Hallo zusammen, ich wollte einfach mal eure Meinung hören. Findet ihr Vorlesungen sinnvoll? Wie viel nimmt man unbewusst mit? Für die Prüfungen helfen sie mir jedenfalls gefühlt sehr wenig.
Musst halt alles mitschreiben. Besser wäre es die Vorlesung aufzuzeichnen, aber das ist wohl nicht gestattet. Vorlesungen haben keinen Sinn, viel mehr ist es eine Tradition der Wissenvermittlung. Man will es den Menschen nicht so leicht machen. Im wirklichen Leben muss man ja dann auch allein irgendwie klar kommen. Da hat man dann keinen Dozenten mehr. Nur eine persönliche Meinung.
Hi, das kommt sehr stark auf die Vorlesung an. Bei mir gilt, je mathematischer je besser für mich. Viele Grüße
auch wenn man alles alleine / in der lern gruppe lernen kann, ist es doch vorallem für den rhythmus wichtig. sonst lässt man sich schnell gehen... meine meinung und erfahrung :D
Albert schrieb: > ich wollte einfach mal eure Meinung hören. Verallgemeinerungen sind immer schlecht :-) Je nach Prof (Motivation) und Stoff (Es ist nicht alles gleich gut rüberzubringen) sind die Vorlesungen ei mir grundverschieden. Daher kann man die Frage nicht sinnvoll beantworten. Ich gehe eigentlich in alle Vorlesungen, einfach weil ich dafür auch bezahlen muss. -.-
Also meine Strategie die sich sehr bewährt hat, war folgende: In der Vorlesung: Zuhören und verstehen, nicht mitschreiben. Dann die Mitschriften von den Mädels kopieren. In privaten Seminaren dann den Mädels das ganze erklären und alle bestehen die Prüfung. Hat super funktioniert. (einige wurden schwanger - anderes Thema..)
Funktioniert in E-technik nicht, da gibts keine Mädels! Am besten ist, sich zu Gruppen zusammenzuschließen. Von dieser Gruppe schreibt immer ein anderer mit, der Rest hört zu und passt auf. gelernt wird dann auch in der Gruppe. Das A+O sind dann die Übungsaufgaben! Die sollte jeder alleine machen, in der Gruppe werden sie dann besprochen und in der Übung nur noch von einem Gruppenmitglied an die Tafel geschrieben, um sie vom restlichen Kurs und vom Prof verifizieren zu lassen. LG, Björn
Heinrich schrieb: > Hat super funktioniert. Genau für diese Idee versuchte ich am Anfang des Studiums auch Leute zu begeistern. Aber meinst du, mir hätte da irgend jemand weiter zugehört???
Also, ich weiß ja nicht, wie das heutzutage an bundesdeutschen "Elite-" (!) Unis so abläuft, aber zu meiner Zeit als doofem FHler war es so, dass die Profs uns zum eigenständigen Arbeiten ermutigten. O-Ton (kein Zitat, sondern sinngemäße Wiedergabe): "Es ist (bis auf ein paar Pflichtveranstaltungen) schnurzpiepe, ob jemand die Vorlesung besucht, Bücher durchackert oder sich das Wissen aus den Fingern saugt - entscheidend ist, das Wissen in der Prüfung anwenden zu können." Patrick
Ich war fast nie in der Vorlesung und hab´s auch so ganz gut hinbekommen. Einige Veranstaltungen sind auch ein Witz. Rückblickend hätte ich hier und da mehr Zeit im Hörsaal verbringen sollen. Gruß!
bis auf die mathe vorlesungen war ich eigentlich immer da. für die prüfungen muss man so oder so nochmal alles durchkauen. aber es macht sinn das script aktuell zur vorlesung durch zu arbeiten, sonst kann man leicht in stress geraten ^^
RWTH schrieb: > Rückblickend > hätte ich hier und da mehr Zeit im Hörsaal verbringen sollen. Die TET-Übungsstunde war ganz interessant. Die hielt der Prof. persönlich, erklärte die besonders kniffeligen Dinge. Es gab dort auch die meisten Letztversuche. Ansonsten gab es kaum Übungen, wie ich schon mal schrieb, weil die Tutoren gestrichen wurden. Aber TET, half mir schon.
