Forum: Offtopic Gebrauchter Audi A4/a6


von Sascha S. (stub)


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Hallo zusammen,

ich plane in nächster Zeit die Anschaffung eines Autos. Bei meiner 
Recherche bin ich auf die oben genannten gestoßen / A4/A6.

Ich den Autobörsen finde ich gebrauchte mit 70/80000 km für einen Preis, 
den ich zahlen würde. Kann so ein Auto ohne Probleme gekauft werden? Was 
für Kosten könnten auf mich zukommen ab dieser Laufleistung? Worauf 
sollte ich beim Kauf achten?

Was ist Eure Erfahrung mit Audi?

Grüße und vielen Dank!

Stub

von Purzel H. (hacky)


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Abgesehen davon, dass das Auto von einer Hausfrau nur zum Einkaufen 
benutzt, und optimal gewartet worden ist, hat es natuerlich doppelt 
soviel drauf. Die Kupplung und die Bremsbelaege sind bald unten, der 
Motor wurde in sportlicher Manier ausgewunden und hat lockere 
Kolbenringe. Fazit : Mehr als 5keuro ist ueberzahlt.
Zur Sicherheit wuerd ich mich noch in den Zeitungen und Online 
Autoboersen nach dem Preis erkundigen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Für ein Fahrzeug mit dieser Laufleistung ist, egal welcher Hersteller 
und welches Produkt, alles über 2,5 K ein Vabanquespiel. Das ist immer 
eine Pandorabüchse.

viel Spass mit der Wundertüte

Namaste

von Wilhelm F. (Gast)


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Besorg dir mal eine Schwacke-Liste. Da kommt man leicht dran, wenn man 
z.B. ADAC-Mitglied ist.

Da siehst du sofort, was der Händler schon mal zuviel verlangt.

Dann würde ich so einen Gebrauchtwagen auch von einem Prüfunternehmen 
(TÜV, Dekra, KÜS, etc.) mal gründlich checken lassen. Evtl. mit 
Wertgutachten. Auch wenn das mal 100 oder 200€ kostet. Aber was ist das 
gegen einem totalen Reinfall???

Man weiß leider nie, wie ein Vorgänger mit dem Schlitten umging. Ist es 
ein Kurzstreckenwagen (besonders hoher Verschleiß am Motor), oder war es 
eine Sau im Umgang mit dem Wagen?

Beim Gebrauchtwagenkauf beim Händler, bin ich als junger Mensch vor 30 
Jahren schon einmal herein gefallen. Kaufte einen Wagen bei 4 Jahren und 
74.000km, der aber anschließend an allen Ecken und Enden faul war. Ich 
schätze, daß der 100.000km mehr runter hatte. Der Motor und die Karosse 
machten ziemliche Probleme. In einem anderen Wagen sah ich später bei 
dem selben Händler mal eine heraus geschraubte Tachowelle in der Nähe 
der Pedale, und daneben eine Bohrmaschine. Was macht der mit der 
Bohrmaschine? Heute macht man das wohl eleganter mit Programmiergeräten. 
Seither kaufte ich jedenfalls nur noch Neuwagen, und fuhr sie bis zum 
Ende. Eine gute Entscheidung.

Beim Gebrauchtwagenkauf von Privat, machten wir immer gute Erfahrungen. 
Mein Bruder hatte in jungen Jahren mal schwaches Budget, da gab es schon 
mal einen Opel Rekord für 1500DM, oder einen Kadett für 1000DM. Da war 
nichts faul dran, und die Kisten liefen noch eine Weile. Immer mit 
frischem TÜV. Mein Vater kaufte für über den Winter einen alten Rekord 
für 400DM, weil er den Neuwagen bei Eis und Schnee nicht anpacken 
wollte. Den wurde er 4 Monate später für 200DM wieder los. Da noch 100DM 
beim Verkauf rausschlagen, ist völlig witzlos. Das sind da in der 
Preisregion eher nur noch symbolische Preise, wie ein Kasten Bier.

Bevor du dir für ein fest gesetztes Geld eine 4 Jahre alte unbekannte 
(ausgelutschte?) Karre überlegst, deren Lebenslauf du nicht kennst, 
versuch es mal mit einem neuen Kleinwagen für das selbe Geld.

Mit Gebrauchtwagenhändlern, gab es bei mir nie gute Erfahrungen.

von Sni T. (sniti)


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Welche Reihe interessiert dich denn genau? Gab ja mehr als nur einen A4 
und A6 ;-)

von Thilo M. (Gast)


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Sascha Sob schrieb:
> Was ist Eure Erfahrung mit Audi?

Ich fahre seit 1992 Audi. Zuerst ein Audi 100CC (2.3 Liter 5-Zylinder), 
knapp 400tkm ohne Beanstandungen. Danach eine kurze Verfehlung im 
DB-Sektor, jetzt seit 5 Jahren einen A6 2.5 TDI BJ 2000. Ebenfalls 
bisher keine Beanstandungen (160tkm).

Es kommt immer drauf an, was man erwischt. Kann ein Montagsauto sein 
oder ein Dauerläufer.
Ich würde dazu raten, bei einem seriösen Autohaus (nicht der Türke um 
die Ecke) zu kaufen, wenn's geht einen Leasing-Rückläufer oder einen 
Vorführwagen (maximale Ausstattung).

Gebraucht kaufen heißt immer ein wenig Lotto spielen. Aber genau 
hinschauen (evtl. mit einem Experten) schadet nicht.

von Icke ®. (49636b65)


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Sascha Sob schrieb:
> Was für Kosten könnten auf mich zukommen ab dieser Laufleistung?

