Forum: Offtopic Ist Deutschland noch zu retten?


von Heinz B. (voltage)


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Wenn ich mir so die desolate Situation in Deutschland ansehe, frae ich 
mich: Ist Deutschland noch zu retten?

Wir bewegen uns seit Jahren auf einer Abwärtsspirale, die kaum noch 
aufzuhalten ist.

-Sinkende Einkommen und mehr Arbeitslose
-> Weniger Binnennachfrage und Konsum und Sparzwang bei Verbrauchern
-> Steigender Sparzwang bei Firmen, Produktionsverlagerung ins billigere 
Ausland, mehr Marktverdrängungskonkurrenz bei den Firmen
+Sinkene Staatseinnahmen und daraus folgend Sparzwang beim Staat
-> Stagnierende Löhne, Arbeitslosigkeit

Also ein Teufelskreis.

Selbst Phasen besserer Kunkunktur können diese Abwärsspirale nicht 
aufhalten.
Man muss sich doch nur mal die letzten 20-30 Jahre ansehen:

Telefunken, Grundig, Nordmende, SABA, alle weg.
Osram: Produktion ins Ausland verlagert, schon lange keine Deutsche 
Firma mehr.
Siemens, AEG, BOSCH usw auch nicht mehr das was es mal war. Machen auch 
viel in Fernost.

VEBA/VIAG: Privatisiert. Massiver Arbeitsplatzverlust und "Outsourcing".

Deutsche Bahn, Deutsche Post usw: Privatisiert. Massiver 
Arbeitsplatzabbau.

Kohle/Stahlindustire: Massiver Arbeitsplatzverlust.

Stadtwerke: Oft privatisiert: -> Arbeitsplatzverlust

Krankenhäuser, Kliniken: Privatisierungen, Outsorcing, 
Servicegesellschaften -> Arbeitsplatzverlust

Wohnungsbaugenossenschaften, städische Wohnungsgesellschaften: 
Privatisierung -> Outsourcing, Servicegesellschaften, Arbeitsplatzabbau

Die Stadt/Land/Bund selber: Stellenabbau, Servicegesellschaften, 
Outsourcing: Arbeitsplatzverlust

Bundeswehr: Stellenabbau, Outsourcing -> Arbeitsplatzverlust



Und ich betrachte hier nur Arbeitsplätze im technischen Bereich. 
Arbeitsplätze, die für mich und meinem Beruf in Frage gekommen wären.
Es sind MILLIONEN dieser Arbeitsplätze verloren gegangen.


Ein Arbeitsplatz ist für mich übrigens nur dann ein adäquater 
Arbeitsplatz, wenn er:
1. Sicher ist und langfristige Plaungssicherheit gibt. (Am Besten von 
der Lehre bis zur Rente)
2. Genug Geld dabei herausspringt, um seine Familie als Mann im Haus 
komplett Ernähren zu können und es auch noch für ein Eigenheim reicht. 
(Ohne dass die Frau auch noch arbeiten muss um die Familie zu ernähren 
und es für ein Eigenheim trotzdem nicht reicht)
3. anständiger Tarifvertrag, Soziale Sicherheit, Sozialleistungen, 13. 
Monatsgehalt, Betriebsrente usw.
(Sprich: Ich will es so wie es vor 30, 40 Jahren mal war)

Leiharbeit, Unterbezahlte Stellen bei irgendwelchen Servicefirmen, 
Helferjobs usw wo man kaum was verdient und das ganze Gelumps sind für 
mich und in meinen Augen keine Adäquaten Arbeitsplätze.

Durch die heutigen Zustände werden die Sozial- und Staatskassen sehr 
stark belastet: Arbeitslosengeld, sinkende Einnahmen bei der Kranken- 
und Rentenversicherung usw.
Wie soll unser Land da jemals wieder auf einen grünen Zweig kommen?


Deutschland hat ein großes Problem. Und ich bezweifele, dass Deutschland 
noch zu retten ist. Deutschland wird unter gehen.

Deutschland ist wie ein leck geschlagenes Schiff. Deutschland geht unter 
wie die Titanic.
Deutschland ist wie ein zahnloser Tiger, der langsam verhungert.
Ehemals stark und voller Glanz, ist dieses Land jetzt unaufhaltsam am 
Verrecken.

: Verschoben durch User
von Alex (Gast)


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Tja leider hast du so verdammt Recht, dass ich kaum noch was hinzufügen 
kann. Genau aus all diesen Gründen denke ich fast jeden Tag darüber 
nach, mich nach meinem E-Technik Studium selbst outzusourcen.

In Deutschland zu leben, bedeutet, wie in den meisten modernen 
Industriestaaten, ein absoluter Wirtschaftssklave zu sein und eine 
kleine unbedeutende Marionette der Politik. Einigen mag dieser Gedanke 
vielleicht gefallen, aber wenn ich darüber nachdenke, dass heutzutage 
Absolventen aus technischen und kaufmännischen Bereichen kaum noch feste 
Anstellung finden und stattdessen von "selbsternannten" Behörden (= 
Agentur für Arbeit) aktiv in die Zeitarbeitsklaverei abgeschoben werden, 
so kommt bei mir richtig die Ko... hoch.

Wenn ich nach meinem Studium immer noch feststellen soll und davon bin 
ich jetzt schon überzeugt, dass man in Deutschland mit einem 
Hochschulabschluss, starkem Willen und Eigenengagement kein Geld 
verdienen kann, so werde ich auf jeden Fall auswandern und mir selbst 
ein schönes Leben gestalten irgendwo an einem schönen sonnigen Strand 
als Barkeeper oder Küstenfischer, aber auf alle Fälle im Ausland. Ich 
werde jedenfalls keine Sekunde im grauen Deutschland damit verschwenden, 
durch meine Arbeitsleistung für einen Hungerlohn die dicken 
Politikerpensionen zu sichern.

von Mine Fields (Gast)


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Das ist doch mal wieder die typische Schwarzmalerei. So schlimm, wie du 
es darstellst, ist es nicht.

Heinz B. schrieb:
> -> Steigender Sparzwang bei Firmen, Produktionsverlagerung ins billigere
> Ausland, mehr Marktverdrängungskonkurrenz bei den Firmen

Das gilt nur für aktionärsgetriebene Konzerne. Mittelständische Betriebe 
haben diesen Sparzwang nicht. Sie folgen zwar auch manchmal dieser Mode, 
aber merken oft auch, dass es ein Fehler war. Die Produktion in 
Deutschland lohnt sich noch, solange man nicht auf ein ständiges 
Wachstum im zweistelligen Prozentbereich angewiesen ist.

Heinz B. schrieb:
> Telefunken, Grundig, Nordmende, SABA, alle weg.
> Osram: Produktion ins Ausland verlagert, schon lange keine Deutsche
> Firma mehr.
> Siemens, AEG, BOSCH usw auch nicht mehr das was es mal war. Machen auch
> viel in Fernost.

Von Telefunken ist noch eine ganze Menge übrig, es läuft nur unter 
anderem Namen. Zum Beispiel Atmel (gut, die haben einen Teil jetzt auch 
verkauft) oder Vishay. Bei anderen Firmen, die verschwunden sind, ist 
das ähnlich.

Heinz B. schrieb:
> VEBA/VIAG: Privatisiert. Massiver Arbeitsplatzverlust und "Outsourcing".
>
> Deutsche Bahn, Deutsche Post usw: Privatisiert. Massiver
> Arbeitsplatzabbau.
>
> Kohle/Stahlindustire: Massiver Arbeitsplatzverlust.
> ...
Dem kann man natürlich jetzt ebensoviele Beispiele gegenüberstellen, bei 
denen massiv Stellen aufgebaut wurde.

Heinz B. schrieb:
> 1. Sicher ist und langfristige Plaungssicherheit gibt. (Am Besten von
> der Lehre bis zur Rente)

Also wer an so etwas noch glaubt, sollte vielleicht mal einen 
Realitätscheck durchführen. Das kannst du vergessen. Aber das bedeutet 
nicht, dass die Jobs deshalb schlecht sind.

Heinz B. schrieb:
> 2. Genug Geld dabei herausspringt, um seine Familie als Mann im Haus
> komplett Ernähren zu können und es auch noch für ein Eigenheim reicht.

Du bist mit deinen Sichtweisen echt 50 Jahre zurück. Wieso soll die Frau 
nicht arbeiten gehen?

Heinz B. schrieb:
> 3. anständiger Tarifvertrag, Soziale Sicherheit, Sozialleistungen, 13.
> Monatsgehalt, Betriebsrente usw.
> (Sprich: Ich will es so wie es vor 30, 40 Jahren mal war)

Wieder das gleiche. Ist es für dich so schwer, dich an die aktuelle 
Situation anzupassen? Nur weil diese Jobs seltener werden heißt es doch 
lange nicht, dass es uns schlechter geht.

Heinz B. schrieb:
> Leiharbeit, Unterbezahlte Stellen bei irgendwelchen Servicefirmen,
> Helferjobs usw wo man kaum was verdient und das ganze Gelumps sind für
> mich und in meinen Augen keine Adäquaten Arbeitsplätze.

Gut, dagegen sollte man ankämpfen. Wird auch schon gemacht. Aber es ist 
noch lange nicht so, dass solche Jobs in der Mehrheit sind. In den USA 
müssen viele Leute schon lange zwei oder drei Jobs haben, um zu 
überleben. Da leben wir echt noch im Paradies dagegen.

