Forum: Offtopic Sicherheits-Torx Satz


von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Hallo Leute,

ich werde demnächst einen Satz Sicherheits-Torx (Torx mit Loch in der 
Mitte) brauchen. Bei Reichelt gibt es einen Bit-Satz mit 100 Teilen für 
7€
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=84222;PROVID=2402

oder einen 27 Teiligen Satz von Wiha für rund 51,50€
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=23875;PROVID=2402

Lohnt sich der Mehrpreis? Ich habe ein paar Monaten mal ein Satz Torx 
Schraubenzieher bei Conrad für 0,00€ bestellt und am WE benutzt, um 
sechs Schrauben zu lösen und wieder festzuschrauben. Danach hatte ich 
Einkerbungen auf dem Werkzeug. Beim Wiha Satz wird mir das nicht 
passieren, aber wie ist es bei dem No-Name Satz? Hat von euch da jemand 
Erfahrungen mit?

von Klaus A. (gustavgans)


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Beim Werkzeug nicht sparen und das bewahrheitet sich immer wieder. Der 
billige Satz wird eine Weile gehen, aber dann bald 
Verschleißerscheinungen zeigen. Bis die Bits kurz drauf überhaupt nicht 
mehr funktionieren. Gibt fast nichts nervöseres als beim werkeln 
schlechtes Werkzeug zu haben
Mein Fazig: Marke lohnt sich

von Michael K. (charles_b)


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kommt drauf an, wie viele Schrauben du damit anziehen möchtest....

Ach ja, ich wollte letztens nen Fön aufschrauben um ein neues Kabel 
einzuziehen... Prima, denn ich habe bereits einen Satz  Sonderbits! Aber 
die Löcher waren so tief, dass die bits nicht reinpassten.

Darauf hin habe ich mir beim Bürklin die entsprechenden Schraubendreher 
gekauft. Nicht billig, aber richtig GUT. Es was richtig geil, den Fön 
damit zu repariere.

Evtl. langt dir ja auch EIN richtiger Schraubendreher als ein Sack 
voller Schrott...

von Oliver S. (phetty)


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Nimm die billigen und davon 2.
So haste immer neues Material und kein Geld verschwendet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:

> Darauf hin habe ich mir beim Bürklin die entsprechenden Schraubendreher
> gekauft.

Wahrscheinlich hätte ich ihn stattdessen aus einer Fahrrad- oder
Motorradspeiche selbst geschmiedet.  Wär' natürlich teurer, wenn
ich meine Arbeitszeit zum nominellen Stundensatz anrechne, aber
dafür ist der Fön noch am gleichen Abend fertig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rein interessehalber: Weist der Stahl, aus dem solche Speichen gefertigt 
werden, ähnliche Festigkeitswerte auf, wie sie für Torx-Einsätze 
benötigt werden?

von Michael K. (charles_b)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> Darauf hin habe ich mir beim Bürklin die entsprechenden Schraubendreher
>> gekauft.
>
> Wahrscheinlich hätte ich ihn stattdessen aus einer Fahrrad- oder
> Motorradspeiche selbst geschmiedet.  Wär' natürlich teurer, wenn
> ich meine Arbeitszeit zum nominellen Stundensatz anrechne, aber
> dafür ist der Fön noch am gleichen Abend fertig.

Ich höre da durch, dass du ggf. beim Bürklin was bestellt hast und das 
ewig nicht kam? Nun, ich wohne in München und habe die Teile direkt 
abgeholt, das ging dann flott.

Trotzdem, deine Erfahrungen mit der Lieferzeit würde mich interessieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Rein interessehalber: Weist der Stahl, aus dem solche Speichen gefertigt
> werden, ähnliche Festigkeitswerte auf, wie sie für Torx-Einsätze
> benötigt werden?

Nein, sicher nicht, aber wenn ich das Teil nur einmal brauche, um
einen Fön zu öffnen und wieder zu schließen, ist das auch nicht
nötig.  Allerdings ist Speichenstahl auch kein "Kuchenblech": man
kann das Zeug durchaus mit etwas Geschick härten und danach wieder
anlassen (glashart will man kein Werkzeug haben).  Damit genügt eine
flachgeschmiedete und entsprechend bearbeitete Speiche schon, die
blöden 200 mm tief versenkten Kreuzschlitzschrauben eines japanischen
Ghettoblasters zu entfernen, auch wenn sie nur flach ist (kein Kreuz).

