Hallo, ich möchte mittels einer Piezoscheibe den Sprach-Köperschall abnehmen. Z.B. indem die Scheibe oben mittig auf etwas Schaumstoff (zum leichten Anpressen auf den Schädel) in einen Helm geklebt wird. Natürlich geht das im Prinzip auch mit einem Kondensatormikro - aber das nimmt auch jede Menge Umgebungslärm auf, die Piezoscheibe aber vielleicht wirklich nur die Sprache (und vielleicht auch ohnehin schon gefiltert nur die höheren Frequenbereiche - es geht um Kommunikation, nicht um Hifi). Diese Piezoscheiben brauchen aber eine Vorverstärker, und da hängt es. Welche Schaltung wäre am besten dafür geeignet? Ausgangspegel soll wie bei Kondensatormikofonen sein. Eine OP-Schaltung mit einem 324 wäre nicht verkehrt, weil in der weiteren Elektronik ohnehin ein 324 nicht ausgelastet ist. As Versorungsspannung habe ich ca.10V. Gefunden habe ich bisher nur Schaltungen für Tritt- und Bruchsensoren; die sind aber nicht geeignet. Ach ja: Wie lange dürfte die Leitung zwischen Piezo und Elektronik? Wenn es funtioniert kann ich sie in die unmittelbare Nähe packen, aber zum Test müßte das Kabel schon so 50cm haben ... wenn es geht .... Wäre prima, wenn ihr mir weiterhelfen könntet. Mark
Wenn da noch Schaumstoff und Helm dranhängen, wird nicht viel von den sprachrelevanten Frequenzen rüberkommen. Und anstelle von Umgebungsgeräuschen hast du dafür schlucken, kauen, niesen, Haare, Helm,... Ausprobieren! An sich ein gute Idee. Zur Verstärkerschaltung: Was für ein Sensor ist das? Datenblatt? Kuck mal bei Linear, da habe ich schon mal komplette Piezo Preamps gesehen.
Die Montage hast Du mißverstanden: Es geht um einen Motorradhelm. Oben in den Helm kommt auf die vorhandene Streifenpolsterung ein Stück Schaumstoff. Auf die Rückseite der Piezoscheibe wird als "Abstandhalter (damit die Aufnehmerfläche nicht "blockiert" wird) ein dünnen "Ring" aufgeklebt - dünnrandige Unterlegscheibe, was auch immer, zur Not ein Stück Hartpappe passend ausgesägt. Dies wird dann auf den Schaustoff geklebt, so daß die Piezoscheibe frei "schwingen" kann bzw. wenn sie nach Aufsetzen des Helmes auf dem Kopf aufliegt ohne Blockade durch die Montage dessen Schwingungen aufnehmen kann. Da der Kopf im Helm fixiert ist und sich - jedenfalls bei einem bestimmungsgemäß gut passenden Helm - nicht darin bewegt, sind keine nennenswerten Nebengeräusche aus dem Hel/Kopf selbst zu erwarten. Niesen wird natürlich ebenso übertragen wie Husten, Räuspern, Summen und Singen - aber sorry, darum geht es ja! Alles andere betrifft ja nur Einwirkungen auf den Helm - "aufprallender" Wind, aufprallende Vögel, Insekten, Bruchstücke verunfallender Fahrzeuge - egal. Die Piezoscheibe ist dank des Schaumstoffs ohne vibrationsleitende Verbindung zum Helm, also sollte sogar ein Klopfen auf den Helm kaum auf den Piezo übertragen werden. Aber letztlich entscheidet der Versuch, denn Versuch macht kluch, und darum geht es ja: Auszuprobieren, ob man damit ein brauchbares Ergebnis erzielen kann. Ich hänge aber an der Elektronik: Auch nach wiederholtem Googlen finde ich nichts, was mir weiterhilft. Es gibt Schaltpläne zu Einzel-FET- oder OP-Puffer- und Verstärkerschaltungen für Kondensatormikros, aber überall heißt es, daß dies für Piezoscheiben nicht geeignet sei. Gefundene Schaltungen für Pieroscheiben beschränken sich auf deren Vernwendung als seismischer oder Bruchsensor - diese sind für Körperschallübertragung nicht geeignet. Gelegentlich wird gesagt, man bräuchte einen Ladungsvertärker, aber auch der Wikipedia-Eintrag hilft mir da nicht weiter - sorry, ich bin kein ausgebildeter Elektroniker, denn dann würde ich hier nicht fragen, ich brauche jedenfalls in dieser Hinsicht eine konkrete Schaltung. Das in ein paar Musikerforen laienhaft der Piezo direkt an den Mirofoneinang eines Laptops oder Mischers angeschlossen wird, mag vielleicht zufällig irgendwie ein etwas über "geht nicht" liegendes Ergebnis bringen - aber das ist natürlich nicht die richtige Lösung, schon gar nicht, wenn es darum geht, die zur Kommunikationszwecken bestimmte Körperschallübertragung so gut wie es damit eben möglich ist zu bewerkstelligen. Sodele, nach diesem langen Roman noch einmal meine Bitte um eine Buffer-/Verstärkerschaltung, um eine Piezoscheibe zur Körperschallübertragung nutzuen zu können. Mark
Ich habe für so etwas mal einen Verstärker für Kristallmikrofone gefunden, Transistorschaltung aus dem Netz. Paßt einigermaßen, könnte etwas empfindlicher sein, aber die Selektivität für Körperschall gegenüber Umgebungsschall aus der Luft ist gut. Bild 1 hier: http://www.ferromel.de/tronic_1906.htm oder Bild 2 hier: http://www.ferromel.de/tronic_1902 sollte gehen.
