Forum: Offtopic Lächerliche Pseudoanglizismen


von Uhu U. (uhu)


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Deutsche Worte englisch ausgesprochen können sehr erheiternd wirken und 
zuweilen auch einiges über den Sprecher preisgeben.

Eben in den Nachrichten im Deutschlandfunk:

    Gorch Fock

Vor längerer Zeit in den Verkehrsmeldungen des Deutschlandfunks:

    Pritzwalk

Manchmal weiß man wirklich nicht, ob man heulen, oder sich totlachen 
soll...

: Gesperrt durch User
von Thomas S. (tsalzer)


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Haben die Fu** gesagt, oder wo ist der Witz?

guude
ts

von Paul B. (paul_baumann)


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Ei dont kehr a Baud....
Ei Kloß mai Eis!

;-)
MfG Paul

von Jürgen F. (unterstrom)


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Feuer!! Es brennt: dad an fire leisure hair

Funktioniert aber nur in Franken.

J.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Wie will man den "Gorch Fock" englisch klingend aussprechen!? das kann 
ich mir überhaupt nicht vorstellen!?

[goartsch fuuck] ???

von Uhu U. (uhu)


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"Gortsch Fock" sprach die Dame, wenn man ihr Radebrech in deutscher 
Lautmalerschrift wiedergibt...

von Thomas S. (tsalzer)


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...jetzt verstehe ich!

Ohne diesen Zusatz nicht. Du läßt nach uhuhuuhuuhhu


guude
ts

von Uhu U. (uhu)


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Wieso ich? Wie man "Gorch Fock" aussprechen würde, wäre es ein 
englisches Wort, ist doch völlig klar.

Aber dein Lösungsvorschlag oben läßt auch tief blicken ;-)

von Adam A. (adam)


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Betreff und Inhalt haben nur einen entfernten Zusammenhang.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ich kann der Diskussion auch nicht ganz folgen...

Eigentlich gar nicht. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Wo ist das Problem?

http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudo :
pseud(o)  ψεύδειν, ψεύδεσθαι/ψεῦδος   falsch, unecht, vorgetäuscht

http://de.wikipedia.org/wiki/Anglizismus :
Als Anglizismus bezeichnet man den Einfluss der englischen Sprache auf 
andere Sprachen. Er kann sich nicht nur in allen Bereichen eines 
Sprachsystems äußern, also in der Lautung, der Formenlehre, der Syntax 
oder im Wortschatz als Fremd- und Lehnwort, sondern auch auf allen 
Sprachebenen wie der Hochsprache, der Alltagssprache, dem Slang und 
anderen. Kritiker bezeichnen Anglizismen in der deutschen Sprache auch 
abwertend als Denglisch.


Sprecht die beiden im Eingangsposting fett zitierten Worte englisch 
aus. Wenn ihrs dann noch immer nicht merkt...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die korrekte Aussprache des Namens "Gorch Fock" dürfte größere Teile der 
nicht-küstennahen Bevölkerung vor Probleme stellen, als Anglizismus 
würde ich eine vergurkte Aussprache daher nicht bezeichnen, zumal der 
Name so auch nichts für ihn nicht kennende erkennbar deutsches an sich 
hat.

Allerdings ist es drollig, Pritzwalk wie sidewalk auszusprechen.

Das macht daraus allerdings noch keinen Pseudoanglizismus, in die 
Kategorie gehört vor allem das unsägliche "Händie", äh, "Handy".

von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die korrekte Aussprache des Namens "Gorch Fock" dürfte größere Teile der
> nicht-küstennahen Bevölkerung vor Probleme stellen, als Anglizismus
> würde ich eine vergurkte Aussprache daher nicht bezeichnen, zumal der
> Name so auch nichts für ihn nicht kennende erkennbar deutsches an sich
> hat.

Wenn der Name letzte Nacht um 1:00 Uhr vom Himmel gefallen wäre, würde 
ich dir Recht geben. Aber er geistert schon seit einiger Zeit im 
Zusammenhang mit der Bundeswehr durch die Medien - einfaches Hinhören, 
oder für die fortgeschrittenen Zeitgenossen auch Ableiten aus dem 
Kontext hätten hier recht zuverlässig zum richtigen Ergebnis geführt.