Um die 100 Tkm fallen i.d.R. an:
- Zahnriemenwechsel ~500€
- Stoßdämpfer ~300€
- evtl. Auspuff- und Bremsanlage

Wenn die Karre nicht gut gepflegt oder sportlich bzw. von einer Frau 
gefahren wurde, kannst du nochmal ein paar 100 oder gar 1000 für 
Kupplung, Fahrwerks- und evtl. Motor-Reparaturen draufschlagen.

> Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Seriösen Händler wählen, der Garantie gewährt und/oder jemandem 
mitnehmen, der sich gut mit KFZ auskennt. Vorher im Internet 
recherchieren, welche "serienmäßigen" Mängel die Baureihe aufweist. Die 
ersten zwei Produktionsjahrgänge eines Modells sollte man besser nicht 
kaufen, dort sind erfahrungsgemäß noch überdurchschnittlich viele 
Konstruktionsfehler eingebaut. Zusätze wie: "Frauenauto" oder "von Opa 
gefahren" sollten eher aufhorchen lassen, als Vertrauen bilden.

von Thilo M. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Um die 100 Tkm fallen i.d.R. an:
> - Zahnriemenwechsel ~500€
> - Stoßdämpfer ~300€
> - evtl. Auspuff- und Bremsanlage

Naja, Zahnriemen sollte nach 90tkm gewechselt werden, kann man vor dem 
Kauf gleich machen lassen (Verhandlungssache). 500€ reichen da nicht, 
eher 900..1200€ einplanen.
Stoßdämpfer sind bei mir nach 160tkm noch OK.
Auspuffanlage ist auch noch die Erste (Diesel). Beim Benziner könnt's 
anders aussehen.
Bremsen habe ich bei 130tkm machen lassen (Scheiben und Beläge), bei 
Automatik etwas schneller weg.

von Thilo M. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Vorher im Internet
> recherchieren, welche "serienmäßigen" Mängel die Baureihe aufweist

Dazu der Tip: Fußraum Beifahrerseite checken, der Pollenfilter und 
Lufteinlass der Lüftung sind ziemlich "dackelhaft" konstruiert, es ist 
möglich, dass dort massiv Wasser eintritt. Z.B. wenn der Ablauf des 
Batteriekastens verstopft ist oder die Dichtung der Kunststoffabdeckung 
an der Frontscheibe defekt ist. Die Schaumstoffdichtung des 
Filterrahmens bröselt nach einigen Jahren auch weg und es wird unter dem 
Filter undicht.

von Icke ®. (49636b65)


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Thilo M. schrieb:

> Naja, Zahnriemen sollte nach 90tkm gewechselt werden, kann man vor dem
> Kauf gleich machen lassen (Verhandlungssache). 500€ reichen da nicht,
> eher 900..1200€ einplanen.

Naja, die Apothekenpreise der Vertragswerkstätten muß man sich nicht 
antun. Vom Hinterhofschrauber würde ich auch abraten, aber es gibt 
durchaus gute freie Werkstätten mit fairen Preisen.

> Stoßdämpfer sind bei mir nach 160tkm noch OK.

Kommt drauf an, auf welchen Straßen gefahren wurde. Bei uns im Osten 
liegt die Lebensdauer tendenziell eher um die 50.000 km.

von Michael K. (charles_b)


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Also, wir haben nen Gebrauchtwagen von einem türkischen Händler 
gekauft....
Außer Verschleißreparaturen hat sich aber nichts Katastrophales ergeben 
so nach dem Motto "nie wieder".
Klar, dass die Karre nicht jünger wird ist auch logisch.

Nen GTI hab ich mal bei nem Händler gekauft. Es wurde ausgemacht, dass 
er noch neue Reifen draufmacht. Die waren dann SO breit, dass sie beim 
Einfedern bei 160 km/h auf der Autobahn an den Radkästen gescheuert 
haben... Rückgabe! An sich hätte man den Typ wg. versuchten Totschlags 
anzeigen sollen.

Nen Audi 80 haben wir mal bei nem Händler gekauft, der lief echt fein, 
bis hinten einer draufrauschte...


Händler ja oder nein ist schwierig, ich denke man muss sich den Wagen 
beim Händler genauso ansehen wie beim Privatman.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ich behaupte, noch genauer.

von Chris W. (Firma: Bubu) (woodz)


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Ich hab mir vor einem halben Jahr fürs private Vergnügen einen 
gebrauchten Sprinter gekauft. Vom türkischen Klischeehändler. Mein Glück 
war, dass der normal nur mit PKWs handelt und keine Ahnung vom Wert 
größerer Autos. So hab ich aufgrund des etwas beuligen aussehens einen 
super Preis bekommen. (Vorher habe ich eine Stunde damit verbracht, über 
und unter dem Fahrzeug umherzukriechen und alles bis ins kleinste Detail 
genau unter die Lupe zu nehmen. Über übliche Mängel und Schwächen habe 
ich mich vorher informiert, konnte mir also ein gutes Bild machen.

Viel Ahnung von alten Autos zu haben und gut informiert zu sein schließt 
es fast immer aus, dass man über den Tisch gezogen wird, beim 
Gebrauchtwagenkauf!

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Wenn die Karre nicht gut gepflegt oder sportlich bzw. von einer Frau
> gefahren wurde, kannst du nochmal ein paar 100 oder gar 1000 für
> Kupplung, Fahrwerks- und evtl. Motor-Reparaturen draufschlagen.