Im Endeffekt ist das alles noch Jammern auf hohem Niveau. Im Moment 
läuft es in Deutschland wieder relativ gut und auch die Krise haben wir 
wirklich sehr gut überstanden - dafür haben wir exzellente Werkzeuge wie 
die Kurzarbeit. Ohne die würde es wohl heute sehr sehr viel schlimmer 
aussehen.

von Purzel H. (hacky)


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>Ist Deutschland noch zu retten?

Leider nein. Bye bye.

von Ulli-B (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Im Endeffekt ist das alles noch Jammern auf hohem Niveau. Im Moment
> läuft es in Deutschland wieder relativ gut und auch die Krise haben wir
> wirklich sehr gut überstanden - dafür haben wir exzellente Werkzeuge wie
> die Kurzarbeit. Ohne die würde es wohl heute sehr sehr viel schlimmer
> aussehen.

Nun, das sehe ich nicht so.
Das "Hohe Niveau" ist gar nicht so hoch wie uns ständig suggeriert wird.
Es wird einfach mit ständig steigenden Staatsschulden erkauft.
Hat mal jemand versucht, sich die Schuldenhöhe von Deutschland vor zu 
stellen?
Müsste Deutschland morgen Kassensturz machen, so wie es noch manche 
Familien gegen Ende eines Monats machen, so wäre dies das finanzielle 
Ende von Deutschland.

Doch diese ganz Diskussion ist ja doch sinnlos.
Der TO hat meiner Meinung nach Recht mit der Aussage: Es geht abwärts 
mit Deutschland.
Ich muss nur raus auf die Straße. Überall Zerstörung und gelangweilte 
Jugendliche. Und da soll ich jetzt keinen Zusammenhang sehen?
(wohne in einer Stadt in Baden-Württemberg, 45.000 Einw)
Seit 44 Jahren in der selben Strasse. Vor ca. 20 Jahren konnte man seine 
Auto unabgeschlossen auf der Srasse stehen lassen. Heute kann man es 
nicht mal mehr gefahrlos (abgeschlossen) hinter dem Haus stehen lassen.

Anderes Beispiel:
Gibt es in Deutschland noch einen Politiker, welchem man glauben kann 
was er sagt? ... Ich kenne keinen.

Und wie soll ich mir jetzt die Zukunft vorstellen?
In meiner Vorstellung ist sie schwärzer als heute ....

MfG
Ulli-B

von Gästle (Gast)


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Seit dem 1989 das soziale Gegengewicht weggefallen ist, hat sich die 
soziale Marktwirtschaft gewandelt.
Verfolgt man die Vorgänge in der Wirtschaft, Politik und am Finanzmark 
bleibt einen nichts anderes übrig, als Festzustellen das dass Kapital in 
Deutschland maximal „Kasse“ macht.
Die Politik ist gekauft und nicht gewählt, das Volk steht doch schon 
lange nicht mehr im Vordergrund.
Wenn die Weide Deutschland abgegrast zieht das Kapital eben weiter.

Wen interessiert was übrig bleibt?

von Alex (Gast)


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Das ist doch wieder mal typisch deutch: immer nur am Jammern. Warum ist 
es so? Es ist nicht alles schlecht in Deutschland.

von Christian B. (casandro)


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Das sehe ich anders. Natürlich fallen jetzt viele große Firmen weg oder 
müssen sich verkleinern. Aber das ist ein normaler Prozess in der 
Wirtschaft, nicht unbedingt ein schlechter. Die Welt verändert sich 
jetzt viel schneller als noch früher. Planungssicherheit über 70 Jahre 
gibt es einfach nicht mehr, nirgend wo.

Was Du machen kannst, ist dich unabkömmlich zu machen, und dann halt 
einfach nur so viel zu arbeiten wie notwendig. Elektrotechnik muss man 
dann halt hauptsächlich in seiner Freizeit betreiben. Was man dazu 
machen muss ist möglichst vielseitig zu sein. Sprich man sollte Analog- 
und Digitaltechnik sowie Programmieren können und was von 
unterschiedlichen Bereichen der Technik verstehen, und sich bei Bedarf 
auch mal einarbeiten können.

Das ist aber nichts für die "Ingenieure" die nur studiert haben um 50k 
im Jahr und ein fettes Automobil zu haben. Da muss ich ganz ehrlich 
gesagt sagen, für die Leute wäre ein BWL-Studium deutlich sinnvoller 
gewesen. Elektrotechnik studiert man nicht des Geldes wegen, sondern 
weil man das tiefe Gefühl hat, dass man das machen muss. Es ist kein 
Job, sondern eine Berufung oder eine Kunstform.

Es gibt nur wenige Jobs die sich für einen Elektroingenieur lohnen dass 
man da 40 Stunden oder mehr in der Woche rumsitzt. Aber wenn man 
wirklich 50k im Jahr haben will, dann muss man das halt. Für 
Elektrotechnik bleibt dann keine Zeit mehr.

von Heda! Laufbursche! (Gast)


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oh Mann, was ein dumpfes Stammtischgeblubber am frühen Morgen...

von Bergie B. (bergie)


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Hallo zusammen.

Also ich denke das die Alternativen die hier Angepriesen wurden 
Augenwischerei sind.

Wenn jemand meint er konnte vor 30 Jahren seine Güter unbewacht lassen 
dann ist das Falsch. Sie wurden durch Nachbarn und Freunden überwacht. 
Die Gefahr erwischt zu werden war einfach Größer. Die Menschen haben 
sich nicht geändert.

Wer daran glaubt das unsere Politiker heut zu Tage schlechter sein als 
in der Vergangenheit, scheint an Alzheimer zu leiden. Seit je her sind 
nur Personen die nach Macht streben in der Politik aufgestiegen. Dieses 
ist im heutigen Deutschland (Europa) für einen Politiker entschiedener 
den je. Personen die es um Geld geht und denen ihr land egal ist werden 
sicherlich nicht die Führungspositionen in der Politik aufsteigen 
wollen. Eine viel zu große Gefahr bei zu geringer Vergütung (man 
betrachte die Rücktritte der letzten Jahre).

Eine große Firma ist immer bemüht viel Geld zu machen. Ich denke aber 
dieses ist ein Problem das sie überall wieder finden läst. Jeder der 
sein Geld zu Bank bringt möchte ja auch Zinsen bekommen.

Die Banken investieren in Firmen die viel Gewinn bringen. Firmen die 
keinen Gewinn bringen werden nicht mit Geld versorgt. Jeder Aufsichtsrat 
möchte aber mit Geld versorgt werden und stellt einen CEO ein der sich 
darum bemühen soll Geld zu vermehren. Dieser wiederum gibt die 
Marschrichtung vor.

Man kannst ja versuchen auszubrechen und in einer gemeinnützigen Firma 
arbeiten. Soll da ja im Bereich der ÖKO-Stromes geben.

Oder man sorgt dafür dass der Aufsichtsrat ein anderes Bedürfnis hat. 
Wenn beispielsweise eine grossteil der Aktionäre ein Intresse daran 
haben das die Angestellten einen guten sicheren Arbeitsplatz haben, wird 
ein CEO dieses umsetzten müssen ;)

Also Arbeiter kauft eure Firma auf ^^ mm  scheint aber nicht immer zu 
funzen 


Schulden macht doch fast jedes Land, wenn es nicht gerade Öl in Maßen 
verkauft. Warum sollen wir hier da besser sein als andere.

Ich denke das jeder von uns gewählte Politiker bereit ist sein Herzblut 
für eine strahlende Zukunft von Deutschland zu geben. Doch die Politik 
in Deutschland alleine Forum nicht unsere Zukunft.

von ArturR (Gast)


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Heda! Laufbursche! schrieb:
> oh Mann, was ein dumpfes Stammtischgeblubber am frühen Morgen...

ja verdammt, früher war alles besser!

von Sebastian (Gast)


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> Ich denke das jeder von uns gewählte Politiker bereit ist sein Herzblut
> für eine strahlende Zukunft von Deutschland zu geben.

Natürlich. Daher auch die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz B. schrieb:
> Wenn ich mir so die desolate Situation in Deutschland ansehe, frae ich
> mich: Ist Deutschland noch zu retten?

Natürlich.

> Telefunken, Grundig, Nordmende, SABA, alle weg.
> Osram: Produktion ins Ausland verlagert, schon lange keine Deutsche
> Firma mehr.
> Siemens, AEG, BOSCH usw auch nicht mehr das was es mal war. Machen auch
> viel in Fernost.

Sehr gut - keine Subventionen mehr.

Stattdessen brummt es im Klein- und Mittelstand.

> Deutsche Bahn, Deutsche Post usw: Privatisiert. Massiver
> Arbeitsplatzabbau.
> Kohle/Stahlindustire: Massiver Arbeitsplatzverlust.

Ebenfalls keine Subventionen mehr - sehr gut.

> Bundeswehr: Stellenabbau, Outsourcing -> Arbeitsplatzverlust

Na, da sag ich mal: Halleluja - es wurde Zeit!
Es gibt keinen Bereich, der weniger zum Volkswohl beiträgt als die 
Bundeswehr. -> 100% Subvention

> Und ich betrachte hier nur Arbeitsplätze im technischen Bereich.
> Arbeitsplätze, die für mich und meinem Beruf in Frage gekommen wären.
> Es sind MILLIONEN dieser Arbeitsplätze verloren gegangen.

Vor allem wurden Milliarden an völlig unnützen Ausgaben eingespart.