Michael K-punkt schrieb:
> Ich höre da durch, dass du ggf. beim Bürklin was bestellt hast und das
> ewig nicht kam?

Nein, aber von 19 Uhr bestellt bis 23 Uhr geliefert werden auch die
nicht schaffen. ;-)

von Warren S. (jcdenton)


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Mei wieder Viertelwissen hier, höchstens.

Keine Ahnung was man genau für Speichen nutzt, aber das kann durchaus 
ein ähnlicher Stahl sein. Der Stahl aus dem die meisten Bits gemacht 
werden, ist jetzt auch meist kein Hightechzeug.

Die meisten Billigbits sind garnicht wärmebehandelt, und um überhaupt 
eine ausreichende Härte und Festigkeit zu erhalten ist das unerlässlich.

Die gehen für Schrauben mit geringen Anzugsmomenten, z.B. im Fön 
durchaus. Sobald aber mal eine Schraube fest sitzt, versagen diese Bits 
mit Sicherheit.
Die bekommt man nur mit Qualitätsbits sicher gelöst.

Von daher ist die Aussage "kauf dir 2" zweifelhaft, der 
Qualitätsunterschied ist bei der Preislage meist dramatisch.

Es gibt auch Bits in der mittleren Preislage. Die sind aus halbwegs 
vernünftigem Material, und halten ähnlich lange wie Wiha und Co.

Allerdings wechseln da die Hersteller und Zulieferer desöfteren, 
deswegen kann man sich da nur "grob" orientieren.

Aber 100 Stück für 7€ - da darf man nicht viel erwarten.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Warren Spector schrieb:
> Die meisten Billigbits sind garnicht wärmebehandelt, und um überhaupt
> eine ausreichende Härte und Festigkeit zu erhalten ist das unerlässlich.

Ich weiß nicht, wie die (Billig-) Bits überhaupt hergestellt werden. Vor 
ein paar Jahren ist mir so ein Kreuz-Bit beim Schrauben mit der Hand 
gebrochen. Die Bruchstelle sah aus, als wären dort kleine Metallkörner 
zusammengepresst gewesen. Ich weiß nicht, wie es sonst aussieht, wenn 
Metall bricht.

Warren Spector schrieb:
> Die gehen für Schrauben mit geringen Anzugsmomenten, z.B. im Fön
> durchaus. Sobald aber mal eine Schraube fest sitzt, versagen diese Bits
> mit Sicherheit.

Naja mit dem Kostenlos-Werkzeug von Conrad habe ich bei meinem MBP die 
Festplatte durch eine SSD getauscht. Dabei musste ich 6 T6-Torx 
Schrauben lösen. Als erstes habe ich gemerkt, dass der Schraubenzieher 
nicht wirklich perfekt in den Schrauben saß, es fühlte sich so an, als 
ob er zu groß war. Zwei der Schrauben im Gehäuse waren garnicht 
angezogen, vier an der Platte (vibrationsschutz) dagegen schon etwas 
mehr, aber auch nicht so, dass man dabei das Werkzeug kaputtmacht. Beim 
Zusammenschrauben habe ich alle Schrauben nur sehr leicht angezogen. 
Deshalb kann ich diese Einkerbungen im Werkzeug nicht verstehen.

Warren Spector schrieb:
> Es gibt auch Bits in der mittleren Preislage. Die sind aus halbwegs
> vernünftigem Material, und halten ähnlich lange wie Wiha und Co.

Kannst du da einen Herstellernamen sagen? Ich kenne diese 
Sicherheitsbits nur von Wiha oder Wera. Aber beide liegen preislich auf 
fast dem gleichen Niveau.

von Icke ®. (49636b65)


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http://www.snapon.de/produkte_01.php

Hält auf Lebenszeit.

von Chris S. (-fx-)


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Also solange es um so etwas "gewöhnliches" wie Torx mit Loch geht, kann 
man auch einen gewöhnlichen Mittelklasse-Bitsatz kaufen.