> Allerdings ist es drollig, Pritzwalk wie sidewalk auszusprechen.

So beschwingt, wie der Junge das ausgesprochen hatte, lag nur ein Schluß 
nahe: Er ist ein Nordic-Walking-Fan.

> Das macht daraus allerdings noch keinen Pseudoanglizismus, in die
> Kategorie gehört vor allem das unsägliche "Händie", äh, "Handy".

Es macht keinen Anglizismus - aber ein Pseudo-Anglizismus ist ja auch 
keiner.

Siehe Wikipediadefinition: "...also in der Lautung..."

Im Übrigen ist Nachschlagen des Begriffes "Gorch Fock" in der Wikipedia 
sehr aufschlußreich:

Gorch Fock ist der Name folgender Personen:
    * Gorch Fock (Schriftsteller) (eigentlich Johann Wilhelm Kinau;
      1880–1916), deutscher Schriftsteller

Gorch Fock ist der Name folgender Schiffe:
    * Gorch Fock (1933), ein ehemaliges deutsches Segelschulschiff
    * Gorch Fock (1958), ein Segelschulschiff der Deutschen Marine

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich halte das für ein stinknormales Bildungsdefizit. Nichts 
besonderes, wo doch in Tageszeitungen das Lektorat schon vor Jahren 
abgeschafft wurde.

Und daß jemand, der im Radio die Nachrichten vorliest, sich mit 
aktuellen politischen Ereignissen auseinandersetzt, das ist schon lange 
nicht mehr Voraussetzung für den Job. So schlecht, wie Journaillisten 
heutzutage bezahlt werden, kann man das auch nicht erwarten.

(Das ist jetzt Altmännergenöle, mit über 40 gehöre ich wohl auch schon 
in die Kategorie)

von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ich halte das für ein stinknormales Bildungsdefizit. Nichts
> besonderes, wo doch in Tageszeitungen das Lektorat schon vor Jahren
> abgeschafft wurde.

Ich auch. Aber daß derlei Wissenslücken vorsichtshalber mit englischem 
Klang ausgefüllt werden, zeigt, wer Koch und wer Kellner ist - ganz 
besonders, wenn es um die Bundeswehr geht...

> Und daß jemand, der im Radio die Nachrichten vorliest, sich mit
> aktuellen politischen Ereignissen auseinandersetzt, das ist schon lange
> nicht mehr Voraussetzung für den Job.

Es reicht doch den Job nach Papageienart durchzuziehen. Aber dazu müßte 
man zumindest vorher die Ohren spitzen.

von Thomas S. (tsalzer)


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>Wieso ich? Wie man "Gorch Fock" aussprechen würde, wäre es ein
>englisches Wort, ist doch völlig klar.

>Aber dein Lösungsvorschlag oben läßt auch tief blicken ;-)


Welche Lösung hatte ich denn vorgeschlagen?

Außerdem solltest Du endlich mal nach Amiland fahren, dann hörst Du wie 
verschieden man englische Wörter sprechen kann.

guuude

ts

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Warum soll man Fock wie fack aussprechen, man sagt ja auch clock und 
nicht clack.
Also: krampfhafter Versuch ein Thema aufzumachen!

von Thomas S. (tsalzer)


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..das war ja meine Frage, G O R T S C H kam ja erst später.

gude
ts

von Uhu U. (uhu)


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Thomas S. schrieb:
> ..das war ja meine Frage, G O R T S C H kam ja erst später.

Beitrag "Re: Lächerliche Pseudoanglizismen"

von Bernd F. (metallfunk)


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" Sale "

An jeder Ecke steht das, in welchem Land leben wir eigentlich?


Ich find das schon grenzwertig. In Europa ist die deutsche Sprache
sehr gut vertreten.

( Umgerechnet auf die Menschen, mehr als Englisch, Französich
oder Spanisch )

Muss man jeden Scheiss mitmachen, oder warum heißt ein
Treffpunkt jetzt " Meetingpoint " ?

( Der Verfechter der deutschen Sprache )

von Uhu U. (uhu)


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" Sale " ist ein echter Anglizismus, also ein englisches Wort, das 
ziellos in Deutschland herumirrt und todunglücklich ist.