> (Sprich: Ich will es so wie es vor 30, 40 Jahren mal war)

Wir beuten andere aus und lassen für uns arbeiten?
Nun, so wird es nie wieder werden. Andere wollen auch etwas vom Kuchen.

> Durch die heutigen Zustände werden die Sozial- und Staatskassen sehr
> stark belastet: Arbeitslosengeld, sinkende Einnahmen bei der Kranken-
> und Rentenversicherung usw.
> Wie soll unser Land da jemals wieder auf einen grünen Zweig kommen?

Wir sind schon lange auf diesem Zweig - man sollte es nur mal bemerken.

> Deutschland hat ein großes Problem. Und ich bezweifele, dass Deutschland
> noch zu retten ist. Deutschland wird unter gehen.

Warum fragst Du dann oben?

> Deutschland ist wie ein leck geschlagenes Schiff. Deutschland geht unter
> wie die Titanic.
> Deutschland ist wie ein zahnloser Tiger, der langsam verhungert.
> Ehemals stark und voller Glanz, ist dieses Land jetzt unaufhaltsam am
> Verrecken.

Jaja. gähn

Chris D.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Wenn ich mir so die desolate Situation in Deutschland ansehe, frae ich
> mich: Ist Deutschland noch zu retten?

Hallo, Heinz,

aus der Hubschrauber-Perspektive über Zeit und Raum sieht das alles 
etwas ruhiger aus.
Ähnlich wie am Strand einer Nordseeinsel: Aus der Perspektive eines 
Korkens in den Wellen sieht jeder Wellenbrecher wie ein Weltuntergang 
aus, von der Strandpromenade aus nur noch beeindruckend, vom 
Inselrundflug nur noch malerisch.

Was wir sehen, das sind mehrere Megatrends:

1. Das Auf- und Ab einer Nation, einer Volkswirtschaft. Wurde das Geld 
für die nötigsten Investitionen zusammen gebracht, streikt sich die 
Nation in den lethargischen und tödlichen Schlaraffenschlaf, in dem die 
Enkel all das verpulvern, was Großeltern und Eltern mühevoll geschaffen 
haben. Empfindet die Nation dann wieder echte Not, schweißt die wieder 
zusammen. Daran wird Japan erstarken und nach Bewältigung der Multiplen 
Katastrophe stärker sein als je zuvor.

2. Die fortlaufende Qualifizierung der Mitarbeiter wandelt das einst 
erfolgsträchtige Organisationsprinzip "Trennung von Kopf- und 
Handarbeit" (Charlie Chaplin hat es wundervoll persifliert in "Modern 
Times") in einen Bremsklotz. Denn so qualifiziert die Mitarbeiter, so 
notwendig braucht deren Boss deren engagiertes Mitdenken - das aber geht 
nur mit gegenseitigem Vertrauen und Wir-Gefühl. Unsere Volkswirtschaft 
tut sich in der Umstellung des Führungsverhaltens m.E. unendlich schwer 
und auch dogmatisch.

3. Die internationalen Auswirkungen. Schon das römische Reich hatte 
seine Probleme mit hohen Inlandslöhnen und hohem Niveau der Agrarpreise, 
Export der Arbeitsplätze in die Provinzen, Import von Getreide und 
Waren, Arbeitslosigkeit, Ernährung und Besänftigung der Bevölkerung mit 
"pane et circensis", geht heute mit Hartz, Paprikachips, Couch und TV.
Auch hier haben wir eine Art Wellengang, ein Auf- und Ab.

4. Die multiplen Tsunamis der Managementmodewellen. Jeder rollte mit 
hohen Verheißungen an, die nur noch übertroffen wurden von den 
Erwartungen der Idioten, viele davon in Nadelstreifen. Jeder 
zertrümmerte die Strukturen des Besten der Vergangenheit, verfehlte 
seine Erwartungen meilenweit und lief aus, damit der nächste den Rest 
erledige.
Diese Folge von Pleiten ist nichts anderes als Inkompetenz der 
selbsternannten Management-Gurus.

Denkst Du an Deutschland, magst Du beunruhigt sein, dass Du im falschen 
Jahrzehnt geboren bist. Wandere aus in ein aufstrebende Nation.

Denkst Du an Deine Familie und Dich, dann versuch Dich im Wellenreiten. 
Nicht unterkriegen lassen, sondern Übersicht gewinnen und Dich von von 
Wellen emportragen lassen.

Volksweisheit meiner Heimat: "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern 
nur unpassende Kleidung". Übertragen: "Es gibt keine Paniksituation, 
sondern nur Unbeweglichkeit", wobei diese vieldeutig gemeint ist.

Ciao
Wolfgang Horn

von Christian B. (casandro)


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Bergie B. schrieb:

> Personen die es um Geld geht und denen ihr land egal ist werden
> sicherlich nicht die Führungspositionen in der Politik aufsteigen
> wollen.

Ähm... ich kenne zugegeben keinen Politiker der irgendwas zum positiven 
in unserem Land verändern will.

> Eine viel zu große Gefahr bei zu geringer Vergütung (man
> betrachte die Rücktritte der letzten Jahre).

Ein Rücktritt ist kein Nachteil. Schau Dir doch nur mal Guttenberg an. 
Der wird bestimmt nächster Kanzlerkandidat der Union. Oder wenn das 
nicht klappt, landet der im Aufsichtsrat irgend eines Unternehmens. 
Vermutlich ist das deutlich profitabler als sein Ministerposten.

> Eine große Firma ist immer bemüht viel Geld zu machen. Ich denke aber
> dieses ist ein Problem das sie überall wieder finden läst. Jeder der
> sein Geld zu Bank bringt möchte ja auch Zinsen bekommen.

Das mag sein, aber große Firmen sind in der Regel nicht in der Lage, 
vernünftige Entscheidungen zu treffen.

> Die Banken investieren in Firmen die viel Gewinn bringen. Firmen die
> keinen Gewinn bringen werden nicht mit Geld versorgt.

Aha? Es geht nicht darum, ob eine Firma Gewinn macht, sondern ob die 
Bank glaubt, dass die Firma mal Gewinn machen wird. Siehe Youtube, 
Twitter, Facebook, usw.

> Man kannst ja versuchen auszubrechen und in einer gemeinnützigen Firma
> arbeiten. Soll da ja im Bereich der ÖKO-Stromes geben.

Nö, solche Firmen gibt es viele. Das sind dann in der Regel die, die 
lange bestehen bleiben. Google ist ein modernes Beispiel, IBM ein etwas 
älteres. Beide Firmen helfen dabei den Stand der Technik weiter zu 
bringen. Natürlich machen die dabei auch Gewinn, aber die reine 
Gewinnmaximierung steht da nicht ganz so weit im Vordergrund. 
Langfristig ist das sinnvoll, da man neue Entwicklungen nicht nur 
schnell mitmachen kann, sondern sogar schon mitgestalten kann.


> Ich denke das jeder von uns gewählte Politiker bereit ist sein Herzblut
> für eine strahlende Zukunft von Deutschland zu geben. Doch die Politik
> in Deutschland alleine Forum nicht unsere Zukunft.

Ich möchte hier jetzt nicht mit Gegenbeispielen anfangen. Schau Dir doch 
nur mal Guttenberg an, der nicht mal zugibt was jeder sehen kann, 
nämlich dass seine Doktorarbeit größtenteils kopiert ist. Schau Dir 
andere Politiker an, die einfach so Laufzeitverlängerungen von AKWs ohne 
Nachrüstungen im Bereich der Sicherheit beschließen, und das mit 
fragwürdigen Verträgen.
Politikern konnte man noch nie trauen, und heute wie damals wollen die 
nicht das Beste für uns, sondern höchstens das Beste von uns.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang Horn schrieb:

> Denkst Du an Deutschland, magst Du beunruhigt sein, dass Du im falschen
> Jahrzehnt geboren bist.

Das glaube ich nicht einmal - man hatte eigentlich noch nie so viele 
Möglichkeiten, etwas zu bewegen, wie heute.
Es gibt z.B. kaum ein besseres Land zur Unternehmensgründung.

> Wandere aus in ein aufstrebende Nation.

Dass die Leute immer glauben, dort wäre es besser.
Ist es natürlich nicht.
Da muss man nur mal mit der Bürokratie und der Korruption in den 
"aufstrebenden Nationen" in Brührung kommen, um zu erkennen: unsere 
Bürokratie ist geradezu paradiesisch.

Was in den "Aufstiegsländern" allerdings deutlich besser ist, das ist 
die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Menschen.

> Volksweisheit meiner Heimat: "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern
> nur unpassende Kleidung". Übertragen: "Es gibt keine Paniksituation,
> sondern nur Unbeweglichkeit", wobei diese vieldeutig gemeint ist.

So isses.

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen 
Windmühlen.

Leider bauen viel zu viele Mauern, anstatt die neuen Chancen zu nutzen.

Chris D.

von Sebastian (Gast)


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> Es gibt z.B. kaum ein besseres Land zur Unternehmensgründung.
Hier muß ich doch entschieden widersprechen, das ist in den USA 
einfacher - zumindest, wenn es ein produzierendes Unternehmen ist. Hier 
im überregulierten, erzbürokratischen Deutschland mit ungezählten 
juristischen Fallgruben macht dir mit etwas Pech der Anwalt des 
neidischen Konkurrenten deine Bude wieder platt, ganz legal.
Im Dienstleistungsbereich sieht das anders aus, ganz klar.

von WT (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> 2. Genug Geld dabei herausspringt, um seine Familie als Mann im Haus
> komplett Ernähren zu können und es auch noch für ein Eigenheim reicht.
> (Ohne dass die Frau auch noch arbeiten muss um die Familie zu ernähren
> und es für ein Eigenheim trotzdem nicht reicht)

Und das geht sogar immernoch. Es ist zwar nicht mehr so weit verbreitet 
und meist auch nicht so einfach, aber es gibt dennoch viele Familien bei 
denen die Fr. Mama daheim beim Kindchen ist.