Da das Threadthema vom Audi handelt:

Mein erstes Auto war ein gebrauchter Audi 80 Bj. 72. Einer der ersten, 
die es gab, völlige Neukonstruktion. Gleich aus den ersten Wochen nach 
Produktionsbeginn nach den Werksferien. Hatte auch etwa 90.000km runter. 
Der wurde von einer älteren Dame gefahren. Es war ein Automatik, da kann 
man nicht viele Bedienungsfehler machen. Z.B. immer mit laut 
aufheulendem Motor und lange schleifender Kupplung anfahren, weil die 
Herrschaften das Motorgeräusch nicht mehr hören. Sowas geht bei 
Automatik gar nicht erst.

Dann ist noch besonders erwähnenswert, daß der Automatik-Audi aber auch 
stärkere Bremsen hatte, als die Ausführungen mit Schaltgetriebe. Da muß 
man nicht besorgt sein.

Nun ja, letztendlich vertrug er meine jugendlich sportliche Fahrweise 
aber nicht mehr so gut, und machte Motorüberhitzungsprobleme.

Schäbig war hingegen, daß der Vergaser nicht eingestellt war. Der 
Kaltstart funktionierte nicht. Obwohl der Wagen vom VW-Händler war. 
Dadurch hatte ich den ersten Unfall, weil der Wagen abends nach 
Feierabend hinter der Firmenausfahrt beim herausziehen einfach mitten 
auf der Kreuzung aus ging, und mir in Folge einer vorne auffuhr, der 
ausweichen mußte. Man lernt da immer wieder dazu, sich in Zukunft nicht 
mehr betrügen zu lassen.

Als ich den Wagen auf der Straße dann ordentlich schrottete, sah ich, 
daß er rund herum großflächiger gespachtelt war. An fast jedem 
Karosserieteil. Das sah man vorher auch gar nicht. Erst, nachdem das 
Blech etwas zerknittert war, und Lack abplatzte. Die alte Dame hatte 
wohl gelegentlich mal Auffahrunfälle, oder Probleme mit der 
Garageneinfahrt oder beim Einparken, was auch immer. Der Spachtel 
haftete an der Karosse auch besser als Lack, machte keine wirklichen 
Probleme. Es waren keine gravierenden Unfälle. Bei einem Fahrzeugcheck 
in einem Prüfinstitut, wird aber auch sowas entlarvt.

Icke ®. schrieb:

> Bei uns im Osten
> liegt die Lebensdauer tendenziell eher um die 50.000 km.

Ich hatte mal einen Nachbarn, der etwas abgelegen im Wald wohnte. Kaufte 
etwa 1970 einen relativ neuen Opel Ascona A. Normalerweise war das ein 
richtig gutes alltagstaugliches langlebiges Butterbrotsauto. Bereits 
nach ein- bis zwei Jahren, hörte man ihn schon in 1km Entfernung. Aber 
nicht das Motorgeräusch. Der ganze Wagen quietschte nur noch, in allen 
Fahrwerkslagern. Nach etwa 5 Jahren mußten sie ihn verschrotten, obwohl 
er keinen Unfall hatte. Es ist aber auch kein Trecker.

von Icke ®. (49636b65)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Ich hatte mal einen Nachbarn, der etwas abgelegen im Wald wohnte.

Momentan ist man hier auf Waldwegen deutlich fahrzeugschonender 
unterwegs als auf den Straßen. Letztere waren teilweise sogar zu 
DDR-Zeiten in besserem Zustand, und das will was heißen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Momentan ist man hier auf Waldwegen deutlich fahrzeugschonender
> unterwegs als auf den Straßen. Letztere waren teilweise sogar zu
> DDR-Zeiten in besserem Zustand, und das will was heißen...

Da kann ick dir beruhijen. In Müchen und Umjebung sah es letzte Woche 
och schlimmer aus als in Ostberlin und Umjebung zu ehemaligen Zeiten.


Namaste

von Reinhard S. (rezz)


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Icke ®. schrieb:
> Momentan ist man hier auf Waldwegen deutlich fahrzeugschonender
> unterwegs als auf den Straßen. Letztere waren teilweise sogar zu
> DDR-Zeiten in besserem Zustand, und das will was heißen...

Kann ich so nicht bestätigen. Im Osten Thüringens sind die Straßen, die 
ich fahre, größtenteils sehr ok. In manch größerer Stadt sinds paar 
"Unebenheiten", aber Gemeinde eben...

von Kurt W. (kurt_w)


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Es gibt keine seriösen Autohändler.
Bei den privaten Verkäufern kann man noch mit Anstand rechnen.

(Meine persönliche Erfahrung)


~Kurt

von Icke ®. (49636b65)


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Reinhard S. schrieb:

> Kann ich so nicht bestätigen. Im Osten Thüringens sind die Straßen, die
> ich fahre, größtenteils sehr ok.

Wenn ich mich recht erinnere, waren die in Thüringen auch im Sozialismus 
relativ gut.
Hier im Vorerzgebirge leider nicht. Vor allem in den Ortschaften rächt 
sich die jahrelange Flick-Pfuscherei. In einigen Wohngebieten könnte man 
die 30er Schilder aubbauen, da es ohnehin kaum schneller geht, will man 
nicht ernsthafte Fahrwerksschäden riskieren.

von Icke ®. (49636b65)


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Kurt W. schrieb:

> Bei den privaten Verkäufern kann man noch mit Anstand rechnen.

