Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Passende Messspitzen für DMM und Kalibrierung


von Martin (Gast)


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Hallo,

ich habe vor einer Weile mal ein Voltcraft 96 bei eBay ersteigert. 
Leider sind die zwei dazu gelieferten Messpitzen absolut unbrauchbar.
Meine Frage ist deshalb:
Ist es eigentlich egal, welche Messspitzen man für ein Multimeter kauft? 
Oder müssen die zum Gerät passen? (Im Sinne elektrischer Eigenschaften, 
denn die Spitzen haben doch einen bestimmten Widerstand oder ist der bei 
allen Spitzen gleich?)
Wüsste vielleicht jemand wo ich speziell für das Voltcraft 96 welche 
bekomme?

Meine zweite Frage wäre ob man so ein DMM auch selbst kalibrieren kann?

Besten Dank und viele Grüße!

von Tobi B. (civ)


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Im Gegensatz zum Oszi sind beim Multimeter die Messspitzen relativ egal.
Nur für die Widerstandsmessung sollten die Spitzen einen möglichst 
geringen Widerstand haben. Aber der lässt sich auch herausrechnen wenn 
man es braucht.

von Etrick (Gast)


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Was meinst Du mit kalibrieren?
Das (unnötige) Papier, das man für iso9000 und solche Scherze braucht? 
Nö, das geht nur gegen Geld bei denen , die diese Papiere ausstellen 
dürfen.
Oder das Messgerät neu einstellen? Dafür ist eine typabhängige Anleitung 
und ein um den Faktor 10 besseres Normal als dein Messgerät nötig.

Gruß

Achim

von Martin (Gast)


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Hey,

mit kalibrieren meine ich eine "Eichung" des Messgeräts.

von Normal (Gast)


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Hallo,

- Eichung kann nur das Eichamt, dies stellt Dir den Eichschein aus.
- Kalibrierung führt ein Kalibrierlabor durch und stellt Dir ein
  Kalibrierzertifikat aus (ISO9000 etc)

Für priv. Zwecke kannst Du Dein Messgerät mit einem anderen
geliehenden "gegenkalibrieren" oder es an eine Dir bekannte
Referenz halten.

Gruß

Clemens

von Martin (Gast)


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Hey Clemens,

wie ich etwas kalibriere ist mir schon klar. Ich frage mich nur, wo ich 
am Mulitmeter drehen muss um quasi den "Offset" (zur Referenz und falls 
es überhaupt einen gibt).

Besten Gruß

von Martin (Gast)


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@Tobi
Warum sind sie für ein DMM "relativ" egal und für ein Oszilloskop nicht?
Kannst du mir das technisch begründen?

Ich hatte folgende Überlegung:
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hersteller, der ein DMM verkauft ja 
den Widerstand der Messspitzen kennt und diesen im Gerät bereits mit 
"verarbeitet" ("rausrechnet"). Wenn ich irgendwelche Spitzen kaufen, die 
einen anderen Widerstand haben, würde das ja dann die Messung fälschen 
(es sei denn es gäbe eine Norm und alle Messpitzen haben den gleichen 
Widerstand).

von Skua (Gast)


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Martin schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hersteller, der ein DMM verkauft ja
> den Widerstand der Messspitzen kennt und diesen im Gerät bereits mit
> "verarbeitet" ("rausrechnet").

Träum weiter.

Aber mal im Ernst: Probleme mit dem Widerstand der Leitungen ist meist 
geringer als das der Übergangswiderstände der Stecker.
Und das auch nur bei Messungen Niedriger Widerstandswerte.

Faustregel: Billig lohnt nicht.

von Tobi B. (civ)


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Martin schrieb:
> @Tobi
> Warum sind sie für ein DMM "relativ" egal und für ein Oszilloskop nicht?
> Kannst du mir das technisch begründen?
Tastköpfe für Oszilloskope sind fast eine Wissenschaft für sich.
Beim Oszi kommt es auf Phasenlaufzeiten, Amplitude, Kompensation, 
Impedanz... des Tastkopf an. Ein falscher Tastkopf ruiniert hier schnell 
die ganze Messung.
Auf die schnelle erklärt sich das nur sehr schwer.
Mehr gibts hier:
http://www.tek.com/Measurement/App_Notes/ABCsProbes/60W_6053_9.pdf
(Muss man sich jedoch kurz anmelden)

> Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hersteller, der ein DMM verkauft ja
> den Widerstand der Messspitzen kennt und diesen im Gerät bereits mit
> "verarbeitet" ("rausrechnet").
Normalerweise nicht.
Außerdem nimmt man für die Fälle wo es auf diese Genauigkeit ankommt 
eine Vierdrahtmessung, bzw für sehr kleine Widerstände ein 
Milliohmmeter.
Damit hat man diese Probleme schlicht und einfach nicht mehr.

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