" Meetingpoint " ist ein in deutscher Diaspora geborenes englisches 
Wort, das noch nie den Weg nach Hause finden wird.

Pritzwalk [pritzwork] ist der von der US-Einwanderungsbehörde vereitelte 
Versuch, ein richtiges deutsches Wort nach Amiland zu entführen. 
Deswegen staut sich jetzt dort immer der Verkehr auf der Autobahn.

Gortsch Fock ist ein deutsches Schlachtschiff, auf dem höchstens 
Goldfasane geschlachtet werden und über das sich der Rest der Welt 
freut.

von Christian R. (supachris)


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Viel schlimmere Anglizismen sind solche 1:1 übersetzten Idiome wie "Ich 
erinnere dass, ..." oder "Am Ende des Tages..." oder "Es macht Sinn."

Aber am allerschlimmsten ist der Backshop. **würg**

von Uhu U. (uhu)


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Schlimm? Eigentlich nicht. Sie zeigen zuweilen recht drastisch, wes 
Geistes Kind die Benutzer sind.

Pseudoanglizismen sind wie der Rotz, der aus der Nase des 
Schnupfenpatienten läuft.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ja da sind wir uns einig.

Aber warum sind diese Anglizismen eigentlich so auf dem
Vormarsch?

Ist die deutsche Sprache so unflexibel, daß sie nicht auf
Neuerungen eingehen kann.

Oder gibt es da eine Gruppe von Werbeleuten, die uns eine
neue Sprache aufzwingen will?

( Kriegen die da Geld für und wenn ja, von wem ? )

von Иван S. (ivan)


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Christian R. schrieb:
> Viel schlimmere Anglizismen sind solche 1:1 übersetzten Idiome wie
"Es macht Sinn."

http://www.stupidedia.org/stupi/Sinn_machen

Übrigens geht es auch umgekehrt: Ich verwende gerne und oft
"I break together!"

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Aber warum sind diese Angelizmen eigentlich so auf dem
> Vormarsch?

Es war schon immer so, daß die Besiegten die Sprache der Sieger 
übernehmen.

> Ist die deutsche Sprache so unflexibel, daß sie nicht auf
> Neuerungen eingehen kann.

Unflexibel bestimmt nicht - siehe z.B. die zusammengesetzten 
Substantive, die sehr ausdrucksstark sind und im Englischen Fehlen. Und 
jetzt rate mal, warum mit dieser bescheuerten Rechtschreibreform selbst 
um den Preis von Mehrdeutigkeiten die Komposita abgeschafft werden...

Gegen importierte Worte, die bisher unbekannte Dinge benennen, habe ich 
wenig. Aber gebräuchliche deutsche Worte durch (Pseudo-)Anglizsmen zu 
ersetzen, ist eine Marotte echter Kriecher.

> Oder gibt es da eine Gruppe von Werbeleuten, die uns eine
> neue Sprache aufzwimgen wollen ?

Werbung ist Verführung - wie Propaganda auch. Herdentrieb ein, Hirn aus.

von Thilo M. (Gast)


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Was ich übelst finde ist das:
http://www.openpr.de/news/245884/The-Platz-to-be-die-kommunikative-Betreuung-des-Potsdamer-Platzes-in-den-Haenden-von-starcompany.html

"The Platz to be".
Was soll das denn bitte sein? Die Berliner dürften das wohl kennen. ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Neulich kam im Fernsehen ( Ja schau ich auch! ) eine
Kosmetikwerbung ( Egal ) .

Hier kam ein unverständliches ( englisches ? ) Wort nach
dem anderen.

Moisture? oder so.

Da hab ich mir dann gedacht:

99% der Zuschauer haben Bahnhof verstanden.
Dieser Werbespot hat ein Schweinegeld gekostet.
warum erschlägt man nicht die Verantwortlichen ?

von Uhu U. (uhu)


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Иван S. schrieb:
> Übrigens geht es auch umgekehrt: Ich verwende gerne und oft
> "I break together!"

Ist das nicht parodistisch gemeint?

Dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke wird nachgesagt, der Urheber der 
Redewendung "equal goes it loose" zu sein. Die wird auch gerne 
parodistisch zitiert.

Parodie ist eine Art von Kritik.