Alex schrieb:
> Das ist doch wieder mal typisch deutch: immer nur am Jammern. Warum ist
> es so? Es ist nicht alles schlecht in Deutschland.

Da hast du recht.
Immer nur jammern, man muss sich auch mal andere Länder anschauen und 
vor Augen halten was da verdient wird und wie dort der Lebensstandard 
ist.

von Gästle (Gast)


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WT schrieb:
> Da hast du recht.
> Immer nur jammern, man muss sich auch mal andere Länder anschauen und
> vor Augen halten was da verdient wird und wie dort der Lebensstandard
> ist.

Wenn ich meine schlechten Leistungen in der Schule mit den noch 
schlechteren Leistungen meiner Mitschüler begründet habe, wurde ich dazu 
erzogen mir an den besseren Schülern ein Beispiel zu nehmen.

Den Lebensstandard (bzw. Alles) auf ein schlechteres Niveau zu bringen 
ist wahrlich keine Kunst.

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:

> Da muss man nur mal mit der Bürokratie und der Korruption in den
> "aufstrebenden Nationen" in Brührung kommen, um zu erkennen: unsere
> Bürokratie ist geradezu paradiesisch.

Ich hatte mich vor ein paar Tagen mit einem Bekannten unterhalten, der 
nun über fast 2 Jahrzehnte die meiste Zeit in Asien verbracht hat. Was 
er über die Zustände über Korruption, Bürokratie, Arbeitsmoral, 
Qualitätsverständnis usw. dort erzählt, das passt exakt zu dem was du 
schreibst. Das sind völlig andere Welten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:
>> Es gibt z.B. kaum ein besseres Land zur Unternehmensgründung.
> Hier muß ich doch entschieden widersprechen, das ist in den USA
> einfacher - zumindest, wenn es ein produzierendes Unternehmen ist. Hier
> im überregulierten, erzbürokratischen Deutschland mit ungezählten
> juristischen Fallgruben macht dir mit etwas Pech der Anwalt des
> neidischen Konkurrenten deine Bude wieder platt, ganz legal.

Komisch nur, dass es da kaum noch produzierende Unternehmen gibt während 
hier das produzierende Gewerbe brummt. Und deswegen kommen die jetzt 
auch nicht auf die Beine.
So schlecht scheint der Standort hier wohl doch nicht zu sein.

Das mit den Fallgruben ist wohl eher in den USA so.
Da sage ich nur: Produkthaftung und Patente.

Damit haben die sich praktisch ihre gesamte Industrie plattgemacht.

> Im Dienstleistungsbereich sieht das anders aus, ganz klar.

Keine Ahnung - wir produzieren.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>
>> Da muss man nur mal mit der Bürokratie und der Korruption in den
>> "aufstrebenden Nationen" in Brührung kommen, um zu erkennen: unsere
>> Bürokratie ist geradezu paradiesisch.
>
> Ich hatte mich vor ein paar Tagen mit einem Bekannten unterhalten, der
> nun über fast 2 Jahrzehnte die meiste Zeit in Asien verbracht hat. Was
> er über die Zustände über Korruption, Bürokratie, Arbeitsmoral,
> Qualitätsverständnis usw. dort erzählt, das passt exakt zu dem was du
> schreibst. Das sind völlig andere Welten.

Ich habe Unternehmensgründungen in China und Indien selbst miterlebt 
(und das waren Einheimische!).
Ohne Scheck läuft da gar nichts. Und der Papierkram füllt Ordner.
Jeder kleine Beamte findet sich unheimlich wichtig usw.
Das Ganze zog sich über Monate hin.

Hier hat meine Unternehmensgründung exakt 10 Minuten in Anspruch 
genommen und kostete 10,23 Euro (sind wohl mal 20 DM gewesen :-).

Ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Leute nur das widergeben, was 
"irgendwie ja jeder weiss". Meinungen werden dann irgendwann zu 
Tatsachen, die niemand mehr hinterfragt.

Chris D.

von Sascha (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Wenn ich mir so die desolate Situation in Deutschland ansehe, frae ich
> mich: Ist Deutschland noch zu retten?

Ja, indem hier jeder seinen Hintern bewegt und sein Hirn anschaltet.
Hätten die Gründer der alten deutschen Ingenieursliga (Siemens, diverse 
Autobauer, Grundig etc.) nicht damals aus nix etwas geschaffen, sondern 
ihren Grips angestrengt und was erschaffen... wir würden hier heute 
wieder in Höhlen hausen und uns auf die Köpfe hauen.
Und das mitten in einer Ära, die alles andere als rosig war. Erst der 1. 
Weltkrieg, Rezession, dann die NS-Zeit, dann '45, Trümmer, Ingenieure 
sinnlos an einen Krieg verfeuert, vom Rest der Welt isolatiert.
Dann plötzlich Aufbruch. 'Wirtschaftswunder'.

Jede Zeit hat ihre Strömungen und Trends. Genauso, wie Technik kommt und 
geht, sind auch Zivilisation nicht konstant. Es gibt keinen 'deutschen 
Geist', keine 'deutsche Tugend'. [Vor 200 Jahren hat's ja nicht mal 
'Deutschland' gegeben, wir waren ein Haufen versprengte und sich mit 
Argwohn betrachtende, heruntergewirtschaftete Fürstentümer. Alle, die 
immer vom 'Deutschsein' sinnieren, sei mal ein Exkurs in unsere junge 
Vergangenheit angeraten. Das meiste, was uns heute ausmacht, war schon 
damals importiert. Zum Glück.]

Gottseidank ist dieses Land aber immer noch in der Lage, neue Trends zu 
schaffen. Sie finden nur möglicherweise in anderen Bereichen statt. Wir 
sind halt kein Industrieland mehr. Wir brauchen keine Bergleute mehr, 
keine Stahlkocher, kein dummes 'Fräulein vom Amt', dass Stecker A in 
Buchse B stöpselt und sich bereits glücklich fühlte, dass der Herr 
Gemahl sie nach draußen gelassen hat. Auch brauchen wir keine 
Heerscharen von Arbeitern mehr, die Tag für Tag stoisch am Band stehen 
und jahrzehtelang die gleiche Handbewegung machen. Für reine Muskelkraft 
gibt es in anderen Teilen der Welt 'bessere' Bedingungen (auch wenn es 
traurig ist).

Wir brauchen Leute, die ihr Hirn einschalten, scheißegal ob Mann oder 
Frau. Wir brauchen Pioniere, Gründer, Denksportler, Querdenker. Kein 
Kanonenfutter, tumbe Arbeitssklaven.
Meine Firma ist innerhalb von nicht mal 20 Jahren von 2 Leuten auf 300 
gewachsen. Und zwar, weil diese 2 Leute schon zu DDR-Zeiten die Zeichen 
der Zeit erkannt hatten und dem maroden SED-Staat den Stinkefinger 
gezeigt haben. Heute sind wir gesamtdeutsch, multinational, 
multi-ethnisch und profitiern von Technologien, die erst vor einigen 
Jahren die Weltbühne betreten haben. Wir alle sind Teil des Wandels.
Das ganze Business, in dem ich arbeite, ist so. Es ist schnurzpiep, in 
welchem Teil der Welt du bist, wo du aufgewachsen bist, wer deine Eltern 
waren und ob du Atheist bist oder dich zwischendurch ausloggst und gen 
Mekka betest. Who cares.

Deutschland schafft sich nicht ab. Es wandelt sich. Abschaffen tun sich 
höchstens diejenigen, die den Wandel nicht mitmachen wollen. Bilanz kann 
man sicherlich erst nach einem 'Komplett-Tausch' nach 2 Generationen 
ziehen. Vorher ist all das Jammern müßig. Reibungsverluste gibt es 
überall und immer.

von bob469 (Gast)


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Jajaja, Deutschland ist sooo schlecht.

Dabei ist D zur Zeit von allen Industriestaaten am besten aufgestellt, 
gerade weil hier noch produziert wird. Andere Länder (UK, USA) haben 
sich zu sehr auf die Finanzwirtschaft verlassen.

Auch wenn es viele nicht hören wollen: Der Reallohnverlust und die eher 
bescheidenen Lohnabschlüsse der letzten 10 Jahre, waren das Beste, was D 
passieren konnte.

Für den heutigen Schuldenberg wurde bereits in den 1960er der Grundstein 
gelegt. Post und Telekom wieder in Staatshand? Na dann, gute Nacht! Zum 
Glück wurden die privatisiert, sonst hätten wir noch mehr Beamte am 
Hals. Von übertriebenen Monopol-Preisen ganz zu schweigen.

Die Wiedervereinigung hat natürlich auch erheblich zur Schuldenlast 
beigetragen (mehrere 100 Mrd.). Die internationale Konkurrenz ist auch 
deutlich größer geworden. Ja, die Welt schaut heute anders aus als 1970.

