Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laserdiode pulsen? Angeblich schlecht für die Diode?


von Thomas S. (thomas_s74)


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Hallo,
ich will jetzt mal ein paar Spielereien mit Lasern machen und habe mir 
erstmal vorgenommen, einen audiocontrolled laserscanner zu bauen. Dabei 
soll die Laserdiode auch effektvoll gepulst werden (monostabile 
kippstufe triggert astabile kippstufe (Pulsdauer und Frequenz lassen 
sich so getrennt von einander regeln). Dabei wird das Lasermodul (billig 
Lasermodul von pollin 
http://www.pollin.de/shop/dt/Nzc1OTMxOTk-/Bauelemente/Aktive_Bauelemente/Optoelektronik/Laser_Modul_LP_705.html 
)nur mit den normalen Betriebsdaten versorgt werden (4,5V @ normaler 
Stromstärke), also nicht überlastet. Habe ich da eine geringere 
Lebensdauer der Diode?

Die Ansteuerung krige ich hin. Nur ich will die Dioden nicht jedes mal 
braten, nur weil ich anstatt CW gepulst betreibe?

Wenn ihr wollt, und die Dioden das dauerhafft schadlos überstehen kann 
ich ja die Ergebnisse hier posten.

von John Drake (Gast)


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Natürlich kann man LD ohne Reduktion der Lebensdauer pulsen. Wir machen 
das >1000.000.000 mal pro Sekunde...

2 Dinge: Wie du richtig erkannt hast, solltest du bei einer normalen 
CW-LD auch im Pulsbetrieb die gegebenen Grenzwerte nicht überschreiten. 
Gut. Allerdings hast du die ein "Lasermodul" ausgesucht (also eine LD 
mit Ansteuerelektronik). Teste aus, wie schnell du dieses modulieren 
kannst (üblicherweise nur mit ein paar kHz).

von Thomas S. (thomas_s74)


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Sollte ich villeicht probieren, ein einfaches Lasermodul selber zu 
bauen? Ich kenne mich mit Lasern aber nicht so aus. Ich hatte mal einen 
laser, der mit dem normalem modul sehr hell und gut fokussiert war und 
wenn ich den einfach nur an einer einstellbaren konstantstromquelle habe 
ist die nicht sehr hell und der fokus ist sch***. Gibt es da irgendwie 
ein Geheimnis, wie man Laserdioden gut ansteuert oder hab ich was falsch 
gemacht?

Mir schwebt da ein Laserdiodentreiber mit eingebautem Modulationseingang 
in meinen Gedanken. Nen Schaltplan finde ich jedoch nicht.

Was braucht denn so ne Laserdiode? Konstante spannung (immerhin machen 
das manche mit nem LM317) oder konstanten Strom? Alleine mit nem 
Widerstand bekomme ich nie die richtige Laserqualität (auch wenn ich den 
Strom in einem sehr weiten Bereich regel). Ich bräuchte nur ein Schema, 
den rest krig ich selber hin.

Da sollte ich die Daten der Monitordiode auswerten oder?

von John Drake (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Sollte ich villeicht probieren, ein einfaches Lasermodul selber zu
> bauen? Ich kenne mich mit Lasern aber nicht so aus.

Wenn du mit DC bis ein paar kHz modulieren willst, ist es das 
einfachste, billigste und sicherste, einfach das vorhandene Modul direkt 
anzusteuern (zu schalten).

Ich hatte mal einen
> laser, der mit dem normalem modul sehr hell und gut fokussiert war und
> wenn ich den einfach nur an einer einstellbaren konstantstromquelle habe
> ist die nicht sehr hell und der fokus ist sch***. Gibt es da irgendwie
> ein Geheimnis, wie man Laserdioden gut ansteuert oder hab ich was falsch
> gemacht?

Einzige Erklärung wäre, dass du unter der Laserschwelle geblieben bist 
(dann verhält sich die LD wie eine LED).

> Was braucht denn so ne Laserdiode? Konstante spannung (immerhin machen
> das manche mit nem LM317) oder konstanten Strom?