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Hier kam ein unverständliches ( englisches ? ) Wort nach
> dem anderen.
>
> Moisture? oder so.

Das ist wohl üblich in der Werbung.
- "Pedigree" Pal (= Stammbaum Pal)
- "Cerialien" (= Cereals, Getreide)
- "Moisture" (= Feuchtigkeit)

usw. hört sich einfach "hpipper" an. ;-)

Dann immer der unfähige deutsche Sprecher bei "Head and shoulders", der 
sagt immer "Hat and shoulders".
Wenn schon englisch, dann bitte korrekt ausgesprochen.
"V" und "W" wird auch meist falsch ausgesprochen.

von Uhu U. (uhu)


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Das dürfte wohl so ein Werbspot sein, der darauf basiert, die Leute so 
zu verwirren, daß sie noch tagelang hinterher daran denken. So kann man 
ihnen die Marke auch einprägen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das Einzige was hilft:

Vergessen, daß es Englischkenntnisse gibt.
Blöd stellen und ein deutsches Wort verlangen.
( Da kommen die manchmal richtig ins Schwitzen  :)  )

von Uhu U. (uhu)


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Oder so nachäffen, daß man es nicht gleich eindeutig als Nachäffen 
identifizieren kann.

von Thilo M. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Blöd stellen und ein deutsches Wort verlangen.

Ein Bekannter hat das vor ein paar Jahren in der Fuzo (= Fußgängerzone) 
mal gemacht. In jeden Laden 'reingelaufen und gefragt, was denn ein 
(deutsch ausgesprochen) SALE ist? Er liest das so oft und möchte evtl. 
auch einen haben. Die Reaktionen waren klasse! :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Das macht daraus allerdings noch keinen Pseudoanglizismus, in /die/
> Kategorie gehört vor allem das unsägliche "Händie", äh, "Handy".

Was ist denn ausgerechnet daran so schlimm? Das diese Dinger auf Deutsch 
ganz entgegen der hierzulande üblichen Gepflogenheiten einen kurzen gut 
aussprechbaren und passenden Namen haben? Der zudem nicht einmal 
peinlich berührt wenn man die englischen Bedeutungen kennt?

Da finde ich Übernahmen wie Bodybag (Rucksack <=> Leichensack) oder 
Public Viewing (Öffentliches Fernsehengucken <=> Leichenaufbahrung) 
schlimmer.

von Bernd F. (metallfunk)


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Thilo M. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Blöd stellen und ein deutsches Wort verlangen.
>
> Ein Bekannter hat das vor ein paar Jahren in der Fuzo (= Fußgängerzone)
> mal gemacht. In jeden Laden 'reingelaufen und gefragt, was denn ein
> (deutsch ausgesprochen) SALE ist? Er liest das so oft und möchte evtl.
> auch einen haben. Die Reaktionen waren klasse! :-)

Da wäre ich gern dabeigewesen :)

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Da finde ich Übernahmen wie Bodybag (Rucksack <=> Leichensack)

Das ist ein nettes Beispiel: Rucksack ist im Englischen ein 
"Germanismus", ebenso im Russischen.

> Public Viewing (Öffentliches Fernsehengucken <=> Leichenaufbahrung)

Das ist bestens geeignet, makabere Mißverständnisse zu produzieren. Muß 
ich mir merken...

von Thilo M. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Da finde ich Übernahmen wie Bodybag (Rucksack <=> Leichensack)
>
> Das ist ein nettes Beispiel: Rucksack ist im Englischen ein
> "Germanismus", ebenso im Russischen.

So wie "Kindergarten". ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> So wie "Kindergarten". ;-)

Oder Leberwurst.

Der Witz mancher Germanismen ist die Vorstellung, wie Amis sowas für sie 
eigentlich Unaussprechliches über die Lippen kriegen. ;-)

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Der Witz mancher Germanismen ist die Vorstellung, wie Amis sowas für sie
> eigentlich Unaussprechliches über die Lippen kriegen. ;-)

Ich finde es auch amüsant, wenn meine französischen Kollegen versuchen, 
"Streichholzschächtelchen" auszusprechen. ;-)
Oder die Chinesische Kollegin sich mit "s" und "z" - Wörtern versucht. 
:-)

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:

> Das ist wohl üblich in der Werbung.
> - "Pedigree" Pal (= Stammbaum Pal)

"pedigree" kann auch "reinrassig" bedeuten und "pal" bedeutet "Freund".

von Wilhelm F. (Gast)


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my handy is full upspaced...

