> ... aus Serbien-Montenegro ...> ... im Kosovo geboren ...
Ist doch völlig egal !
Hauptsache Jugoslawien, oder sowas,
sind doch eh alles Islamisten oder wenigstens Kommunisten ...
U. B. schrieb:> Ist doch völlig egal !
Wenn es das wäre, dann wären sie bei der Wahrheit geblieben, denn die
ist allemal das Einfachste.
Aber derlei "kleine" Korrekturen der Faktenlage haben beim Spiegel
System: Serben sind Verbrecher, also werden alle Verbrecher zu Serben
erklärt, damit der eigentliche Hort des Verbrechens in der Region,
dieser Kosovostaat weißgewaschen werden soll.
Ich glaube kaum das es hierzulande viele gibt die sich in dem
Flickenteppich in Ex-Jugoslawien wirklich auskennen.
Ich verbinde mit dem Wort Serbien jedenfalls auch nur ein Krisengebiet.
Ausserdem stammt die Aussage der Staatsangehörigkeit von
Serbien-Montenegro direkt von der Bundesanwaltschaft:
http://www.generalbundesanwalt.de/de/showpress.php?themenid=13&newsid=392
Ich meinte auch:
Ist doch völlig egal, Hauptsache sie passen in unser
Mainstream-Feinbild.
Und wenn sie nicht gleich passen, werden sie halt passend gemacht ...
Jörg S. schrieb:> Ich glaube kaum das es hierzulande viele gibt die sich in dem> Flickenteppich in Ex-Jugoslawien wirklich auskennen.
Willst du etwa dem Spiegel unterstellen, er wüßte nicht, was er tut?
Du magst naiv sein - die sind es nicht.
> Ich verbinde mit dem Wort Serbien jedenfalls auch nur ein Krisengebiet.
Da siehst fu mal, wie diese Dreckspropaganda bei naiven Leuten verfängt.
Was aber auch sich stutzig machen sollte, ist die einfache Tatsache, daß
Serben und Montenegriner traditionell orthodoxe Christen sind und keine
Moslems.
Googel doch mal nach organhandel+kosovo - du wirst dir die Augen
reiben...
>Willst du etwa dem Spiegel unterstellen, er wüßte nicht, was er tut?
Er hat die Nachricht so übernommen wie er sie bekommen hat.
>Da siehst fu mal, wie diese Dreckspropaganda bei naiven Leuten verfängt.
Was hat das mit Propaganda zu tun?
Uhu Uhuhu schrieb:> Es ist schon erstaunlich, wie die hamburger Prawda dem frankfurter> Flughafenattentäter eine politisch korrekte Herkunft anhängt:
Kurz nach so einer Tat (oder einer Katastrophe) werden jene Medien am
deutlichsten wahrgenommen, die am schnellsten am meisten darüber
Bescheid zu wissen vorgeben. Vieles von dem, was vor eingehender
Untersuchung rausgeblasen wird, stellt sich später als heisse Luft
heraus. Aber da ist der Wald schon abgeholzt, bedruckt und verkauft.
Hilft nur, mit solider Skepsis lesen, sich nicht publicityträchtig
drüber echauffieren und seriösere Informationsquellen suchen. Der Job
des Lesers, nicht des Staates. Thema Medienerziehung: Wer bei sowas
ständig nach allerhochaktuellster Information giert, der kriegt das was
er sucht und trägt in hohem Masse Mitschuld an dem Beschiss. Die Medien
bedienen nur die Erwartungshaltung ihrer Leser/Zuschauer.
Jörg S. schrieb:> Ausserdem stammt die Aussage der Staatsangehörigkeit von> Serbien-Montenegro direkt von der Bundesanwaltschaft:> http://www.generalbundesanwalt.de/de/showpress.php...
Ich dachte, Serbien-Montenegro existiert als Staat gar nicht mehr. Wie
kann der Kerl dann serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger sein?
Uhu Uhuhu schrieb:> Der 21-jährige Arid U. aus Serbien-Montenegro hat das Attentat auf dem> Frankfurter Flughafen alleine geplant.> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,7...> http://www.stern.de/panorama/attentat-am-frankfurt...> :> Der 21jährige Frankfurter, der im Kosovo geboren wurde, habe US-Soldaten> töten wollen, berichtete Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU).
Da er 21 Jahre alt ist, wird er wohl im (damaligen) Staat Jugoslawien
geboren sein, vielleicht im Gebiet des Kosovo. Möglicherweise ist er in
der Zeit nach Deutschland gezogen, als Serbien, Montenegro und der
Kosovo zusammen den Staat Serbien-Montenegro bildeten. Somit könnten die
beiden Wochenmagazine gleichermaßen recht haben, und ich verstehe
deswegen den Aufruhr nicht ganz. Es sei denn, Uhu ist Serbe.