Natürlich mit konstantem Strom! Der hängt aber vom Exemplar, dessen 
Alter und der Temperatur ab. Meine Empfehlung zur Ansteuerung bei deiner 
Anwendung: siehe oben.

von ArnoR (Gast)


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Die Laserdiode funktioniert (als Laserdiode) nur oberhalb der 
Laserschwelle und unterhalb der "Zerstörschwelle". Nur in diesem Bereich 
kann man die sinnvoll modulieren.

von Thomas S. (thomas_s74)


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ArnoR schrieb:
> Die Laserdiode funktioniert (als Laserdiode) nur oberhalb der
>
> Laserschwelle und unterhalb der "Zerstörschwelle"

Ich habe von 1 bis 200 mA geregelt- nie wurde der laser hell und gut 
fokussiert. Und ich habe auch sicherlich nicht die Monitordiode 
benutzt-war die Laserdiode. aja villeicht ist ja die Laserdiode kaputt 
oder so?

von Achim M. (minifloat)


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Thomas S. schrieb:
> Dabei wird das Lasermodul (billig
> Lasermodul von pollin

Thomas S. schrieb:
> bis 200 mA geregelt

Thomas S. schrieb:
> ja die Laserdiode kaputt

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.mf

von Thomas S. (thomas_s74)


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Mini Float schrieb:
> Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.mf

Ich habe von 1 mA hochgeregelt und sie hatte nie einen optimalen 
Betrieb.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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1mA Strom kann man mit dem LM317 doch gar nicht realisieren, soweit ich 
weiß. Da gibt es einen Mindestwert.

von Mikrofun R. (mikrofun)


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Wie viel Strom die Diode verträgt, musst Du natürlich aus dem Datenblatt 
ersehen. Sie sollte etwas unterhalb dieses Wertes betrieben werden, aber 
nicht eine Größenordunung darunter, weil sie dann nicht als Laser läuft.

WICHTIG: Laserdioden sind extrem empfindlich auf statische Spannungen! 
Daher solltest Du die Pins nicht mit den Händen berühren, bzw. Dich 
erden.

Ein Laserdiodentreiber sollte eine Strombegrenzung haben. Alles in allem 
würde ich soetwas lieber kaufen, als selbst entwickeln. Das Risiko, so 
etwas Empfindliches wie eine Laserdiode kaputt zu machen, wäre mir zu 
groß. Ob die Laserdiode übrigens richtig läuft müsstest Du auch am 
Signal der Monitordiode ablesen können, zu dessen Größe im Datenblatt 
auch was stehen müsste.

Bist Du Dir bei den Anschlüssen übrigens sicher? Es gibt alle möglichen 
Pin-Belegungen.

von Thomas S. (thomas_s74)


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Simon K. schrieb:
> 1mA Strom kann man mit dem LM317 doch gar nicht realisieren, soweit ich
>
> weiß. Da gibt es einen Mindestwert.

Ich habe den Strom mit nem Poti geregelt (10K).

Mikrofun R. schrieb:
> Bist Du Dir bei den Anschlüssen übrigens sicher?

Ja, ich habe die anschlüsse von dem Originaltreiber übernommen. Naja die 
Diode ist jetzt wohl sowieso hin (hab ja am ende satte 200 mA 
reingepumpt). Gut, war eh nur so n 1 € Laserpointer. Ich versuche 
einfach das Originalmodul mit ner zerhackten Eingangsspannung zu 
füttern. Soll der Diode ja nicht schaden. Jetzt Muss ich nur noch 
Galvometer selber bauen/ Kaufen. Schrittmotore zappeln nur so komisch 
rum-so wird das nix!

von NIRvana (Gast)


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LDs brauchen Konstantstromquellen als Versorgung (um deren 
'Arbeitspunkt' auch hochfrequent moduliert werden kann). Die obere 
Grenzstromstärke ist nach meinem Wissen bei jeder LD individuell und bei 
den meisten LDs absolut kritisch, d.h. auch extrem kurzes Überschreiten 
ist tödlich. Im Netz einfach mal nach Sam's Laser FAQ Diode Laser Power 
Supplies suchen. Da gibt's auch Ideen für Treiberschaltungen. Mit zwei 
ähnlichen Schaltungen habe ich sowohl eine Laserdiode von Pollin 
(Grenzstrom 80mA?) als auch eine NIR-Laserdiode (Grenzstrom 220mA) zum 
Lasern gebracht.

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