Ich habe hier einen von Metabo, Best-Nr. 6.30445 -Gibt es neben online 
auch im Fachhandel und in vielen Baumärkten, teils unter anderem Label.

Die Bits sind gefräst, Qualität ist absolut in Ordnung. Ganz praktisch 
ist auch der beiliegende Bithalter für den Akkuschrauber sowie die 
Farbkennzeichnung der Bits.

An dem Argument, dass manche Schraube im Consumergerät so versenkt ist, 
dass man mit dem dicken Schaft eines Bitaufnehmers nicht rankommt, ist 
allerdings was dran. Ob du also Einzelschraubendreher brauchst kommt 
ganz auf deinen Anwendungsfall an.

von Thomas B. (thb3)


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Für Sicherheitsbit unbedingt welche mit langem Schaft kaufen, sonst hast 
du bald eine Schraube die 2 cm tief sitzt und kommst wieder nicht 
weiter. Für Kreuz, Schlitz, Torx und Sechskant sollte man schon etwas 
mehr ausgeben aber für die ganz speziellen Bits ist die Qualität fast 
egal, so selten wie man die braucht.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Thomas Buss schrieb:
> Für Sicherheitsbit unbedingt welche mit langem Schaft kaufen, sonst hast
> du bald eine Schraube die 2 cm tief sitzt und kommst wieder nicht
> weiter.

Oder die Schraube ist irgendwo in einem Gehäuse, wo man mit dem langen 
Schaft des Bits an der anderen Gehäusewand anschlägt. Alles hat Vor- und 
Nachteile.

- Bits mit langem und kurzem Schaft zu kaufen (und evtl. noch als 
Schraubenzieher) bringt irgendwie nichts. Da ist das Kosten / Nutzen 
Verhältnis noch sehr schlecht.

- Nur bestimmte Bits kaufen bringt irgendwie auch nichts. Denn wie der 
Zufall es so will, wird genau dieses Bit, das du gerade brauchst, nicht 
in deinem Sortiment sein.

- Bits nur bei Bedarf kaufen ist auch nicht das Wahre. Dann braucht man 
mal die Bits und hat die passenden nicht zur Hand. Der Baumarkt um die 
Ecke hat die natürlich auch nicht oder das ganze ist in der Nacht bzw. 
am WE.

Ich denke deshalb, dass ich mir erstmal nur das Sortiment normaler Bits 
kaufen werde.

Thomas Buss schrieb:
> Für Kreuz, Schlitz, Torx und Sechskant sollte man schon etwas
> mehr ausgeben aber für die ganz speziellen Bits ist die Qualität fast
> egal, so selten wie man die braucht.

Kreuz und Schlitz habe ich Bits von Wera. Wobei ich weiß garnicht, wann 
ich den Schlitz das letzte Mal gebraucht habe. Torx habe ich von Witte, 
ultra mega gefästigt, zum schlagdrehen geeignet und weiß ich nicht was 
alles. Sechskant habe ich noch nie benutzt.

Beim Sicherheits-Torx hat man (oder zumindest ich) das Problem, dass 
damit tatsächlich empfindliche Elektronik gesichert ist. Das Werkzeug 
muss deshalb passen. Wenn man Abrutscht, ist die Platine schrott. Wenn 
man die Schraube kaputtmacht, bekommt man die Platine nicht mehr 
losgelöst.

Aber ich werde mir mal demnächst die Bits von Metabo mal ansehen. 
Könnten doch interessant sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Torx habe ich von Witte,
> ultra mega gefästigt

Ge_was_?!

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ge_was_?!

Dimitri Roschkowski schrieb:
> gefästigt

Hier wurde die Emphase als Stilmittel benutzt, um deutlich 
hervorzuheben, wie schwachsinnig die Werbeversprechen der Hersteller 
sind.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist eine ... Ausrede.

von Frank P. (mauz)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ge_was_?!

Gefästigt, das wird man nach einer Zeit ohne Nahrung. Schlank, drahtig 
und zäh, alles positive Eigenschaften von Bits ;-)
frank

von Warren S. (jcdenton)


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Dimitri Roschkowski schrieb:

> Ich weiß nicht, wie die (Billig-) Bits überhaupt hergestellt werden.