Guck Dir mal bei ELV den Lauschverstärker LV 100 an, der kann auch Piezoscheiben verstärken. Für Piezomikrofone benutzt man sogenannte Ladungsverstärker.
Danke für die Links. An Kistrallmikros bzw. die alten Plattenspieler mit Kristallabnahmer habe ich nicht mehr gedacht. Sebastian Enz schrieb: > Guck Dir mal bei ELV den Lauschverstärker LV 100 an, der kann auch > Piezoscheiben verstärken. > Für Piezomikrofone benutzt man sogenannte Ladungsverstärker. Das habe ich auch schon geschrieben. Und gerade deswegen zweifele ich ja daran, "normale" Vorverstärker dafür zu verwenden - die sind ja gerade kein Ladungsverstärker. Den LV100 "kenne" ich, der ist aber, wie es im Text steht, nur für dynamische und Kondensatormikros ausgelegt. Sicherlich wird er "auch" mit Kristallmikros bzw. den Piezoscheiben "irgendwie" funktionieren, aber nicht perfekt und mir geht es darum, einen möglichst passenden Vorverstärker/Puffer anzuschließen. Mark
Das mit dem LV100 hat mich gestern auch gewundert, ich habe mich zufällig mit dem Ding beschäftigt. In der Anleitung ist aber ein Körperschallaufnehmer aus einer Piezoscheibe beschrieben, sonst hätte ich hier nicht geantwortet. Die Eingangsbeschaltung sieht auch fast wie ein Ladungsversärker aus. Ich würde das auf alle Fälle mal testen. Die Filter kann man ja auch noch anpassen. Ich werde das Ding demnächst für eine ähnliche Anwendung (auch Piezo) nachbauen, da ich die AGC gut gebrauchen kann.
Sebastian Enz schrieb: > Das mit dem LV100 hat mich gestern auch gewundert, ich habe mich > zufällig mit dem Ding beschäftigt. In der Anleitung ist aber ein > Körperschallaufnehmer aus einer Piezoscheibe beschrieben Ja, das habe ich auch gelesen. Aber nur als ein "Basteltip" verstanden, die Beschreibung, wofür der LV100 bestimmt ist, ist ja sehr deutlich. > Die Eingangsbeschaltung sieht auch fast wie ein Ladungsversärker aus. So. Na dann ... > Ich würde das auf alle Fälle mal testen. Die Filter kann man ja auch > noch anpassen. Naja, das ganze Drumherum brauche ich nicht, nur die Eingangsstufe. Und sollte ein Filter erforderlich sein, brauche ich den da getrieben universellen Aufwand nicht. Obwohl: Wenn ich keinen LM324 wie für den Rest meiner Schaltung nehmen kann, ist das blöde, so ein Einzel-OP mit FET-Eingängen ist wieder mehr Aufwand. Schau doch mal auf http://www.noliac.com/Conduct_sound_through_bones_of_skull-8078.aspx Das ist das Datenblatt zu einem "richtigen" (kommerziellen) Körperschallmikro (einzeln natürlich nicht zu bekommen und natürlich viel zu teuer, um ein paar Dutzend zu kaufen). Das hat einen integrierten Vorverstärker, die Schaltung ist auf S.2: 1 FET, 2 R, 1 C. Leider sind keine Werte für die R und T angegeben. Hast Du vielleicht eine vage Ahnung, mit welchen Größenordnungen man da für Tests beginnen könnte und welcher handelsübliche (und zusätzliche auch als SMD erhältiche) FET geeignet wäre? Ich habe da leider nicht auch nur den Hauch eine Vorstellung .... Mark
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