Ich hatte vor gut 6 Jahren ein Girokonto bei einer örtlichen Sparkasse
eröffnet. Bedingung für mich war, daß Chipkarten-HBCI angeboten wird.
Die Sparkasse bot so ein Konto unter der Bedinung sogar zum Nulltarif,
daß monatlich ein bestimmtes Volumen an Einnahmen herein kommt - diese
Bedingung war erfüllt.
Schon als ich mich telefonisch bei dem Bankberater über die Bedingungen
informierte, sagte ich ihm, daß die Zahlungseingänge keine
Gehaltszahlungen sein werden, sondern andere, regelmäßige Einkünfte.
Kein Problem hieß es und so wars auch - bis ich kürzlich einen etwas
befremdlichen Brief vom Berater der Filiale bekam, an die das Konto
zwischenzeitlich umgezogen wurde:
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Sehr geehrter ...
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uns ist aufgefallen, daß auf Ihrem Girokonto keine Gehaltszahlungen eingehen.
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Wir weisen darauf hin, daß Ihr Girokonto ausschließlich für den privaten
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Gebrauch zu nutzen ist.
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Sie nutzen Ihr Konto geschäftlich, daher ist es zwingend erforderlich
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das Konto bei uns im Hause in ein Geschäftskonto umzustellen.
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Daher bitten wir Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen und einen
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Termin mit Herrn Maier in der Filiale xyz zu vereinbaren.
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Falls Sie sich bis zum xx.02.2011 nicht bei uns melden, werden wir Ihr
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Konto in ein kostenpflichtiges Geschäftskonto umstellen. (Preise siehe Anlage)
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Für weitere Fragen...
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Mit freundlichen Grüßen
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<zwei Unterschriften>
Nun ja. Sieht man sich den Text in Ruhe an, kann man ihn eigentlich nur
als eine erlesene Frechheit betrachten - dazu muß man noch nichteinmal
die Vorgeschichte kennen. In der beiliegenden Preisliste "Ausschließlich
für das Neugeschäft" waren Preise verzeichnet, über die sich jeder
Apotheker freuen würde, wenn er sie berechnen dürfte.
Nun bekam ich den Herrn Maier heute endlich ans Telefon. Er versuchte
natürlich gleich sein Glück als bereits leicht gedämpfter Großkotz, aber
ich übernahm sehr schnell die Initiative, indem ich meinte, das verstoße
aber gegen die Abmachungen, die ich mit seinem Kollegen getroffen hatte.
Ich hätte zwar Verständnis dafür, daß die Bank von Zeit zu Zeit ihr
Gebührenmodell anpassen müsse, aber die Vorgehensweise schmecke mir
überhaupt nicht. Es handelt sich um eine Änderung regelmäßig
wiederkehrender Gebühren. Dafür müsse die Bank laut ihren AGB auf
Kündigungsmöglichkeiten hinweisen, was unterlassen wurde. Ein Schreiben,
das man eigentlich nur als Affront auffassen kann und gleichzeitig
werden noch nichteinmal die selbst gegebenen Spielregeln eingehalten.
Plötzlich war von "zwingend" nicht mehr die Rede und der Herr wandelte
seinen Ton ganz schnell von herrisch nach unterwürfig.
Dabei verplapperte er sich auch noch, indem er sagte, mein Konto sei
schon 3 Jahren - vom Herrn Soundso - in ein Geschäftskonto umgewandelt
worden. Ich meinte nur, davon wüßte ich nichts.
Er habe jetzt von der Leitung die Vorgabe bekommen, blablabla...
Ich setzte ihm dann auseinander, daß ich natürlich ein Geschäftskonto
habe, allerdings bei einer ortsfremden Bank und in Erwägung gezogen
habe, eventuell dieses Konto zu Gunsten der lokalen Sparkasse
aufzugeben. Ich sei aber von dem Gedanken sehr schnell abgekommen, als
ich feststellte, daß der einzige wirkliche Vorteil der Sparkasse ist,
daß sie nicht weit von hier eine Filiale hat und daß die Qualität der
Kontenführung gleich sei, das Internetportal aber sehr deutlich
schlechter. Der Ortsvorteil ist in den letzten Jahren praktisch auf Null
zusammengeschrumpft, und nimmt man die Preise mit in den Vergleich, dann
gibt es nur eine vernünftige Alternative: Kündigung.
Er klärte mich dann über die Kündigungsmöglichkeiten auf und versprach,
das Konto bis dahin im jetzigen Status zu lassen und entschuldigte sich
nochmals über seine Vorgaben.
Ich plauderte mit ihm dann noch etwas über die Knüppel, die einem als
Freiberufler allenthalben zwischen die Beine geworfen werden und er
zeigte Verständnis. Zum Schluß meinte ich: "Ja, Herr Maier, Sie haben
Ihre Vorgaben und ich mache mir meine selbst.", worauf er herzlich
lachte und wir verabschiedeten uns recht freundlich.
