Hallo Forum, ich bin immernoch auf der Suche nach geeigneter Hardware für einen kleinen, aber leistungsfähigen Router mit 4-5 Schnittstellen. Außerdem sollte das alles halbwegs stromsparend und langlebig sein. Dabei bin ich über ein System gestolpert, das meine Wünsche eigentlich wunderbar erfüllt: 4x Gigabit-LAN onboard, 2GB RAM, CF-Slot, SATA & ein PCI-Slot. In den PCI-Slot käme dann einfach eine 5. Netzwerkkarte und ich hätte meinen perfekten Router :) Etwas Bauchschmerzen bereitet mir allerdings die CPU: Auf dem Board ist ein Sockel 478 vorgesehen, empfohlen wird ein Intel Celeron Mobile. Der Sockel ist offenbar schon relativ alt, geeignete CPUs mit geringem Stromverbrauch sind absolute Mangelware. Als Alternative kommen relativ viele Plattformen mit Atom-CPU auf den Markt. Leider müsste ich bei den Kisten immer einen Kompromiss eingehen. Einen PCI-Slot habe ich bei noch keinem System gefunden. Fast immer sind Realtek-Netzwerkkarten verbaut, der Slot für eine CF-Karte hängt an einem USB-Interface was wieder Stress mit Linux gibt, ... Ich würde mich freuen, wenn ihr einfach mal eure Meinung zu dem Thema schreibt. Worauf sollte ich eurer Meinung nach mehr Wert legen? Wie steht es z.B. beim Stromverbrauch, Atom 525 vs. Celeron Mobile? "Vollständiger" PCI-Slot vs. interne PCI-Express Mini Slots? CF-Karte vs. kleiner SSD? "Gereifte" Hardware vs. moderne CPU mit möglichen Kinderkrankheiten? Unter 500€ bekomme ich eh keines von diesen Geräten. Was wäre euch also wichtiger? Danke!
Definiere die Aufgaben, die das Gerät erfüllen soll. Wozu braucht ein Router GBit-Ethernet? Wozu die große Anzahl an (Netzwerk-?) Schnittstellen? Prozessoren für den toten Sockel 478 gibt es natürlich antiquarisch, so etwas sollte man aus gebrauchten Notebooks ausschlachten können, ein Pentium M könnte eventuell auch funktionieren (und wäre einem Celeron Mobile gegenüber zu bevorzugen).
Rufus Τ. Firefly schrieb: > ein Pentium M könnte eventuell auch funktionieren Leider nicht mit diesem Board, da der Pentium M Sockel 479 benötigt. Wenn man schon so viel Geld ausgeben will, dann kann man auch einen Lancom kaufen, der alle möglichen Features incl. VLAN mitbringt, stabil läuft und noch weniger Strom verbraucht. Aber wenns denn selbst gebastelt sein soll...
Icke ®. schrieb: > Leider nicht mit diesem Board, da der Pentium M Sockel 479 benötigt. So konsistent, wie Intel mit den Prozessorsockeln umgegangen ist, verwundert das nicht. Es gibt wohl* auch zwei mechanisch zueinander inkompatible Sockel für unterschiedliche Ausführungen des Pentium M - grandios. Das ist einer der Gründe, warum ein Prozessorupgrade bei einem Intel-System meist in einem Mainboardtausch resultiert. Ob das bei AMDs Sockeln tatsächlich besser ist, vermag ich mangels Erfahrung mit neueren AMD-Systemen nicht zu beurteilen. Wozu der Threadstarter in einem Router all die genannten Dinge benötigt, würde mich dennoch interessieren. *) ich habe vor einiger Zeit einen aus einem alten Notebook ausgebauten Pentium M (1.7 GHz) in ein anderes etwas neueres Notebook mit Celeron M (1.8 GHz) verpflanzen wollen und (nicht wirklich) erstaunt feststellen müssen, daß das unterschiedliche Sockel waren.
Die Sockelvielfalt hat teilweise wirklich technische Gründe. Der Pentium M war ursprünglich nur für Notebooks vorgesehen und da brauchte man einen platzsparenden Sockel. Und im Desktop-Bereich liegt das wohl hauptsächlich an geänderten Busarchitekturen und/oder zusätzlich benötigten Stromversorgungspins. Ich finde es nicht weiter dramatisch, da ein Prozessorupgrade nur selten vorkommt und dann i.d.R. auch das Drumherum technologisch überholt ist, sodaß meist eh ein neues Board fällig wird. Mich nerven eher die teilweise verwirrenden Bezeichnungen. Früher konnte man direkt an der Typbezeichnung die Leistungswerte ablesen, jetzt muß man immer erst nachschlagen. Abstrus ist auch die Tatsache, daß oft die gleichen CPUs, die bei Einführung Pentium hießen, später als Celeron verkauft wurden.
