Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik VFD-Ansteuerung


von ich (Gast)


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Ich habe zwar hier schon 3 mal die Frage gestellt, aber das wurde wohl 
irgendwie übersehen:

Beitrag "VFD von Pollin"

Und zwar geht es um das Pollin VFD-Display "FV651G" (Best.# 120 120).

In dem oben genannten Thread wurde gemeint, dass die Anschlüsse P1 bis 
P17 UND 1G bis 11G an die 32V DC geschaltet werden und der Strom dann 
über die an F1 und F2 anliegende Wechselspannung von 4V abfließt.

Mein Problem ist nur, dass ich mich vorher bei Google mal schlau machen 
wollte und auf diese Seite gestoßen bin:
http://elektronik.laeubi-soft.de/index.php?id=14

Auf dem letzten Bild ist ein Layout zusehen, das die 32V= über 
Transistoren (gesteuert vom µC) zu den Anschlüssen P1 bis P17 gehen, 
aber die Anschlüsse 1G bis 11G über Transistoren (auch vom µC gesteuert) 
zur Masse durchgeschaltet werden.

Was ist nun richtig? Beide "Gruppen" der Anschlüsse auf 32V legen oder 
nur die P Anschlüsse.

Ich hab mir dass so gedacht, dass die Wechselspannung (Heizspannung) 
ALLE Elemente aufheizt und die Segmente, wo der Strom durchfließt (z.b. 
P5 zu 2G) dann leuchten können. Also praktisch wie mehrere 
7-Segment-Anzeigen mit gemeinsamer Kathode im Multiplexverfahren.

Kann mir jemand sagen, was richtig ist, denn beide "Parteien" meinen, 
dass es funktioniert. Und die Bilder/Fotos lügen ja auch nicht.

Danke schonmal.

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


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Ich wage zu behaupten, daß das Layout im letzten Bild Mist ist. Es 
entspricht auch nicht dem in den anderen Fotos als funktionierend 
gezeigten Aufbau. Ein VFD ist eine Röhre, keine "beheizte LED". Gitter 
und Anoden (Segmente) werden beide positiv angesteuert. Bestätigt durch 
Seiten namhafter Hersteller (Futaba, Noritake Itron) und eigene 
Versuche.

von Olaf (Gast)


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Man koenntes es vielleicht so machen:

http://www.criseis.ruhr.de/hv.gif

V2 ist ein hochgelegter 4094 oder M16C, C1 ist das VFD Ersatzschaltbild. 
:-)

Olaf

von ich (Gast)


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Das heißt grob gesagt ist ein Segment wie ein Und-Gatter. Ist die 
Segment-Leitung auf High (32V) UND die Gridspannung auf High (32V), 
leuchtet das Segment.

Also muss ich, um die Segmente einzeln anzusteuern, auch mit Multiplex 
machen, nur schalte ich nicht die G-Leitungen von hochohmig zu Masse 
sondern von hochohmig zu 32V.

Und die Masse der 32V kommen in die Mitte vom Spannungsteiler zwischen 
F1 und F2.

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


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Fast richtig, wirklich ganz nahe dran. In der Praxis jedoch werden die 
Gitter von Masse zu 32V geschaltet, um ein Nachleuchten zu vermeiden. Es 
kann helfen, die Gitter mit Pull-Down-Widerständen zu versehen. 
Vielleicht geht es aber auch ohne.
Der Rest ist vollkommen korrekt.

von ich (Gast)


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Na dann vielen herzlichen Dank!

Habe es nun endlich gerafft und kann mein Treiber-Projekt starten ;)

von Olaf (Gast)


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> Es kann helfen, die Gitter mit Pull-Down-Widerständen zu versehen.

Das ist ein kritischer Punkt. Einfach mal meine Simulation nachbauen
und damit rumspielen. Ohne Widerstand schaltet der Transistor langsamer 
ab. Das moechte man aber nicht weil dann unbenutzte Segmente 
nachleuchten.
Ist der Widerstand aber zu klein steigt die Stromaufnahme der Schaltung 
an. Immerhin muss man sich seine 30-40V ja erstmal muehsam erzeugen.
Etwas entschaerfen kann man das wohl in Software indem man nach dem 
abschalten und vor dem einschalten etwas wartet.
Man muss den Widerstand also im Zusammenhang mit seiner Software und 
auch seiner Systemauslegung auslegen. Es ist ja auch nicht egal wie 
schnell ich multiplexe und wieviele Anoden/Gitter ich da durchfahren 
muss.

Olaf

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