Nun, die wirklich guten Schnäppchen werden von den Händlern weggekauft, 
noch bevor man auf die Anzeige reagieren kann. Was dann noch übrig ist, 
befindet sich meist in überholungs- oder reparaturbedürftigem Zustand 
und zieht erhebliche Folgekosten nach sich. (meine Erfahrung)

Mein aktuelles Auto habe ich bei JV-Automobile in Gifhorn gekauft. Der 
Preis lag etwa 20% über dem vergleichbarer Fahrzeuge bei den 
einschlägigen Gebrauchtwagenbörsen. Ich habs nicht bereut, das Auto 
befand sich in wirklich tadellosem Zustand und auch nach 3 Jahren und 
80000 km mehr auf der Uhr sind noch keine außerplanmäßigen Reparaturen 
angefallen.

von Michael K. (charles_b)


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Kurt W. schrieb:
> Es gibt keine seriösen Autohändler.
> Bei den privaten Verkäufern kann man noch mit Anstand rechnen.
>
> (Meine persönliche Erfahrung)
>
>
> ~Kurt

Gut dass du es als persönliche Erfahrung kennzeichnest. Mit dem Auto vom 
türkischen Händler (!) sind wir recht zufrieden.  1:0
GTI-Geschichte: unzufrieden 1:1
Audi 80 Geschichte: zufrieden 2:1


Langt für ein Bundesligaspiel, aber nicht für ne Statistik. Dennoch 
würde ich den Satz, des gäbe keine seriösen Autohändler so nicht sehen 
lassen wollen.

Man kann auch beim Privatkauf tief in die Sch... treten. Daher muss man 
sich mit dem Modell auskennen welches man kaufen möchte.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Es gibt starke regionale Unterschiede. Auf dem Land ist der 
Gebrauchtwagenhandel ebenso wie der Werkstattbetrieb üblicherweise etwas 
seriöser als in der Stadt.
In Berlin beispielsweise sind das organisierte Verbrechen und viele 
Gebrauchtwagenhändler und Autowerkstätten in einem gemeinsamen 
Dachverband organisiert ...

von David .. (volatile)


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Man muss einfach jemanden mitnehmen, der Ahnung von Autos hat... So 
ziemlich alles, was ein Auto haben kann, kann man vorher pruefen und 
ausschliessen.

von Wilhelm F. (Gast)


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David ... schrieb:
> Man muss einfach jemanden mitnehmen, der Ahnung von Autos hat... So
> ziemlich alles, was ein Auto haben kann, kann man vorher pruefen und
> ausschliessen.

Was ich in einer TV-Doku zum Thema Gebrauchtwagen mal sah: Wenn der 
Wagen nicht gerade nur noch 2000€ Wert hat, kann man zu einem 
Prüfinstitut fahren, und den Wagen für etwa 100€ (und seien es auch 
200€) von Profis checken lassen. Da wird ein klein wenig mehr überprüft, 
als nur die gewöhnliche Hauptuntersuchung. Also auch mögliche Unfälle, 
und Stichproben der Lackstärke, Motor- und Getriebezustand. Auch der 
aktuelle Preis kann bestimmt werden. Das sollte einem die Sache bei 
einem mittelteuren Gebrauchten Wert sein, 1-2% vom Wert in einen 
Fahrzeugcheck zu investieren.

Das kann man im Zuge einer Probefahrt machen. Sollte der Händler das 
vermuten, und verneinen, hat er ganz sicher was zu verbergen. Vorher 
sollte man dann auch soweit alles mit dem Händler geklärt haben, daß man 
kurz vor der Vertragsunterzeichnung steht.

Ich selbst machte beim Gebrauchtwagenkauf mal nur Sichtproben zu 
Unterboden, Radlagerspiel, Bremsverschleiß, und fuhr auch nach Hause, um 
mit dem eigenen Manometer eine Kompressionsdruckprüfung des Motors zu 
machen. Die Fahrzeuge waren ja vor Jahrzehnten auch noch nicht so 
komplex wie heute. An meinem jetzigen Auto sieht man noch nicht mal, ob 
der Motorblock ölt: Alles gut verkleidet. Anhand des Kompressionsdruckes 
kann ein erfahrener Monteur fort geschrittenen Motorverschleiß erkennen.

Manche Händler bieten auch noch eine Gebrauchtwagengarantie für ein paar 
100€ an. Die bezieht sich aber nicht auf den ganzen Wagen, sondern oft 
nur auf Motor und Getriebe. Das Kleingedruckte schließt vieles aus. Das 
war auch schon mal in einer TV-Doku, daß das nicht immer ganz seriös 
ist.

von Stephan S. (outsider)


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Thilo M. schrieb:
> jetzt seit 5 Jahren einen A6 2.5 TDI BJ 2000. Ebenfalls
>
> bisher keine Beanstandungen (160tkm).

Avant oder normal? Dach nicht durchgerostet? Ich glaube das war beim 
Avant wo bei allen das Dach aus dem Zeitraum wegen eines 
Konstruktionsfehlers durchrostet.

Thilo M. schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>
>> Um die 100 Tkm fallen i.d.R. an:
>
>> - Zahnriemenwechsel ~500€
>
>> - Stoßdämpfer ~300€
>
>> - evtl. Auspuff- und Bremsanlage
>
>
>
> Naja, Zahnriemen sollte nach 90tkm gewechselt werden, kann man vor dem
>
> Kauf gleich machen lassen (Verhandlungssache). 500€ reichen da nicht,
>
> eher 900..1200€ einplanen.

Seh ich auch so dass man da mit 500 nicht hinkommt. Beim Golf 4 TDI sind 
das schon über 850... Wobei man das mit den 90.000 nicht sicher sagen 
kann. Gibt auch welche bei denen das Intervall deutlich größer ist. 
Hängt von der Technologie ab. Bei den ersten Pumpe-Düse war es sogar nur 
60.000, gibt aber auch welche mit 150.000. Es gibt auch Motoren bei 
denen der Motor nicht hopps geht wenn der Riemen mal reißt, da muss man 
sich dann auch keinen solchen Kopf machen.

