Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8..40 Volt ein, 12 Volt aus, 500mA


von Gerhard (Gast)


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Moin, wie im Titel ja schon angedeutet, brauche ich einen Schaltregler, 
der mir stabile 12 Volt (+/- 0,5 Volt, 500 mA) zur Verfügung stellt. Das 
ganze ist für ein LED-Backlight.

Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder baue ich mir einen separaten 
Regler (z.B. SEPIC), der nur für das Backlight zuständig ist und mit dem 
gesamten Eingangsspannungsbereich zurechtkommt.

Oder ich benutze den ohnehin benötigten Step-Down 3,3V-Regler als Basis 
und baue mir einen Step-Up-Regler für das Backlight. Dazu müsste ich den 
3,3V-Regler dann halt für zusätzliche ca. 2 Ampere auslegen. Das ist 
natürlich kein Problem.

Die dritte Möglichkeit wäre noch, einen kräftigeren SEPIC zu bauen, der 
12 V bereitstellt, und von dort aus den Rest der Schaltung dann mit 
einem Step-Down auf 3,3V zu versorgen. Das halte ich aber aus dem Bauch 
heraus für nicht sehr sinnvoll.

Fokus liegt auf Gesamtenergiebedarf (möglichst gering) und 
Zuverlässigkeit, weniger auf Kosten.

Die Frage ist jetzt, was ist die bessere Lösung?

von holger (Gast)


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Wie kommt man auf einen Bereich von 8..40V?
Mit Batterien jedenfalls nicht.

von Gerhard (Gast)


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Automotive. Muß mit 12 Volt und 24 Volt funktionieren. Inklusive der 
strengen Forderungen bei Über- und Unterspannung bist du dann locker bei 
9 bis 36 Volt. Dann kommen noch die Spikes, die du mit Varistoren etc. 
abfängst. Und da braucht man dann noch ein bisschen Reserve.

von Thomas E. (thomase)


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Gerhard schrieb:
> Die dritte Möglichkeit wäre noch, einen kräftigeren SEPIC zu bauen, der
>
> 12 V bereitstellt, und von dort aus den Rest der Schaltung dann mit
>
> einem Step-Down auf 3,3V zu versorgen. Das halte ich aber aus dem Bauch
>
> heraus für nicht sehr sinnvoll.

Für Kfz-Anwendungen nehme ich immer einen 5V aus 9-36V von Traco. 
Vielleicht gibt es den auch mit 3,3V. Wäre ja vom Wirkunggrad günstiger.

mfg.

von Gerhard (Gast)


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Danke, aber ein Traco kommt mir nicht ins Haus. Zu teuer, zu viele 
schlechte Erfahrungen, außerdem brauche ich die volle Kontrolle über das 
Design.

von ... (Gast)


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Da keine Angabe über den Strom im 3,3V Kreis können wir schlecht 
rechnen.

von holger (Gast)


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>Fokus liegt auf Gesamtenergiebedarf (möglichst gering) und
>Zuverlässigkeit, weniger auf Kosten.

Deine Aussage Nummer 1. Und dann das:

>Danke, aber ein Traco kommt mir nicht ins Haus. Zu teuer, zu viele
>schlechte Erfahrungen, außerdem brauche ich die volle Kontrolle über das
>Design.

Der Traco ist sicher besser als jeder selbst gebastelte SEPIC.
Das mit den schlechten Erfahrungen kann ich nicht nachvollziehen.

von Antwort (Gast)


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Bessere Lösung wird es sein Für jede Spannung einen eigenen Regler zu 
verwenden. Wenn du bsw. zwei Regler mit 90% Wirkungsgrad in Serie 
schaltest erhält man nur noch 81%. Nicht sehr Effizient.

Wenn die Masse der Backlight Versorgung keine Verbindung zu einer 
anderen Masse im System hat (bsw. über den Metallrahmen des Displays), 
könntest du auch einen Inverswandler verwenden.

von Gerhard (Gast)


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Masse für Display und Rest der Schaltung muß die gleiche sein.

