Hallo, wir hatten bisher haufenweise verschiedene PC-Schnittstellen. Meist fehlte gerade das, was man gebraucht hat, aber andererseits waren Anschlüsse am PC, wozu man nie ein passendes Gerät haben wird. Da hat man einen neuen Schlepptop gekauft und da passt jetzt der alte, aber gute Drucker nicht mehr ran. Nur eine Schnittstelle hat von damals bis jetzt ihre Kompatibilität behalten: Ethernet. Warum macht man nicht einfach alles über Ethernet? Mit Power over Ethernet ist auch gleich der Strom dabei. Einfach LAN-Speichersticks (als Netzlaufwerk) statt USB-Speichersticks, nur noch Netzwerkdrucker, Netzwerktastatur und Netzwerkmaus, Netzwerkbildschirm, Netzwerk-Lautsprecher. Die ganzen Laufwerke egal ob intern oder extern können ja auch über Netzwerk angeschlossen werden, denn eine Netzwerkfreigabe ist ja schon lange Zeit selbstverständlich. Man braucht auch nicht mehr den ganzen internen Schnitstellen-Mist (ISA, PCI, SATA, SCSI,...). Einfach an jede Festplatte Ethernet ran und dann per NFS/SMB/FTP Netzwerkboot. Die SD- oder CF-Karte wird gegen eine Karte ähnlicher Bauform mit Ethernet ersetzt. Für die drahtlosen Sachen gibt es dann nur noch WLAN, kein bluetooth oder Wireless-USB mehr. Man könnte dann bspw. den Bildschirm vom alter Laptop auf dem neuen draufstecken oder auch als normalen externen Bilschirm nutzen. Die Festplatte passt auch intern wie extern an jedem Rechner. Es sollte doch eigentlich möglich sein?
Stefan Helmert schrieb: > Es sollte doch eigentlich möglich sein? Dich möcht ich sehen, wenn dein Bildschirm aufgrund zu hohen Pings anfängt zu "ruckeln". :-) Es sind einfach verschiedene Schnittstellenarten, heutzutage hat sich der Wildwuchs sogar wieder auf ein erträgliches Maß reduzuiert (imo): (W)Lan -> Ethernet für Netzwerke, alle Teilnehmer gleichberechtigt USB -> Master-Slave-Prinzip, PC ist Host, alles andere ist hörig :-) Genau dasselbe Bild PC-intern: PCI-Express für wirklich schnelle Verbindungen (aktuell ca 8 GB/s), für alles gemächlichere USB. SATA für Festplatten und Laufwerke ist historisch bedingt, persönlich würd ich mir eher eine PCI-Express-Lane für Platten wünschen, grad wenn sie anfangen mit SSDs. :-)
Stefan, wärest Du vor 30 Jahren mit Deiner Idee gekommen, hätten wir uns natürlichen den ganzen Mist mit ST-506, SCSI, IDE, SATA, USB, Firewire sparen können. Nur damals war das Ethernet noch nicht da wo es heute ist. Der Rest ist Evolution, Marktmacht und manchmal auch eine weise Entscheidung. Eine CF Karte über Ethernet ansprechen? In Deiner Kamera?
Stefan Helmert schrieb: > Es sollte doch eigentlich möglich sein? Zu langsam für einige Sachen. Das fängt schon mit dem Monitor an.
Zudem: Möchte man wirklich Maus und Tastatur über Ethernet anschließen?
>Zudem: Möchte man wirklich Maus und Tastatur über Ethernet anschließen?
Nein dann doch lieber über WLAN.
muss man dann zusätzliche Netwerkkarten auch per Netwerk anschließen?
Usb-Sticks mit Lananschluss könnte man nicht auf solche kleinen Größen bekommen, da die Elektronik einfach komplizierter ist. Außerdem ist der Anschluss allgemein zu groß. Der Bildschirm bräuchte einen eigenen Ethernethost und die Grafikkartenhersteller würden sich ärgern. Und wir uns auch, dann müssten wir nämlich unsere µC über Lan proggen. Und das gibt es glaubich bisher nur als Bootloader. Für Festplatten ist selbst Gigabit zu langsam. Floh schrieb: > SATA für Festplatten und Laufwerke ist historisch bedingt, persönlich > würd ich mir eher eine PCI-Express-Lane für Platten wünschen, grad wenn > sie anfangen mit SSDs. Bisher reicht für einzelne SSDs sogar noch SATA2 und SATA3 reicht dicke.