Ja das ist ja alles schön und gut, aber wieso zum Geier meinst Du, dass
das hier irgendwen interessiert? Muss denn wirklich jeder Aufreger im
Alltag, jeder Hirnpups ins Offtopic gestellt werden?
Mike Strangelove schrieb:> Muss denn wirklich jeder Aufreger im> Alltag, jeder Hirnpups ins Offtopic gestellt werden?
Wahrscheinlich kennen immer weniger Leute de.alt.talk.unmut...
Daniel der Drüsendieb schrieb:> befremdlichen Brief vom Berater der Filiale bekam, an die das Konto> zwischenzeitlich umgezogen wurde:
Der Umzug ist der springende, nein -auslösende- Punkt. Die Sparkasse
sieht allgemein keine gewerbliche Nutzung privater Konten vor. Der
Berater hat aber anscheinend eigenmächtig gehandelt und dein Konto als
Privatkonto eröffnet. Und das wurde halt auch so geduldet, bis da jemand
anderes draufgeschaut hat.
Ich habe mein Privatkonto auch als Selbständiger weiter genutzt. Das
ging fast 10 Jahre gut, bis eine neue Filialleiterin ihren Posten bezog.
Die hat mich dann (wirklich) nett darum gebeten, das Konto in ein
gewerbliches umzuwandeln. Na gut, es kostet ein paar Euro, aber ich kann
über die Sparkasse sonst nichts Schlechtes sagen.
Icke ®. schrieb:> Der Umzug ist der springende, nein -auslösende- Punkt.
Das ist dieselbe Bank.
> Die Sparkasse sieht allgemein keine gewerbliche Nutzung privater Konten> vor.
Es sind Mieteinnahmen, also nichts gewerbliches. Nach Aussage des
Beraters bei der Eröffnung wurde das ausdrücklich als "kein Problem"
bezeichnet.
Ich denke, der springende Punkt ist die klammheimliche Umstellung in ein
"Geschäftskonto", von der ich noch nichteinmal informiert wurde. Ich
kann daraus eigentlich nur schließen, das sich die Herrschaften sehr
wohl darüber im Klaren waren, was vereinbart war.
Mein Geschäftskonto habe ich seit Urzeiten bei der 1822 und das
funktioniert sehr gut bei wirklich fairen Bedingungen. Davon kann man
m.A. nicht mehr sprechen, wenn die örtliche Bank für eine
Internetbuchung 10 ct verlangt.
Gut dass du uns das alles gesagt hast. Worum gehts dir eigentlich?
Willst du Lob/ etc? Eine echte Frage scheint, abgesehen von der
Überschrift, nicht enthalten zu sein. Also:
Hast du ganz toll gemacht, die Iniative ergriffen, den Bankangestellten
zur Unterwürfigkeit getrieben, alles super! Vor allem der "Witz" am Ende
sollte in keinem Forum dieser Welt unerwähnt bleiben, so gut ist der!
Wenn du dir das anders vorstellst - bitte sagen, dann formulier ich das
noch mal um. In jeden Fall bist du der Größte!
Daniel der Drüsendieb schrieb:> Das ist dieselbe Bank.>> befremdlichen Brief vom Berater der Filiale bekam, an die das Konto>> zwischenzeitlich umgezogen wurde:
Andere Filiale, anderer Bearbeiter. Ist halt jetzt erst aufgefallen,
Pech.
> Es sind Mieteinnahmen, also nichts gewerbliches.
Sag das mal deinem Finanzamt. Was meinst du denn, was Mieteinkünfte
sind? Privateinnahmen?
> Mein Geschäftskonto habe ich seit Urzeiten bei der 1822 und das> funktioniert sehr gut bei wirklich fairen Bedingungen. Davon kann man> m.A. nicht mehr sprechen, wenn die örtliche Bank für eine> Internetbuchung 10 ct verlangt.
Na dann bleib doch bei der 0815-Bank und finde deinen Seelenfrieden.
Ja. Ich kenn das Problem. Aus geschaeftlichen Gruenden wollte ich meiner
Adresse bei Bank ein "Ing. Buero" vorangestellt haben. Dies nahm die
Bank zum Anlass das Privatkonto in ein Geschaeftskonto umzuwandeln, den
Zins zu halbieren. Ohne Drohbrief vorher. Sie machten's einfach. Dann
wurde ich ploetzlich von anderswoher betreut. Machten mich auf
Keditangebote aufmerksam, bis ich explizit sagte, wahrschinlich nie
einen Kredit zu benoetigen. Das Geld hab ich nun langsam abgezogen. Es
muss nicht sein.
Die Banken haben in der Regel einen an der Waffel.
Ich hab mich mal fuer ein Konto bei der Raiffeisenbank wo ich arbeite
interessiert und wurde aus Wohnsitzgruenden an die Filiale auf der
anderen Seite des Huegels verwiesen. Dort wo das Verkehrschaos ist. Nun
Ja. Dann eben nicht.