Hm.
Denkt bitte bei allen Mutmassungen daran, das unsere
"freie Presse" nicht wirklich frei ist, diese wird natürlich
auch von Denjenigen beeinflusst / gesteuert, die in unserem
Lande den Ton angeben, nämlich den Wirtschaftsbossen.
Jugoslavien mit "Kommunismus" gleichzusetzen ist auch eine Metapher.
Im sozialistischem Lager war nämlich Jugoslavien ein "Abtrünniger",
der sich der "freien Welt" politisch und konsummässig am weitesten
geöffnet hat.
So durften z.B. DDR-Bürger nicht oder nur in Aussnahmefällen
nach dem damaligen Jugoslavien reisen.
Yalu X. schrieb:> Somit könnten die> beiden Wochenmagazine gleichermaßen recht haben, und ich verstehe> deswegen den Aufruhr nicht ganz.
Ich weiß nicht, wie bewußt du den Nato-Überfall auf Jugoslawien
mitbekommen hast, aber diese Art von "Irrtümern", oder wie du es auch
immer nennen willst, hat System und "Tradition".
Ein ein ganz bizarres Beispiel stolpere ich immer wieder mal, wenn ein
altgedienter Nachrichtensprecher das Wort Kosovo ausspricht.
Im Serbokroatischen heißt es Kosovo, während die Albaner Kosova sagen.
Um wenigstens den Anschein von "Neutralität" zu erwecken, wurden
seinerzeit sämtliche Nachrichtensprer geschult, das Wort mit so einem
komischen Zwischending aus o und a auszusprechen - das haben die Mädels
und Jungs noch heute perfekt drauf...
A. K. schrieb im Beitrag #2089359:
> Yalu X. schrieb:>>> Ich dachte, Serbien-Montenegro existiert als Staat gar nicht mehr. Wie>> kann der Kerl dann serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger sein?>> Das wird in dem Text nicht behauptet.
Das sehe ich anders:
"Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes hat gestern (3. März
2011) auf Antrag der Bundesanwaltschaft gegen den
21-jährigen serbisch-montenegrinischen Staatsangehörigen Arid U.
Haftbefehl wegen Mordes in zwei Fällen sowie wegen versuchten Mordes
in drei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei
Fällen erlassen"
>Ich dachte, Serbien-Montenegro existiert als Staat gar nicht mehr. Wie>kann der Kerl dann serbisch-montenegrinischer Staatsangehöriger sein?
Ich vermute weil er noch einen entsprechenden (alten) Pass hatte.
Zumindest würde es erklären warum es zu dieser Fehleinschätzung gekommen
ist :)
A. K. schrieb:> Sorry, ich hatte das auf den Link im ersten Beitrag bezogen.
Ja, das hatte ich dann auch vemutet, kein Problem.
Aber das sind eben die Details, die man beachten muss: Der eine schreibt
"ist in ... geboren"
der andere
"kommt aus ..."
und der dritte
"ist ... Staatsangehöriger"
Das sind drei Paar Schuhe :)
Hanna P. schrieb:> Jugoslavien mit "Kommunismus" gleichzusetzen ist auch eine Metapher.> Im sozialistischem Lager war nämlich Jugoslavien ein "Abtrünniger",
Was kein Widerspruch sein muss. Als es den eisernen Vorhang noch gab
hatten sich in D-West verschiedene kommunistische Parteien/Gruppen
zeitweilig mehr untereinander bekriegt, als dass sie den Übrigen auf die
Nerven gegangen wären. Niemandem davon oblag die Deutungshoheit, wer
oder was wahrhaft "kommunistisch" sei, auch wenn jeder das für sich
beanspruchte.
M.a.W: Jugoslavien sah sich selbst als kommunistisch an. Da kann man
anderen (Nichtkommunisten) nicht unbedingt vorwerfen, diese Bezeichnung
zu übernehmen.
Genau A.K.
ich sehe den Jugoslavienkrieg auch eher als Probschlachtfeld,
das dazu diente, um neue Waffentechnlogien zu testen,
übrigens auch deutsche.
Ähnlich wie in den 20 iger Jahren in Spanien, und dies
genau macht mir angst.
Hanna P. schrieb:> ich sehe den Jugoslavienkrieg auch eher als Probschlachtfeld,
Sehe ich auch so, allerdings eher mit politischem als militärischem
Fokus ...