In D geht es kaum jemanden wirklich schlecht. Früher war alles besser? 
Frag mal alte Leute, wie die früher teilweise gewohnt haben. Die hätten 
von Hartz-4-Verhältnissen geträumt, wo jeder ein Anrecht auf eine Whg. 
hat. Früher war selbst ein Stück lächerliches Fleisch Luxus!

In D wird sich auf sehr hohem Niveau beschwert. Sollte es Deutschland 
mal wirklich schlecht gehen, rennen die Deutschen Kleingeister wiedermal 
ruckzuck dem nächstbesten Rattenfänger hinterher, der ihnen das Blaue 
vom Himmel verspricht. Der Kapitalismus baut keine Lager, unterhält 
keine Milizen o. Geheimpolizei und bringt niemanden um. Der Kapitalismus 
ist voll kompatibel zu den Menschenrechten.

Engländer o. Franzosen, die auch schwere Zeiten hatten, sind nie auf 
solche Typen reingefallen. Die Deutschen müssen da wohl eine Art Komplex 
haben.

Ich persönlich mach mir jede Woche mind. 1 Mal bewusst, wie dankbar ich 
sein kann, hier in Deutschland leben zu dürfen, auch wenn nicht alles 
rund läuft. Keiner sagt mir, was ich zu denken habe. Ich muss niemand 
schmieren, um eine Baugenehmigung zu erhalten und ich bin frei.

Der deutsche Michel ist halt ein unverbesserlicher Jammerlappen, der nie 
zufrieden ist. Man sollte endlich mal das Erreichte würdigen und einfach 
dankbar sein. In Deutschland gab es noch nie so viel Wohlstand und 
Reichtum wie heute. Millionen Menschen haben heute einen Lebensstandard, 
von dem noch vor 200 Jahren Könige geträumt hätten, inkl. globaler 
Mobilität, hoher Lebenserwartung und allerlei technischer 
Annehmlichkeiten, die das Leben enorm erleichtern.

Aber immer nur jammern ...

von bob469 (Gast)


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@ Sascha und Chris D.

kann euch nur zustimmen. Ihr habt absolut Recht.

von Mike S. (drseltsam)


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Oh wie furchtbar, uns geht es besser als 99% der Weltbevölkerung und was 
tun die Menschen? Rumjammern und die Apokalypse vorraussehen.
Ja sicher, die Zeit unbegrenzten Wachstums ist vorbei. Zum Glück!!!! 
Machen wir es uns jetzt einfach etwas gemütlicher in unserer Umwelt, 
orientieren uns an Nachhaltigkeit und freuen uns des Lebens.

von icke (Gast)


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Ik sach nur machen wirs wie früher inner DDR
Diskutieren
druflegen
rammeln
und danach inne Trinkhalle !

Prost

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Mike Strangelove schrieb:
> Oh wie furchtbar, uns geht es besser als 99% der Weltbevölkerung und was
> tun die Menschen? Rumjammern und die Apokalypse vorraussehen.
> Ja sicher, die Zeit unbegrenzten Wachstums ist vorbei. Zum Glück!!!!
> Machen wir es uns jetzt einfach etwas gemütlicher in unserer Umwelt,
> orientieren uns an Nachhaltigkeit und freuen uns des Lebens.

Eben!

von S. B. (Gast)


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> Der Kapitalismus baut keine Lager, unterhält
> keine Milizen o. Geheimpolizei und bringt niemanden um. Der Kapitalismus
> ist voll kompatibel zu den Menschenrechten.
1.) das ist aber kein echter Kapitalismus, sondern eine soziale 
Marktwirtschaft mit einigen Auflagen unserer Aliierten.
Du kannst hier nicht vom Tellerwäscher zum Millionär werden, das geht 
nur in Amiland, hier nicht ... dafür geht der umgekehrte Weg hier auch 
nicht!
2.) wirtschaftlich kannst Du hier ganz schnell plattgemacht werden, wenn 
Deine Meinung nicht ins Konzept paßt bzw. Du selbst nur Strohfeuer bist 
ohne es zu merken.
Die Meinungsfreiheit ist hier m.E. nicht viel besser als in China oder 
Rußland, nur das Du nicht gleich umgebracht wirst.
Ansonsten kann Dir Deine Meinung sehr wohl den Kopf kosten.
3.) Geheimpolizei und insbesondere Überwachung gibts in jedem 
Gesellschaftssystem.
In der BRD wird z.B. jedes Auslandstelefonat aufgezeichnet bzw. abgehört 
- dafür haben sie auf einmal Zeit und Geld!
Menschenrechte, Meinungsfreiheit, usw. das kann man nach Lust und Laune 
verbiegen (jeder Staat nach seinem Belieben).

Zur Ausgangsfrage: Ist Deutschland noch zu retten?
Die Rettung gibts eben nicht für jeden, eine Aussschußquote ist von 
vornherein fest eingeplant - die Konsequenzen daraus muß jeder für sich 
individuell ziehen.
Ein Ziel sollte man schon haben, sonst heißt es leiden bis zum 
Lebensende.

von (prx) A. K. (prx)


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von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:

> Du kannst hier nicht vom Tellerwäscher zum Millionär werden, das geht
> nur in Amiland, hier nicht ... dafür geht der umgekehrte Weg hier auch
> nicht!

Natürlich gehen hier auch beide Wege.

> 2.) wirtschaftlich kannst Du hier ganz schnell plattgemacht werden, wenn
> Deine Meinung nicht ins Konzept paßt

Wer macht das denn wo?

> Die Meinungsfreiheit ist hier m.E. nicht viel besser als in China oder
> Rußland, nur das Du nicht gleich umgebracht wirst.

Meinungsfreiheit ist, dass Du Deine Meinung sagen kannst.
Und genau das kannst Du. Was erwartest Du denn mehr?
Kann es sein, dass Du noch nie in China warst und überhaupt keine Ahnung 
von den lokalen Behörden dort hast?
Ansonsten kann ich mir Sätze wie den obigen nicht erklären.

> Ansonsten kann Dir Deine Meinung sehr wohl den Kopf kosten.

Was natürlich auch völliger Unsinn ist.

> 3.) Geheimpolizei und insbesondere Überwachung gibts in jedem
> Gesellschaftssystem.
> In der BRD wird z.B. jedes Auslandstelefonat aufgezeichnet bzw. abgehört
> - dafür haben sie auf einmal Zeit und Geld!

Wo steht das? Nachprüfbare Quelle?

> Menschenrechte, Meinungsfreiheit, usw. das kann man nach Lust und Laune
> verbiegen (jeder Staat nach seinem Belieben).

Es ging hier aber um DE und da ist beides durchaus zufriedenstellend 
gegeben.

> Die Rettung gibts eben nicht für jeden, eine Aussschußquote ist von
> vornherein fest eingeplant - die Konsequenzen daraus muß jeder für sich
> individuell ziehen.

> Ein Ziel sollte man schon haben

Immerhin ein Halbsatz, den man so stehen lassen kann :-)

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Wie man das Gejammer auch positiv sehen kann:
> 
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article12909098/Warum-die-Deutschen-Meister-im-Jammern-sind.html

;-)

Ich denke auch nicht, dass die Deutschen besonders viel jammern - die 
Jammerer sind nur lauter als die anderer Länder.

Die meisten hier haben dazu aber weder Lust noch Zeit, weil sie lieber 
sich und andere voranbringen wollen :-)

Chris D.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ohne jetzt alles gelesen zu haben:
Unsere Werkzeuge/Verfahren usw. werden immer besser. Die Produktivität 
steigt exponentiell an. Eigentlich müsste jeder Mensch nur noch 1 Stunde 
pro Tag arbeiten - für einen hohen Lebensstandard. Der Nutzen scheint 
aber ständig zu fallen: "Ich arbeite den ganzen Tag als Geschäftsleiter 
und kann mir nur eine 15 m² Wohnung mit Gemeinschaftsklo leisten."

Ich vermute der Grund für die relativ schlechte Lebensqualität liegt an 
folgenden Dingen:

Psychologie - eigentlich reicht das Geld vollkommen aus, aber es ist die 
Angst vorhanden, dass es Morgen bergab geht; "Was ist wenn ich den 
Termin nicht einhalten kann?"; "Werde ich überhaupt noch Rente 
bekommen?"; "In 50 Jahren sind Erdöl, Kohle usw. alle."

Fachliche und fachübergreifende Überforderung und der Fehlschluss der 
Erste auf dem Markt sein zu müssen - Mautsystem war nicht ausgereift; 
neuer elektronischer Perso und unsichere Lesegeräte; Krankenkassenkarte, 
wo man merkte, dass aus Datenschutzrechtlichen Gründen kein Foto 
aufgebracht werden soll; unvorbereitete Umstellung des Bildungssystems; 
Unausgereifte Energiesparlampen; Handies/Software/EDV, die nicht richtig 
funktionieren und wenn dann alle Fehler behoben sind als "veraltet" 
gelten.

Das Problem ist einfach, dass viele menschliche Arbeitskraft einfach 
vergeudet wird. Alle basteln und frickeln planlos, vieles geht schief. 
Bei der Teamarbeit reißt einer ein, was andere aufbauen. Es ist eine 
Ausnahme, wenn etwas einmal ohne unerwartete erhebliche 
Hindernisse/Fehler/Probleme usw. klappt. Und wenn nichts raus kommt, 
kann man schließlich auch keine Entlohnung in irgendeiner Form 
verlangen. Wenn der Bauer sein Getreidefeld überdüngt, kann er seinen 
Acker auch nicht auf Ertrag verklagen.

von Heinz B. (voltage)


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Ich wurde vor 10 Jahren entlassen. Privatisiert und outgesourct.

