Forum: PC Hard- und Software langlebige Festplatte gesucht


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Für eine Serveranwendung benötige ich eine SATA-Festplatte. Kapazität 
und Geschwindigkeit sind - gemessen an dem was heute Standard ist - eher 
unwichtig. Mir geht es hauptsächlich um eine lange Lebenszeit im 
Dauerbetrieb ... welche Hersteller bzw. Typen sind da besonders zu 
empfehelen? Diese Hybridplatten? Danke für Tips.

von DerAlbi (Gast)


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Wenn jemand ne SSD kauputbekommt, dann will ich das sehen. Das sollte 
die Mechanischrobusteste möglichkeit sein. Ist schnell, stromsparend und 
langlebig, wenn nicht rammelvoll.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wie ist das mit den Überschreibzyklen? Eine SSD besteht doch aus 
Flash-Zellen, oder? Meine Anwendung ist eine Art Verteiler bzw. 
Zwischenpuffer für viele Clients zu einer großen DB.
Es wird zwar nicht viel geschrieben und es muss auch nicht wahnsinnig 
schnell sein, dafür aber mehr oder weniger ständig. Und auch gelöscht 
bzw. geändert ...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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von mhh (Gast)


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DerAlbi schrieb:
> Wenn jemand ne SSD kauputbekommt, dann will ich das sehen.

Die ersten im Umfeld sind schon am sterben, sie wurden dummerweise von 
den Leuten benutzt...

Frank Esselbach schrieb:
> Mir geht es hauptsächlich um eine lange Lebenszeit im
> Dauerbetrieb ... welche Hersteller bzw. Typen sind da besonders zu
> empfehelen?

Deine Wahl ist egal. Entweder hast Du Glück oder Pech. Das ist leider so 
geworden.

von bluppdidupp (Gast)


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von Jörg H. (dr_coolgood)


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Ein RAID Verbund mit einem Controller, der die Fehlerrate der Platte 
überwacht und rechtzeitig eine Warnung ausgibt. Dann neue Platte rein, 
alte raus: Betrieb und Verfügbarkeit 100%.
Wenn mehr gelesen als geschrieben wird, kann mehr Cache sinnvoll sein.

von oszi40 (Gast)


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Jörg Hermann schrieb:
> kann mehr Cache sinnvoll sein

Cache ist immer gut, solange NOCH Strom da ist und die Stützbatterie des 
Controllers noch gesund ist, da durch ausreichend Cache sinnloser 
Aktionismus auf der HD reduziert werden kann.

1.HD spiegeln UND regelmäßiges Backup (was an einem sicheren Ort 
gelagert wird) könnte nützlich sein. Denn auch die beste HD ist nicht 
gegen Feuer, Wasser, Fall oder Verlust zu 100% geschützt.

2.Auch Controller und Netzteile haben ein endliches Leben!

Nimm 2 HDs gleichen Typs, unterschiedlicher Charge und spiegle sie. 
Nicht jede HD ist für jeden Controller optimal. Softfehler kommen 
ungünstigerweise durchaus vor, werden aber oft erst (zu) spät (wenn es 
viele sind) bemerkt. Siehe S.M.A.R.T.

von Jasch (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Für eine Serveranwendung benötige ich eine SATA-Festplatte. Kapazität
> und Geschwindigkeit sind - gemessen an dem was heute Standard ist - eher
> unwichtig. Mir geht es hauptsächlich um eine lange Lebenszeit im
> Dauerbetrieb ... welche Hersteller bzw. Typen sind da besonders zu
> empfehelen? Diese Hybridplatten? Danke für Tips.

Komische Frage...

Du wendest Dich an die Hersteller Deines Vertrauens und schaust Dir 
deren Angebote in der Rubrik "Serverplatte" an.

Nein, das ist nicht unbedingt SATA, aber heutzutage koennte das schon 
auch möglich sein.

