Hallo Community!
Dieses Thema beschäftigt mich nun schon lange und ich hätte gerne eine
Erklärung dafür. Da die Meinungen ziemlich auseinanderdriften, dachte
ich, ich frage mal bei euch, den Speziallisten nach.
Was mir bisher zu Ohren gekommen ist:
1. Die Spannungswandler fiepen. Ok, der Spannungswandler / Schaltregler
besteht afaik aus MOSFET, Spule und ElKo. Was ich mir gut vorstellen
kann ist, dass die Spule bei einer bestimmten Frequenz (KHz) zu
schwingen beginnt, in den menschlichen Wahrnehmungsbereich tritt und
dadurch dieses Fiepen höhrbar wird.
2. Die Stützkondensatotren / Entkopplungs- bzw. Bypasskondensatoren
fiepen. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ein Kerko hat doch ne
hohe Dichte oder? Benötigt es zum Fiepen nicht Schwingungen? Braucht man
für Schwingungen nicht Platz?
3. Der ElKo fiept. Ich bin keine Elektronikerin, ich bin PC Technikerin
/ Administratorin. Der ElKo liegt doch immer an Gleichspannung oder? Wo
keine Frequenz, da doch keine Schwingungen oder? Ausserdem ist der ElKo
mit dem Elektrolyt befüllt. Wo kann den da Platz für Schwingungen sein?
4. Die Spulen / Drosseln fiepen. Ja, kann ich mir gut vorstellen, nur
ist diese Theorie für mich ein wenig schwammig und zu ungenau. Wo soll
den in dieser Aussage die Präzision liegen?
5. Der Schwingquarz fiept. Mir ist bekannt, dass der Taktgeber aus
Piezokeramik besteht und Piezokeramik durch anlegen von Spannung
Schwingungen erzeugt. In PCs gibt es den Referenztakt (FSB, QPI oder HT)
der m.M.n. aber viel zu hoch ist um ein wahrnehmbares fiepen erzeugen zu
können. Immerhin reden wir hier von ca. 200MHz bei modernen Prozessoren.
Was also genau ist das Problem, dass dieses fast unerträgliche Fiepen
erzeugt?
Grüße
Audrey
Andrea Artner schrieb:> Was also genau ist das Problem, dass dieses fast unerträgliche Fiepen> erzeugt?
Dieses:
> 2. Die Stützkondensatotren / Entkopplungs- bzw. Bypasskondensatoren> fiepen. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ein Kerko hat doch ne> hohe Dichte oder? Benötigt es zum Fiepen nicht Schwingungen? Braucht man> für Schwingungen nicht Platz?
Die Kerkos wirken wie Piezolautsprecher und verwandeln den Ripple auf
der Stromversorgung bei bestimmten Lastzuständen in hörbare
Schwingungen. Intel gibt den Mainboardherstellern sogar Richtlinien, wie
die Stützkondensatoren angeordnet werden müssen, um den Effekt zu
minimieren. Wenn also trotzdem was zu hören ist, liegt das primär an
miserablem Design.
Wood-Woody schrieb:> Vergießen der Kerkos mit Silikon oder Harz oder sonstwas?
Wird nicht viel helfen.
Eher: Für eine Gleichmäßige Stromaufnahme sorgen, z.B. Seti@Home im
Hintergrund rechnen lassen.
Was du hörst sind nämlich die starken Schwankungen der Stromaufnahme,
wenn die CPU im Sleep/Idle list, und mit nem 10kHz IRQ regelmäßig
aufwacht.
Klar, ne Lösung ist das nicht, vor allem nicht fürs Notebook.
DANKE für eure Antworten!
Also doch Piezoeffekt.
Das Problem ist eben, dass seit Pentium M alle Generationen mehr oder
weniger davon betroffen sind. Ist halt die Frage, ob die Mainboard
Designer das vorgegeben Layout von Intel überhaupt einhalten können. Wem
gibt man jetzt die Schuld?
Die Notebook-Hersteller empfehlen das CPU Powermanagement zu
deaktivieren, was ja die selbe Wirkung wie Seti@Home erzeugen würde. Das
kann beim Desktop wohl ne Lösung sein aber beim Notebook, wie du bereits
erwähnt hast, finde ich das sogar ein wenig Fahrlässig.
Intel arbeitet an P-States und der User solls dann abdrehen :-?
Ob das übergießen der Kerkos jetzt was bringt oder nicht, solange man
Garantie auf das Teil hat wird man das wohl kaum riskieren.