Gefräst (ohne Wärmebehandlung, normaler, weicher Stahl) oder Gesintert, 
danach klingt deine Bruchstelle.

> Deshalb kann ich diese Einkerbungen im Werkzeug nicht verstehen.

Der Stahl ist recht weich, und die Kräfte die bei diesen kleinen 
Durchmessern auftreten, sind schon bei kleinen Momenten sehr groß. Zudem 
passt das alles schlecht, daher trägt nicht die ganze Kontur, sondern 
nur eine kleine Stelle.


> Kannst du da einen Herstellernamen sagen?

Nö. Der Fachhändler meines Vertrauens hat sowas aber im Laden liegen.

Icke ®. schrieb:
> http://www.snapon.de/produkte_01.php
>
> Hält auf Lebenszeit.

Bits sind Verschleißteile. Nix hält ewig.

Dimitri Roschkowski schrieb:

> Beim Sicherheits-Torx hat man (oder zumindest ich) das Problem, dass
> damit tatsächlich empfindliche Elektronik gesichert ist. Das Werkzeug
> muss deshalb passen. Wenn man Abrutscht, ist die Platine schrott. Wenn
> man die Schraube kaputtmacht, bekommt man die Platine nicht mehr
> losgelöst.

Dann kauf dir einen gescheiten Bitsatz, der hält dann bei Elektronik 
vermutlich n Leben lang und die Schraubenköpfe danken es auch, wenn die 
Bits perfekt passen, und nicht nur "so etwa".

von Michael K. (charles_b)


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Warren Spector schrieb:


> Bits sind Verschleißteile. Nix hält ewig.

seh ich anders. Ein Bohrer ist ein Verschleißteil oder ein Sägeblatt. 
Aber bei nem Hammer oder nem Schraubendreher könnte ich mir das 
allenfalls im Ultra-Mega-Profi-Dauereinsatz vorstellen.

So wie Türgriffe ja auch über Jahrhunderte nicht wirklich dünner 
werden...

> Dann kauf dir einen gescheiten Bitsatz, der hält dann bei Elektronik
> vermutlich n Leben lang und die Schraubenköpfe danken es auch, wenn die
> Bits perfekt passen, und nicht nur "so etwa".

Dem kann ich nur zustimmen. Billiges Werkzeug erzeugt gerne 
Folgeschäden, die den Anschaffungspreis weit übersteigen.

von David .. (volatile)


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Michael K-punkt schrieb:

> seh ich anders. Ein Bohrer ist ein Verschleißteil oder ein Sägeblatt.
> Aber bei nem Hammer oder nem Schraubendreher könnte ich mir das
> allenfalls im Ultra-Mega-Profi-Dauereinsatz vorstellen.

Selbst 34er Schraubenschluessel lutschen sichtbar aus mit den Jahren, 
wie will ein winziger Torx das ueberstehen?

von Michael K. (charles_b)


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David ... schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> seh ich anders. Ein Bohrer ist ein Verschleißteil oder ein Sägeblatt.
>> Aber bei nem Hammer oder nem Schraubendreher könnte ich mir das
>> allenfalls im Ultra-Mega-Profi-Dauereinsatz vorstellen.
>
> Selbst 34er Schraubenschluessel lutschen sichtbar aus mit den Jahren,
> wie will ein winziger Torx das ueberstehen?

Man muss natürlich schon etwas sorgfältig arbeiten. Wer mit dem Torx 
bohrt, braucht freilich bald einen neuen.

von Warren S. (jcdenton)


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Seuftz. Du hast keinerlei handwerkliche Erfahrung, oder verständnis für 
Mechanik.

Sonst würdest du nicht son Stuss schreiben.

Ein Türgriff wird nicht nennenswert belastet.

Selbst Akkuschrauber haben dank Getriebe 40-60Nm Drehmoment. Jetzt mess 
mal den mittleren Durchmesser eines üblichen Torxbits, und nehme das 
Drehmoment mal den mittleren Radius, und teile dies durch die Zähnezahl. 
Dann hast du etwa die Kraft, die auf den armen kleinen Bit wirkt.

