Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mega644 mit 32768 er Quarz an tosc1 u. tosc2


von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Hi Leute,

ich habe mir eine Uhr gebaut mit dem Mega644. Ich habe an TOSC1 u. TOSC2 
einen 32768Hz Quarz angeschlossen. Aber die Uhr läuft am Tag ca 45sec zu 
schnell. Was kann ich Hardwaremäsig ändern, dass die Uhr richtig läuft?

Gruß Hicki

von peterfido (Gast)


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Hallo,

kann auch ein Fehler im Code sein. Billige Quarze haben zwar auch bei 
mir eine Abweichung aber auf 45 Sek komme ich da am Tag nicht. Evtl. 
stimmen auch die Kapazitäten der Kondensatoren nicht, falls Du welche 
nutzt.

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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peterfido schrieb:
> Hallo,
> Evtl. stimmen auch die Kapazitäten der Kondensatoren nicht, falls Du welche
> nutzt.

Hi,

ich benutze keine Kondensatoren, dass ist vielleicht der Fehler. Wie 
hast Du den Quarz angeschlossen?

Gruß Hicki

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Steht im Datenblatt auf Seite 29/32.

Übrigens dürfte genau das der Fehler sein, das Datenblatt des Mega644 
sagt nämlich, dass man bezgl. der Lastkapazität das Datenblatt des 
Quarzes konsultieren soll.

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Daniel H. schrieb:
> Steht im Datenblatt auf Seite 29/32.
>
> Übrigens dürfte genau das der Fehler sein, das Datenblatt des Mega644
> sagt nämlich, dass man bezgl. der Lastkapazität das Datenblatt des
> Quarzes konsultieren soll.

Hi Daniel,

im Datenblatt geht es um  die Anschlüsse XTAL1 u. XTAL2 . Und ich meine 
die Anschlüsse TOSC1 u. TOSC2 . Ist es da genau so?

Gruß Hicki

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Ja, ist genauso. Allerdings ist natürlich die Frage, ob du überhaupt 
eine zusätzliche Lastkapazität für den Quarz benötigst.

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Daniel H. schrieb:
> Ja, ist genauso. Allerdings ist natürlich die Frage, ob du überhaupt
> eine zusätzliche Lastkapazität für den Quarz benötigst.

Daniel,

was heißt das genau?

Gruß Hicki

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Die Pins des µC haben bereits selber eine gewisse Kapazität, für die 
I/O-Pins des 644 sind es z.B. maximal 10 pF, diese tragen bereits zur 
Lastkapazität des Quarzes bei.

Nun nimmt man die Appnote von AVR dazu:
http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc2521.pdf

Seite 11, GLeichung 5-2

Beispiel:
Dein Quarz benötigt eine Lastkapazität von 22pF

C = 2*22pF - 10pF =  34pF => es müssten extern noch Pi mal Daumen 
zweimal 34pF angeschlossen werden.

Je nachdem, was nun für deinen Quarz rauskommt kann es nun also sein, 
dass du noch eine externe Quarzbeschaltung benötigst oder nicht.

Mit den Uhrenquarzen von Reichelt (10pF bzw. 6pf) käme man so z.B auf 
10pF bzw. 2pF zusätzlich benötigter Kapazität. Inwieweit sich ein Fehlen 
nun auf die Abweichung auswirkt (d.h. ob es so extrem ist, dass es um 45 
Sekunden abweicht) vermag ich nicht zu sagen, weil mir da die Erfahrung 
fehlt.

von Spess53 (Gast)


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Hi

Die Uhrenquarze werden ohne Kondensatoren angeschlossen:

http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc1259.pdf

MfG Spess

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Hi Daniel,

ich danke Dir erst einmal. Kann ich die externe Beschaltung mit den 
zusätzlichen Kondensatoren auch mit Trimmern lösen? Wenn ja wie sollte 
die Beschaltung aussehen?

Gruß Hicki

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Spess53 schrieb:
> Hi
>
> Die Uhrenquarze werden ohne Kondensatoren angeschlossen:
>
> http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc1259.pdf
>
> MfG Spess

Aber wie löse ich dann die Ganggenauigkeit?

Gruß Hicki

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Aber wie löse ich dann die Ganggenauigkeit?

Bist du sicher, das deine Software richtig ist?

MfG Spess

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Spess53 schrieb:
> Hi
>
> Die Uhrenquarze werden ohne Kondensatoren angeschlossen:
>
> http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc1259.pdf
>
> MfG Spess

Danke für die Korrektur, die Note kannte ich noch nicht :)

von Johann (Gast)


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45 Sekunden am Tag wären ja 500 ppm - so schlecht ist normalerweise kein 
Quarz, Evtl. hast Du eine Gurke erwischt?

