Ich habe aus einem kaputten Billig Wecker das Display ausgebaut und würde das nun gerne ansteuern. Leider habe ich zu dem Display keinerlei Daten, es steht weder der Hersteller drauf noch weiß ich, wo hier die Versorungsspannung angeschlossen werden muß. Auch weiß ich nicht, wie hoch die Spannung überhaupt sein darf. Ich habe daher mal 2 Bilder gemacht und hoffe ihr könnt mir näheres dazu sagen. Das Display hat 36 Pins, besteht vollständig aus Glas und ist ca. 57 mm * 63 mm groß. Mit dem Wecker wurden damals so Dinge wie die Uhrzeit, Wochentag usw. angezeigt.
Hast du den Wecker noch? Da könnte man eher auf der Platine sehen wofür die Pins sind.
Nein, die Platine habe ich weggeworfen. Von dem Wecker habe ich lediglich noch ein paar LEDs und die Batteriehalterung inkl. Batterien ausgebaut bzw. behalten. Der Wecker wurde mit 4*1,5 V AAA (Micro) Batterien versorgt.
Korrektur: Nein, sorry, es sind nur 3 * 1,5 V Micro Batterien.
das display ist passiv, es braucht an seinen anschlüssen die wechselspannung von einem geeigneten controller. zudem ist es wertlos, weil du diese graphitanschlüsse von diesem flachleiter wohl nie mehr richtig kontaktiert kriegst. schmeiß es weg und kauf dir eins mit controller.
Also ich habe jetzt mal testhalber, da du gesagt hast, ich könnte es wegwerfen, eine Gleichspannung von 5 V an die Anschlüsse angelegt und das Ding zeigt darauf dann je nach ausgewähltem Pin einige Symbole an. Von Wechselspannung ist da keine Spur. Das Problem an der ganzen Sache ist nur, daß die Symbole leider alle vordefiniert sind. D.h. ich habe z.B. so Sachen wie "Timer, Alarm, Mo, Di" usw., also nichts wirklich frei programmierbares. Das Ding eignet sich also gerademal wieder als Wecker, aber das ist mir dann doch zu blöd. Ich werde das Ding wohl wegwerfen. Die Graphitanschlüsse scheinen aber keine Probleme zu bereiten, wenn man sie entsprechend einklemmt.
Nachtrag: Das Display scheint aber dennoch noch zu etwas gut zu sein. Wenn ich es um 45°C Drehe und vor meinen TFT Monitor halte, dann dunkelt es ab, d.h. es eignet sich ausgezeichnet als Polarisationsfilter. :) Das Ding ist also doch noch zu etwas gut, ich werde damit wohl ein paar Versuche aus der Optik durchführen können. Viel zu schade um so etwas wegzuwerfen.
LCD schrieb: > Von Wechselspannung ist da keine Spur. Die aber ist nötig, sonst zersetzt sich die Flüssigkristallsuppe. Du musst das Display mit Wechselspannung ansteuern. Das können die in manchen µCs verbauten LC-Controller übernehmen, wie z.B. der Atmega169.