Stichwort "Flächenpressung"

Bei Torx hält sich das noch in Grenzen, da das Profil dank 0 Grad Winkel 
keine cam out Kräfte erzeugt, wie Phillips oder schlecht gefertigte 
Pozidriv Profile. Dadurch hält der Bit dramatisch länger, da er nicht 
ständig überrutscht und dadurch vorzeitig verschleißt. Zudem ist Torx 
optimiert für hohe Momente.

Natürlich verschleißen die Bits eines Hobbyelektronikers der damit 2 mal 
im Jahr einen Ghettoblaster aufschraubt so langsam, das sie ein Leben 
lang halten.

von Michael K. (charles_b)


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Warren Spector schrieb:

> Natürlich verschleißen die Bits eines Hobbyelektronikers der damit 2 mal
> im Jahr einen Ghettoblaster aufschraubt so langsam, das sie ein Leben
> lang halten.

Genau das meine ich. Wenn ich bei Ikea nen Schrank kaufe, dann sind dort 
Inbus-Schlüssel mit dabei. Verwendet man diese sind sie nach der 
Montage, oder auch schon früher "ausgeleiert" und die Schrauben selbst 
werden in Mitleidenschaft gezogen, weil die Maße etwas zu klein sind.

Mit Qualitäts-Werkzeug merkst du gar nicht, dass du mal wieder nen 
Schrank aufgebaut hast.

Und während selbst bei einem Heimwerker wie mir die billigen 
Schraubendreher vermurkst in der Tonne landen, erfreue ich mich an gutem 
Werkzeug, welches ich vor zig Jahren gekauft habe.

Ich hab ne Elektronik-Zange aus den USA für die dich damals über 30 
Dollar zahlen musste. Ja und? Das Ding ist heute noch super drauf, 
während die 2,99-Zange halt eben schon im Baumarkt klappert.

Wer natürlich jeden Tag 8 Stunden mit den Bits arbeitet (oder sonstigem 
Werkzeug) der braucht natürlich auch bei bestem Werkzeug mal Ersatz.

Trotzdem dürfte man mit einem Bit mehr schrauben anziehen können als man 
mit einem Bohrer Löcher bohren kann.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Bei Bits sollte man auch beachten: Meist ist es besser der bit geht 
drauf als die Schraube die schon zu 95% am Einsatzort nun bombenfest 
sitzt und sich dank ausgemangeltem Kopf weder vor noch zurück bewegt ;)

von Warren S. (jcdenton)


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Wenn Bit und Schraube nicht von minderer Qualität sind, überstehen beide 
das Anziehen problemlos. Sachgemäße Anwendung vorausgesetzt.
Ansonsten bräuchte man für jede Schraube einen neuen Bit, da dieser 
erheblich weicher sein müsste als der Schraubenkopf, um Selbigen sicher 
zu schützen.
Ich vermeide mittlerweile Schrauben mit Philips und ersetze die gegen 
qualitativ hochwertige Torx oder Inbus. Seitdem habe ich keine Probleme 
mehr mit ausgenudelten Köpfen. Wenn ich selbst etwas baue, wähle ich bei 
kleinen Schraubengrößen gleich 10.9 oder 12.9 Festigkeiten, damit die 
Köpfe länger leben.
Bei Spax kauf ich auch nurnoch Torx, wenn man dort keine Schrottbits 
benutzt halten die auch lange.
Bei Pozidriv Spax helfen nur gute Bits und regelmäßig neue (je nach 
Anwenderintelligenz nach etwa einer oder 1000 Schrauben)

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Für gelegentlichen Einsatz und wenn es nicht um hohe Drehmomente geht, 
würde ich die billigen Bits nehmen. Für ein paar selbstschneidende 
Schrauben an Plastikgehäusen werden's die schon tun.

Ansonsten: Ein Billig-Torx-Bit verformt sich deutlich sichtbar, wenn man 
damit ein paar 6x160mm-Senkkopf-Schrauben in Holz dreht ;)

Und mir sind Torx und Inbus auch viel lieber als Kreuzschlitz (egal ob 
Pozidriv oder Philips). Der Hauptvorteil ist, dass man da beim Drehen 
keinen Druck auf die Schraube ausüben muss.
Es ist nämlich sicherheitstechnisch bedenklich, mit sehr starkem Druck 
zu versuchen, eine total festgeknallte Kreuzschlitzschraube zu lösen: 
Rutscht man da mit dem Schraubendreher ab, ist die Verletzungsgefahr 
sehr groß.
Bei Torx und Inbus gibt's dieses Problem nicht. Torx hat gegenüber Inbus 
noch den Vorteil, dass sie Schrauben und Bits nicht so schnell 
rundgedreht sind...

von Michael K. (charles_b)


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Markus Frejek schrieb:

> Bei Torx und Inbus gibt's dieses Problem nicht. Torx hat gegenüber Inbus
> noch den Vorteil, dass sie Schrauben und Bits nicht so schnell
> rundgedreht sind...