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Oder die Chinesische Kollegin sich mit "s" und "z" - Wörtern versucht.

Vermutlich würdest du dich mit chinesisch deutlich schwerer tun.

von Warren S. (jcdenton)


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Simon K. schrieb:
> Ich kann der Diskussion auch nicht ganz folgen...
>
> Eigentlich gar nicht. ;-)

Wenn man alt wird, wird man manchmal etwas sonderbar.

Doppelganger ist auch eingeenglischt, genauso wie Kindergarden. (aber 
afaik mit d, nicht mit unserem t)

von (prx) A. K. (prx)


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Warren Spector schrieb:

> Doppelganger ist auch eingeenglischt, genauso wie Kindergarden. (aber
> afaik mit d, nicht mit unserem t)

Laut Merriam Webster schreibt sich das exakt wie im Deutschen. Die 
Schreibweise mit "d" kommt dort nicht vor.

von Thilo M. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Vermutlich würdest du dich mit chinesisch deutlich schwerer tun.

Das geht eigentlich ganz gut, wer des schwäbischen mächtig ist, der tut 
sich da nicht mal so schwer. :-)

Warren Spector schrieb:
> genauso wie Kindergarden. (aber
> afaik mit d, nicht mit unserem t)

Kindergarten wird auch im Englischen mit 't' geschrieben, auch wenn's 
die Amis mit 'd' aussprechen (und oft auch schreiben).

von Thomas S. (tsalzer)


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Vor einigen Jahren bei "Wetten daß" passiert.

....top, the wet gilt

S. Raab hat das dann aufgegriffen und übersetzt als

...das Nass ist schuldig.

guude
ts

von Uhu U. (uhu)


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Warren Spector schrieb:
> Wenn man alt wird, wird man manchmal etwas sonderbar.

Es ist schon erstaunlich, wie phantasielos die Jungspunde heute sind. 
Aber daß technikorientierte häufig Leute das sind, was wir früher als 
"Fachidioten" zu bezeichnen pflegten, das ist ein Phänomen, das man auch 
in der 68er-Zeit beobachten konnte. Nur hat sich diese Seuche 
zwischenzeitlich rasant ausgebreitet.

Funktionierende Deppen sind halt als "Burger" viel bequemer, als Leute, 
die mitdenken und vor allem nicht jeden Dreck fressen, der ihnen von 
irgendwelchen höherrangigen Artgenossen vorgestzt wird.

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Funktionierende Deppen sind halt als "Burger" viel bequemer, als Leute,
> die mitdenken und vor allem nicht jeden Dreck fressen, der ihnen von
> irgendwelchen höherrangigen Artgenossen vorgestzt wird.

Amen. Manchmal muss man sich echt fragen...ob man später auch so ein 
verbitterter Spießer wird.

von Uhu U. (uhu)


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Wo du da Verbitterung witterst, mußt du erklären.

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> mußt du erklären

Meinste wirklich?

von Uhu U. (uhu)


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Erst groß rumtönen und dann kneifen...

von Jörg S. (joerg-s)


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Bernd Funk schrieb:
> Aber warum sind diese Anglizismen eigentlich so auf dem
> Vormarsch?
> Ist die deutsche Sprache so unflexibel, daß sie nicht auf
> Neuerungen eingehen kann.
Sprache (auch die deutsche) ist lebending und hat schon immer Wörter 
anderer Sprachen übernommen. Zuletzt war es vor allem französisch, jetzt 
halt englisch. Das kommt und geht auch wieder.

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprache#Einfl.C3.BCsse_anderer_Sprachen_auf_die_deutsche_Sprache

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg S. schrieb:

>Sprache (auch die deutsche) ist lebending
>und hat schon immer Wörter anderer Sprachen
>übernommen.

