Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Türklingel Überwachung


von Christoph A. (phoenix2k)


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Hallo zusammen,

meine Großtante sagt in letzter Zeit immer, dass nachts jemand bei ihr 
läutet.
Wir sind uns nicht sicher, ob wirklich jemand bei ihr klingelt oder sie 
einfahc wach wird und sich dann einbildet, dass es geläutet hat.

Jetzt habe ich mir überlegt, dass ich die Türklingel "anzapfe" und die 
Zeit abspeichere, wenn jemand klingelt.

Ich hätte dazu einen Atmega16 verwendet, einen Timer aufgesetzt und die 
Türklingel über den externen Interrupt angeschlossen. Wenn dann ein 
Interrupt ausgelöst wird, wird der Zeitpunkt auf dem EEPROM gespeichert, 
den ich dann später auslese.
Für die Spannung der Türklingel wäre ich jetzt von 8 - 12 V 
Wechselspannung ausgegangen, das muss ich noch messen. Diese Spannung 
hätte ich gleichgerichtet und über einen Spannungsteiler an den externen 
Interrupt PIN angeschlossen.

Was meint ihr zu meinem Aufbau, kann das funktionieren? Gibt es 
einfachere Alternativen?

Ich bin für sämtliche Ratschläge offen :)

Viele Grüße
Christoph

von Helmut (Gast)


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Anstatt Gleichrichter und so, ein 8 oder 10 V ~ Relais benutzen.
Der Kontakt schaltet einen Portpin, der von mir aus einen Interupt 
auslöst.
Falls du an einen RTC kommst, z.B. DS1307, benutze den.

Somit hast du Datum und Uhrzeit und könntest programmtechnisch die 
Überwachung sinnvoll anpassen.

von Walter (Gast)


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Helmut schrieb:
> Falls du an einen RTC kommst, z.B. DS1307, benutze den.
>
> Somit hast du Datum und Uhrzeit und könntest programmtechnisch die
> Überwachung sinnvoll anpassen.

wieso der Aufwand, der atmega macht das genauso gut,
bevor ich die Schnittstelle programmiert habe, habe ich auch eine Uhr im 
Mega fertig

von Thomas E. (thomase)


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Sowas ähnliches habe ich bei mir zuhause als Funkerweiterung laufen.

Der AVR wird vom Klingeltrafo mit Einweggleichrichter und 7805 gespeist.

Die Leerlaufspannung eines handelsüblichen Klingeltrafos beträgt ca. 
11,5V.
Daran ändert sich auch kaum was, wenn da ein µC mit seinem geringen 
Stromverbrauch dranhängt.

Klingelt es jetzt, "Ding", bricht die Spannung auf 8V Nennspannung 
zusammen. Und wenn man loslässt, "Dong", geht sie halt wieder hoch. 
Lässt sich hervorragend mit dem ADC auswerten. Dann noch 32,768KHz Quarz 
an Timer2 und fertig.

Das Ganze hat den Vorteil, daß man alles im Sicherungskasten verscwinden 
lassen kann, nichts auftrennen muß und gleich eine Stromversorgung für 
den µC hat.

mfg.

von Helmut (Gast)


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@Walter, eine Softwareuhr im Mega programmieren können einige, aber 
nicht alle. Deswegen der Hinweis auf eine RTC, die mit wenig Aufwand zu 
betreiben ist.

Die Idee mit Mega aus Trafospannung speisen hatte ich auch, aber ich 
ging von einer kurzfristigen Sache aus. Nicht von einer Dauerlösung in 
der UP- Dose.

von Thomas E. (thomase)


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Helmut schrieb:
> eine Softwareuhr im Mega programmieren können einige, aber
>
> nicht alle.

Eine Softwareuhr besteht aus drei Zählern, mit Kalender aus sechs. Das 
ist so billig, das kann jeder programmieren.

Und wer das nicht kann, der kann überhaupt nicht programmieren.

Helmut schrieb:
> Die Idee mit Mega aus Trafospannung speisen hatte ich auch

Sorry. Daran hätte ich natürlich denken müssen.

Helmut schrieb:
> Nicht von einer Dauerlösung in
>
> der UP- Dose.

Seit wann sind im Sicherungskasten Unterputzdosen?

mfg.

von Peter D. (peda)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Eine Softwareuhr besteht aus drei Zählern, mit Kalender aus sechs. Das
> ist so billig, das kann jeder programmieren.

Verstehe ich auch nicht, daß einem immer wieder das ganz I2C-Geraffel 
aufgeschwatzt wird. Und dann noch diese komischen packed BCD-Formate, 
die man mühsam umrechnen muß.

Daß eine Minute 60 Sekunden, eine Stunde 60 Minuten und ein Tag 24 
Stunden hat, sollte allgemein bekannt sein.
Daraus ergibt sich dann folgendes furchtbar kompliziertes Programm:
1
Sekunde = Sekunde + 1;
2
if( Sekunde >= 60 ){
3
  Sekunde = 0;
4
  Minute = Minute + 1;
5
}
Den Rest lasse ich mal als Hausaufgabe.


Peter

von Herr M. (herrmueller)


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Mit der Klingelspannung (gleichgerichtet) ein Ralais anziehen lassen, 
das sich selbst hält (ext. Spannung). Das Relais schaltet eine einfache 
Batterieuhr (analog) ein, an der man die Zeit seit dem Einschalten 
ablesen kann.

von Christoph A. (phoenix2k)


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Danke schon mal für die vielen Antworten.