Wenn man die Wahl hat ist man natürlich fein raus. Oft ist es so, dass 
man ein Gerät erst einmal AUFbekommen muss und sich ärgert, dass dort 
wieder irgendein Innen-Inbus mit dem Maß pi/2 verwendet wurde...wozu 
natürlich NUR der autorisierte Service einen Schlüssel hat.

von Michael K. (charles_b)


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p.s. Seit wann gibt es eigentlich Kreuzschlitz-Schrauben?

Bei uns werden nämlich Fenster nach den neuesten denkmaltechnischen 
Erkenntnissen "renoviert" und die Messingbeschläge werden mit  etwas zu 
groß geratenen Kreuzschlitz fixiert... Man sieht das Sch... aus! Aber 
wenn es denkmaltechnisch schon vor 100 Jahren so war... bitte!

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

>Messingbeschläge werden mit etwas zu
>groß geratenen Kreuzschlitz fixiert

Das sollte schon passen und fachgerecht sein. Sonst: Reklamieren.

In vielen Bereichen gibt es heute nur kurz angelernte (Hilfs-)Arbeiter, 
die in der Tiefe von ihrem Fach keine Ahnung haben, und nie hatten. Ich 
beobachte das schon eine ganze Weile. Eigentlich seit Jahrzehnten. 
Arbeitslose Schlosser als Strippenzieher, 2 Wochen angelernte Betonbauer 
als Erdkabellöter in der Fernmeldetechnik, Fachspezialisten für Geräte 
in Elektronikmärkten, usw..

Deutschland, die Service-Wüste.

von Dieter W. (dds5)


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p.s. Seit wann gibt es eigentlich Kreuzschlitz-Schrauben?


Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Phillips_(Schraube%29


Für historische Fenster also absolut "no go".

von Michael K. (charles_b)


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Dieter Werner schrieb:
> p.s. Seit wann gibt es eigentlich Kreuzschlitz-Schrauben?
>
>
> Siehe
> http://de.wikipedia.org/wiki/Phillips_(Schraube%29
>
>
> Für historische Fenster also absolut "no go".

DANKE, dachte ich mir es doch! Ich wußte allerdings nicht, dass die 
Dinger Phillips-Schrauben heißen. Wieder was gelernt!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Ich wußte allerdings nicht, dass die
> Dinger Phillips-Schrauben heißen. Wieder was gelernt!

Nur zum Teil.
Es gibt auch eine andere Sorte Kreuzschlitz-Schrauben namens "Pozidriv" 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Pozidriv), die sollte tunlichst nicht 
mit Phillips-Werkzeug gedreht werden, und umgekehrt.

von Michael K. (charles_b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Ich wußte allerdings nicht, dass die
>> Dinger Phillips-Schrauben heißen. Wieder was gelernt!
>
> Nur zum Teil.
> Es gibt auch eine andere Sorte Kreuzschlitz-Schrauben namens "Pozidriv"
> (http://de.wikipedia.org/wiki/Pozidriv), die sollte tunlichst /nicht/
> mit Phillips-Werkzeug gedreht werden, und umgekehrt.

Jesses, jetzt setzt es aus! Bei mir gab es bis eben nur 
Kreuzschlitz-Schrauben und die entsprechenden Schraubendreher....

Tja, und die Schrauben waren eben Spax-Schrauben oder Schrauben für die 
Rückseite des PC oder sonst etwas mit Kreuz-Schlitzen.

Und nun sehe ich dass der Schraubendreher ein Phillips ist, die 
Spax-Schrauben aber Pozi sind.

Und auf dem einen bit steht ph und auf dem anderen pz - hab mir nie 
Gedanken drüber gemacht.

