Hallo, alte MP-Kondensatoren können BCP enthalten. Und in einigen Transistoren, glaube ich ist Berylliumoxyd enthalten. Die Frage ist, wo es sonst noch gefährliche Stoffe bei unserem Hobby gibt. Und im Speziellen wie es mit alten Bauteilen aussieht, die man gerne recyceln möchte, wie Alte Trafos etc.? Sollte man das vieleicht auch in das Wiki mit aufnehmen?
>Und in einigen Transistoren, glaube ich ist Berylliumoxyd enthalten.
Die Stäube sind gefährlich. Also den Transistor einfach ganz.
Kann in einem alten Transformator (Leistung im 1 bis 2 stelligen Wattbereich), der so ein Papier eingewikelt hat, oder umwickelt ist, BCP enthalten?
vorsichtig schrieb: > Kann in einem alten Transformator (Leistung im 1 bis 2 stelligen > Wattbereich), der so ein Papier eingewikelt hat, oder umwickelt ist, BCP > enthalten? 1. Was meinst du mit BCP? Hab auf die schnelle nix gefunden. 2. Mit 2 W (eher eigentlich VA) ist das Ding so klein, dass da nicht viel drin sein kann (von was auch immer). 3. Du musst das Ding ja auch nicht aufmachen. :-)
Entschuldigung habe micht verschrieben, meinte PCB http://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Biphenyle Naja, diese alten Trafos sind ja nicht wirklich geschlossen. Habe da so einen im Einstatz, der so um die 200W hat. Und hätte die möglich keit an noch einige Größere und kleinere ranzukommen wenn ich einige alte Geräte auschlachte.
Und Oelkondensatoren PCB :) Da muss man sich kundig machen welche Jahrgaenge. Bei DDR-Bauteilen gab es wohl recht frueh eine Kennzeichnung von PCB, weiss jemand ab wann? In Elkos ist dieses jedoch SEHR selten (ein paar wenige Typen stehen auf den bekannten Listen). Auch bei Trafos die mit Oel gefuellt sind (gibts auch im Kleinformat) ist Vorsicht geboten. Angeblich findet sich auch in altem Kabelmaterial und im Schalterfett gelegentlich PCB, weiss jemand naeheres? Selen (aus Gleichrichtern) kann sich bei (thermischer) Zerstoerung des GL zu recht giftigen Substanzen verbinden. Und Cadmium ist wohl auch manchmal drin. Cadmium findet sich auch auf manchen Metallteilen in alten Geraeten - diese gelblichen Beschichtungen... GANZ alte Potis (Vorkriegsmodelle) benutzen wohl ab und zu Hg im Schleifer. Einige Vakuumroehren (nicht die ueblichen Empfaengertypen) haben Thorium in der Kathode. Einige Glimmlampen enthalten etwas r*dioaktives Material. Ebenso die sogenannten Urdoxwiderstaende (uralt). Bei sehr alten Hochlastwiderstaenden muss man ggf auf Asbestzement achten. Galliumarsenid (IR-LEDs, HF-Halbleiter) ist auch recht giftig. Alte Batterie-Innereien bzw ausgelaufene Fluessigkeit sollte auch ein Grund zum Handschuhtragen oder Haendewaschen sein - nicht nur in Knopfzellen kann Hg drin oder beigemischt sein. Planare Keramikwiderstaende sind auch mitunter aus BeO (auch neue Typen!). Auch SMD-Chipwiderstaende unbekannter Serie wuerde ich nicht gerade mahlen. Was beim Durchloeten von CuL entsteht ist auch nicht immer gesund. Wer Bleilot angefasst hat sollte sich natuerlich die Haende waschen.
PCB wurde in Transformatorenöl verwendet. Die hier angesprochenen Transformatoren enthalten kein Öl, dazu sind sie etliche Zehnerpotenzen zu klein. Kritischer sind alte Elektrolytkondensatoren, in denen das Zeug wohl bis in die 70er Jahre hinein verwendet wude.
einige Geräte werden woll schon aus den 60-70igern sein. Also ist dieses Papier, das man bei manchen Transformatoren sieht, nicht mit PCB-Haltigen zeug getränkt?