Die Ganggenauigkeit kann man übrigens sehr schön in Software lösen.

von avr (Gast)


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Die Streiterei Kondensator und Uhrenquarz hatten
wir doch neulich erst:

Beitrag "ATmega8 Quarzuhr bauen"

Und Atmels Meinung:

http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc8333.pdf

avr

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Hi Leute,

jetzt bin ich aber total verwirt. was soll ich nun machen?

gruß hicki

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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Hi,

welcher Quarz für den Mega644 wäre denn Eurer Meinung nach der Richtige 
mit oder ohne zusätzliche Beschaltung?

Gruß Hicki

von Spess53 (Gast)


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Hi

>welcher Quarz für den Mega644 wäre denn Eurer Meinung nach der Richtige
>mit oder ohne zusätzliche Beschaltung?

Bei einem inkorrektem Programm keiner. Also was macht dich so sicher, 
das der Fehler nicht bei dir liegt?

MfG Spess

von Nixis (Gast)


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Spess53 schrieb:
> Die Uhrenquarze werden ohne Kondensatoren angeschlossen:
>
> http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/...
>
> MfG Spess

Nope. In eben dieser Appnote steht wörtlich:

"Newer devices require external capacitors on these pins as they have a 
different internal oscillator, please refer to the device datasheet for 
details on crystal connections."

Also kann man nicht pauschal sagen, das keine Kondensatoren nötig sind.

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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hi,

hier mal das Programm im Anhang. Programm ist nicht von mir. Ich habe 
aber die Erlaubnis der Freigabe.

Gruß Hicki

von Karl H. (kbuchegg)


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Kennst du jemanden, bei dem das zuverlässig funktioniert?

(IMHO hat das Programm ein Problem. Da ist eine IRQ, die ist schon 
ziemlich heavy. Wenn du zu lange braucht, dann verschluckt sich die 
Software-Uhr, die auf Timer 2 basiert. Und wenn bei der dann ab und zu 
ein Interrupt verloren geht, dann geht die Uhr nach.)

von Rene K. (draconix)


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Karl heinz Buchegger schrieb:
> (IMHO hat das Programm ein Problem. Da ist eine IRQ, die ist schon
> ziemlich heavy. Wenn du zu lange braucht, dann verschluckt sich die
> Software-Uhr, die auf Timer 2 basiert. Und wenn bei der dann ab und zu
> ein Interrupt verloren geht, dann geht die Uhr nach.)

Ja wenn die Uhr "Nach" gehen würde, dann würde ich das verstehen - aber 
wie erklärt das nun das die aber 45sec "Vor" geht...

...hmm komisches Problem.

Ich nutze für solche Sachen immer eine RTC, gibt bei Reichelt mehr als 
genug mit internem Quarz - lasse mir die genaue Sekunde via Int 
ausgeben. Und natürlich darf man die Backupmöglichkeit nicht außer Acht 
lassen. Sowas spart viel Ärger - und hat was mit Faulheit zu tun. :D :X

von Ralf-Peter G. (ralfpeter)


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Hallo Gemeinde,

ihr solltet Euch die "UHR" von Hicki einmal "in natura" ansehen um einen 
Begriff zu bekommen !

Hallo Andreas,

habe an der Originalplatine mit geladener letzten Programmversion die 
Frequenz am Quarz gemessen - Ist 32779 Hz - Soll 32768 Hz - Deine Uhr 
MUSS VOR gehen. Da man einen Quarz kapazitiv "ziehen" kann, habe ich das 
mal mit einem Trimmer vollzogen. Komme jetzt in einem Bereich von 32766 
Hz bis 32777 Hz. Also von Pin 26 (PC6) einen Trimmer 2...40pf nach Gnd 
löten und Frequenz einstellen.

Gruß Grelli

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn man keinen hinreichend genauen Frequenzzähler rumliegen hat, dann 
kann man das natürlich auch andersrum machen. Also statt eine Woche lang 
jeden Tag nachzuschauen, wieviel die Trimmerdrehung vom Vortag 
eingebracht hat, kann man den Fehler auch einmal über 24h messen und 
dann ganz banal als Korrekturwert in die Zeitrechung mit einbauen.

von Andreas H. (hicki) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Wenn man keinen hinreichend genauen Frequenzzähler rumliegen hat, dann
> kann man das natürlich auch andersrum machen. Also statt eine Woche lang
> jeden Tag nachzuschauen, wieviel die Trimmerdrehung vom Vortag
> eingebracht hat, kann man den Fehler auch einmal über 24h messen und
> dann ganz banal als Korrekturwert in die Zeitrechung mit einbauen.

Hi,

gute Idee, da ich die Software nicht geschrieben habe wird das schwer 
für mich, oder kannst Du helfen?

Gruß Andreas

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