Ich habe mal ein paar Bilder gemacht, bei dem ich das Display um jeweils ca. 45° drehe. Mein EIZO Monitor (Displaytechnik PVA) sendet polarisiertes Licht aus, d.h. wenn man noch einen weiteren Polarisationsfilter davor hält, dann wird dieser im entsprechend richtigen Winkel lichtundurchlässig. Das sieht man z.B. im 3. Bild, kein Licht vom Monitor geht mehr durch, an der Stelle an dem das Display den Monitor verdeckt ist alles schwarz. Damit kann man ein paar gute optische Versuche aus der Physik durchführen. Klasse das Teil! PS: Was man mit Polarisationsfiltern machen kann, wird hier bei diesen Youtubefilmchen z.B. gut erklärt: http://www.youtube.com/watch?v=KM2TkM0hzW8
>Also ich habe jetzt mal testhalber, da du gesagt hast, ich könnte es >wegwerfen, eine Gleichspannung von 5 V an die Anschlüsse angelegt und >das Ding zeigt darauf dann je nach ausgewähltem Pin einige Symbole an. >Von Wechselspannung ist da keine Spur. Funkionieren tut auch erstmal mit Gleichspannung. Aber das wird es nicht unbedingt lange tun, weil Gleichspannung elektrolysierend auf den Flüssigkristall wirkt. Irgendwann wird es dann nach und nach erbleichen. >Das Problem an der ganzen Sache ist nur, daß die Symbole leider alle >vordefiniert sind. Ja - das haben nun mal solche Spezialzweckgebundenen Spezialdiplays so an sich. >Wenn ich es um 45°C Drehe und vor meinen TFT Monitor halte, dann dunkelt >es ab, d.h. es eignet sich ausgezeichnet als Polarisationsfilter. :) Du wirst es kaum glauben, aber da sind wirklich Polarisationsfilter drin - vorn und hinten. Gelegentlich kann man die Segmente auch durch bloßes Berühren der Anschlüsse zur Anzeige bewegen (wenn es ansonsten isoliert liegt). Einfluß der eingefangenen Brummspannung auf deinem Körper.
Jens G. schrieb: > Funkionieren tut auch erstmal mit Gleichspannung. Aber das wird es nicht > unbedingt lange tun, weil Gleichspannung elektrolysierend auf den > Flüssigkristall wirkt. Irgendwann wird es dann nach und nach erbleichen. Ok, wieder etwas dazugelernt. Ich werde es für die Elektronik aber jetzt auch nicht mehr benutzen, da ich ja eben nur diese eingeschränkten Symbole hätte. Bei nem frei definierbaren Grafikdisplay oder wenigstens Textdisplay würde das allerdings anders aussehen. Jens G. schrieb: > Du wirst es kaum glauben, aber da sind wirklich Polarisationsfilter drin > - vorn und hinten. Bedeutet das, wenn ich die zwei aufeinanderliegende Glasscheiben trenne, daß ich dann 2 Polarisationsfilter hätte? Das wäre dann natürlich sehr praktisch, mit 2 Polarisationsfiltern kann man nämlich schon deutlich mehr machen. Ist das Flügigkristallzeugs irgendwie giftig oder der Polarisationsfilter auf den Glasscheiben aufgedampft? Wenn ja, dann werde ich das mit dem Glasscheiben trennen lieber lassen. Denn bei ersterem wäre es dann nicht gesund und bei zweiterem würde der Polarisationsfilter mit der Zeit durch mechanische Einwirkungen wohl kaputt gehen.
LCD schrieb: > Ist das Flügigkristallzeugs irgendwie giftig oder der > Polarisationsfilter auf den Glasscheiben aufgedampft? Ja und nein. Also giftig, und als Folie aufgeklebt. Bekommst Du aber nicht zerstörungsfrei ab.
Ok, danke für die Antwort, dann laß ich das Display so wie es ist.
>Bedeutet das, wenn ich die zwei aufeinanderliegende Glasscheiben trenne, >daß ich dann 2 Polarisationsfilter hätte? Ja. Ich befürchte nur, daß sich die zwei Scheiben nicht zerstörungsfrei trennen lassen werden (Vielleicht einfach den Rand ringsum wegschleifen, bis der Kleberand weg ist)
Die Polfilter bestehen aus einer Kunststoffolie, etwa 0,5mm stark, die auf dem Glas aufgeklebt ist. Sie bekommen ihre polarisierende Eigenschaft durch starke Dehnung der Folie, dabei richten sich die Makromoleküle des Kunststoffs in Dehnungsrichtung parallel aus. Mit etwas Glück (und Hilfe einer Universalklinge) lässt sich diese Folie vom Glas abschälen. Gerade bei kleineren Displays geht das durchaus. Anschließend kann man den Klebefilm von der Kunststofffolie mit Lackverdünner aufquellen lassen und entfernen. Die Polfolie dürfte kaum giftig sein. Aber bei der Flüssigkristallsubstanz zwischen den Glasflächen sollte man den direkten Hautkontakt vermeiden. Und falls das schief ging: sofort mit Seife abwaschen.
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