Wie haben wir Oldies es geschafft, lebend die vielen gefährlichen Stoffe zu überstehen? Das sogenannte Ölpapier in "trockenen" Trafos enthält kein Clophen, dieses bleibt flüssig und würde das ganze Gerät durch Kriechwirkung versauen. Bei flüssigkeitsgekühlten Trafos wurde zeitweise Clophen anstelle Öl als Kühlflüssigkeit verwendet. Dabei hatte man die bessere Kühlwirkung im Auge und die nicht-Brennbarkeit des Clophen. Was man übersah, war, dass im Falle eines Brandes das verdampfte Clophen beim thermischen Zerfall Dioxine bildet.
Danke, bin jetzt wieder ein bischen beruhigter :) Aber leider sind Früher einige Menschen dadurch erkrankt oder gestorben, sonst wüsten es die jetzigen Oldies nicht, das es giftig ist. Und wenn man die Belastung mit Giftstoffen gering halten kann, dann versuche ich es, anstatt dann mit 50 festzusetellen, das ich es lieber nicht hätte machen sollen.
Oeltrafos etwa von der Baugroesse eines 100VA-Netztrafos sind zB als Hochspannungstrafos, insbesondere in professionellem/militaerischem Geraet, durchaus schon verbaut worden.... Eine andere Frage ist eben wo PCB als Weichmacher in Isolationen verwendet worden sein koennte. Warum PCB ueberhaupt je in Elkos zu finden war ist mir nach wie vor ein schleierhaft..
Ich habe im Keller einen großen Ölpapier-Kondensator mit 10µF / 3,2kV von Siemens/Hydra stehen. Tränkmittel ist 2CD -> PCB-haltig. Aber solange er dicht hält, sollte doch nichts passieren, oder?
faustian schrieb: > Cadmium findet sich auch auf manchen Metallteilen in alten Geraeten - > diese gelblichen Beschichtungen... Cadmium ist eher silbrig glänzend, früher wurden z.B. Gehäuse von Autoradios zum Rostschutz cadmiert. http://de.wikipedia.org/wiki/Cadmium Die gelbliche Färbung ist meines Wissens durch Chrom verursacht. http://de.wikipedia.org/wiki/Chromatieren Arno
Solangs nicht brennt oder das Ding unbemerkt leckt....
Die Flußmittel bzw. deren Dämpfe sind auch nicht ohne. Bei bleifreiem mehr, als bei bleihaltigem. Dafür hat man bei bleihaltigem Lot das Blei. :-) Aber ansonsten soll man ja auch nicht alles in den Mund nehmen ... bä! =) Ach ja: Röhren sollen leicht radioaktiven Inhalt haben. Gruß Jobst
Arno H. schrieb: > Cadmium ist eher silbrig glänzend [...] > Die gelbliche Färbung ist meines Wissens durch Chrom verursacht. Hmmm ... warum heißt es dann Cadmium-gelb? Ahhh ... http://de.wikipedia.org/wiki/Cadmiumfarben Cadmium ist tatsächlich ehr metallisch ... Gruß Jobst
http://www.franzplating.de/cms-gfx/Cadmium/Cadmium1.JPG So aussehende Beschichtungen sind bei Chassis der 70er/80er nun keineswegs selten...
alles komplett dummes Zeug. Nach der Meinug und dem Halbwissen hier müssten täglich ca. 100-200 Techniker verrecken wiel sie irgendwas berührt oder angefaßt haben. Ist aber nicht so, die leben einfach weiter. Aber ich bin mal gespannt was noch so vorgekramt wird, die Märchen- stunde ist ja noch nicht zu Ende.
zitat: "Das Leben ist eine durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragene und immer tödlich verlaufende Krankheit." was meinst du, von was du umgeben bist? wirst du durch ausschaltung aller lebensrisiken unsterblich? /me(... zieht sich in seine isolationskapsel zurück...)