In meiner Gegend, Eifel, nahe der Luxemburger Grenze, gibt es sehr viele 
Einflüsse der romanischen Sprachen. Mein Wohnort lag gelegentlich auch 
schon mal auf französischem Gebiet, z.B. nach der französischen 
Revolution. Die Dialekte sind sowieso moselfränkisch, und ein 
Regenschirm heißt hier parapluie, gesprochen Palborie, oder die 
Unterhose caleçon, gesprochen Kalzong. Wie im fränzösischen. Nur mal ein 
paar Beispiele.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das mag ja sein.

Aber warum muß man bestehende deutsche Worte austauschen?

Ausverkauf= sale, Treffpunkt= mmeetingpoint, und ähnlicher
Schwachsinn.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das hat damit zu tun, daß die Werbewirtschaft schon lange von Hohlköpfen 
übernommen wurde. Und an den Aussagen der Werbewirtschaft kann und darf 
nicht gerüttelt werden, wenn die sagen, daß ein Traditionsname eines 
Kaufhauses in Berlin durch einen anderen ersetzt werden muss, weil bla, 
dann ist das so (Wertheim am Kurfürstendamm heißt seit einiger Zeit 
Karstadt, was Berlinern die Zehennägel aufstellt, aber so ein gefühlt 
23jähriger mit Werbemarketing"studium" hat das halt gesagt, daß der Name 
wegmuss, und also isser weg).

Und das ist beim "Meeting Point" oder den "Snack's" (sic!), die auf 
Bahnsteigen der merkwürdigerweise immer noch Bahnhof heißenden 
Einrichtungen der DB AG nicht anders so.

Warum eigentlich heißen Fuhrunternehmen mittlerweile 
"Logistikdienstleister"?

von Paul B. (paul_baumann)


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Mit "sale" hatte ich auch ein schönes Erlebnis: Ich fuhr meine Nachbarin
(ca.80 Jahre alt) zum Arzt. Auf der Fahrt wies sie mich auf 
Sale-Schilder
hin und fragte: "Wird Sale nicht mehr mit Doppel-A geschrieben?"

;-)
MfG Paul

von Jo O. (brause1)


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Vielleicht hilft Thomas Freitag ja bei der Meinungsbilung weiter:

http://www.youtube.com/watch?v=krDRo0Y7WAM

von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das hat damit zu tun, daß die Werbewirtschaft schon lange von Hohlköpfen
> übernommen wurde.

Das bezweifle ich. Die Hohlköpfe geben nicht den Ton an. Was 
amerikanisch daher kommt, ist erfolgreich und der Neoliberalismus ist 
US-Ideologie², mit der man - nach dem Zusammenbruch des Ostblocks - 
endlich hemmungslos verdienen konnte.

Und wie erfolgreiche Werbung gemacht wird, das wurde von den 
US-Konzernen in der alten Bundesrepublik schon vor deren Gründung 
vorgemacht.

Die Besiegten übernehmen die Sprache der Sieger - das war im Osten auch 
nicht anders, wohl aber andersrum.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Warum eigentlich heißen Fuhrunternehmen mittlerweile
> "Logistikdienstleister"?

Weil man unter Logistik etwas mehr versteht, als nur Kartons und Säcke 
spazieren zu fahren?

http://de.wikipedia.org/wiki/Logistik

von Thilo M. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Warum eigentlich heißen Fuhrunternehmen mittlerweile
> "Logistikdienstleister"?

Wo du das grade erwähnst: deren Angestellte (fahrendes Presonal) sind 
jetzt "Trucker". ;-)

Und der Hausmeister ist der "Facility-Manager".

Blöder geht's echt nicht.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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T. H. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Funktionierende Deppen sind halt als "Burger" viel bequemer, als Leute,
>> die mitdenken und vor allem nicht jeden Dreck fressen, der ihnen von
>> irgendwelchen höherrangigen Artgenossen vorgestzt wird.
>
> Amen. Manchmal muss man sich echt fragen...ob man später auch so ein
> verbitterter Spießer wird.

Genau das habe ich mir auch gedacht.

@Uhu:

1. Hast du das ja offensichtlich im Fernsehen gehört/gesehen. Alleine 
deshalb würde es bei mir "hinten runter" fallen. Ein Druck auf den 
richtigen Knopf und der Fernseher ist aus. Mein Gehirn kann sich dann 
über wichtigere Sachen Gedanken machen in meinem jungen Leben.