> das dazu diente, um neue Waffentechnlogien zu testen,
... beim Versuch, Europa zu ordnen und mit Gewalt in kooperative statt
konfrontative Bahnen zu lenken. Und das bevor man später den Vorwurf
kriegt, untätig zugesehen zu haben (=> Bosnien-Massaker). Dass dabei
auch Technik und Strategien ausprobiert werden liegt in der Natur der
Sache.
Ich hatte damals eher den Eindruck, dass man auf die Art alte längst
abgelaufene Lagerbestände entsorgte. Nachdem in einem TV-Bild mal auf
irgendwelchen Bomben- oder Raketentrümmern sehr deutlich das
Haltbarkeitsdaum zu lesen war.
> Ähnlich wie in den 20 iger Jahren in Spanien, und dies> genau macht mir angst.
Nicht alles was hinkt taugt als Vergleich.
A.K. meinte:
> Nicht alles was hinkt taugt als Vergleich.
Ist schon klar, aber es wurden dort die Waffen getestet,
die den 2. Weltkrieg Standard werden sollten.
Warum kämpft die Bundeswehr am Hindukusch?
Aus Liebe zu den Leuten dort? :-o
Hanna P. schrieb:> Warum kämpft die Bundeswehr am Hindukusch?> Aus Liebe zu den Leuten dort? :-o
Nein, sondern (formell) weil D Mitglied der NATO ist und die NATO den
Verteidigungsfall ausrief. Sich so etwas zu verweigern ist zwar möglich,
aber nur dann ratsam, wenn man ganz genau weiss, dass man jene, die man
damit massiv vor den Kopf stösst, nicht später selber einmal benötigt.
Man kann den Amerikanern nicht ins Gesicht sagen "macht euren Scheiss
alleine" ohne dabei das Risiko einzugehen, dass die sich bei Gelegenheit
revanchieren.
Im Irak war das einfacher, weil weder von NATO noch von UNO gedeckt.
Trotzdem hätten in den folgenden Jahren Franzosen und Deutsche
möglicherweise ohne US-Unterstützung auskommen müssen, wenn es Putin
(oder sonstwem) nach dem Westen gelüstet hätte. Der öffentlichen
Stimmung in den USA nach zu schliessen (die Franzosen kamen dabei
schlimmer weg, wg. dem entscheidenen Vetorecht im Sicherheitsrat).
Erstklassig, @A.K.
Und wenn du jetzt alles durch Kürzen auf einen Nenner brigst,
kommen eigendlich nur 3 Interessen heraus:
1.) Wirtschaftsinteressen
2.) Wirtschaftsinteressen
3.) Wirtschaftsinteressen
;--))))
Ps.
Warum wurden wir beide nicht "gekickt"? ;---)))
Hanna P. schrieb:> Und wenn du jetzt alles durch Kürzen auf einen Nenner brigst,> kommen eigendlich nur 3 Interessen heraus:
Sehe ich nicht so. Zwar ist politische Stabilität und langfristiges
leidlich friedliches Miteinander Voraussetzung für gute nichtmilitärisch
assoziierte Wirtschaft, aber dadurch wird die Wirtschaft nicht zum
primären Motiv. Es sei denn man neigt sowieso schon dazu, in jedem
Bierglas die Wirtschaft zu sehen.
> Warum wurden wir beide nicht "gekickt"? ;---)))
Häh?
Hanna P. schrieb:>> Häh?>> na, weil wir gerade die Politik hacken, das sieht> doch der Andy nicht so gerne ... ;-)
Trotz recht vieler auch politischer Beiträge im OT Bereich wurde mir
noch nie einer wegmoderiert, es sei denn als Kollateralschaden zusammen
mit dem gesamten Thread. Vielleicht hat sowas auch damit zu tun, wie
man auftritt.
Hanna P. schrieb:> ich sehe den Jugoslavienkrieg auch eher als Probschlachtfeld,> das dazu diente, um neue Waffentechnlogien zu testen,> übrigens auch deutsche.
Da dürfte auch eine ganz gehörige Portion Rachegelüst von deutscher
Seite mit im Spiel gewesen sein - die wollten Vergeltung für die
Niederlage der Naziarmee gegen die Tito-Leute.
Die Koalition mit den Ustaschanachfolgern unter Tudjman in Kroatien war
jedenfalls eine Fortsetzung dessen, was sich 1000 Jahre bewährt hatte...
Uhu Uhuhu schrieb:> Da dürfte auch eine ganz gehörige Portion Rachegelüst von deutscher> Seite mit im Spiel gewesen sein - die wollten Vergeltung für die> Niederlage der Naziarmee gegen die Tito-Leute.
Ach Uhu... Du erinnerst mich manchmal an den Fawlty Towers Slogan "don't
mention the war".