Forum: Ausbildung, Studium & Beruf stelle gefunden, passt aber eigetnlich nicht


von psi (Gast)


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hallo

Habe bei einer Firma in meiner nähe eine interessante Stelle gefunden. 
Von der Firma hört man nur gutes, dazu liegt der Tätigkeitsbereich 
durchaus in meinem Interesse.
Problem ist nur, dass ich die Anforderungen nicht erfülle, eigentlich so 
gar nicht. Man hört ja oft, man soll sich doch einfach mal Bewerben, 
könnte ich natürlich auch machen, aber ich weiß nicht ob das so gut ist. 
Denn die Firma hat immer wieder mal interessante Stellen offen, 
vielleicht auch bald eine, die besser zu mir passt, wohl gemerkt 
vielleicht.
Im Tätigkeitsbereich steht z.b. Linux-Programmierungen und Erfahrung mit 
C++. Kann ich beides nicht, hab das hobby mäßig nur mal angeschnitten. 
Dann aber aus Zeitmangel wieder stilllegen müssen.
In der Stellenanzeige steht nichts über Abschlüsse oder sonstiges, nur 
eben der Tätigkeitsbereich und, dass man mit Linux und C++ Erfahrung 
haben soll.
Kommt es gut, wenn ich mich jetzt trotzdem auf die STelle bewerbe, auch 
wenn ich sie ziemlich sicher nicht bekommen werde, da ich die 
Anforderungen ja so gar nicht erfülle?
Einerseits denke ich mir, dass sie mich dann vielleicht schon mal kennen 
lernen können und ich vielleicht bei einer anderen Stellenausschreibung 
mehr Chancen habe. Vielleicht gibt es ja auch eine andere Stelle die sie 
mir anbieten könnten, wer weiß...
Andererseits denke ich mir, dass ich eventuell Gefahr laufe, bei der 
Firma als "Spinner/Träumer" (nicht zu wörtlich gemeint) angesehen werde, 
da ich die Anforderungen ja nicht erfülle und bei einer anderen 
Stellenausschreibung der Firma dann von vornherein abgehackt bin. Das 
möchte ich natürlich vermeiden.

Was meint ihr, was ist sollte man tun?

von Purzel H. (hacky)


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Kommunizieren, dass du das "fast" kannst, dh zumindest viel Interesse 
daran hast. Und es schnell lernen wuerdest. Da die Firmen heutzutage 
kaum einen Lohn bezahlen wollen, sollen sie dich dafuer wenigstens etwas 
lernen lassen.

Die Loehne heutzutage sind dermassen tief, dass es fuer Spezialisten auf 
einem Gebiet nicht lukrativ ist. Lieber wenn's nicht mehr spannend ist 
mal was Neues Lernen.

von Floh (Gast)


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psi schrieb:
> Im Tätigkeitsbereich steht z.b. Linux-Programmierungen und Erfahrung mit
> C++. Kann ich beides nicht, hab das hobby mäßig nur mal angeschnitten.

Was hast du den gelernt/ studiert?

von psi (Gast)


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hab Elektroniker für Geräte und Systeme gelernt. Liegt aber auch schon 
ein paar Jahre zurück. In der Lehre hatte ich in der Berufsschule mal 
kurz programmieren.
Das war aber nun wirklich nicht dramatisch, ein bisschen was in ein pic 
eintippen und den ein oder anderen Programmablaufplan erstellen...

von Falk B. (falk)


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@  psi (Gast)

>hab Elektroniker für Geräte und Systeme gelernt. Liegt aber auch schon
>ein paar Jahre zurück. In der Lehre hatte ich in der Berufsschule mal
>kurz programmieren.
>Das war aber nun wirklich nicht dramatisch, ein bisschen was in ein pic
>eintippen und den ein oder anderen Programmablaufplan erstellen...

>Im Tätigkeitsbereich steht z.b. Linux-Programmierungen und Erfahrung mit
>C++. Kann ich beides nicht, hab das hobby mäßig nur mal angeschnitten.
>Dann aber aus Zeitmangel wieder stilllegen müssen.

>Was meint ihr, was ist sollte man tun?