2. Nur weil du so ein konservativer Typ älteren Jahrgangs bist, müssen 
die jungen Leute das noch lange nicht sein.
Wie schon erwähnt verändert sich Sprache im Laufe der Zeit. Oder 
sprichst du noch Altdeutsch, weil alles andere (sei es verändert oder 
nicht) aus anderen Sprachen stammt?

3. Wie ihr Menschen wegen solchen Lapalien darauf schließen wollt, dass 
Deutschland in naher Zukunt (nach eurem Tod?) von den vereinigten 
Staaten sprachlich infiltriert wird, ist mir auch schleierhaft.
Aber Apokalypseszenarien sind ja von Uhu (und von noch ein paar Anderen) 
das Fachgebiet ;-)

von Jörg S. (joerg-s)


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Bernd Funk schrieb:
> Das mag ja sein.
> Aber warum muß man bestehende deutsche Worte austauschen?
Um es vereinfacht auszudrücken: "weil es schon immer so war".

Dazu mussten die Griechen und Franzosen Deutschland auch nicht er 
besiegen, das ging auch so.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:

>Aber warum muß man bestehende deutsche Worte
>austauschen?

Der Adolf, wollte doch auch schon mal die deutsche Sprache einfrieren. 
Das ist so wie mit der Arisierung.

Keine Fremdeinflüsse mehr, keine Neuerungen, und keine Lebendigkeit.

Ich hab mich da vor einiger Zeit mal nach der deutschen Sprache 
informiert. Und sie ist lebendig, nicht erst seit dem Mittelalter oder 
Christi Geburt, es verschwinden jährlich wohl etwa 250 Worte aus dem 
Sprachschatz, und es kommen 250 neue dazu. Ein ganz natürlicher Vorgang.

Ob die gegenwärtige Bombardierung mit Anglizismen da noch im Rahmen 
liegt, weiß ich nicht genau. Denn sie kommt in überhöhtem Tempo.

Wobei nur jeder dritte Deutsche Englischkenntnisse hat. Da wird vieles 
total überschätzt. Mein Vater sagt schon mal, was bedeutet der 
ausländische Scheiß hier auf der Titelseite meiner Fernsehzeitung??? Er 
ist Ü75.

Der einzige, der kürzlich in der Dorfbäckerei einem herein gesprungenen 
Russen halbwegs eine Wegbeschreibung in brüchigem Englisch geben konnte, 
war ich. Und ich bin da auch noch kein Weltmeister. Die 
Bäckereiverkäuferin tat so, als wenn sie was könnte, überließ es aber 
vollständig mir.

von Uhu U. (uhu)


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Simon K. schrieb:
> 1. Hast du das ja offensichtlich im Fernsehen gehört/gesehen. Alleine
> deshalb würde es bei mir "hinten runter" fallen. Ein Druck auf den
> richtigen Knopf und der Fernseher ist aus. Mein Gehirn kann sich dann
> über wichtigere Sachen Gedanken machen in meinem jungen Leben.

Mein Fernseher hat leider keinen Knopf. Auch keinen Lautsprecher und 
keinen Bildschrm. Und er nimmt auch keinen Platz weg und kostet - bisher 
- auch nichts.

Nein, Junge, Beobachten und Denken kann ich selbst und die 68er-Zeit 
habe ich selbst erlebt. Das war definitiv eine bessere Zeit, als das, 
was junge Leute heute erleben. Man hatte deutlich bessere Perspektiven 
und der Streß war nicht entfernt so schlimm.

> 2. Nur weil du so ein konservativer Typ älteren Jahrgangs bist, müssen
> die jungen Leute das noch lange nicht sein.

Konservativ? Das ist ja nett.

Aber wie wärs denn, wenn du dir mal ernsthaft überlegst, was es mit den 
oben angeführten Sprachverbiegungen aufsich hat. Vielleicht hast du ja 
bedenkenswerte Argumente dafür.

> Wie schon erwähnt verändert sich Sprache im Laufe der Zeit.

Das zieht hier auch keiner in Zweifel. Nur eine platte Anglifizierung 
der Sprache kanns nicht sein - dann sollten wir wirklich Englisch als 
Landessprache einführen.

> Oder
> sprichst du noch Altdeutsch, weil alles andere (sei es verändert oder
> nicht) aus anderen Sprachen stammt?