Ich bin jetzt 10 Jahre Arbeitslos.

Anfangs hatte ich noch viele Angebote von Leihfirmen. Die habe ich 
abgelehnt, weil Leiharbeit für mich nicht in Frage kommt.
Vor 5 Jahren hatte ich auch noch Angebote für irgendwelche 
Helferstellen, aber da hätte ich wneiger Geld bekommen wie ich als 
Arbeitslosengeld hatte.
Heute bekomme ich überhaupt keine Angebote mehr.

Für viele Firmen bin ich auch schon zu alt. Wenn man die für die freie 
Wirtschaft taugliche Brufserfahrung und das Alter zusammen betrachtet, 
sieht es ganz schlecht aus.

Ich bin heute so gut wie berentet. Das Arbeitsamt zahlt mir kommentarlos 
die Unterstützung, aus der "Vermittlung" bin ich aber raus. Ich bin dort 
in der Kategorie "Unvermittelbar".
Weiterbildungsmaßnahmen gibts auch keine mehr.
Einfach nur die Zeit bis zur Rente absitzen.

Ich muss mich nur noch ständig irgendwelchen Begutachtungen und 
Untersuchungen stellen, bei denen es drum geht, mich schnell in den 
Rentenbezug zu bringen.
Ich habe mittlerweile mehr mit sogenannten "reha-Beratern" und Leuten 
von von der Rentenkasse / Knappschaft zu tun als mit Arbeitsvermittlern.



Wäre die Privatisierung und das nicht gekommen, wäre ich heute Beamter.
Zu den Zeiten als ich noch beim Staatsbetrieb war, hatte ich auch schon 
nicht viel zu tun. Aber ich war nicht Arbeitslos. Ich würde dort 
wahrscheinlich heute irgendwo in einer Werkstatt oder in einem Büro 
sitzen und Materialwirtschaft machen, Verwaltung oder sowas.


So bin ich halt arbeitslos und sitze zuhause mit Unterstützung vom 
Arbeitsamt die Zeit bis zur Rente ab.
Damit ich was zu tun habe, mache ich halt noch 400 Euro Jobs und sowas.

Gehöre ich in meinem Alter schon zum alten Eisen?
Ist man mit noch nicht mal 40 schon "Ausgemustert" und ein Fall für die 
Rentenkasse?
Früher hätt es das alles nicht gegeben.

von Heinz B. (voltage)


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Ich habe mein ganzes berufliches Leben nur für den Staat / 
Staatsbetriebe gearbeitet.
Genau so wie mein Vater, und auch schon mein Großvater. Die haben 
ähnliche Lebensläufe. (Militärdienst, danach bis zur Rente bei 
Staatsbetrieb)
Die Privatisierungen haben alles kaputt gemacht.

Ich habe noch nie wirklich in der freien Wirtschaft gearbeitet, und das 
werde ich wohl auch nie. Ich bin dafür gar nicht geeignet.

Ich bin sehr konservativ und bin immer noch der Meinung, dass der Mann 
im Haus so viel Geld verdienen muss, um seine Familie zu ernähren und 
ein Haus zu finanzieren.
Dass die Frau mitarbeiten muss um die Familie zu ernähren und es auch so 
nicht für ein Haus reicht, ist für mich unverständlich.
Diese Leihfirmen und wie sie alle heißen, davon kann man doch nicht 
leben. Und das Lohndumping in den Servicefirmen geht auf keine Kuhhaut.

Früher war alles besser. Mitte der 90er begann der Anfang vom Ende für 
dieses Land. Und seit der Jahrtausendwende gehts nur noch Bergab.

von Bernd G. (Gast)


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@ Sebastian

> Hier
> im überregulierten, erzbürokratischen Deutschland mit ungezählten
> juristischen Fallgruben macht dir mit etwas Pech der Anwalt des
> neidischen Konkurrenten deine Bude wieder platt, ganz legal.

Äh, was? Meine GmbH-Gründung ging Ruckzuck. Zum Notar gegangen, 
0815-Gesellschaftsvertrag (50 €)aufsetzen lassen.  1 Woche später das 
Schreiben vom Notar; damit war ich erst mal als GmbH i.G. 
geschäftsfähig. Nach 6 Wochen war vom Amtsgericht die 
Handelregistereintragung da (200 €). Die Gewerbeanmeldung dauerte mit 
Warten 20 min und hat 31 € gekostet.
Die Bude hat mir auch noch niemand platt gemacht (bin allerdings erst 
acht Jahre im Geschäft), das macht man meist selbst aus eigener 
Unfähigkeit.

Wo ist dein Problem?

von Heinz B. (voltage)


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In Deutschland selbstständig machne ist nicht einfach.

Meisterzwang. Haftungsfragen. Juristische Probleme.
Vorshriften wie WEEE (EAR), CE und co verlangen einen dicken Geldbeutel 
und ein großes Startkapital.

Ohne viel Geld und ohne Meistertitel mann man vielleicht nen Kiosk 
aufmachen, oder ne Rostwurstbude, aber mehr auch nicht.

von Mine Fields (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Ich habe noch nie wirklich in der freien Wirtschaft gearbeitet, und das
> werde ich wohl auch nie. Ich bin dafür gar nicht geeignet.

Das ist aber dein Problem, nicht das von Deutschland!

So langsam wird klar, woher der Wind weht. Du selbst bist einfach nicht 
flexibel genug für diese Welt und gibst jetzt dem Land die schuld. Du 
bist einfach 40-50 Jahre zu spät dran mit deinen Ansichten.

Heinz B. schrieb:
> Dass die Frau mitarbeiten muss um die Familie zu ernähren und es auch so
> nicht für ein Haus reicht, ist für mich unverständlich.

Bei solchen Aussagen kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

Klar, ein Elternteil sollte in den ersten paar Jahren zur Erziehung 
aussetzen können. Aber wieso soll das die Frau sein? Inzwischen nutzen 
zum Glück auf die Väter immer häufiger die Möglichkeit der Elternzeit. 
Das wird natürlich auch gerne mal als Sabatical-Ersatz genutzt, aber das 
ist ja auch eigentlich positiv zu sehen.

Und wieso soll die Frau nicht arbeiten, wenn die Kinder später sowieso 
in der Schule sind?

Heinz B. schrieb:
> Meisterzwang. Haftungsfragen. Juristische Probleme.
> Vorshriften wie WEEE (EAR), CE und co verlangen einen dicken Geldbeutel
> und ein großes Startkapital.

Das sind nur Grenzen, die du in deinem Kopf hast und fängt damit an, 
dass du dich selbst wieder zu sehr eingrenzt, denn das:

Heinz B. schrieb:
> Ohne viel Geld und ohne Meistertitel mann man vielleicht nen Kiosk
> aufmachen, oder ne Rostwurstbude, aber mehr auch nicht.

ist völliger Blödsinn.

Die geschickten Leute machen aus den oben genannten "Zwängen" eine 
Tugend und verdienen genau damit ihr Geld.

von Purzel H. (hacky)


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>In Deutschland selbstständig machne ist nicht einfach.

Aus der Naehe ist es doch nicht ganz so schlimm. Als Ingenieur braucht 
man zB keinen Meister. CE sind ein paar Regeln, die man sich reinziehen 
muss. Und danach handeln. So schwierig ist das nicht. Schwieriger ist es 
zu vernuenftigen Kunden zu kommen.

von Heinz B. (voltage)


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Ohne Anwalt der die ganzen rechtlichen Fallstricke aufzeigt, ohne 
Prüflabor welches für einen CE Zertifiziert und dicken Geldbeutel für 
EAR und den andern Kram kann man das hierzulande wohl vergessen.
Und selbst wenn man das irgendwie hin bekommt, ist noch nichts verkauft.

von Heinz B. (voltage)


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Sicher können Frauen auch arbeiten gehen.
Früher reichte es, wenn im Haushalt einer arbeitete, um die ganze 
Familie zu ernähren und noch ein Haus zu bauen.

Heute reicht es oft noch nicht mal, wenn beide arbeiten.

von Mine Fields (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Ohne Anwalt der die ganzen rechtlichen Fallstricke aufzeigt

Kostet auch nicht die Welt, wenn man sich über die grundlegenden Dinge 
selbst informiert. Und von CE und ähnliches hat der eh keine Ahnung.

Heinz B. schrieb:
> ohne
> Prüflabor welches für einen CE Zertifiziert

CE-Zertifikation gibt es nicht.

Heinz B. schrieb:
> und dicken Geldbeutel für
> EAR

So viel ist das nicht.

Heinz B. schrieb:
> den andern Kram

Welchen anderen Kram.

Und selbst wenn das für dich nicht machbar ist: Hast du zuwenig 
Phantasie, um dir etwas anderes außer Elektronikproduktion vorzustellen?

von Heinz B. (voltage)


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Was soll ich denn anderes machen als Kleinsteuerungsbau, einfache 
Schaltungen verkaufen, Elektrik, Materialverkauf usw?

Den Meister/Techniker/Ingenieurzwang kann man wohl umgehen, in dem man 
seine Entwicklungen im Ausland herstellen lässt.

Aber selbst wenn fertiges Zeug direkt aus China whitelabel importiere, 
muss ich EAR und CE usw machen.


Sagt mir, mit was man sich ohne großes restliches Risiko/Haftungsrisiko 
und ohne großes Kapitaleinsatz selbstständig machen kann.