Kurt W. schrieb:
> Es gibt keine seriösen Autohändler.
>
> Bei den privaten Verkäufern kann man noch mit Anstand rechnen.
>
>
>
> (Meine persönliche Erfahrung)
>
>
>
>
>
> ~Kurt

Meine auch. So erst vor kurzem wieder gesehen beim VW Händler: eine 
Freundin holt ihren neuen Jahreswagen ab, ich geh mit um zu sehen dass 
sie nicht über den Tisch gezogen wird. Laut Verkäufer alles ok. Aber 
dass die hintere Beifahrertür beim Öffnen derart an ne Wand geschlagen 
wurde, dass es ein 2-3 cm breites Stück der Tür um etwa 60° nach innen 
gebogen hat wurde verschwiegen. Wenn man da nicht gleich hinsieht und 
den Hof erst mal verlassen hat, hat man verloren... Der Wagen wurde noch 
aufbereitet, wie kann man so etwas übersehen?! Ich traue mich da ohne 
weiteres Böswilligkeit unterstellen. Egal ob vom ganzen Händler, vom 
Gesellen, Lehrling, Aufbereiter oder sonst wem. Aber übersehen geht 
nicht.

Mir hatte ein anderer (großer) Händler sogar mal ein Sück 
Kunstoffverkleidung abgerissen und schwarzen Bruchstellen schön mit 
Wagenfarbe zugemalt dass ich es auch nicht sehe...

von Wilhelm F. (Gast)


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Stephan S. schrieb:

> Egal ob vom ganzen Händler, vom
> Gesellen, Lehrling, Aufbereiter oder sonst wem. Aber übersehen geht
> nicht.

Man muß schon alles sehen können. Keine Frage.

Auch wenn das jetzt nicht zum Thema Auto gehört: Mir wurde vor längerer 
Zeit mal die neu gekaufte Waschmaschine geliefert. Der Lieferdienst 
transportierte die Maschine geschickt, und sie stellten sich dann auch 
so vor die Maschine, daß man sie nicht ganz sehen konnte. Und zogen den 
Lieferschein zur sofortigen Unterschrift heraus. Ich bat dann die 
Herren, mal etwas zur Seite zu treten, damit ich wenigstens mal einen 
Rundumblick über die Maschine machen konnte. Und siehe da: Die komplette 
rechte Seite eingedrückt. War wohl vom LKW gefallen. Für wie deppert 
halten einen manche? Tschüss Jungs, sagte ich, und vergeßt die Maschine 
nicht, nochmal die ganzen Stockwerke hinunter zu schleppen. Bis nächstes 
mal. LOL ;-)

von Thilo M. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Avant oder normal? Dach nicht durchgerostet? Ich glaube das war beim
> Avant wo bei allen das Dach aus dem Zeitraum wegen eines
> Konstruktionsfehlers durchrostet.

Avant. Dach hat nichts, am Lack ist jedenfalls nichts zu sehen, 
Blasenbildung oder so. War aber auch ein Vorführwagen, also immer im 
Autohaus gestanden, bei mir hat er auch eine Garage.

von Icke ®. (49636b65)


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Stephan S. schrieb:

> Seh ich auch so dass man da mit 500 nicht hinkommt. Beim Golf 4 TDI sind
> das schon über 850...

Ein Wechselsatz mit allem Drum und Dran incl. Wasserpumpe kostet in 
guter Qualität nicht mehr als 300,-€. Der Rest ist also reine 
Arbeitsvergütung. Eine routinierte Werkstatt schafft das in drei 
Stunden. Gute Arbeit kostet gutes Geld, ok. Aber bei 550,-€ verdient die 
Werkstatt nach Abzug der Umsatzsteuer pro Stunde rund 150,-€. Wer die 
Premiumdienste der VAG-Werkstätten weiter in Anspruch nehmen und damit 
den Vorständen ihren Premium-Lebensstil finanzieren möchte, der soll das 
meinetwegen tun, wenn er sich dabei gut fühlt.
Ich habe meinen Zahnriemen Ende letzten Jahres in einer freien Werkstatt 
machen lassen und 500,-€ hingelegt (Golf 4 SDI). Bei ATU hätte ich 
420,-€ bezahlt. Aber mit denen habe ich wiederholt schlechte Erfahrungen 
wegen mangelhafter Qualität der Ersatzteile gemacht, deswegen geh ich da 
nicht mehr hin.
Der alte Riemen sah übrigens trotz 105.000 km noch tadellos aus, 
keinerlei Risse oder sonstige Auffälligkeiten. Die Spannrolle hatte 
leichtes Spiel, die Wasserpumpe merkliches. Allerdings fahr ich die 
Kiste auch schonend mit niedrigem Drehzahlniveau.

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Der alte Riemen sah übrigens trotz 105.000 km noch tadellos aus,
> keinerlei Risse oder sonstige Auffälligkeiten. Die Spannrolle hatte
> leichtes Spiel, die Wasserpumpe merkliches. Allerdings fahr ich die
> Kiste auch schonend mit niedrigem Drehzahlniveau.

Der Zahnriemen reißt auch nicht tatsächlich bei jedem Auto, da wird viel 
zu viel Wind drum gemacht. Genau so gut könnte man nach 100.000km einen 
Kurbelwellenbruch oder Pleuelriß bekommen, Wasserpumpenschaden, dann 
wird der Riemen sowieso mit gewechselt.

