Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bauteil um Drehzahl einer Welle zu messen


von Marta T. (martat)


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Hallo,

ich würde gerne mit einem Ardunino (ATMega) einen Motorradtacho 
prototypen. Dazu muss ich wohl oder übel die Drehzahl des Rades 
einlesen, was bei allen kommerziellen Produkten übern nen Hall Sensor am 
Rad passiert oder bei der Zündung abgegriffen wird. Ich würde aber gerne 
ne plug&play Lösung entwickeln und dazu einfach die bereits vorhandene 
Welle fürs analog Tacho nehmen.

Ich kenn mich mit Elektronik nicht wirklich aus, aber das eheste was ich 
dafür gefunden habe sind Inkrementalgeber, Hall Sensoren oder Optische 
Sensonren. Erstes ist wohl nicht genau für meinen Einsatzzweck, letztere 
würden die Montage von Magneten oder Reflektoren auf dem Wellenstummel 
erfordern was wieder mechanisch aufwendig wird.

Deshalb meine Frage: Gibt es fixfertig ein Bauteil welches eine Welle 
von ca. 2mm Durchmesser aufnehmen kann und bis 10.000 RPM geht?

Danke & glG
 Marta

von Matthias (Gast)


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Ein kleine Kupplung und ein Gleichstrommotor, der die 10.000 RPM
pakct. Dann die Spannung messen. Der nachfolger der alten "Wellentachos"
war glaub ich ein Induktionstacho, der wohl am Motorblock eine Spule und 
einen Magneten hatte und das Anzeigeintrument war wohl ein 
"Spannungsmesser".

Allerdings bin ich kein Experte für elektrische Antriebe X-)

Aber mit wenig mechanischem Aufwand, sehe ich da keine Chance. Entweder 
Du baust dir was direkt an den Motoblock oder hinten an die Welle, aber 
das
sollte Dir bei 10.000 RPM nicht plötzlich um die Ohren fliegen ;-)
Daher sollte die Mechanik schon sorgfältig konzipiert werden.

von Marta T. (martat)


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Matthias schrieb:
> Ein kleine Kupplung und ein Gleichstrommotor, der die 10.000 RPM
> pakct. Dann die Spannung messen. Der nachfolger der alten "Wellentachos"
> war glaub ich ein Induktionstacho, der wohl am Motorblock eine Spule und
> einen Magneten hatte und das Anzeigeintrument war wohl ein
> "Spannungsmesser".

:-)

Gleichstrommotor und Spannung auslesen war auch mein erster Gedanke. 
Irgendwie kam mir das dann aber zu frickelig vor. Find ich eigentlich 
immer noch ne doofe Lösung, dann doch lieber Plastik scheibe auf die 
Welle und nen optischen Sensor - da gibts dann auch die geringsten 
Massen in Bewegung.

von oszi40 (Gast)


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Eine Tachowelle mit 10 000 U/min? für kosmische Geräte?
Nach meiner dunklen Erinnerung waren ca. 10m eine Umdrehung?

von Klaus (Gast)


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Marta T. schrieb:
> Ich würde aber gerne
> ne plug&play Lösung entwickeln und dazu einfach die bereits vorhandene
> Welle fürs analog Tacho nehmen.

Poste doch mal ein Bild von dem Bike, bei dem die Tachowelle bis zu 10 
000 Umdrehungen macht.

MfG Klaus

von ArnoR (Gast)


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Marta T. schrieb:
> die Drehzahl des Rades
> einlesen, was bei allen kommerziellen Produkten übern nen Hall Sensor am
> Rad passiert oder bei der Zündung abgegriffen wird.

So einfach geht das nicht, weil dazwischen noch das Getriebe mit 
wechselnden Übersetztungsverhältnissen sitzt. Man braucht also noch eine 
Gangerkennung und muss die jeweiligen Übersetztungen einrechnen. 
Normalerweise wird das vom ABS-Kranz am Rad abgelesen.

von Andreas K. (derandi)


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Optische Erfassung leicht gemacht: Hälfte der Welle schwarz anmalen.

von oszi40 (Gast)


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optisch verschmutzt zu schnell, besser magnetisch

von Marta T. (martat)


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oszi40 schrieb:
> Eine Tachowelle mit 10 000 U/min? für kosmische Geräte?
> Nach meiner dunklen Erinnerung waren ca. 10m eine Umdrehung?

Stimmt da wird natürlich ne Übersetzung mit drinnen sein, bei der 
Drehzahl auch. Da hilft wohl nur nachschaun und ausprobieren wieviele 
Umdrehungen am Rad tatsächlich einmal die Tachowelle drehen.


ArnoR: Ich hab das anders gemeint, im Moment gibts zwei Wellen: Eine von 
der Vorderradnabe mit der der Tacho läuft, und eine von der Kurbelwelle, 
mit der die Drehzahl gemessen wird. ABS gibts nicht, Gangerkennung werd 
ich auch keine Basteln.

Andreas: Würde das gehen? Ich hab wie gesagt wenig praktische Erfahrung, 
deshalb frage ich hier. Rein gefühlmäßig hätte ich ja gesagt die Welle 
ist zu 1-2mm dünn für direkt anmalen. Deshalb hätte ich ja auch ne 
Plastikscheibe draufgemacht.

von Michael S. (technicans)


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>Würde das gehen?