Da fällt mir nur eine Frittenbude oder ein Kiosk ein.

von Mine Fields (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Da fällt mir nur eine Frittenbude oder ein Kiosk ein.

Okay, damit wäre meine Frage bezüglich Phantasie beantwortet.

Heinz B. schrieb:
> Was soll ich denn anderes machen als Kleinsteuerungsbau, einfache
> Schaltungen verkaufen, Elektrik, Materialverkauf usw?

In diesem Bereich kann man eh keinen Blumentopf mehr gewinnen 
(verdienen). Das macht jeder.

von Bernd F. (metallfunk)


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Heinz B. schrieb:
> Was soll ich denn anderes machen als Kleinsteuerungsbau, einfache
> Schaltungen verkaufen, Elektrik, Materialverkauf usw?
>
> Den Meister/Techniker/Ingenieurzwang kann man wohl umgehen, in dem man
> seine Entwicklungen im Ausland herstellen lässt.

Dieser " Zwang " ist doch wohl nicht das Problem.
Wenn soviel Hirn da ist, kann man doch auch mal schnell den
Meister usw. machen.

Gerade die Meisterprüfung bietet Vorteile, da man da auch
so profane Sachen wie BWL, Steuerrecht, Buchführung, Arbeitsrecht,
Bilanzierung usw. wenigstens in Grundzügen lernen muß.

Ein Vorteil in der Selbständigkeit, der sich in einer
äußerst geringen Insolvenzquote zeigt.

von Axel L. (axel_5)


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>Was in den "Aufstiegsländern" allerdings deutlich besser ist, das ist
>die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Menschen.

Ja,und da werden so manche der Jammerer hier massiv Probleme bekommen. 
Hier Jobs in der Zeitarbeit ablehnen und dann ins Ausland gehen dürfte 
so manchem ziemlich die Augen öffnen. Was wir "Zeitarbeit" nennen, ist 
in den USA und im gesammten aussereuropäischen Ausland ein ganz normales 
Arbeitsverhältniss, was bei uns eine "feste Stelle" ist, ist dort 
vollkommen unbekannt.

So gesehen ist Deutschland immer noch ein Arbeitnehmerparadies. Wer 
flexibel und geistig fit ist, kann immer noch in die Position gelangen, 
wo man ein Eigenheim finanzieren kann, ohne dass die Ehefrau mitarbeiten 
muss.

Gruss
Axel

von Thilo M. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> So gesehen ist Deutschland immer noch ein Arbeitnehmerparadies. Wer
> flexibel und geistig fit ist, kann immer noch in die Position gelangen,
> wo man ein Eigenheim finanzieren kann, ohne dass die Ehefrau mitarbeiten
> muss.

Diese Erfahrung kann ich bei Mitarbeitern bei uns auch feststellen.
Wir haben viele 'Zeitarbeiter' bei uns, die durchaus in der Lage sind, 
Frau, Kinder und Eigenheim zu finanzieren. Wenn man etwas gelernt hat 
und sich nicht total daneben benimmt, dann geht das durchaus.

Wenn man natürlich 'Zeitarbeiter' mit 'Tagelöhner' gleichsetzt (letztere 
werden morgens am Bahnhof angeheuert und abends nach Bezahlung wieder 
dort abgeliefert), dann wird das Bild stark verzerrt. Das ist genau das, 
was die Medien gerne machen, um Aufmerksamkeit (=Einschaltquoten) zu 
erhaschen.

von S. B. (Gast)


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> Aber selbst wenn fertiges Zeug direkt aus China whitelabel importiere,
> muss ich EAR und CE usw machen.

> Kostet auch nicht die Welt, wenn man sich über die grundlegenden Dinge
> selbst informiert.
> Und von CE und ähnliches hat der eh keine Ahnung.
toll, also voll Risiko fahren .... hier gibts Ratschläge, die sind schon 
am Rande der Strafbarkeit ):

von S. B. (Gast)


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> Damit ich was zu tun habe, mache ich halt noch 400 Euro Jobs und sowas.
das verstehe ich wiederum nicht ... wenn Dich das Arbeitsamt nicht mehr 
nervt, wie Du selber sagst, wieso beschäftigst Du Dich nicht mit Dingen, 
die vielleicht Geld bringen könnten (z.B. 
Programmiersprachen,Mathe,Physik, usw.), um den Elend zu entfliehen.
Ist dann am Ende auch nicht so gut bezahlt, aber immer noch besser als 
ein larifari Job ... okay, Geschmackssache.
Du scheinst offenbar nur eine adhoc Lösung zu suchen genau wie das 
Arbeitsamt, das klappt sowieso nicht.

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
> toll, also voll Risiko fahren ....

Du hast da völlig fehlzitiert und dann noch irgendwelchen Blödsinn 
reininterpretiert.

von Purzel H. (hacky)


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>> Kostet auch nicht die Welt, wenn man sich über die grundlegenden Dinge
>> selbst informiert.
>> Und von CE und ähnliches hat der eh keine Ahnung.
>toll, also voll Risiko fahren .... hier gibts Ratschläge, die sind schon
>am Rande der Strafbarkeit ):


Was spricht den gegen das Anschauen der Normen ?
Legastheniker ? Falsche Brille ?

von Heinz B. (voltage)


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Um nochmal auf das Thema zurückzukommen:

Leiharbeiter in Deutschland haben in allen Belangen die Arschkarte.

-Niedrigere, schlechte Bezahlung als normales Personal
-Unsicherer Job. Die können von jetzt auf gleich an die Luft gesetzt 
werden vom Entleiher, was meißt zu einer Kündigung durch die 
Zeitarbeitsfirma führt.
(Leiharbeiter kriege daher z.B. auch keine Kredite )
-Leiharbeiter werden in den Firmen von allen Seiten getreten
-Sie werden in der Firma verheizt, wenn er "kaputt" ist, kommt halt der 
nächste.

Leiharbeit ist wie Pest und Cholera.

von S. B. (Gast)


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> Was spricht den gegen das Anschauen der Normen ?
> Legastheniker ? Falsche Brille ?

Gegen die Normen an sich nichts außer daß sie überbürokratisch sind und 
eben Rechtscharakter haben und Dir damit um die Ohren fliegen können.
Entscheidend war mich dann aber der beigefügte Satz
> Und von CE und ähnliches hat der eh keine Ahnung.

Das heißt dann wohl soviel wo kein Kläger, da kein Richter ... auf 
dieses Glücksprinzip würde ich mich wirklich nicht verlassen, wenn ich 
selbstständig wäre.
Das gilt übrigens auch weiter oben von jemand anders geäußte Ansichten 
bezüglich GmbH Gründung.
Wenn sich die richtigen Anwälte finden, die fette Beute wittern, dann 
gute Nacht. Letztendlich nur eine Frage des Strafgeldes, weshalb das 
noch nicht zur Einnahmequelle geworden ist ... kann aber noch kommen.

von S. B. (Gast)


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> Leiharbeiter in Deutschland haben in allen Belangen die Arschkarte.
das ist doch typisch für Deutschland. Hire and fire so wie in Amiland 
gibt es hier wegen der komplizierten Rechtslage nicht, also schafft man 
zusätzliche Instanzen, die Niedriglohnarbeit in nie dagewesener Form 
ermöglichen.
Eigentlich auch ein Armutszeugnis für die Gewerkschaften, das die sowas 
mitmachen.

von S. B. (Gast)


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> Meinungsfreiheit ist, dass Du Deine Meinung sagen kannst.
> Und genau das kannst Du. Was erwartest Du denn mehr?
> Kann es sein, dass Du noch nie in China warst und überhaupt keine Ahnung
> von den lokalen Behörden dort hast?
> Ansonsten kann ich mir Sätze wie den obigen nicht erklären.
das wäre jetzt eine politische Diskussion und das ist letztendlich alles 
Ansichtssache, ich will das hier nicht en Detail erörtern.
Ich hatte schon Kontakt zu chinesischen Geschäftsleuten und die sehen 
das etwas differenzierter und nicht so negativ wie Du.
Das sind eben auch kulturelle Unterschiede in der Sichtweise.
Ich behaupte ja nicht, daß das hier schlechter ist, sondern nur die 
Methodik eine ganz andere. Das ist hier eben nicht so primitiv wie in 
China oder Rußland, sondern subtiler. Führt jetzt aber zu weit das zu 
erläutern.

> Wo steht das? Nachprüfbare Quelle?
ja das wird alles nur so beiläufig in den Medien, etc. erwähnt, damit 
keiner weiter darüber nachdenkt.
Bankgeheimnis gibts hier übrigens auch schon seit ein paar Jahren nicht 
mehr.
Auf Quellen verzichte ich, mir würde sowieso nicht geglaubt bzw. als 
Jammerer abgetan. Also was soll's.

Früher war das insgesamt besser und jetzt gehts weiter bergab, den 
Eindruck habe ich auch.
Vielleicht täusche ich mich ja, aber diese Ansicht höre ich mittlerweile 
von vielen Leuten.

von Purzel H. (hacky)


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>>> Was spricht den gegen das Anschauen der Normen ?
>> Legastheniker ? Falsche Brille ?

>Gegen die Normen an sich nichts außer daß sie überbürokratisch sind und
eben Rechtscharakter haben und Dir damit um die Ohren fliegen können.