Die Finger davon lassen, du machst dich lächerlich! Nee, du wirst Glück 
haben, dass sie dich in der 1. Stufe der Bewerbung (bei Lesen deiner 
Unterlagen) ganz fix aussortieren.

Was für Ideen hast du eigentlich? PISA-Kind?

Firmen suchen meist fähige Leute, denen sich nicht das kleine 1x1 
beibringen müssen. Und wenn gleich man sich, mal mehr, mal weniger, 
einarbeiten muss, so ist ein Job kein Studium oder Ausbildung.

Schuster bleib bei deinen Leisten.

MFG
Falk

von Mario (Gast)


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Bewerben kann nicht schaden. Ich glaube nicht das die abgelehnten 
Bewerbungen irgendwie erfasst und die Bewerberdaten gespeichert werden.

Solltest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden dann bist du 
jedenfalls nicht in der Kategorie "Spinner/Träumer" gelandet.

Nur Mut!!

von Falk B. (falk)


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Noch ein Träumer . . .

von Mark B. (markbrandis)


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psi schrieb:
> Man hört ja oft, man soll sich doch einfach mal Bewerben

Bei einer konkreten Stellenausschreibung gilt das aber nur dann, wenn 
die Anforderungen zwar nicht ganz, aber doch zu einem guten Teil mit der 
eigenen Qualifikation übereinstimmen.

Warum probierst Du es nicht mit einer Initiativbewerbung? Stelle dar, 
was Du kannst und wenn das Tätigkeiten sind, die diese Firma generell 
immer mal wieder brauchen kann, dann kann ein Versuch nicht schaden. 
Sich auf eine Stelle zu bewerben, bei der von vornherein klar ist dass 
es nicht passt, ist Zeitverschwendung.

von olibert (Gast)


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psi schrieb:
> Im Tätigkeitsbereich steht z.b. Linux-Programmierungen und Erfahrung mit
> C++

Es kommt darauf an, ob "Linux-Programmierungen" im 
Haupttaetigkeitsbereich liegt oder nicht. Falls es nur in einer lange 
liste von gewuenschten Qualifikationen angefuehrt ist, wuerde ich mich 
auf alle Faelle bewerben.

Auch kannst du davon ausgehen, dass derjenigen, der die 
Stellenbeschreibung verfasst hat, nicht viel Ahnung von der Materie hat. 
"Linux-Programmierungen" kann Shell, Perl, Python und/oder 
Treiberentwicklung in C sein.

Im Zweifelfall bewerben und bei einem eventuellen Phone-Screening mehr 
Informationen an Land ziehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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olibert schrieb:

>Es kommt darauf an, ob "Linux-Programmierungen"
>im Haupttaetigkeitsbereich liegt oder nicht.

Diese Anfragen für Linux-Programmierung hatte ich aber öfter auch schon. 
Diese Dinge sind ja stark im kommen, daß man auf jeden kleinen 
Controller ein Linux-System installiert. Im Gespräch mit den Leuten 
stellte sich da ausnahmslos immer heraus, daß man gerne einen hätte, der 
sofort loslegt. Am liebsten schon vorgestern. Daß man jahrelang C 
programmiert hat, und den Umgang mit µC gut beherrscht, reicht meistens 
nicht. Und für eine Einarbeitung reichen da 2 Wochen auch nicht.

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>stellte sich da ausnahmslos immer heraus, daß man gerne einen hätte, der
>sofort loslegt. Am liebsten schon vorgestern. Daß man jahrelang C
>programmiert hat, und den Umgang mit µC gut beherrscht, reicht meistens
>nicht. Und für eine Einarbeitung reichen da 2 Wochen auch nicht.

Beitrag "Re: stelle gefunden, passt aber eigetnlich nicht"

MfG
Falk

von Wilhelm F. (Gast)


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OK, Falk, du hattest es schon umschrieben. Ich habe zur Zeit selbst so 
eine Anfrage, bei der ich noch schwanke. Und mir mulmig ist. Es geht da 
um reine Hardware, allerdings ein Spezialgebiet. Man hätte da gerne auch 
einen, der idealerweise sofort loslegen kann. Das müßte ich aber 
eigentlich auch können, wenn auch nicht sofort. Wobei mein Steckenpferd 
eher auf µC und Programmierung liegt. Eine neue Aufgabe erweitert aber 
auch das Tätigkeitsprofil, wenn es mit so einer Stelle klappt.

