Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Unbekannter Baustein von Motorola


von Sandra (Gast)


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Hallo Zusammen,

zuhause habe ich einige Hundert ICs der Firma Motorola mit der 
Bezeichnung XC88629P herumfliegen. Leider konnte ich im Internet 
überhaupt keine Informationen dazu finden. Kennt sich vllt. jemand damit 
aus oder kann mir jemand sagen ob diese Bausteine mit dem XC886 von 
Infineon vergleichbar sind:
http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/153310/INFINEON/XC886.html

Vielen Dank für eue Mühen

Viele Grüße

Sandra

von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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nach ein wenig Googlen hab ich in einem Thread 
(http://www.yoreparo.com/foros/reparacion_de_tv/163211_0.html) einen 
Hinweis auf einen Grundig CUC300 gefunden, für den gibts Schaltpläne, wo 
man einen IC mit ZC88629 (aber XC... verbaut?) und MC68HC05T2 
beschriftet findet.

Hth

von Sandra (Gast)


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Ja, den Artikel habe ich auch gefunden. Den entsprechenden Absatz habe 
ich mir auch übersetzen lassen. Aber da ist auch nur jemand auf der 
Suche nach einem Datenblatt oder ähnlichem....

von Achim M. (minifloat)


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Kannst du ein Bild machen?
mfg mf

von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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Ja, und? Hast du weiter nach dem 68HC05 gesucht?
Schau mal bei 
http://www.datasheets.org.uk/pdf-datasheets/Datasheets-111/DSAP0029015.html 
und bilde dir die Differenz zu dem Infineon Typ.

von Achim M. (minifloat)


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Thomas Klima schrieb:
> 68HC05

Es geht nicht um diesen, sondern um den ZC88629 bzw. XC88629.
mf

von Sebastian (Gast)


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Motorola verwendete das "X" gerne bei Prototypen und Vorserien, später 
wurde es meist durch ein "M" ersetzt - oder hier eben durch das "Z".
Die Gehäuseform sollte die Frage klären - den XC886 gibt es nur als QFP, 
den MC68HC05T2 als PLCC.

Meiner Ansicht nach ist der HC05T2 leider wertlos - außer als Ersatzteil 
für besagtes Gerät natürlich

von Sandra (Gast)


Angehängte Dateien:

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Der uC scheint tatsächlich nur in Grundig-Geräten zum Einsatz gekommen 
zu sein (meint ein Kollege). Ich gehe mal davon aus, dass man diesen 
nicht so ohne weiteres selbst programmieren kann, oder???

Naja, ein Bild habe ich im Anhang...

Gruß Sandra

von faustian (Gast)


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@Sandra: Bei nicht flashbaren ROM/OTP-Mikrocontrollern gibts zwei 
Kategorien: Die freut einen weil sie irgendeine Form von /EA-Signal hat 
und mit externem EPROM/FLASH/RAM+Monitor benutzt werden; die andere weil 
man wieder etwas gefunden hat was man beim Ausmisten guten Gewissens in 
hohem Bogen wegwerfen kann.

von MaWin (Gast)


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> ob diese Bausteine mit dem XC886 von Infineon vergleichbar sind

Nein.

Ein ZC88629 bzw. XC88629 ist ein kundenspezifisch für Grundig 
maskenprogrammierter 68HC05T2 von Motorola.

Den bekommst du gar nicht.

Ausbauen aus entsprechenden Elektroschrott, ggf. über eBay, denn ein 
Originalersatzteil von "Grundig" ist beim aktuellen türkischen Grundig 
Insolvenzverwerter wohl nicht zu bekommen.

Wegscheissen des ganzen Geräts ist auch eine Option, denn der uC wird 
wohl nicht die Ursache des Defekts sein....

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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XC stand bei Motorola auch gerne für kundenspezifische Designs. Oftmals 
eine Abart eines Standardchips mit eventuell Kundensoftware. XC vor 
allem aus Japan. Die hatten da anscheinend ein Design-Zentrum.

Also für die Tonne mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit.

von Guido Körber (Gast)


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Da ich selber mal ein paar Masken-Micros bei Motorola habe machen lassen 
kenne ich deren Nomenklatur noch halbwegs.

Die kundespezifischen Masken hatten einfach Nummern, deren Bedeutung hat 
Motorola nach aussen nicht dokumentiert. Das XC steht auf den Chips 
drauf wenn die eine bestimmte Stückzahl noch nicht überschritten hatten, 
war glaub ich 500k oder so, vorher sah Motorola die als Muster an.

Also was Du da hast ist ein 68HC05 mit einem fest im Chip verankerten 
Programm, kein EPROM, kein Flash o.ä. sondern direkt in der 
Metallisierung verankerter Code.

Der Chip lässt sich weder verändern noch auslesen und es gibt auch nicht 
zwingend eine exakte Entsprechung dazu in OTP oder sonstiger Ausführung. 
Die Maskenversionen wichen teilweise von den EPROM Versionen in der 
Hardware ab.

von Dein Arzt (Gast)


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Sucht man im Spoerle ´93 , sieht man mehrere Bezeichnung "XC"...
Schlägt man die genannte Seite auf, so findet man diese Teile
jedoch entweder mit der Bezeichnung "MC" oder mit gar keiner,
außer der Nummer selbst.

Z.B. XC 88100RC20E --> MC 88100 RC 20   RISC-Prozessor, CMOS,
                                        32bit, 51 Instructions,
                                        32bit Multiplier, 20MHz
                                        PGA 180pin
Zu Motorolas 88000-Familie müsste er (mit Verstand) gehören?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das lag wohl sicherlich daran, das Spoerle auch Kundenprojekte für 
Motorola abwickelte, so daß einzelne Typen eben mal durchrutschten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sandra schrieb:

> Naja, ein Bild habe ich im Anhang...

Uah, 1 MiB für das bisschen Information.  Bildformate!

Wenn du das Bild das nächste Mal noch beschneidest, wird die
Informationsdichte deutlich höher.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dein Arzt schrieb:

> Zu Motorolas 88000-Familie müsste er (mit Verstand) gehören?

Nein, das waren riesige PGAs als Gehäuse, keine 08/15 DIPs.  Ich
habe damals mit m88k-Workstations von Data General gearbeitet ...

von Guido Körber (Gast)


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Nein, die Bezeichnung "XC" ist nicht identisch mit "custom", sondern 
bedeutete bei Motorola nur, dass eine Mindestproduktionsmenge noch nicht 
erreicht war und damit der Chip bei denen noch nicht als endgültig in 
voller Produktion gezählt wurde.

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