Nein, die Normen sind von Ingenieuren zu Ingenieuren. Ein Jurist kann 
damit gar nichts(!!) anfangen. Und sie sind nicht ausm Nichts gezogen. 
Die normen sind aus der Erfahrung gewachsen. Wenn du auf der 
Intensivstation liegst und der Besuch telephoniert, obwohl ueberall 
angeschlagen ist, das Mobiltelephon auszuschalten, dann waere schlecht 
wenn die Maschinerie ploetzlich wegen Stoerungen rebooten muss...

von S. B. (Gast)


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> Nein, die Normen sind von Ingenieuren zu Ingenieuren.
wenn es um Sicherheit geht, d'accord, da haben Normen wirklich ihren 
Sinn ... aber es gibt auch etliche Normen oder "Verordnungen" 
(Verpackungsverordnung, usw.), die es in anderen Ländern nicht gibt und 
die letztendlich nur deshalb generiert werden, weil das eine lukrative 
Geldquelle für die Etablierten der jeweiligen Berufsgruppe ist, damit 
meine ich nicht nur die Juristen, sondern auch bereits etablierte 
Firmen.
So kann man Newcomer in der Branche sehr einfach abblocken!
Wer will denn schon Konkurrenz, wenn man sie unterbinden kann ?

von Walter S. (avatar)


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Heinz B. schrieb:
>
> Wäre die Privatisierung und das nicht gekommen, wäre ich heute Beamter.
> Zu den Zeiten als ich noch beim Staatsbetrieb war, hatte ich auch schon
> nicht viel zu tun. Aber ich war nicht Arbeitslos.

irgendwie sehe ich nicht ganz ein warum ich arbeiten soll und mit meinen 
Steuern einen Beamten zahlen soll der
"nicht viel zu tun" hat

von S. B. (Gast)


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> irgendwie sehe ich nicht ganz ein warum ich arbeiten soll und mit meinen
> Steuern einen Beamten zahlen soll der
> "nicht viel zu tun" hat
irgendwas stimmt da nicht und es sollen offenbar Reaktionen provoziert 
werden, Vorsicht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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... weil alle nur Geld bekommen wollen ohne viel zu tun, müssen das die 
Wenigen tun welche dumm genug sind für weniger Geld soviel zu malochen, 
dass sie am besten gar nicht mitbekommen wen sie alles verhalten müssen.

Im Kommunismus sollen nur jene von der Gesellschaft verhalten werden 
welche nicht in der Lage sind für sich selbst zu sorgen.

Im jetzigen System werden von den Malochern all jene verhalten welche, 
sonst einen Grund finden den Selben in die Tasche zu greifen.

Der Staat organisiert dieses Raubrittertum unter dem Deckmantel der 
gesellschaftlichen Notwendigkeit für die Gemeinschaft zu sorgen, für 
seine Diener(klar werden, immer mehr warum wohl?), aber gleich noch für 
die Fürsten der Staatsreligion und die Jenigen welche auf Grund ihres 
Besitzes gar nicht erst an der Wertschöpfung teilnehmen. Letztre 
beschränken sich aufs Mehrwertabschöpfen, vorzugsweise beim Aktienhandel 
etc., was ja auch anstrengend und riskant genug ist.

Wer dies mangels Vermögens nicht vermag, andererseits auch nicht zu den 
Dummen zählen will welche für Appel und Ei bis zum umfallen malochen, 
versucht sich als Dienstknecht der Raubritter und lässt sich das teuer 
vergelten.
Als Alibi für den ganzen Brimborium werden jene  welche gerade nicht für 
den Wertschöpfungsprozess benötigt werden oder gar nicht daran 
teilzunehmen vermögen mit Almosen bedacht. Nach alledem wird schwer 
darüber gejammert was die Letzten alles Kosten, um ja davon abzulenken 
wer sich auf oben genannte Weise alles die Taschen stopft.

So muss dann ein Minderheit von Produktionssklaven das Futter für alle 
richten.

Namaste

von Mine Fields (Gast)


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S. B. schrieb:
>> Und von CE und ähnliches hat der eh keine Ahnung.
>
> Das heißt dann wohl soviel wo kein Kläger, da kein Richter ... auf
> dieses Glücksprinzip würde ich mich wirklich nicht verlassen, wenn ich
> selbstständig wäre.

Du schaffst es ja schon wieder, völlig falsch zu zitieren. Ich habe von 
Juristen geredet, und die haben von technischen Normen genau 0 Ahnung.

Davon abgesehen sind Normen gar nicht so schlimm, schwierig sind nur die 
vielen Verweise und man kann sich nicht jede Ausnahmeregelung im Kopf 
behalten. Aber die sind normalerweise nur zugunsten des Entwicklers, 
wenn man daran nicht denkt begeht man keinen großen Fehler.

S. B. schrieb:
> wenn es um Sicherheit geht, d'accord, da haben Normen wirklich ihren
> Sinn ... aber es gibt auch etliche Normen oder "Verordnungen"
> (Verpackungsverordnung, usw.)

Verpackungsordnung ist völlig trivial. Und das WEEE bekommt man auch in 
Griff. Und auch das Internetrecht ist nicht so schlimm. Ein bisschen 
Geld muss man dafür vielleicht in die Hand nehmen, aber das geht in 
anderen Ländern dann eben locker für Schmiergeld drauf. So sind die 
kosten wenigstens kalkulierbar und wenig abhängig von der 
Willkürlichkeit einzelner Personen.

Ansonsten ist natürlich klar, dass Entwicklung von Elektronik relativ 
investitionsintensiv ist. Und mit dem Zeug, was man so in der einfachen 
Hobbywerkstatt entwickeln könnte, lässt sich kaum noch Geld verdienen - 
schon allein weil China in diesem Bereich immer stärker wird. Da muss 
schon etwas Innovatives her.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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S. B. schrieb:
>> Nein, die Normen sind von Ingenieuren zu Ingenieuren.
> wenn es um Sicherheit geht, d'accord, da haben Normen wirklich ihren
> Sinn ... aber es gibt auch etliche Normen oder "Verordnungen"
> (Verpackungsverordnung, usw.), die es in anderen Ländern nicht gibt und
> die letztendlich nur deshalb generiert werden, weil das eine lukrative
> Geldquelle für die Etablierten der jeweiligen Berufsgruppe ist, damit
> meine ich nicht nur die Juristen, sondern auch bereits etablierte
> Firmen.

Das ist nicht richtig. Auch etablierte Unternehmen müssen all diese 
Sachen beachten. Bei der Verpackungsverordnung haben die sogar deutlich 
höhere Berichts- und Nachweispflichten als beispielsweise wir.

> So kann man Newcomer in der Branche sehr einfach abblocken!
> Wer will denn schon Konkurrenz, wenn man sie unterbinden kann ?

Die Leute sollten sich einfach mal informieren. Weder die 
Verpackungsverordnung noch das ElektroG oder CE stellt einen vor 
unlösbare Aufgaben.

Man muss halt einfach mal schlau machen - aber das ist natürlich Arbeit 
...

Da hilft übrigens gerne die hier so oft geschmähte IHK weiter - die 
wissen, worauf man achten muss und teilen es auch mit, bevor man einen 
Gewerbeschein sein Eigen nennt.

Mann! Dieses Bedenkenträgertum ist ja furchtbar!

Wo bleibt Eure Eigeninitiative?

Chris D.

von Bernd G. (Gast)


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@ smoerre

> Das heißt dann wohl soviel wo kein Kläger, da kein Richter ... auf
> dieses Glücksprinzip würde ich mich wirklich nicht verlassen, wenn ich
> selbstständig wäre.
> Das gilt übrigens auch weiter oben von jemand anders geäußte Ansichten
> bezüglich GmbH Gründung.

Wenn du meinem Beitrag meinst, dann steht darin nichts im Sinne "wird 
schon keiner merken, dass ich Normen verletze, keine CE-Prüfung mache,
bei Geräten hemmungslos den Guttenberg mache, EAR und WEEE ignoriere, 
das Ingbüro als solches deklariere, obwohl gar kein Diplom vorhanden ist 
etc...".
Weshalb sollten mich Mitberwerber um jeden Preis plattmachen wollen?

Warum unterstellst du jedem und allen, dass er ein Schurke, Giftpilz, 
Gesetzesverletzer, Erpresser, Abmahnanwalt, Bürokrat, Sesselfurzer, 
Politiker, manchesterkapitalistischer Ausbeuter, Diktator, Winkeladvokat 
oder ähnliches ist?
Was für eine verschobene Weltsicht hast du?
Es ist nicht alles so katastrophal, wie es dir erscheint.

Selbstverständlich brauchst du zur GmbH-Gründung Geld. 25 k€ sind als 
Stammkapital ausreichend und nicht soooo schreklich viel, zumal die im 
Besitz deiner GmbH verbleiben und du dir davon die nötigsten 
Produktionsmittel kaufen kannst .
Viele Leuten kaufen sich für ihr Geld viel sinnlosere Sachen, wie z.B. 
ständig ein neues Auto.
Das Stammkapital deiner Firma darfst du bei Schließung der Firma wieder 
steuerfrei entnehmen (vorausgesetzt, du hast keine Schulden gemacht).
Ansonsten läuft das unter dem Begriff des unternehmerischen Risikos.
Wenn du eine Knalltüte bist und nur Flausen im Kopf hast und ansonsten 
auch nichts auf die Reihe bekommst, besteht der einzige Ausweg eben 
darin, Schuld und Verantwortung anderen überzuwälzen und sich im 
Selbstmitleid zu ergehen.

Sorry, das musste mal gesagt werden.

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