Der Grund für Sockel 479 war recht einfach. Zwar hat der Banias seinerzeit den Quad-Pumped-Bus wie der P4, die Treiber hingegen waren teilweise CMOS und nicht GTL. So hat man mechanisch verhindern wollen daß die CPU gegrillt wird.
>Definiere die Aufgaben, die das Gerät erfüllen soll. Routing, Firewall, Proxy, Inhaltsfilter, VPN. Nebenbei noch etwas "Kleinkram" wie DHCP, PPPoE, ... >Wozu braucht ein Router GBit-Ethernet? Weil durch den Router Backups zwischen zwei Netzbereichen laufen. >Wozu die große Anzahl an (Netzwerk-?) Schnittstellen? Für verschiedene Netzbereiche, konkret: Internes Netz, WLAN, DMZ, WAN und ein Werkstatts-Netz, an das virenverseuchte Kisten kommen. VLAN kommt hierbei übrigens nicht in Frage. 1. stehe ich zu meiner Paranoia, wenn ich sämtliche Interfaces der Firewall an einen Switch klemme, kann ich das System auch gleich in eine VMWare packen. 2. kann der aktuell verbaute Switch keine VLANs, den wollte ich auch so schnell nicht austauschen. >Aber wenns denn selbst gebastelt sein soll... Muss nicht, bis jetzt ist mir aber noch kein Hersteller bekannt, der für einen erträglichen Preis ein Gerät liefert was mit der Funktionsvielfalt von einem Linux-Router mithalten kann.
Leo-andres H. schrieb: > ich bin immernoch auf der Suche nach geeigneter Hardware für einen > kleinen, aber leistungsfähigen Router mit 4-5 Schnittstellen. Außerdem > sollte das alles halbwegs stromsparend und langlebig sein. > > Dabei bin ich über ein System gestolpert, das meine Wünsche eigentlich > wunderbar erfüllt: 4x Gigabit-LAN onboard, 2GB RAM, CF-Slot, SATA & ein > PCI-Slot. > In den PCI-Slot käme dann einfach eine 5. Netzwerkkarte und ich hätte > meinen perfekten Router :) > > Etwas Bauchschmerzen bereitet mir allerdings die CPU: Auf dem Board ist > ein Sockel 478 vorgesehen, empfohlen wird ein Intel Celeron Mobile. Wenn das noch Sockel 478 ist, dann darfst Du davon ausgehen, dass die NICs am PCI-Bus hängen. Und da ein normaler (32 Bit, 33 MHz) PCI-Bus ohnehin schon für ein Gigabit-Ethernet zu langsam ist, ist er das für 5 NICs erst recht. Vergiss das also. Wenn Du meinst, Gigabit wirklich zu brauchen, dann muss da auch genügend Dampf dahinter sein. Heißt also: hochwertige NICs von Broadcom, Intel, Marvell, jeder NIC an einer PCI-Express Lane, und eine halbwegs leistungsfähige CPU, dann sollte das flutschen. Mein Tipp zu dem Thema: Eines von diesen Asus-Boards: (Hinweis: bei Asus auf der webseite nicht unter "Mainboards", sondern unter "Server" schauen) P5BP-E/4L P5BV-C/4L P5M2-E/4L Sind alles Sockel 775 Serverboards mit Intel-Chipsatz, IPMI-Support, Onboard-Grafik und 4 leistungsfähigen Gigabit-NICs mit PCI-E Anbindung, also genau das richtige für einen Router. Dann 2 GB RAM, einen sparsamen Prozessor und irgendein Disk-On-Module für SATA oder IDE, und das wärs dann. Bei Bedarf gibts genug Slots, um noch weitere PCI-E Netzwerkkarten hinzuzufügen, und unter Linux hab ich das ganze auch schon im Langzeit-Dauerbetrieb laufen sehen. Von daher kann ich mich dafür verbürgen, dass das von mir empfohlene Zeugs funktioniert und auch annehmbar schnell ist und nicht unnötig viel Heizleistung liefert. fchk
Frank K. schrieb: > Sind alles Sockel 775 Serverboards mit Intel-Chipsatz, IPMI-Support, > Onboard-Grafik und 4 leistungsfähigen Gigabit-NICs mit PCI-E Anbindung, > also genau das richtige für einen Router. Wurde in dem anderen Thread glaub ich schon vorgeschlagen. Aber was er sucht, ist ein SUV, der nur zwei Liter Sprit braucht und nicht mehr kostet als ein Kleinwagen. Nachtrag: Da ist der alte Thread. Beitrag "Stromsparende Hardware für Linux-Router"
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