Genau hinschauen lohnt sich, DANKE!

Da muss ich wohl mal losziehen um meine Schraubendrehersammlung um einen 
waschechten PZ zu erweitern....

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Da muss ich wohl mal losziehen um meine Schraubendrehersammlung um einen
> waschechten PZ zu erweitern....

Einer reicht nicht, wie bei Phillips auch -- die Dinger gibt es in 
unterschiedlichen Größen, und die sollten tunlichst nicht verwechselt 
werden. Sehr oft werden zu kleine Schraubenzieher* verwendet, was für 
deren vorzeitiges Ausleiern sorgt.

*) Ich weiß. Gliedermaßstab!

von Warren S. (jcdenton)


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Kennt nicht den Unterschied zwischen den beiden einzigen verbreiteten 
Kreuzschlitz Profilen, will mir aber erzählen wie lange sowas zu halten 
hat.

Ja ne, is klar.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Nur zum Teil.
> Es gibt auch eine andere Sorte Kreuzschlitz-Schrauben namens "Pozidriv"
> (http://de.wikipedia.org/wiki/Pozidriv), die sollte tunlichst nicht
> mit Phillips-Werkzeug gedreht werden, und umgekehrt.

Aber Phillips Schrauben bekommst du auch mit Pozdriv geschraubt und auch 
umgekehrt. Genauso wie auch mit einem Schlitzschraubenzieher. Und wenn 
man aufpasst und mit sehr kleinen Drehmomenten arbeitet, dann relativ 
sauber.

Viel schlimmer finde ich es, wenn Leute versuchen, Torx mit alternativen 
Methoden zu schrauben, weil sie das passende Werkzeug nicht da haben. Da 
sind Schäden am Werkzeug, an der Schraube oder am Gerät schon 
vorprogrammiert.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Irgendwie passt ja so ziemlich jede Bit-Sorte in jede Schrauben-Sorte, 
man muss halt nur die entsprechende Größe zur Hand haben. Ab und zu 
sieht man auch mal, wie eine Torx-Schraube mit einem 
Schlitzschraubendreher angezogen wird... :-)
Und dass Kreuzschlitz != Pozidriv ist erkennt der "normale" Heimanwender 
leider in der Regel nicht und ärgert sich dann darüber, dass wieder eine 
Schraube und oder der Schraubendreher rund ist.

von Michael B. (mb_)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Nur zum Teil.
>> Es gibt auch eine andere Sorte Kreuzschlitz-Schrauben namens "Pozidriv"
>> (http://de.wikipedia.org/wiki/Pozidriv), die sollte tunlichst nicht
>> mit Phillips-Werkzeug gedreht werden, und umgekehrt.
>
> Aber Phillips Schrauben bekommst du auch mit Pozdriv geschraubt und auch
> umgekehrt. Genauso wie auch mit einem Schlitzschraubenzieher. Und wenn
> man aufpasst und mit sehr kleinen Drehmomenten arbeitet, dann relativ
> sauber.

Ja natürlich. Man kann Pozidriv auch wunderbar mit einem 
Vorkriegsschlitzschraubendreher bearbeiten. Oder alternativ mit einem 
Hammer reinschlagen.

von Gerry E. (micky01)


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Michael Buesch schrieb:

> Ja natürlich. Man kann Pozidriv auch wunderbar mit einem
> Vorkriegsschlitzschraubendreher bearbeiten. Oder alternativ mit einem
> Hammer reinschlagen.

Ganz genau, das mit dem Hammer machen die Handwerker immer!
Und mit der Wasserpumpenzange, oder falls es eng ist, mit der 
Bohrmaschine, kriegt man sie auch wieder raus. Alles kein Problem.

Gilt auch für die 5cm tief im Gehäuse versenkten "Sicherheitsschrauben": 
bevor das Gerät weggeworfen muss lohnt eventuell ein Reparaturversuch.

von Klaus A. (gustavgans)


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Mit dem guten alten Schlitzschraubenzieher kann man jede Schraube 
drehen. Das dürfte aber auch so ziemlich der letzte und einzig Vorteil 
der Ära "Schlitz" sein.

von Warren S. (jcdenton)


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Ich bin Hin und Her gerissen, ob ich die Welt tatsächlich mal kurz mit 
euren Augen sehen möchte, oder eher nicht.
Auf der einen Seite macht mir das schon Angst, auf der anderen ist man 
halt neugierig.