Tantalkondensatoren sind auch problematisch. Bei der Herstellung der Rohstoffe für diese hat es in Bophal/Indien vor vielen Jahren bei einem Chemieunfall viele tausend Tote gegeben. Bei der Reparatur eines Gerätes mit abgefackeltem Tantalkondensators, ( passiert oft bei verpolten Kondensatoren auch nach langer Zeit ) also stets gründlich die Haende waschen!
Werner Lötknecht schrieb: > passiert oft bei verpolten Kondensatoren auch nach langer Zeit Ales klar, Kondensatoren verpolen sich nach ein paar Jahren und werden dann gefährlich... Gut zu wissen, ich hätte so weiter gemacht wie bisher. (nur noch bekloppte hier oder wie?)
Heckscheibe schrieb: > Ales klar, Kondensatoren verpolen sich nach ein paar Jahren und > werden dann gefährlich... Das steht nirgends geschrieben... Wenn diese Kondensatoren verpolt eingebaut wurden, können sie auch nach Jahren noch problematisch/gefährlich werden.
Heckscheibe schrieb: > Ales klar, Kondensatoren verpolen sich nach ein paar Jahren und > werden dann gefährlich... Wenn man sie, wie der TO, aus alten Geräten ausschlachtet ... vielleicht. Gruß Jobst
Marcel Papst schrieb: > Wenn diese Kondensatoren verpolt eingebaut wurden, können sie auch nach > Jahren noch problematisch/gefährlich werden Aha, Du kennst also Schaltungen die mit verpolten Kondensatoren funktionieren. Großer Gott, wirf Hirn vom Himmel, aber reichlich. Over and out
Hi
>(nur noch bekloppte hier oder wie?)
Igendwie schon. Ich habe 13 Jahre im Bereich Galvanotechnik gearbeitet.
Da kann man solchen, auf maximal Halbwissen beruhenden, Angstneurosen
nur ein mildes Lächeln abgewinnen. Irgendwelche Funsportarten sind mit
Sicherheit gefährlicher als alles bisher hier diskutierte.
MfG Spess
Heckscheibe schrieb: > Aha, Du kennst also Schaltungen die mit verpolten Kondensatoren > funktionieren. Das habe ich niemals gesagt. Aber bitte ließ' weiter zwischen den Zeilen, langsam wird es interessant.
Aha, Du kennst also Schaltungen die mit verpolten Kondensatoren funktionieren. Großer Gott, wirf Hirn vom Himmel, aber reichlich. Hinweis Ich hatte schon abgebrannte Tantalkondensatoren, die zur 5Volt Abblockung dienten und vorher 2 Jahre funktionierten. Ich bin ein Elektroniker aus der Steinzeit und weis wovon ich rede. Theoretiker ohne Erfahrung denken wohl anders.
Ich hatte sogar schon verpolte Widerstände, die sind auch nach ein paar Jahren abgefackelt als ich an nem 1k, 0603 eine negative Spannung von 100V angelegt hab! Ohne Scheiß!
Sven W. schrieb: > Ich hatte sogar schon verpolte Widerstände, die sind auch nach ein paar > Jahren abgefackelt als ich an nem 1k, 0603 eine negative Spannung von > 100V angelegt hab! > Ohne Scheiß! Ja, der rechtsdrehende Rauch ist nicht so gut. Der linksdrehende bei positiver Spannung ist nicht so aggressiv in der Lunge.
Aber nur wenn man nicht kopfüber an der Decke hängt. (Na gut, mach ich nur nachts, aber da löt ich nix;) )
Also ich finde die Einstellung, ueber Gefahrstoffe im Hobbymaterial lernbereit zu sein und dann eben NICHT mit verbleiten Pfoten an die Stulle zu packen (Ausnahme: Cafete auf Amateurfunkboersen ;), oder beim Zerlegen von Altgeraet ohne Nachzudenken Keramikteile zu zerbrechen, oder einen Selengleichrichter einem Ueberlasttest zu unterziehen, oder einen Motorkondensator aus Neugier ueberzusaegen, oder eben cadmierte Chassisteile spanenderweise umzufunktionieren, durchaus loeblich ;) Tantalkondensatoren quer ueber Rails zu schalten ueberlasse ich aber auch als "Amateur ist nix zu schwoer"-Verfechter den Profis.
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