Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Minimalkonfiguration - was ist unbedingt nötig?


von Alexander S. (knut740)


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Hallo,

ich möchte ein ganz einfaches Programm:

- zwei digitale Eingänge abfragen und einen Ausgang schalten

auf einer möglichst kleinen, platzsparenden Anordnung laufen lassen.

Ich meine, ein kleiner AVR (klein an Baugröße und klein an 
Leistungsfähigkeit und klein an Stromverbrauch) müsse her, ein passendes 
Programmiergerät und möglichtst wenig externe Bauteile.

Mein normalerweise benutzer Aufbau für Atmega32 mit Spannungsregler samt 
zugehörigen Kondensatoren, mit Oszillator usw usf und dazu das 
Olimex-AVR-Programmiergerät P40 8535 sind hier unpassend.


Ich dachte an einen kleinen AVR, aber trotzdem mit internem Oszillator, 
Betriebsspannung 3V!

Kennt jemand vielleicht eine Beschreibung einer solchen 
Minimal-Steuerung?
Ich denke, es gibt im Netz viele solcher Beschreibungen, aber die 
interessantesten als Anhang von irgendwelchen Projekten und deshalb 
schwer zu finden. Ich dachte, hier gibt es Experten, die mit diesem 
Problem vertraut sind und einen Link aus den Ärmel schütteln können.

Vielen Dank schon mal
Alexander

von Floh (Gast)


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nimm nen tiny45 oder so was, das sind 8beinige AVRs.
interner Oszillator und Spannungsbereich bis 1.8 Volt runter.

von MarioT (Gast)


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Alexander Schmeil schrieb:
> ich möchte ein ganz einfaches Programm:
>
> - zwei digitale Eingänge abfragen und einen Ausgang schalten
>
> auf einer möglichst kleinen, platzsparenden Anordnung laufen lassen.

Nand Gatter ?

von Frank B. (foobar)


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ATtiny würde ich auch empfehlen. Hier ein Beispiel mit dem ATtiny 2313:

http://www.frank-buss.de/attiny/

Ist z.B. per AVR-Dragon programmierbar.

Noch kleinere ATtinys, z.B. den hier erwähnten ATtiny 45 mit 8 Pins, 
kannst du natürlich auch nehmen, aber da kannst du keinen in-circuit 
Programmer-Anschluss dann auf deine Schaltung mit draufbauen, falls du 
mehrere IOs brauchst (habe ich zumindest keine Idee, wie das gehen soll 
und HV-Programmierung wird zumindest beim AVR-Dragon ausdrücklich von 
abgeraten für Chips, die in Schaltungen eingesetzt sind). Preislich gibt 
es da kaum Unterschiede. Ab 25 Stück ist der ATtiny 2313 nur 14 Cent 
teurer:

http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=ATTINY45V-10PU-ND

http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=ATTINY2313A-PU-ND

Hat auch einen internen Oszillator, sodaß du also nur den einen 
Abblockkondensator brauchst, wenn der Takt nicht allzu genau sein muß 
und läuft von 1,8 V bis 5,5 V. Wenn du also keine Platzprobleme hast, 
würde ich den größeren Chip empfehlen. Sonst könntest du auch das 
Projekt mit dem größeren Chip entwickeln und dann außerhalb der 
Schaltung einen ATtiny 45 flashen und den dann in die Zielschaltung 
einbauen.

Wenn es wirklich preiswert sein soll, sind PICs meist günstiger, z.B. 
PIC12F508:

http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=PIC12F508-I/SN-ND

Lohnt sich aber nur bei großen Stückzahlen. Für Hobbyprojekte, oder 
kleine Stückzahlen, am besten das nehmen, was du am besten kennst.

von Floh (Gast)


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Frank Buss schrieb:
> habe ich zumindest keine Idee, wie das gehen soll

Du kannst ja ISP benutzen, musst aber sicherstellen, dass im 
Programmiermodus die Signale nicht zu einer ungewollten Fehlfunktion 
führen (negatives Beispiel z.B. ein Schalttransistor an MoSi, der bei 
jedem Impuls aktiviert wird).
:-)

von Frank B. (foobar)


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Floh schrieb:
> Du kannst ja ISP benutzen, musst aber sicherstellen, dass im
> Programmiermodus die Signale nicht zu einer ungewollten Fehlfunktion
> führen (negatives Beispiel z.B. ein Schalttransistor an MoSi, der bei
> jedem Impuls aktiviert wird).
> :-)

Klar, das geht, aber man kann dann nicht alle Pins benutzen. Ich hatte 
z.B. mal einen Fall angedacht, wo ich auch Reset als IO-Pin hätte 
schalten müssen, ich also alle 6 Pins als IO-Pins brauchte und da kann 
man dann ohne HV den Chip nicht mehr neu programmieren. Bei PICs gibt es 
die Einschränkung nicht, daß man den High-Voltage Programmiermodus nicht 
für in-ciruit verwenden sollte, zumindest funktioniert es mit dem PICkit 
problemlos. Man braucht auch nur drei Programmierpins: Vpp, PGD und PGC 
(und Masse) und kann sich den Chip auch nicht per falscher Fuses 
kaputtprogrammieren. Oder darf man die Warnung ignorieren und auch per 
HV mit dem AVR-Dragon in-ciruit programmieren?

von snowfly (Gast)


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ISP an den Tinys ist problemlos möglich.
selbst wenn da ein Schalttransistor mit ner LED dranhängt, dann blinkt 
die LED halt beim flashen. So what...
Blöd ist nur wenn da irgendwas den Pegel festhält und so das Flashen 
verhindert oder die dranhängende CNC Maschine aus dem Fenster hüpft.

von Frank B. (foobar)


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Mit dem Pegel festhalten schlägt Atmel vor, einen Widerstand zu nehmen. 
Ist ja meist auch kein Problem, für jeden Eingang einfach 10 k oder so 
in Serie schalten, wenn es nicht allzu schnell sein braucht. Das Problem 
mit dem Reset-Pin als IO kann man damit aber leider nicht beheben.

von bernie (Gast)


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Frank Buss schrieb:
> Ab 25 Stück ist der ATtiny 2313 nur 14 Cent
> teurer
hm, kostet eher 1,35€ pro stück (17.1.11), wenn ich den preis bei 
digi-key richtig deute:
http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=ATTINY2313A-PU-ND

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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bernie schrieb:
>> teurer
> hm, kostet eher 1,35€ pro stück (17.1.11)
Man beachte die 2 'r' in dem Wort... :-/

von Alexander S. (knut740)


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Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten!

Es handelt sich bei mir um wenige Einzelstücke. Ich werde wohl den 
Atiny2313V nehmen und zum Programmieren einen Dragon.
Der ATtiny2313V ist zwar größer, aber man hat genügend Ports, um ihn in 
der Zielschaltung zu programmieren, was zum Testen der Peripherie recht 
bequem ist.

Wie steht das mit dem (neuen???) Dragon? Dazu werde ich einen neuen 
Thread aufmachen.

Viele Grüße
Alexander

von Tüll (Gast)


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die zweite antwort war nand gatter. wieso kommt das nicht in frage? 
einfacher gehts ja nicht.

von Alexander S. (knut740)


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Das Meßsignal ist kein digitales, sondern (u.U.) muß man daran noch 
etwas umformen, um es zum Schalten verwenden zu können. Wenn sich das 
herausstellen sollte, kann das ein Mikrokrontroller gleich nebenher 
erledigen.

Gruß
Alexander

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