Hallo liebe Gemeinde, ich baue gerade eine AVR-basierte Klangkarte. Ich wuerde die Spannungssignale gerne auch gleich auf der Karte fuer Kopfhoerer und Lautsprecherausgaenge aufbereiten und habe hierfuer eine operationsverstaerkergeregelte ruhestromlose Gegentaktendstufe aus einem Tip120/125 Paerchen und einem NE5532/TS912 gebaut (aehnlich zu http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/endstu_t.htm). Versorgt wird die Schaltung ueber symmetrische +-10V. Aus Spass habe ich auch eine ruhestrombehaftete Version gebaut (siehe z.B. Beitrag "verständnisfrage: gegentaktendstufe"). Nach meinen Recherchen soll jedoch die ruhestrombehaftete Version nicht unproblematisch sein und hat ja auch durch den Aufbau bedingt eine hoehere Verlustleistung. Meine Frage ist nun: hat die ruhestrombehaftete Gegentaktendstufe besondere Vorteile gegenueber der ruhestromlosen, abgesehen von der geringeren Strombelastung des OPs? Denn offenbar scheint dieser Aufbau noch immer sehr verbreitet zu sein. Mit Gruss Mike
Welchen Verstärkertyp du verwendest, hängt ausschließlich davon ab, wieviel Klirr dein Projekt toleriert. Grundsätzlich sind beide Methoden sicher und unprobelmatisch.
Hallo Elena, Das Klirren scheint bei dem Aufbau (noch) kein grosses Problem zu sein. Die BE-Spannungsspruenge schafft der OP, zumindest auf den ersten Oszi-Blick, ohne Probleme und die Ausgangsspannungen sehen recht stetig aus. Jedoch hatte ich das Gefuehl, dass die ruhestrombehaftete Schaltung bei gleichem Verstaerkungsfaktor mehr "Druck" erzeugt. Allerdings habe ich dieses noch nicht vermessen. Auch eine FFT zur Bewertung der Oberschwingungen fehlt noch. Welche Schaltung wuerdest du fuer eine genannten Zweck verwenden? Welche der Schaltungen hat denn den geringeren Klirrfaktor? Welche der Schaltungen hat den hoeheren Wirkungsgrad? Mit liebem Gruss Mike
Die Schaltung mit Ruhe Strom hat weniger Verzerrungen. Dass ist weniger der klassische Klirr(bei großer Amplitude), sondern mehr die Übernahmeverzerrungen die stören. Wenn der OP schnell genug ist und auch genügend Slew-rate hat, geht es auch ohne Rihestrom akzeptabel - wirkliche HIFI-Jünger werden die Nase rümpfen. Die bessere Lösung ist aber eher ein fertiger IC-verstärker wie z.B. TDA20xx oder LM1877. Da hat man dann einen brauchbaren Überlastschutz (für den Verstärker) mit drin.
Bei einen ruhestromlosen Verstärker wird der Klirrfaktor um so größer, je kleiner das Signal wird, und je höher die Frequenz wird. Das hängt damit zusammen, das die sehr hohe Leerlaufverstärkung des OPs den Kennlinienknick der Emitter-Basis-Strecke der Endtransistoren ausbügelt. Mit zunehmender Frequenz wird aber die Leerlaufverstärkung des OPs immer kleiner. Und mit abnehmender Spannung wird aber eine immer höhere Leerlaufverstärkung benötigt, um die Diodenkennlinie auszubügeln. Deswegen ist so eine Schaltung nur für geringe Ansprüche brauchbar. Ralph Berres
Es gibt Class-D ICs die mit Ruheströmen von um 2mA auskommen. Das könnte man auch fast als "kein" Ruhestrom bezeichnen.
Knut Ballhause schrieb: > Es gibt Class-D ICs die mit Ruheströmen von um 2mA auskommen. Das könnte > > man auch fast als "kein" Ruhestrom bezeichnen. Das ist aber auch eine ganz andere Baustelle, und hat mit den rein analog arbeitenden Endstufen nur wenig zu tun. Sie arbeiten mit einer weit über den Hörbereich angesiedelte Taktfrequenz, welche Pulsbreitenmoduliert wird. Nach der Integration fällt die Taktfrequenz raus und übrig bleibt das Nutzsignal. Aber dieses Verfahren ist auch nicht ganz ohne Tücken. Ralph Berres
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