@oszi40 schrieb bereits:
optisch verschmutzt zu schnell, besser magnetisch

Schau dir doch das Konzept von Fahrrädern ab.
Da wird das für den Tacho mit Hallsensoren (glaub ich) gemacht.
Für einen Drehzahlmesser nimmt man das Signal von der
Lichtmaschine oder der Zündung. Da braucht man nix Wellenmäßiges
frickeln. Das müsste es aber schon zu kaufen geben.
Wenn es selbst programmieren willst schreib erst mal ein
lauffähiges Programm. Der Rest dürfte dann nicht mehr so
schwierig sein.

>Stimmt da wird natürlich ne Übersetzung mit drinnen sein, bei der
>Drehzahl auch. Da hilft wohl nur nachschaun und ausprobieren wieviele
>Umdrehungen am Rad tatsächlich einmal die Tachowelle drehen.

Der Motor kann 10000U/min laufen aber nicht die Antriebsräder.
Rechne das doch erst mal bei max 100km/h aus mit dem vorhandenen
Radumfang.

von Klaus W. (mfgkw)


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Marta T. schrieb:
> Da hilft wohl nur nachschaun und ausprobieren wieviele
> Umdrehungen am Rad tatsächlich einmal die Tachowelle drehen.

Steht das nicht auf dem Tacho drauf?

Besser gesagt: Oft (immer?) steht m.W. drauf, wieviele m Strecke einer U 
der Welle entsprechen.

von Klaus W. (mfgkw)


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von Ralph B. (rberres)


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Könnte man nicht über den Radumfang verteilt auf die Felge lauter kleine 
flache Magnetstreifen Kleben, und dann mit einen Hallgenerator die 
Magnete detektieren? Ist zwar ein bischen Fummelei, aber das müßte doch 
gehen?

Ralph Berres

von .ru (Gast)


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Was für ein motormanagment hat das Moped.
El. Zündung ?

von Michael S. (technicans)


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Ralph Berres schrieb:
> Könnte man nicht über den Radumfang verteilt auf die Felge lauter kleine
> flache Magnetstreifen Kleben, und dann mit einen Hallgenerator die
> Magnete detektieren? Ist zwar ein bischen Fummelei, aber das müßte doch
> gehen?
>
> Ralph Berres

Wozu viele verteilen? Einer reicht, z.B. wo das Ventil ist oder
an jeder anderen Stelle. Klar geht das.
Warum kompliziert, wenns auch einfach geht?

>Was für ein motormanagment hat das Moped.
>El. Zündung ?
Kein Diesel?

von Ralph B. (rberres)


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Michael S. schrieb:
> Wozu viele verteilen? Einer reicht,

Naja Vielleicht um die Auflösung pro Meter zu erhöhen.

Bei extrem niedrigen Geschwindigkeiten könnte es eventuell mit den dann 
wenigen Impulse / Sek knapp werden eine vernünftige stabile 
Geschwindigkeitsanzeige zu bekommen.
Aber die zu stellende Anforderung muss ohnehin Marta festlegen.

von martat (Gast)


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.ru schrieb:
> Was für ein motormanagment hat das Moped.
> El. Zündung ?

Hat ne elektronische Zündung - CDI. Aber ich fürchte fast da kommt eine 
Hochspannung raus, oder wird die erst in der Zündspule 
rauftransformiert?

von Ralph B. (rberres)


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martat schrieb:
> Hat ne elektronische Zündung - CDI. Aber ich fürchte fast da kommt eine
>
> Hochspannung raus, oder wird die erst in der Zündspule
>
> rauftransformiert?

Die wird erst in der Zündspule rauftransformiert. Aber vorsícht vor der 
Induktionsspannung der Primärspule. Das können auch schon einige hundert 
Volt sein.

Ralph Berres

von Stefan R. (stefripp)


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Und was spricht gegen die Verwendung von zwei Tachogeneratoren (die 
heißen ja schon so ;-))



Achtung: Wenn ihr jetzt losgoogelt: Das Monster bei wikipedia gibt es 
auch klein und kompakt

von space (Gast)


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Moin,

von Becker gibt es einen Adapter, der in Fahrzeuge eingebaut werden
kann, die keinen elektronischen Tacho haben. Dieser Adapter wird
beim Navi-Betrieb benötigt.

Viel Erfolg

Stefan

von Mathias A. (mrdelphi)


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Hallo,

bei Nachrüst-Tempomaten gibt es sowas auch, z.b. bei Waeco meine ich es 
mal als Zubehör gesehen zu haben, für Fahrzeuge ohne elektronischen 
Tacho: ein Drehzahlsensor, den man mechanisch in die Tachowelle 
einschleift. Wie das genau arbeitet und welches Signal er liefert weiß 
ich leider nicht, aber vielleicht findet google mit den Stichwörtern ja 
was...

von Fred (Gast)


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Wenn es darum geht, die Umdrehungen des Rades zu erfassen, würde sich 
doch
eine Lichtschranke an der Gabel anbieten. Man muß dann nur noch durch 
die Anzahl der Speichen teilen. Geht wahrscheinlich nicht, bei so dünnen 
Fahrradspeichen.

Fred

von Mart (Gast)


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OK, alles klar, danke für die Hilfe. Ich werds dann mal mit optischen 
Sensoren probieren.

lG MartT

von Stefan R. (stefripp)


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Warum willst du das Rad neu erfinden und gerade die Lösung 
durchprobieren, an der sich schon gestandene Ingenieure die Zähne 
ausgebissen haben?

Alternative: Den Sensor + Magneten des Sigma Sport(den gibt es als 
Klebeversion extra für Motorräder, funktioniert auch an meinem Oldie und 
es gibt dafür sogar eine ABE) benutzen und statt der popligen Anzeige 
deine Eigenkonstruktion verwenden

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