Der Vermittler bat mich aber darum, ein Detail aus der Anforderung in 
meinen Lebenslauf hinein zu bringen/schummeln. Das ist mir gar nicht so 
geheuer. Klar bin ich mir darüber bewußt, daß die nur am Geld verdienen 
interessiert sind, egal was aus mir wird.

Ganz uninteressant scheint es aber nicht, µC und Programmierung bleiben 
einem ja noch fürs Hobby erhalten. Und das Wesen des Ingenieurs ist ja 
auch, nicht schon alles zu können, sondern neue Dinge zu evaluieren. 
Jedenfalls muß ich was beginnen, kann nicht bis 65 arbeitslos bleiben.

von oszi40 (Gast)


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Es bleibt immer die Frage wieviele sich auf diese Stelle bewerben. Wenn 
schon 100 Profis die Anforderungen erfüllen, wirst etwas Besonderes 
vorweisen müssen, was sie wirklich brauchen.

Manchmal könnte auch eine telefonische Nachfrage schon etwas Licht ins 
Dunkel bringen. Evtl. laufen noch weitere Ausschreibungen, die noch 
keiner gefunden hat oder wo einer abgesprungen ist? Wer nicht fragt hat 
schon verloren!

von Michael K. (charles_b)


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eigentlich hätte der Themenersteller schreiben müssen. stellenANZEIGE 
gefunden.

So denkt man, er hätte schon wo angefangen und merkt jetzt, dass es ihm 
nicht liegt.

In der Zeitung sind Stellenanzeigen - keine Stellen.

Und selbst wenn die Qualifikation 100% passt - selbst das ist keine 
Garantie auch nur für ein erstes Vorstellungsgespräch.

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>eine Anfrage, bei der ich noch schwanke. Und mir mulmig ist. Es geht da
>um reine Hardware, allerdings ein Spezialgebiet.

Was?

> Man hätte da gerne auch
>einen, der idealerweise sofort loslegen kann. Das müßte ich aber
>eigentlich auch können, wenn auch nicht sofort.

Du eierst ganz schön rum. Hoffentlich macht du sowas nicht in 
Bewerbungsgesprächen.

> Wobei mein Steckenpferd
>eher auf µC und Programmierung liegt.

Weil es dir am meisten Spass macht oder deine Kernkompetenz ist? Aber 
wie stehst du zu deiner neunen, potentiellen Aufgabe? Eher viel Neuland 
oder "nur" etwas Neuland?

MFG
Falk

von Leo .. (-headtrick-)


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@psi
Steht denn in der Offerte was von Elektroniker oder eher Techniker oder
Ingenieur?
Bei erstgenannten kannste dich zwar bewerben, setzt dich allerdings
der Gefahr aus, das die glauben, das du denen wegen der fehlenden
Kenntnisse nur die Zeit stiehlst. Sollte man vermeiden weil deine
Bewerbung vermutlich vermerkt wird.
Ein Telefonat, die fehlenden Kenntnisse dabei transparent zu machen
und abzuklären welche Alternativen es gibt, könnte vorteilhaft sein.
Vielleicht gibts ja eine flexible Einstellung wo man dich zu schulen
bereit wäre. Wenn eine höhere Qualifikation (Techn.,Ing.) verlangt
wird, die du sowieso nicht hast, brauchste dich kaum bemühen.
Dann wäre es reines Glück wenn man sich da anders entscheiden würde
weil die Personalauswahl nicht mal so aus dem Handgelenk stattfindet.
Ich wäre da vorsichtig, da du dir je nach dem wie das betrieblich
gehandhabt wird einiges verderben kannst.

von Wilhelm F. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

>Was?

Da schreibe ich aus verständlichen Gründen jetzt nichts zu, bevor es 
jemand relevantes im Internet findet. Aber ich könnte es ganz sicher, 
wenn ich nicht gleich nach einer Woche das fertige Produkt präsentieren 
muß.