Eine schnellere Schnittstelle als Ethernet gibt es mittlerweile auch, die macht derzeit 10 GBit auf Kupfer und verwendet ein PCIe-artiges Protokoll. Die Rede ist von "Thunderbolt" resp. "LightPeak" von Apple und Intel. In den vor ein paar Wochen vorgestellten aktuellen MacBook-Pro-Modellen ist diese Schnittstelle implementiert. Auf Kupfer-Basis können Kabel zwischen zwei Geräten bis zu 3 Meter lang werden, und es können mehrere Geräte in einem "Daisy-Chain-Verfahren" in Reihe geschaltet werden. Zusätzlich zum PCIe-artigen Protokoll können über die Schnittstelle DisplayPort-Inhalte transportiert werden, ein Monitor mit DP-Schnittstelle kann als letztes Gerät in der Reihe angeschlossen werden. Es ist damit zu rechnen, daß die Schnittstelle in den nächsten Ausbaustufen auch Steigerungen in der Datenrate bieten wird, spätestens, wenn auf eine vorgesehene optische Kopplung umgestiegen wird. Diese Schnittstelle dürfte der Grund dafür sein, daß Intel auch in aktuellen Chipsätzen nach wie vor keinerlei USB3-Unterstützung vorsieht.
Stefan Helmert schrieb: > Es gibt aber auch 10 GbE, 40 GbE und 100 GbE. Erstere gibt es sogar als Steckkarte für PCs, nur ist sowas deutlich aufwendiger und braucht mehr Strom als die "ThunderBolt"-Implementierung, die immerhin in einem Notebook unterkommt. Zudem transportiert die bis zu 10 Watt Leistung (wobei sich mir da die Frage stellt, inwiefern das bei einer Notebookimplementierung praktikabel ist). Die beiden anderen Varianten - hat die schon mal wer im "real life" außerhalb von Hochglanzprospekten gesehen?
Stefan Helmert schrieb: > Hallo, > > wir hatten bisher haufenweise verschiedene PC-Schnittstellen. Meist Und viele Gründe sind schon genannt worden. > fehlte gerade das, was man gebraucht hat, aber andererseits waren [snip] > gute Drucker nicht mehr ran. Nur eine Schnittstelle hat von damals bis > jetzt ihre Kompatibilität behalten: Ethernet. Nein. Ich habe noch irgendwo die Koax-Kabel mit den BNC-Steckern, die T-Stücke und Abschlusswiderstände rumliegen die Ethernet mal benutzt hat. Ich kann mich auch noch dunkel an das Dicke Gelbe Koax(tm) erinnern. > Warum macht man nicht einfach alles über Ethernet? Mit Power over [snip] > Es sollte doch eigentlich möglich sein? Nein. Ethernet ist ein Shared Medium, benutzt CSMA/CD um mit den Kollisionen klarzukommen. Jenseits von so etwa 80% Auslastung bricht die Datenrate gnadenlos ein. Das disqualifiziert es fuer ziemlich viele Anwendungen. DVI oder HDMI mit Ethernet zu ersetzen wäre grotesk.
Jasch schrieb: > Ethernet ist ein Shared Medium, benutzt CSMA/CD um mit den Kollisionen > klarzukommen. Jenseits von so etwa 80% Auslastung bricht die Datenrate > gnadenlos ein. Ethernet Shared-Medium? Der Computer und der Switch haben doch die Strecke für sich allein.
>Ethernet Shared-Medium? Der Computer und der Switch haben doch die >Strecke für sich allein. Ja, aber trotzdem ist der Zugriff auf das Medium Kabel durch CSMA/CD, was soviel heißt wie Collision Detection, gegeben. Das es mittlerweile quasi nur Sternverdrahtung gibt, kam wohl nachher.