Insgesamt brauche ich (vom Backlight abgesehen) nur ca. 1 Ampere für den 
3,3V-Zweig. Wobei ich wahrscheinlich den Schaltregler auf 4 Volt auslege 
und dann lokale, lineare Low-Drop-Regler verwende, da auch empfindliche 
Analogteile dabei sind.

Zu dem Traco: Die kochen auch nur mit Wasser. D.h. sie verwenden 
Bauteile von der Stange und gießen die in ein Gehäuse ein. Technisch 
gesehen habe ich genau gar keinen Vorteil, wenn ich ohnehin einen 
Schaltregler selbst auslegen muß. Dafür einen finanziellen Nachteil. Ich 
habe wie gesagt auch schon Tracos eingesetzt und negative Erfahrungen 
gemacht, insbesondere was das Anlaufverhalten und die Restwelligkeit 
angeht. Da habe ich lieber die volle Kontrolle über meine Schaltung und 
mache das selbst.

von holger (Gast)


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>Zu dem Traco: Die kochen auch nur mit Wasser.

Aber schon ein bisschen länger als du;)

Ansonsten gibt es ja auch noch Recom und Vicor.

von ... (Gast)


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Gerhard schrieb:
> Oder ich benutze den ohnehin benötigten Step-Down 3,3V-Regler als Basis
> und baue mir einen Step-Up-Regler für das Backlight.

Halte ich für die beste und kostengünstigste Lösung. Der 
Step-Down-Schaltregler müsste dann ca.3A liefern können.

von Gerhard (Gast)


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Ich habe kein prinzipielles Problem mit DC/DC-Wandlern von der Stange 
und setze die auch in einigen Projekten ein. Leider beobachte ich aber 
immer wieder, dass diese schwarzen Schachteln ohne nachzudenken verbaut 
werden, als universelle Problemlösung für einen fixen Preis.

Aber wirtschaftlicher und technisch besser als ein optimal auf den 
Einsatzzweck ausgelegter Schaltregler sind sie deshalb nicht 
automatisch.

von holger (Gast)


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>Aber wirtschaftlicher und technisch besser als ein optimal auf den
>Einsatzzweck ausgelegter Schaltregler sind sie deshalb nicht
>automatisch.

Dann mach es doch selber. Niemand hindert dich daran.

Noch mal ein paar Zitate von dir:

>Das halte ich aber aus dem Bauch
>heraus für nicht sehr sinnvoll.

Nicht fühlen, rechnen.

>Fokus liegt auf Gesamtenergiebedarf (möglichst gering) und
>Zuverlässigkeit, weniger auf Kosten.

Du bekommst beim Selbstbau einen besseren Wirkungsgrad raus?
Mach ne eigene Firma auf!

>Die Frage ist jetzt, was ist die bessere Lösung?

??? Wie war das mit dem selber machen?

von Gerhard (Gast)


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> Du bekommst beim Selbstbau einen besseren Wirkungsgrad raus?
> Mach ne eigene Firma auf!

Ja, ich bekomme einen besseren Wirkungsgrad hin als du mit einem 
fertigen DC/DC-Wandler von der Stange erreichst, und das mit deutlich 
(!) weniger Kosten.

Der Standard-Typ TEN 8-2410WI von Traco beispielsweise mit einem 
Eingangsspannungsbereich von 9..36V und einem Ausgang von 3,3V bei 2A 
liegt so bei 85%, das ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders 
spektakulär. Er kostet bei RS in Einzelstückzahlen allerdings zur Zeit 
etwa 30 Euro.

Wenn ich kleine Stückzahlen habe und die Kosten für die 
Schaltungsentwicklung und das Platinenlayout pro Gerät eine nennenswerte 
Rolle spielen, baue ich den Traco ein.

Bei mittleren und größeren Stückzahlen lohnt es sich sofort, eine eigene 
Schaltung zu entwickeln.

Im übrigen habe ich bereits eine eigene Firma aufgemacht, kümmere mich 
aber lieber um andere Dinge als DC/DC-Wandler-Module.

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