Albert schrieb: > Findet ihr Vorlesungen sinnvoll? Kommt sehr, sehr, sehr stark auf den Dozenten an. Manche Vorlesungen sind super. Manche sind furchtbar. Viele sind irgendwo dazwischen.
Danke für eure Einschätzungen. Vorweg, ich schreibe sowieso nie mit, habe relativ schnell gemerkt, dass bei mir schreiben und denken in dem Tempo nicht so meins ist. Selbstverständlich kommt es stark auf den Dozenten an. Manche Dozenten sind motiviert und man merkt, dass es ihnen Spaß macht. Andererseits ist der "Nutzen", je nachdem wie man Nutzen definiert, irgendwie auch hier zweifelhaft. Meist werden irgendwelche Sachen hergeleitet, Anwedungen gibt es keine (kaum). Leitet man als Beispiel in Mathe die Fouriertransformation her, so braucht man für die Prüfung letztendlich doch nur die Formel oder eine Tabelle. Dennoch bekommt man ja eventuell durch die ganzen Herleitungen etc. ein tieferes mathematisches Verständnis und/oder merkt sich mathematische Kniffe. Von daher stellt sich mir die Frage, wie viel man wohl so unbewusst mitnimmt. Man beschäftigt sich dann doch regelmäßig mit der Materie und kommt nicht so aus der Übung.
Es gibt Vorlesungen, die eignen sich gut, um Schritt für Schritt einen Überblick über den Stoff zu bekommen, andere machen sogar richtig Spaß, wieder andere sind absolut nutzlos und völlig irrelevant für die Prüfungsvorbereitung. Die eigentliche Wissensvermittlung findet ohnehin außerhalb des jeweiligen Vorlesungssaals statt. Trotzdem gehören Vorlesungen zu einem abgerundeten Studentenleben dazu.
Eher nein. Denn mal ehrlich, wer kann sich den Stoff genau so reinziehen, wie er vom Professor vorgetragen wird? Mal geht es viel zu schnell, mal geht es viel zu langsam, mal sitzt man auf dem Schlauch so dass man nicht mehr mitkommt, mal ist man müde, mal wird man vom Nachbar abgelenkt usw. Viel wichtiger sind aus meiner Sicht gute Skripts oder Bücher, die den Stoff vollständig vermitteln. So kann man das Fach im eigenen Tempo zuhause in aller Ruhe durcharbeiten.
@BaldBeng: Richtig, deine Beschreibung. Es gibt da die kuriosesten Dinge: Ich hatte im Semester einen Studenten, der nach einer halben Stunde immer aus jeder Vorlesung aufstand, und ging. Und bei 30 Leuten fällt das ja auch groß auf. Der Mann war aber fachlich und in seinen Noten gut. Kam dann nur, um sich einen Überblick zu verschaffen, und kopierte sich den Rest von anderen Kommilitonen. Einmal, als er gehen wollte, und kurz vor der Tür war, kam ihm der Prof. hinterher gerannt, packte ihn am Arm, und zog ihn auf seinen Sitzplatz zurück: Er dürfe jetzt nicht gehen, das sei ausgesprochen wichtig, was gerade erklärt wird... ;-) Der Prof. hatte ein wenig Recht. Ich habe den elektrischen Schwingkreis anschließend in keiner Literatur mehr so ausführlich und detailliert gefunden, auch alle Randerscheinungen und deren mathematische Behandlung, wie es in meiner Vorlesungsmitschrift steht. Der alte Prof. erklärte ausgezeichnet gut, wirklich vorbildlich. Man konnte die wichtigen Zusammenhänge tatsächlich aus der Vorlesung beziehen, auch wenn man zu Hause noch mal üben muß. Alleine nur den Schwingkreis machten wir fast 2 Monate lang, wo manch einer glaubt, das sei mit der Thomsonschen Formel in nur 5 Minuten abgehakt. Vielleicht beim Technikerkurs...