Eine Uhr hab ich mit dem Atmega schon gebastelt, also das sollte 
funktionieren :)
Die Idee mit dem Relais ist gut, das werde ich demnächst gleich mal 
testen.

Viele Grüße
Christoph

von Jobst M. (jobstens-de)


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Zeitschaltuhr an den Klingeltrafo, womit die Klingel nachts abgeschaltet 
wird. Wenn Deine Großtante es dann immernoch klingeln hört ...

---

Digicam bei Klingeling ein Foto vom Wecker machen lassen. Oder vom 
Klingler.

---

ATmega mit DS1307 (incl. Batterie) seine Versorgung aus der Klingel 
holend.

Es klingelt, ATmega bekommt Spannung, rennt los, fragt die Uhrzeit aus 
dem DS1307 ab, schreibt diese entweder ins EEPROM oder in den 
RAM-Bereich des DS1307, gibt den kompletten RAM (oder EEPROM) über die 
RS232 aus und hängt sich danach auf. Spannung fällt wieder ab und das 
Spiel kann von neuem beginnen.
Auswertung: Laptop an serielle hängen, klingeln.



Gruß

Jobst

von -.- (Gast)


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Ordentlich Saft auf die Klingel dann siehste morgens vor der Tür ob jmd 
geklingelt hat :P

von Torsten K. (ago)


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Wenn es nur darum geht zu sehen, ob jemand geklingelt hat:
Bistabiles Relais Parallel zur Klingel. Hilfsweise auch den Stromkreis 
über besagtes Relais leiten, dann wird das Relais und die Klingel auch 
nur einmal kurz aktiviert.

von Tüll (Gast)


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Wie Jobst sagt würde ich auch einfach eine Digicam irgendwo verstecken. 
Klingelknopf zum Auslöser. Zeit ist dann mit dem Bild vom Störenfried 
gespeichert.

Aber ich weiss, die Menschen hier wollen immer alles mit uC lösen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Och, es geht auch ganz anders:

An der Dachkannte befestigt man an einem geeigneten Ort eine Rolle, 
durch die man ein Seil zieht. An diesem Seil befestigt man eine Tonne, 
welche man so weit wie möglich unter die Dachkante zieht und dort mit 
einem zweiten Seil direkt dort befestigt. Dann füllt man die Tonne mit 
mindestens 300l Wasser (jaaa, die Großtante wird schimpfen ...).
An dem anderen Ende des Seils von der Rolle befestigt man ein Netz, 
welches man unauffällig vor der Tür ausgelegt hat.
Nun benötigt man nur noch eine Vorrichtung, die bei Stromzufuhr das 
kurze Seil der Tonne kappt.
Und schon kann man am nächsten Morgen die Person in dem Netz fragen, 
seit wann sie dort hängt. So einfach hat man die Zeit!
Man sollte nur darauf achten, daß die Tonne in halber Haushöhe nicht auf 
das Netz mit dem Klingler stößt. (evtl. 3. Seil, welches Klingler oder 
Tonne zur Seite zieht)


:schmunzel:


Gruß

Jobst

von Be nice (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Man sollte nur darauf achten, daß die Tonne in halber Haushöhe nicht auf
> das Netz mit dem Klingler stößt.

Warum? Ohne störendes Bewußtsein verbringt er den Rest der angebrochenen 
Nacht viel entspannter...

;-)

von blade (Gast)


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Be nice schrieb:
> Warum? Ohne störendes Bewußtsein verbringt er den Rest der angebrochenen
> Nacht viel entspannter...

Dann wird er die Frage nach der Uhrzeit aber sicher nicht mehr präzise 
Beantworten können.

von Tüll (Gast)


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Durch den Zusammenstoss auf halber Höhe wird dann der Eimerinhalt 
verschüttet und die Fahrt geht wieder abwärts. Der bewusstlose Klingone 
liegt dann die ganze Nacht nass vor der Tür - hoffentlich gibts keine 
Minustermperaturen mehr.

von egal (Gast)


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Dann liegt n Eismann oder Frau vor der Tür :-)

von Jay B. (jay_)


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wird der großtante gefallen, wenn du jeden morgen vorm briefträger 
kommst um 300kilo abzubauen und jeden abend um sie wieder hochzuziehen 
:-)

jay

von Info (Gast)


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Nimm eine Quarzuhr, ein Relais und einen Stift.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Jay B. schrieb:
> ... jeden morgen vorm briefträger ...

'Sie Schlingel! Zuletzt haben Sie wohl in der Nacht von Samstag auf 
Sonntag versucht, mir diesen Brief zuzustellen...!' :-D

Man kann ja auch einfach die Seiltrennvorrichtung vom Stromkreis trennen 
;-)


Aber wart mal ab: Wenn es so weit ist und so eine Schaltung, Vorrichtung 
-whatever- installiert wurde, wird vermutlich behauptet, daß das Gerät 
nicht funktioniert, denn es hat die Klingelei ja gar nicht aufgezeichnet 
...


Gruß

Jobst

von Tom (Gast)


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...noch ein technikfreier Ansatz:

Klingel einfach ausstellen... wenn die Großtante es dann nachts klingeln 
hört, gar keine Bauteile jedweder Art verbasteln....

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