Ob man das auch mit einem Stück Schaumstoff dämmen könnte? So ein
kleines Stück Schaumstoff beispielsweise, wie es als Schutz der CPU Pins
zu finden ist.
Mit vernünftigen Werkzeug könnte ich schon mal die Bauchdecke öffnen
ohne Spuren zu hinterlassen. Ich hab schon öfter mal ein Mainboard
gewechselt.
Meint Ihr ich könnte den Herd lokalisieren mit einem
Papprohr-Stethoskop?
Grüße
Audrey
Andrea Artner schrieb:> Das Problem ist eben, dass seit Pentium M alle Generationen mehr oder> weniger davon betroffen sind.
Von welchen Herstellern sind die Geräte, bei denen das Phänomen
auftritt?
Trichter + Mikro wäre ein Versuch das Übel zu orten/messen.
>Schaumstoff
Dämpfung oder Veränderung der Reflektionen und Resonanzen wahrscheinlich
nur in geringem Umfang. Die Ursache des Übels muß bekämpft werden nicht
die Symptome.
Kein Schaumstoff. Die Wärmeisolierung verhindert zwar die Geräusche
langfristig und sicher. Aber wenn der Rauch erstmal aus den Bauteilen
heraus ist wird es schwierig.
Andrea Artner schrieb:> Durch die Bank. Ob Enterprise oder Consumer Bereich. Das kann jeden bei> jedem Hersteller treffen.
Hmm. Ich frage deshalb, weil ich das Phänomen bei meinen Notebooks und
denen in meinem Umfeld nicht feststellen konnte (aber nicht über ein
geeignet vorgeschädigtes Gehör verfüge, das eine Wahrnehmung
ausschließen würde). Dabei handelt es sich um Pentium-M-Geräte von Dell,
Toshiba und Samsung sowie Core2Duo-Geräte von Apple. Keines davon fiept.
Könnte es sein, daß das vielleicht doch ein IBM/Lenovo-Problem ist?
Ja, passiert gerne wenn der Controller in den burp-modus geht. Da werden
dann größere Pausen gemacht die die Keramik zum schwingen anregen.
Passiert gerne bei hochkapazitiven Typen > 10µF mit zweifelhaften
Dielektrikum (Also X5R bei 0603...). Oder der Regler arbeitet an sich
instabil. Das ist dann aber ein grober Designfehler.
Spulen können auch singen. Eine Beobachtung war daß man den
Windungsanfang der Spule (meistens durch Punkt gekennzeichnet) auf den
Schaltknoten legt, sonst surrt die Chose bei bestimmten Lasten.
Audrey A. schrieb:> Böse Zungen behaupten allerdings, dass man es mit fortgeschrittenem> Alter weniger hört
Das mag sein, aber so arg vergreist ist mein Gehör noch nicht. Und vor
sechs Jahren (als ich mir ein Dell-Notebook mit Pentium M anschaffte)
war es --wen wundert's?-- auch noch sechs Jahre jünger.
Ich sitze an einem Samsung Schleppi mit Intel Core 2 Duo CPU, bei dem
man den Lüfter abschalten kann.
Selbst mit dem Ohr direkt am/unter/auf dem Gerät höre ich nur das Surren
von der Festplatte.
Dazu sei gesagt, ich bin noch vom "jüngeren Baujahr" und reagiere extrem
allergisch auf irgendwelche Fiep- und Pfeiftöne.
Ein Pfeifen ist mir bis jetzt nur an meinem Arbeits-PC aufgefallen. Im
Normalbetrieb verhält er sich relativ ruhig, bzw. wird jegliches
Geräusch von den (relativ leisen) Lüftern übertönt.
Bei voller CPU-Auslastung hört man allerdings ein relativ deutliches
Geräusch. Das ist aber kein Pfeifen, es hört sich eher wie Wasser in
einer zu engen Leitung an. Zum Glück erstreckt sich das Geräusch nur auf
"annehmbare" Frequenzen, man kann es recht leicht überhören.
Ich habe einen WIKI-Eintrag dazu erstellt, da dieses problem unbedingt
erklärt werden muss. Bitte ergänzt den Artikel, damit er nicht gelöscht
wird:
http://de.wikipedia.org/wiki/CPU_whining
Hallo,
Lehmann schrieb:> http://de.wikipedia.org/wiki/CPU_whining
Zitat: "Das CPU-Whining entsteht durch die Keramikkondensatoren der
CPU."
Ist der Titel nicht etwas unglücklich gewählt? Ich glaube, dass das
Geräusch eher durch die Kondensatoren neben der CPU entsteht.
Mit freundlichen Grüßen
Guido