Busses
>spezifiziert

nein.

>Ob der Z-Wert
>des Kabels (CAT, Klingeldraht oder sonst was) zwischen 100 u. 150Ω
>liegt, ist ziemlich unerheblich.

Unsinn. Der Wellenwiderstand bestimmt den Wert der Terminierung. Den 
RS485 Treibern ist der egal.

>Die oben erwähnten 75Ω halte ich für Unfug

Warum? Oben sagst du noch, der Wert ist egal.

MfG
Falk

von RainerK (Gast)


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Es ist doch immer wieder erbaulich, wenn hier auf Beiträge geantwortet 
wird, nur um dem eigenen Bedarf an Widerspruch zu genügen. Das gipfelt 
dann bisweilen darin, dass - wie hier auch wieder - die Fakten garnicht 
widerlegt werden. Ich gehe mal davon aus, dass die vergangene Nacht für 
den Schreiber nicht erholsam genug ausgefallen ist. Das Frühstück war 
dann vermutlich auch nicht dazu geeignet, die Hirnleistung wieder auf 
das notwenige Niveau zu heben. Insofern kann man dann nur hoffen, dass 
nicht noch weitere Mitmenschen in den zweifelhaften Genuss der 
sinnfreien Ergüsse kommen und zwischen Fakten und unbegründetem 
Widerpruchsgeschwätz unterscheiden können.

Es grüßt RainerK

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Im Zweifel ist das Betrachten des Signals an einem Speicheroszi doch 
immer die beste Möglichkeit, einen Bus hinsichtlich der Qualität des 
Signals zu optimieren. Empirisches Ermitteln der benötigten Werte geht 
über reines Schulbuchwissen hinaus.

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