Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 10v solidelko an 8V Dauer ?


von Robert D. (hdldum)


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Hallo,
ist es unbedenklich einen 10V Polymerelko an 8V zu verwenden,
Ausgang eines Linearreglers, also "sichere" Spannung.

Man (oder nur ich) findet so wenig Info darüber.
Normale Tantals etwa 50% der Nennspannung,
bei Tantals mit Polymerelektrode bis zu 80%,
bei normalen Elkos scheint's egal zu sein,
bei Polymer finde ich keine Infos.


Danke wenn wer was darüber weis !

von Bürovorsteher (Gast)


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> Normale Tantals etwa 50% der Nennspannung,

vergiss es, mir ist schon ein versehentlich falsch bestückter 
20-V-Tantal
(Epcos B14797A...) an 24 V abgebrannt.
Ich würde es so definieren: keinesfalls die angegebene Nennspannung 
überschreiten, auch nicht kurzzeitig.

> bei normalen Elkos scheint's egal zu sein,

Nein, ich habe die Delle in der Betondecke gesehen, als ein Kumpel von 
mir einen 275-V-Elko an 320 V in seinem Röhrenverstärker verbaut hatte.

von faustian (Gast)


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Naja, weit ueber Nennspannung ist ja nicht dasselbe wie beinahe 
Nennspannung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Robert D. schrieb:
> also "sichere" Spannung.

Bürovorsteher schrieb:
>> Normale Tantals etwa 50% der Nennspannung,
> vergiss es,
Es geht offenbar nicht um Überspannung, sondern um die 
Betriebsspannung bei einer angegebenen Sollspannung...

Wie beim Brückenbau eben...  ;-)

von Robert D. (hdldum)


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Hast du denn meinen Post genau gelesen ?
Logisch das ein 20V Tantal an 24V abbrennt,
an 24V kannst du (zuverlässig) maximal einen 50V Typen einsetzen,
und natürlich Einschaltstrombegrenzt, zB geladenes 24V Netzteil an 
Tantal anschliessen ist nicht.
Und ein 275V Elko (komischer Nennwert) an 320V,
auch logisch. Mit egal meinte ich nahe der Betriebsspannung, und nicht 
darüber !

p.s. bezog sich auf die Antwort von Bürovorsteher

von Bürovorsteher (Gast)


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> Hast du denn meinen Post genau gelesen ?

Ähmm, nein. Irgenwie habe ich alles invertiert, bzw. als Überspannung 
verstanden.
Das was du vorhast, ist völlig i.O.

von Ben _. (burning_silicon)


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hm

wenn 10V draufstehen schick ich auch bis zu 10V dauerhaft rein. wenn das 
kaputtgeht ruf ich beim hersteller an was die da für eine scheiße auf 
ihre bauteile drucken.

meine, wenn auf der straße ein schild "80" steht, fahr ich doch auch 
nicht 60 damit's nicht blitzt...?!

von oszi40 (Gast)


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>wenn 10V draufstehen schick ich auch bis zu 10V dauerhaft rein.

Motto: Alles was lange hält - bringt kein Geld? oder
1 Cent gespart und anschließend Dienstreise für 1000€ gemacht?

von Achim M. (minifloat)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich würde es so definieren: keinesfalls die angegebene Nennspannung
> überschreiten, auch nicht kurzzeitig.

"Surge Voltage Rating" vom Hersteller geben lassen. Vielleicht auch 
zusammen mit Rahmenbedingungen.
Normalerweise werden Elkos nach diesem JIS-C xx oder irgendeinem anderen 
Standard zertifiziert. Da steht u.A. drin, dass 1,25 * (WVDC) als 
Surge-Spannung unter bestimmten Bedingungen auch nicht dazu führen 
dürfen, dass der Kondensator sein innerstes nach außen kehrt.
mfg mf

von Ben _. (burning_silicon)


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nö, ich halte mich schlichtweg an den aufdruck. ich kann doch kein teil 
verkaufen was im normalbetrieb innerhalb der aufgedruckten werte schon 
platzt.

angenommen ich baue ein gerät wo 10-18Vdc eingangsspannung draufsteht. 
ein kunde schickt wirklich mal exakt 18Vdc rein, woraufhin das gerät 
nach ein paar monaten mit einem leisen knistern das zeitliche segnet. 
was denkst du denn WO der anruft?

von Paul Baumann (Gast)


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>was denkst du denn WO der anruft?

Du mußt in Telefonen verbauen, dann kann er nicht mehr anrufen...
;-)
MfG Paul

von Achim M. (minifloat)


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Robert D. schrieb:
> ist es unbedenklich einen 10V Polymerelko an 8V zu verwenden

Wenn immer noch Bedenken da sind, einfach eine 9,1V-Z-Diode und einen 
Thyristor verbauen. Dann weißt du, dass bestimmt nicht der Kondensator 
abbrennt.
mfg mf

von Anja (Gast)


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Robert D. schrieb:
> ist es unbedenklich einen 10V Polymerelko an 8V zu verwenden,
> Ausgang eines Linearreglers, also "sichere" Spannung.

Ich würde sagen das hängt vom Hersteller ab wie er sein Produkt 
spezifiziert.

Auf jeden Fall erhöht eine Reserve die Lebensdauer:
http://www.avx.com/tantalum/data/tech/voltage_deraing.pdf

Einige Kondensatoren haben ein Voltage Derating bei höheren 
Temperaturen:
http://www.ncc-matsuo.co.jp/pdf_e/app_tan_a.pdf

Gruß Anja

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ben _ schrieb:
> nö, ich halte mich schlichtweg an den aufdruck.
Da kannst du aber bei SMD-Kerkos ganz schön reinfallen:
deren Kapazität wird bei 1V gemessen. Wen diese hochkapazitven Keramiken 
an ihre "Nennspannung" angeschlossen werden, dann bleibt da oft nur 
wenig übrig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Spannungsabh.C3.A4ngigkeit_der_Kapazit.C3.A4t

Soviel zum Aufdruck... ;-)

von Ben _. (burning_silicon)


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das würde ich aber ins normale betriebsverhalten dieser dinger rechnen, 
davon dürften sie jedenfalls keinen schaden nehmen.

von Ina (Gast)


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>ist es unbedenklich einen 10V Polymerelko an 8V zu verwenden,
>Ausgang eines Linearreglers, also "sichere" Spannung.

Es würde schon Sinn machen, den für die gleiche Spannung auszulegen, die 
auch am Eingang des Reglers anliegt...

von faustian (Gast)


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Ein Tantalkondensator wird aber oft jenseits der Spezifikation betrieben 
was den Impulsstrom angeht, und das wird dadurch ausgeglichen dass man 
bei der Spannung mit viel Puffer arbeitet.

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