Zu CSMA/CD: Ist in geswitchten Netzen nicht mehr gebräuchlich. Auch ist Ethernet kein Shared-Medium mehr, sondern ein Stern. Zitat aus Wikipedia: "Auch wenn die Norm IEEE 802.3 den Namen „CSMA/CD“ im Titel hat, spielt diese Form der Kollisionsauflösung heute nur mehr in geringem Maße eine Rolle. Die meisten Netzwerke werden heute im Vollduplexmodus betrieben, bei dem Switches für die Zugriffsauflösung sorgen und keine Kollisionen mehr entstehen können. Trotzdem blieb das Frame-Format, insbesondere der Frame-Header und die für die Kollisionserkennung vorgeschriebene minimale Frame-Länge, bis hinauf zu 10-GBit/s-Ethernet, unverändert. "
Namenloser schrieb: > Jasch schrieb: >> Ethernet ist ein Shared Medium, benutzt CSMA/CD um mit den Kollisionen >> klarzukommen. Jenseits von so etwa 80% Auslastung bricht die Datenrate >> gnadenlos ein. > > Ethernet Shared-Medium? Der Computer und der Switch haben doch die > Strecke für sich allein. Bei dem was Stefan vorschwebt würden wohl am Switch dann Monitor, Tastatur, Maus, Drucker, Scanner, externe Festplatte usw. usf. hängen. Die ihre Daten dann alle über die eine Leitung, die Switch und Computer "allein für sich" haben, übertragen müssten. Ob mit oder ohne Kollisionen - das kann nicht gut gehen. Bloss weil CSMA/CD nicht mehr zuschlägt ist die Bandbreite noch nicht unendlich und die Puffer im Switch auch nicht - siehe auch Bufferbloat. Alternativ hat der PC ein Dutzend Ethernet-Ports, intern über PCI-E angebunden, das könnte vielleicht sogar gehen. Bloss gibt es das schon - nennt sich USB-3. Und USB ist da wohl billiger schätze ich.
Und was für einen Sinn würde es machen z.B. eine Maus mit Ethernet anzuschließen? Unnötig dickes und starres Kabel, jede Menge Bauteile die für die Aufgabe nicht benötigt werden. USB Eingabegeräte verwenden i.d.R. nicht mal HighSpeed, geschweige denn SuperSpeed, das müssten schon ziemlich exotische Geräte sein, damit man da mehr als einen kleinen 8 Bit Prozessor mit internem USB verbaut.
Guido Körber schrieb: > USB Eingabegeräte verwenden i.d.R. nicht mal HighSpeed Sie verwenden sogar üblicherweise noch nicht mal FullSpeed (12 MBit/sec), sondern begnügen sich mit LowSpeed (1.5 MBit/sec), deswegen ist ja eine Softwareemulation à la V-USB überhaupt möglich.
Guido Körber schrieb: > Und was für einen Sinn würde es machen z.B. eine Maus mit Ethernet > anzuschließen? Die würde dann ja per W-Lan kabellos angebunden. Bzw halt nur mit nem Stromkabel statt Datenkabel. Die üblichen WLan-implementierungen sind ja nicht grad Stromsparend.
Eneloop schrieb: > Guido Körber schrieb: >> Und was für einen Sinn würde es machen z.B. eine Maus mit Ethernet >> anzuschließen? > > Die würde dann ja per W-Lan kabellos angebunden. Bzw halt nur mit nem > Stromkabel statt Datenkabel. Die üblichen WLan-implementierungen sind ja > nicht grad Stromsparend. Hehehe, Du hast gerade eine reale Implementierung für das mythische W-Lan-Kabel beschrieben... ;-)
Eneloop schrieb: > Die würde dann ja per W-Lan kabellos angebunden. Bzw halt nur mit nem > Stromkabel statt Datenkabel. Die üblichen WLan-implementierungen sind ja > nicht grad Stromsparend. Jau das macht dann natürlich Sinn, also, äh, keinen. Abgesehen davon dass ich dann einen riesigen Haufen Elektronik verbaue (und bezahle) den ich eigentlich nicht brauche, belege ich mir dann noch Kapazität im WLAN und verballer eine Menge Strom ohne davon eine Verbesserung des Nutzwertes zu haben. Es gibt schon Gründe dafür warum man in einem gut sortierten Werkzeugkasten nicht nur einen Hammer findet.
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