Bei einem älteren Auto, spannte ich den Zahnriemen schon mal etwas nach. 
Aber nur auf den vorgeschriebenen Andruck laut Reparaturanleitung. Der 
Wagen war auch keine 1000€ mehr wert, da lohnt so ein Aufwand des 
Wechsels gar nicht mehr. Der Riemen hatte etwas leichtes Spiel. Ich 
spannte die Rolle ein wenig nach, obwohl das nicht empfohlen war. Fuhr 
dann noch 40.000km. Wenn da was nicht stimmt, die Andruckkraft zu hoch 
ist, fängt die Spannrolle an zu jaulen, bzw. macht Geräusche.

von Klaus A. (gustavgans)


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-such dir im Netz Infos über die typischen Roststellen der A4/A6 modelle
-schaue in den Kühlwassertank, ist da ein Ölfilm? Finger lieber weg 
lassen
-Öldeckel abschrauben, anschauen -> Cappuccinofarben, Finger weg
-Den Motorraum untersuchen, ist er gewaschen, hmmm ich hätte ein 
mulmiges Gefühl
-Motorraum normal dreckig, aber trocken. Scheint erstmal ok zu sein.
-Nach Ölflecken im Motorraum Ausschau halten
-Innenraum feucht? Dichtungen alle noch ok?
-Im Kofferraum die Abdeckung am Boden weg, Roststellen, Feuchtigkeit?
-Wie sieht es unter dem Ersatzrad aus?
-Eventuell kleinen Magneten in Stoff eingewickelt mitnehmen (wegen 
Kratzer gefahr), damit Karosse abtasten, wenn er irgendwo nicht haftet 
heißt das kein Metall. Warum, was war da, gespachtelt worden, also 
Unfall?
-Probefahrt machen
-Bremsen testen (abgelegenere Landstraße) Lenkrad los lassen und mal bei 
30-50 km/h voll in die Eisen treten, zieht der Wagen nach links oder 
rechts? wenn ja, nicht so gut, irgendwas mit Bremsen oder Radlager
-Bei der Probefahrt auch mal gerade aus fahren, Lenkrad los lassen, 
bleibt der Wagen in der Spur, ja = gut
-Radio unbedingt aus lassen, in den Kruven auf Geräusche achten -> oft 
Radlager. Kann man auch mit ca. 20 auf der Landstraße machen, schöne 
kräftige Schlangenlinien fahren, aber aufpassen das man es nicht 
übertreibt, besonders als ungeübter/unerfahrener Autofahrer
-Spiegel mit nehmen, unter den Wagen schauen, sind da Roststellen? Wenn 
ja wie viel? Wenn es dir komisch vor kommt auf die Bühne damit.

Ansonsten fällt mir spontan nichts mehr ein. Ein gebraucht Wagen kaufen 
ist immer mit ein bisschen Risiko verbunden. Ich bin aber bisher immer 
gut damit gefahren.

von Michael K. (charles_b)


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Icke ®. schrieb:

> Ich habe meinen Zahnriemen Ende letzten Jahres in einer freien Werkstatt
> machen lassen und 500,-€ hingelegt (Golf 4 SDI).

Hatte ich bei meinem Golf II Diesel auch gemacht. Was ist passiert? Beim 
Wechseln der Zylinderkopfdeckeldichtung musst ich feststellen, dass 
freie Werkstatt beim Drehen an der Nockenwelle einen Teil abgebrochen 
hatte (sieht an einem Ende aus wie ne riesige Schraube mit Schlitz und 
rechts und links - eines davon war AB.

Also freie Werkstatt = kostengünstige Reparatur muss nicht stimmen.

> Der alte Riemen sah übrigens trotz 105.000 km noch tadellos aus,
> keinerlei Risse oder sonstige Auffälligkeiten.

Hatte der Riemen bei meinem Golf auch nicht. Doch für die Steuerung ist 
nicht nur die Rissfreiheit von Bedeutung, sondern auch ob die Zähne 
versetzt sind etc. So etwas sieht man allenfalls bei einer 
Präzisionsprüfung. Mit dem Auge kann man da nichts erkennen.

> Allerdings fahr ich die
> Kiste auch schonend mit niedrigem Drehzahlniveau.

Mach ich auch. Aber ob eine niedrige Drehzahl den Riemen schont möchte 
ich dahingestellt sein lassen. Vielleicht ist eher das Gegenteil der 
Fall, weil dann tieferfrequente Schwingungen zusätzlichen Stress 
erzeugen.

von Stephan S. (outsider)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>
>> Egal ob vom ganzen Händler, vom
>> Gesellen, Lehrling, Aufbereiter oder sonst wem. Aber übersehen geht
>> nicht.
>
> Man muß schon alles sehen können. Keine Frage.

Wenn der Aufbereiter das Auto poliert und nicht sieht dass da ein 2-3cm 
großes Loch ist, hat er seinen Beruf verfehlt und sollte da nicht 
arbeiten.

Thilo M. schrieb:
> Avant. Dach hat nichts, am Lack ist jedenfalls nichts zu sehen,
>
> Blasenbildung oder so. War aber auch ein Vorführwagen, also immer im
>
> Autohaus gestanden, bei mir hat er auch eine Garage.

Vielleicht hatten die das Problem dann ja bei deinem Baujahr schon 
behoben. Ich glaube der vom Kollegen ist aus '99. Ein Avant. Audi hat da 
irgendwas falsch gemacht und ein galvanisches Element gebaut, was bei 
allen Autos das Dach an der Reling durchfrisst. Im Internet findest du 
massig betroffene Besitzer. Solltest vielleicht mal lesen und überprüfen 
ob sich nicht doch was anbahnt. Je nach Händler der es abwickelt sind 
teilweise auch nach über 10 Jahren noch 100% Kulanz drin. Wenn das Dach 
erstmal durch ist und man komplett zahlen muss wirds richtig teuer!