P. M. schrieb: > Viel wichtiger sind aus meiner Sicht gute Skripts oder Bücher, die den > Stoff vollständig vermitteln. Wie verhindert man, dass der Student gute Skripte einfach nur „einsammelt“, dann immer weniger zur Vorlesung erscheint (er hat ja ein Skript), am Ende des Semesters dann erstmalig in das Skript schaut und plötzlich feststellt: „Auch wäre ich doch nur zur Vorlesung gegangen!“
das ist die sache des studenten - es herscht ja nicht umsonst keine anwesenheits pflicht! bei meiner freundin (andere studienrichtung;)) war eine studentin das ganze semester im ausland und hat dennoch die hälfte der prüfungen (für die es im ausland keine kurse gab) hier mit geschrieben und mit gut bestanden! Warum sollte man das verhindern?! Wenn es in einen modul reicht folien wiedergeben zu können - warum sollte der prof das verhindern?
Joe G. schrieb: > am Ende des Semesters dann erstmalig in das Skript schaut und > plötzlich feststellt: „Auch wäre ich doch nur zur Vorlesung gegangen Wenige Leute können das sogar. Wohl in der Altersregion um 20 herum. Damals mit 18 nahm ich auch alles so auf, sogar ganz ohne Mitschriften. Habe wirklich in Ausbildung und Berufsschule überhaupt nichts mitgeschrieben. Und vor meiner Abschlußprüfung noch nicht mal ein Buch bemüht. Man kannte das in den 1970-er Jahren auch gar nicht so extrem. Meine Berufsschullehrer nannten mich "der Mann der nur mit dem Notizblock kommt". Das schmeichelte mir sogar. Hatte nie einen Schulranzen dabei. Nur einen eingebundenen A6-Notizblock und einen Schreibstift in der Jackentasche. Hab aber als einziger in meiner Gruppe die Ausbildung bestanden. So viel dazu. Heute geht das nicht mehr so. Ich hab hier vor kurzem auch noch den Begriff "Bulimie-Lernen" gefunden. Fragt sich aber, was da am Ende hängen bleibt. Bei jungen Menschen ist das Kurzzeitgedächtnis noch sehr leistungsfähig. Aber nein, ich war schon zu 99% in den Vorlesungen. Kann heute eher alles nur portionsweise aufnehmen. Hatte erst mit 35 das Studium begonnen. Und wollte alles auch richtig verstehen. Das hat nichts mit Blödheit zu tun. Der Kopf kann es nicht anders. Das geht dann nur in Verbindung mit viel Übung. Dann sitzt das auch für die Ewigkeit. Habe im Alter von 42 noch mal TET mit 1,0 geschrieben. Wer TET kennt, weiß, was ich meine. Ich fand das für mein doppelt so hohes Alter gegenüber Normalkommilitonen eine Weltmeisterleistung. Das hatten sie da an der FH überhaupt lange nicht mehr. Durchfallquoten von 80%. Und hatten sie vermutlich vor mir überhaupt noch nie. Hat auch 3 Monate Intensivübung gekostet. Es geht immer noch was. Wenn man sich ordentlich dahinter klemmt. ;-) Das Kurzzeitgedächtnis schwindet nach dem jugendlichen Alter sehr schnell. Ein Teil des Kurzzeitgedächtnisses kopiert sich mal in das Mittelzeitgedächtnis, und ähnlich ist es auch zwischen Mittel- und Langzeitgedächtnis. Das sind aber ein wenig auch Modellvorstellungen. Wer kennt aber nicht die Oma, die stundenlang ihr Portemonnaie sucht, und es in der Hand hält...
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