Nein, natürlich nicht. Aber gerade wenn man sich die Geschichte der 
Sprache näher ansieht, dann springt regelrecht ins Auge, daß viele 
Veränderungen ohne das Gesellschaftliche Umfeld, in dem sie stattfanden, 
kaum denkbar waren.

> 3. Wie ihr Menschen wegen solchen Lapalien darauf schließen wollt, dass
> Deutschland in naher Zukunt (nach eurem Tod?) von den vereinigten
> Staaten sprachlich infiltriert wird, ist mir auch schleierhaft.

Dinge, die du nicht verstehst, sind deswengen nicht von vornherein 
falsch. Manche Dinge lernt man eben an einer FH/Technischen Uni nicht, 
was aber nicht heißt, daß sie nichtexistent, falsch, oder unnütz wären. 
Etwas über den Tellerrand blicken und "fachfremdes" zu verstehen, hat 
noch keinem geschadet.

Wie sensibel gerade die Sprache die politischen Verhältnisse 
widerspiegelt, hat Victor Klemperer in "LTI – Notizbuch eines 
Philologen" beschrieben. Das Buch ist höchst lesenswert.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die Besiegten übernehmen die Sprache der Sieger - das war im Osten auch
> nicht anders, wohl aber andersrum.

Muss nicht unbedingt so sein: Der französische Einfluss auf die Sprache 
entstammt in hohem Masse der kulturellen Bedeutung des französischen 
Hofs anno Ludwig XIV. Mit Kriegen hatte das weniger zu tun, und wo doch 
dann nicht weil Besatzer sondern weil besser (Militärtechnik, Waffen- 
und Festungsbau).

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Muss nicht unbedingt so sein: Der französische Einfluss auf die Sprache
> entstammt in hohem Masse der kulturellen Bedeutung des französischen
> Hofs anno Ludwig XIV.

Der Umkehrschluß ist nicht zulässig: aus der Übernahme fremdsprachlicher 
Begriffe kann man nicht schließen, der, der übernimmt sei von dem 
besiegt worden, an dessen Sprache Anleihen gemacht werden.

Der Hochadel war europaweit verwandschaftlich verflochten und im 
deutschsprachigen Raum grenzte man sich durch die Sprache vom gemeinen 
Volk ab.

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Erst groß rumtönen und dann kneifen...

Ach Uhu.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Nein, Junge, Beobachten und Denken kann ich selbst und die 68er-Zeit
> habe ich selbst erlebt. Das war definitiv eine bessere Zeit, als das,
> was junge Leute heute erleben. Man hatte deutlich bessere Perspektiven
> und der Streß war nicht entfernt so schlimm.

Hach ja, früher, Spätherbst '39...ääääh '68. Keiner hält die heutige 
junge Generation davon ab so viele Drogen zu konsumieren wie die 
damalige Generation. Naja, vielleicht doch. Dann muss halt der Alk 
herhalten.

Zum Thema:

http://www.youtube.com/watch?v=KRtBQeOKKbE
http://www.youtube.com/watch?v=Hvz0cNoUlaY
http://www.youtube.com/watch?v=1V7H2627-6Q

Guden!

von Uhu U. (uhu)


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@pumpkin:
Das ist das Original-Zitat:
> Wo du da Verbitterung witterst, mußt du erklären.

So hast du es verstümmelt
> mußt du erklären

Um mit diesem dünnen Brett darauf antworten zu können:
> Meinste wirklich?

Und jetzt:
T. H. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Erst groß rumtönen und dann kneifen...
>
> Ach Uhu.

Ach pumpkin, du hast mal wieder den Mund viel zu voll genommen und dabei 
weniger gedacht, als ein Papagei...

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> So hast du es verstümmelt
>> mußt du erklären

Um Himmels willen! Keks?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Brett

Brett?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Ach pumpkin

Ach Uhu.

Uhu Uhuhu schrieb:
> weniger gedacht, als ein Papagei

Möööp, falsch. Man denkt sich seinen Teil.

von Uhu U. (uhu)


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T. H. schrieb:
> Man denkt sich seinen Teil.

Ausreden, Ausreden, Ausreden.

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ausreden, Ausreden, Ausreden.

Genau. Keks?

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