Wer diskutiert ernsthaft darüber, das man eine TORX Schraube auch mit 
einem Schlitzschraubenzieher anziehen kann, anstatt sich für 3€ einen 
qualitativ hochwertigen Bit, oder für ~10-15€ einen Satz TORX Schlüssel 
zu kaufen ?

Ihr habt doch echt nix zu tun.

von Dieter W. (dds5)


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Das blödeste bei den Kreuzschlitzschrauben ist die Tatsache, dass 
es(zumindest laut DIN) dem Hersteller freigestellt ist, ob er PH oder 
PZ liefert.

Mag sein, dass es bei den ISO Normen jetzt anders geregelt ist.

von Warren S. (jcdenton)


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@ Dieter

Ja, diese Tatsache macht mich tatsächlich jeden Tag aufs neue völlig 
fertig.
Da fragt man sich ja direkt, wieso man sich bei diesen Zuständen 
überhaupt aus dem Bett quälen soll.

Da PZ und PH (leider) stark verbreitet sind, muss man wohl oder übel 
beide Werkzeuge vorhalten. Ergo ist das relativ egal, was man jetzt vor 
sich hat.

Wenn man sich etwas herstellen lässt oder konzipiert, besteht man halt 
gleich auf TORX PLUS und gut is.

Leider konnte ich mich noch nicht zum Diktator dieses Planeten 
aufschwingen, sonst hätte ich die Produktion von Schraubenköpfen mit 
anderen Profilen als TORX PLUS bereits bei Todesfolterstrafe verboten.

Also: Wählt Denton, macht den Planeten ein Stückchen besser.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Warren Spector schrieb:
> Ich bin Hin und Her gerissen, ob ich die Welt tatsächlich mal kurz mit
> euren Augen sehen möchte, oder eher nicht.
> Auf der einen Seite macht mir das schon Angst, auf der anderen ist man
> halt neugierig.

Kannst du gerne haben:
Bis zu meinem Praktikum mit 19 Jahren bei EADS war für mich Kreuzschlitz 
= Kreuzschlitz. Da habe ich nicht zwischen PH und PZ unterschieden. 
Obwohl meine Eltern ein Haus gebaut haben, als ich 15 Jahre alt war und 
in bei vielen Sachen hinterher mitgeholfen habe.

Wer konnte mir denn sagen, dass PH und PZ sich unterscheiden? Auch ist 
Torx erst später in mein Leben getreten. Sicherheits-Torx und Tri-Wing 
und andere Profile waren für mich nicht schraubbar. Ich bin davon 
ausgegangen, dass nur der Hersteller das passende Werkzeug hat und es 
nicht rausrückt.

von Warren S. (jcdenton)


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Man wird ja auch ausgepeitscht, wenn man sowas mal wo nachfragt. Und man 
kann ja nur beim Discounter für 5€ einen Werkzeugsatz kaufen, statt im 
Fachhandel was gescheites passendes zu erwerben.

Vielleicht bin ich einfach nur zu neugierig, und schaue mir alles was 
ich benutze zu genau an.

Um dem Schnellschuss aus der Hüfte nochmal kurz nachzusetzen:

Man muss nich alles wissen. Aber wenn man kein Plan hat, kann man mal 
die Backen halten und Andere nicht belehren.

Es gibt neben TORX übrigens noch TORX PLUS. Sieht fast genauso aus, 
passt auch beides ineinander, trotzdem kann TORX PLUS nochmal 30% mehr 
Drehmoment ab. Benutzt man dort, wo es nötig ist. Trotzdem zerstört man 
TORX PLUS auf Dauer, wenn man es mit TORX Werkzeugen anzieht.

Steht meist auch drauf, wird von 90% der Anwender aber erfahrungsgemäß 
ignoriert.

von Michael K. (charles_b)


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Warren Spector schrieb:
> Man wird ja auch ausgepeitscht, wenn man sowas mal wo nachfragt.

Drum bin ich nun doch froh, die Frage nach der Phillips-Schraube 
gestellt zu haben...

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