Icke ®. schrieb:
> Ein Wechselsatz mit allem Drum und Dran incl. Wasserpumpe kostet in
>
> guter Qualität nicht mehr als 300,-€. Der Rest ist also reine
>
> Arbeitsvergütung. Eine routinierte Werkstatt schafft das in drei
>
> Stunden. Gute Arbeit kostet gutes Geld, ok. Aber bei 550,-€ verdient die
>
> Werkstatt nach Abzug der Umsatzsteuer pro Stunde rund 150,-€. Wer die
>
> Premiumdienste der VAG-Werkstätten weiter in Anspruch nehmen und damit
>
> den Vorständen ihren Premium-Lebensstil finanzieren möchte, der soll das
>
> meinetwegen tun, wenn er sich dabei gut fühlt.

Das muss man aber erstmal durch Schmerzen lernen. Ich bin vorher zu VW 
hin und habe gefragt was es kostet. Sie meinten: Paketpreis 450 Euro. 
Ich dachte mir: ok, das klingt doch fair, lass ich machen. Dann riefen 
sie am nächsten Tag an, diverse andere Spann- und Umlenkrollen die nicht 
im Satz enthlaten sind, und Keilriemen, sowie Wasserpumpe sollten auch 
gewechselt werden. Ja was macht man dann? Man will ja nicht dass wegen 
ner kaputten WaPu in nem halben Jahr wieder alles bezahlt werden muss. 
Angeblich sind die Teile garnicht so teuer, Anrufer nennt so "in etwa" 
Preise. Halbe Stunde Arbeit für die WaPu und 45 Euro fürs Material. Auf 
der Endabrechnung warens dann aber so viele Posten, Zeit und 
Mehrwertsteuer, dass es 852 Euro waren. Das ist aber schon 6 Jahre her. 
Als ich darauf hingewiesen habe, dass am Telefon nur von einer halben 
Stunde Mehrarbeit die Rede war, konnte sich keiner an diese Aussage 
erinnern und es wurde mir eine kostenlose Innenraumreinigung in Aussicht 
gestellt wenn ich das nächste mal wieder da bin. Für mich gabs aber kein 
nächstes Mal mehr. Das ist eine bodenlose Frechheit! Seitdem weiß auch 
ich wie es da läuft und ich werde nie mehr zum Vertragshändler gehen 
wenn es nicht unbedingt nötig ist.

> Ich habe meinen Zahnriemen Ende letzten Jahres in einer freien Werkstatt
>
> machen lassen und 500,-€ hingelegt (Golf 4 SDI). Bei ATU hätte ich
>
> 420,-€ bezahlt. Aber mit denen habe ich wiederholt schlechte Erfahrungen
>
> wegen mangelhafter Qualität der Ersatzteile gemacht, deswegen geh ich da
>
> nicht mehr hin.

SDI ist meines Wissens ein normaler TDI ohne Turbo mit VEP. Das heißt 
kein riesiger teurer Riemen der die Pumpe-Düse Elemente antreiben muss. 
Könnte mir vorstellen dass das deswegen einfacher und billiger ist.

> Der alte Riemen sah übrigens trotz 105.000 km noch tadellos aus,
>
> keinerlei Risse oder sonstige Auffälligkeiten. Die Spannrolle hatte
>
> leichtes Spiel, die Wasserpumpe merkliches. Allerdings fahr ich die
>
> Kiste auch schonend mit niedrigem Drehzahlniveau.

Tja, aber was will man da machen? Riemen drin lassen für weitere 20.000 
km? Lohnt sich nicht. Ich fahr meinen aber auch mit sehr niedrigem 
Drehzahlniveau. Über 2000 nur sehr selten, in der Stadt maximal 1300.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Bei einem älteren Auto, spannte ich den Zahnriemen schon mal etwas nach.
>
> Aber nur auf den vorgeschriebenen Andruck laut Reparaturanleitung.

Das ist bei meinem Modell nicht möglich, da gibt es eine Rolle mit 
Federelement die den Riemen selbst spannt. Ob das bei neueren Modellen 
jetzt Standard ist kann ich aber nicht sagen.

von Thilo M. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Ich fahr meinen aber auch mit sehr niedrigem
>
> Drehzahlniveau. Über 2000 nur sehr selten, in der Stadt maximal 1300.

Das lässt den Riemen schneller verschleißen, wurde weiter oben schon 
erwähnt. Und zwar umso schlimmer, je mehr Drehmoment der Motor hat. Die 
übrigen Aggregate und Lager leiden dadurch auch mehr.
Nicht schonend mit sparsam verwechseln, niedrige Drehzahlen sparen zwar 
etwas Kraftstoff, gehen aber an die Substanz.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael K-punkt schrieb:
>
> Also freie Werkstatt = kostengünstige Reparatur muss nicht stimmen.

Schon richtig. Das heißt aber noch lange nicht, daß freie Werkstätten 
grundsätzlich inkompetent sind. Die, wo ich hingehe, ist eine GbR aus 
drei langgedienten KFZ-Meistern, welche ihr Handwerk ausgezeichnet 
verstehen. Man kann ja vorher ein bißchen rumfragen, wie es mit der 
Qualität bestellt ist.

> Mach ich auch. Aber ob eine niedrige Drehzahl den Riemen schont möchte
> ich dahingestellt sein lassen. Vielleicht ist eher das Gegenteil der
> Fall, weil dann tieferfrequente Schwingungen zusätzlichen Stress
> erzeugen.