>Du eierst ganz schön rum. Hoffentlich macht
>du sowas nicht in Bewerbungsgesprächen.

Exaktes weiß ich selbst nicht, habe nur mit Vermittlern zu tun. So was 
wie Consulter, Personalberater, Unternehmensberater, Head-Hunter, die im 
Auftrag für ein Unternehmen jemanden suchen. Noch nicht mal die 
Zielfirma ist mir bekannt, da hält man sich bedeckt. Das ist in der 
Regel immer so. Die möchten ja verhindern, daß man die Firma selbst 
findet, und sie umgeht. Da würde ja die Vermittlungsprovision entgehen. 
Nur ein Umkreis von etwa 50km wurde mir genannt, mit der Frage, ob ich 
umzugsbereit sei.

>Aber wie stehst du zu deiner neunen, potentiellen
>Aufgabe? Eher viel Neuland oder "nur" etwas Neuland?

Sagen wir es mal so: Meistens ist es ja in der Realität nicht das 
Lieblingsthema, was man neu entwickelt, sondern das, was die Firma 
benötigt. Damit hätte ich gar keine so großen Probleme. Wenn es denn 
auch mal eher Hardware als Software ist. Das liegt ja soweit nicht 
auseinander, wenn ich Mikroelektroniker bin. Und der soll ja Hardware 
und Software können. In die Details muß ich mich natürlich einarbeiten, 
ich bin nicht der liebe Gott.

Aber Falk, sag nicht mehr, daß ich herum eiern würde. Ich kann mir ja 
noch nicht mal das Unternehmen anschauen. Das bekomme ich sehr 
wahrscheinlich erst einen Tag vorher konkret mitgeteilt, wenn ich dort 
zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde.

Letztens sollte ich für so einen Vermittler noch einen 
Verschwiegenheitsvertrag unterschreiben. Mit ein paar unangenehmeren 
Klauseln drin. Ja, das reicht dann irgendwo aber, habe sie sofort in den 
Wind geblasen.

von psi (Gast)


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@ Leo:

In der Anzeige steht nichts zu Abschlüssen drin, nur eben die 
Anforderungen. Nichts über Elektrotechniker, Ingenieur, Facharbeiter 
oder sonst was.
Ich denke ich werde, wenn überhaupt anrufen und nachfragen. Möchte mir 
wegen einer wohl eher Chancenlosen Bewerbung nichts verbauen.

von Leo .. (-headtrick-)


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@psi
Gut.

@Wilhelm Ferkes

>Noch nicht mal die Zielfirma ist mir bekannt, da hält man sich bedeckt.
Leider ein Übel, das man eigentlich nicht so hinnehmen sollte.
Schließlich bekommt die Firma dein ganzes Leben auf dem Silbertablett
und du bekommst dann im schlimmsten Fall was von Fa. Binladen o.ä. oder
von einer Firma die du schon auf der eigenen schwarzen Liste ist.
>Das ist in der Regel immer so.
Weil wir es zulassen und lieber mit hechelnder Zunge auf einen
guten Job hoffen. Ist ja entwürdigend.
>Die möchten ja verhindern, daß man die Firma selbst findet, und sie
>umgeht. Da würde ja die Vermittlungsprovision entgehen.
Nicht wenn die Vermittlungsbranche genügend Rückrad zeigt und in
ihren Verträgen sicher ihre Provisionen vereinbart, selbst wenn ein 
Arbeitsvertrag anders zustande kommt. Machen Makler auf dem 
Immobiliensektor teilweise ja auch.
Außerdem verlangen die Vermittler wohl Exklusivrechte bei der
Vermittlung, sonst fassen die das erst gar nicht an.
Als Bewerber ist das keine zu empfehlende Vorgehensweise weil das
ganze vom Ablauf schon sehr nahe der Sklaverei kommt. Nur wir
haben es in der Hand solche Machenschaften zu verhindern.
Hast du denn da schon Langzeiterfahrung und begründen die eine
Ablehnung?
Werden Sperrvermerke, falls du überhaupt welche nutzt,
berücksichtigt?
Gab es schon Angebote und wurde dein Profil korrekt
berücksichtigt?

Wäre nicht uninteressant mal ein paar Erfahrungen zu hören.

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