Ich bin gespannt auf deine wissenschaftliche Erklärung.

> SDI ist meines Wissens ein normaler TDI ohne Turbo mit VEP. Das heißt
> kein riesiger teurer Riemen der die Pumpe-Düse Elemente antreiben muss.
> Könnte mir vorstellen dass das deswegen einfacher und billiger ist.

Richtig, ist der normale 1,9er Diesel als Sauger. Der Teilesatz ist nur 
unwesentlich billiger als beim TDI, die Arbeit ist die gleiche. Sollte 
also keinen signifikanten Preisunterschied geben.

> Riemen drin lassen für weitere 20.000 km?

Nein, natürlich nicht. Lieber zu früh als zu spät. Ich hätte erst bei 
120.000 wechseln müssen (Longlife). Bei mir wäre aber wahrscheinlich die 
Wasserpumpe eher ausgestiegen als der Riemen.

>> Drehzahlniveau. Über 2000 nur sehr selten, in der Stadt maximal 1300.
> Das lässt den Riemen schneller verschleißen, wurde weiter oben schon
> erwähnt. Und zwar umso schlimmer, je mehr Drehmoment der Motor hat.

Wir hatten hier unlängst erst einen Thread darüber. Dem Zahnriemen ist 
es völlig Wurst, welche Leistung oder welches Drehmoment der Motor 
abgibt, da die Lasten, die er treibt (Nockenwelle, Wasserpumpe, evtl. 
Einpritzpumpe) davon völlig unabhängig und konstant sind. Die Drehzahl 
interessiert dagegen schon. Beispiel: Du fährst 100 km in einem hohen 
Gang mit 2000 Rpm und dann 100 km in einem niedrigen Gang bei 4000 Rpm. 
Das Auto legt die gleiche Entfernung zurück, der Motor und mit ihm der 
Zahnriemen haben im letzten Fall aber doppelt so viele Umdrehungen 
absolviert. Dazu kommt noch, daß der Verschleiß nicht linear mit der 
Drehzahl steigt, sondern überproportional.
Mit niedrigem Drehzahlniveau meine ich nicht, den Motor würgen, bis er 
ruckelt, sondern bei der niedrigsten Drehzahl fahren, die er noch willig 
annimmt. Dieselmotoren haben prinzipbedingt ohnehin kein Problem mit 
geringen Drehzahlen. Meiner hat schon kurz über Leerlauf ein gutes 
Drehmoment, sodaß 45 km/h im fünften Gang locker möglich sind.

von Thilo M. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Dem Zahnriemen ist
>
> es völlig Wurst, welche Leistung oder welches Drehmoment der Motor
>
> abgibt, da die Lasten, die er treibt (Nockenwelle, Wasserpumpe, evtl.
>
> Einpritzpumpe) davon völlig unabhängig und konstant sind.

Beim Kolbenmotor hat man eben keinen Rundlauf pro Umdrehung, und somit 
auch keine gleichmäßige Belastung des Antriebsstranges. Durch 
Beschleunigen des Kolbens beim Zünden und Abbremsen beim Verdichten 
kommen Schwankungen ins System, die sich direkt auf den Zahnriemen 
auswirken. Und dieser Effekt ist bei niedrigen Drehzahlen am stärksten, 
vor allem wenn dann noch Gas gegeben wird. Bei hohe Drehzahlen ist 
dieser Effekt schwach bis gar nicht vorhanden, dann sind die Biegekräfte 
das größere Übel.

von Stephan S. (outsider)


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Thilo M. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Ich fahr meinen aber auch mit sehr niedrigem
>>
>> Drehzahlniveau. Über 2000 nur sehr selten, in der Stadt maximal 1300.
>
> Das lässt den Riemen schneller verschleißen, wurde weiter oben schon
> erwähnt. Und zwar umso schlimmer, je mehr Drehmoment der Motor hat. Die
> übrigen Aggregate und Lager leiden dadurch auch mehr.
> Nicht schonend mit sparsam verwechseln, niedrige Drehzahlen sparen zwar
> etwas Kraftstoff, gehen aber an die Substanz.

Das glaub ich. Aber bei 1300 1/min kann man noch nicht wirklich von 
Drehmoment sprechen bei dem Motor :-) Ab 1500 dann vielleicht langsam 
mal. Außerdem rolle ich bei den Drehzahlen nur so dahin. Bei den 
Geschwindigkeiten die man mit dem Drehzahl erreichen kann braucht man 
auch nicht viel Leistung um die Geschwindigkeit zu halten. Wenn ich 
beschleunigen will oder es bergauf geht und er anfängt zu grummeln, dann 
sind da bestimmt Schwingungen die ihn stärker belasten als höhere 
Drehzahlen, aber da schalte ich dann auch runter oder ich beschleunige 
eben sanfter, dann ist das auch weg.

Ich glaube schon dass es eine Erklärung gibt warum der Zahnriemen auch 
wenn er nicht in Schwingungen gerät höher belastet wird: die 
Einspritzmenge pro Einspritzung muss deutlich höher ausfallen wenn man 
mit niedriger Drehzahl die gleiche Leistung abverlangt. Und bei den 
PD-TDI's kommt die Energie fürs Einspritzen eben über den Zahnriemen. 
Bei anderen seh ich aber auch keinen Grund.

Das Argument mit "mehr Umdrehungen bei höherer Drehzahl oder niedrigerem 
Gang" stimmt natürlich. Der Riemen legt im größten Gang am wenigsten Weg 
zurück.

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