Und ja, die Teile kosten im Vergleich ein Vermögen. Features wie 5 Jahre 
Garantie und Dauerbetriebsfestigkeit wollen bezahlt werden. 20 Jahre 
halten die trotzdem nicht.

von Günther G. (grundy)


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tausch die platte einfach jedes jahr aus, ist sicher billiger.
gute kühlung verlängert die lebensdauer auch!

von Testfall (Gast)


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Böser Fehler. Google hat mal was zur Optimaltemperatur von 
handelsüblichen Festplatten gesagt. Die wissen das definitiv, mit deren 
Datenbeständen. War irgendwas um die 35 °C.

von Testfall (Gast)


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Er es nachlesen möchte:
ComputerBase hat das mal nett zusammengefasst.

http://www.computerbase.de/news/allgemein/studien/2007/februar/studie-zur-lebensdauer-von-festplatten/

Wichtig ist die Temperatur tatsächlich erst bei Langzeitanwendungen. Die 
ersten drei Jahre scheinen unkritisch zu sein, weil da einfach alle 
anderen Faktoren wie Produktionsmängel etc. überwiegen.

von oszi40 (Gast)


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Die HD-Ausfälle sind entweder in den ersten Tagen schon beim Formatieren 
oder öfter nach Jahren wenn die Garantie abläuft oder wenn die HD 
herunterfällt.

VOR dem Kauf schadet es nicht, zur Kontrolle mal genau nach Problemen 
oder Firmwareupdates des jeweiligen Typs zu suchen. Montag ist überall 
auf dieser Welt.

von Icke ®. (49636b65)


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Testfall schrieb:

> War irgendwas um die 35 °C.

Das ist schon relativ kühl. Im PC erreicht man solche niedrigen 
HDD-Temperaturen nur, wenn die Platte im Luftstrom liegt oder aktiv 
gekühlt wird. In vielen Rechnern, auch von großen PC-Herstellern, ist 
dies aber nicht der Fall. Ich habe schon oft welche in den Fingern 
gehabt, bei denen man die Platten nach einiger Laufzeit nicht mehr 
anfassen konnte, ohne sich die Finger zu verbrennen.

Am besten kauft man Platten mit geringer Leistungsaufnahme, die werden 
erst gar nicht so warm. Im Rechner möglichst weit unten einbauen. 
Geräuschdämpfer verringern zwar die Schallemission, isolieren aber auch 
thermisch. Besser direkt mit dem Blechgehäuse verschrauben, das dient 
dann als Kühlkörper. Zur Not mit einem langsamdrehenden Lüfter 
(1000-1500 Rpm) aktiv kühlen.

Ich habe in den letzten zwei Jahren gute Erfahrungen mit WD gemacht. In 
Servern verbaue ich nur noch die Raptors. Die kommen mit ihrer 
Performance sogar in die Nähe von schneller drehenden SAS-Platten, 
begnügen sich aber mit der halben Leistungsaufnahme (ca. 6 Watt).

von Frank (Gast)


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Die Platte(n) soll(en) in ein Supermicro-Barbone (19"-Gehäuse, 1 HE, 
passiv gekühltes Intel-Atom-Board). Die Platten befinden sich also neben 
dem Mainboard und nicht darüber, so dass sie nicht zusätzlich geheizt 
werden.
Ich neige inzwischen zu der Idee, eine "normale" Platte als aktives 
Arbeitslaufwerk zu benutzen und eine kleine 32 oder 64 GB SSD für 
periodische Backups ...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> und eine kleine 32 oder 64 GB SSD für periodische Backups ...

Der Sinn erschließt sich mir nicht. Warum Backups (bei deren Erstellung 
es nicht primär auf Geschwindigkeit ankommt) auf einem sehr teuren und 
platzmäßig beschränkten Medium anlegen? Backups sind nur dann sinnvoll, 
wenn sie mit Redundanz erfolgen, also auf mehreren Medien, und da 
bieten sich extern angeschlossene Festplatten an.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> bieten sich extern angeschlossene Festplatten an.

Ack. Für Backups sind externe Medien das einzig Sinnvolle. Zur 
Sicherstellung der Verfügbarkeit zwei normale Platten als RAID1-Verbund 
und gut is. Bei aureichendem Budget meinetwegen auch zwei SSDs.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht sollte man zwei Platten gleichen Typs für den möglichen 
Ausfall des Plattencontrollers kaufen? Geht vielleicht nicht mit jedem 
Typ. Ausfälle durch Fehlbehandlung oder Sterben externer Komponenten wie 
Netzteil, sind nicht ungewöhnlich.

von Ed_Evil (Gast)


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SSDs sind leider nicht wirklich langlebig - auch flashspeicher haben 
maximale zugriffsanzahlen - für sowas doch lieber alte Magnetische HDDs 
mit möglichst breitem Schreib-lesekopf.

von Timmo H. (masterfx)


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Man sollte ohne die genaue "Belastung" der "Server-Festplatte" zu kennen 
nicht grundsätzlich zu einer klassischen HDD raten.
Beide haben Vor- und Nachteile.

Für schreibintensive Anwendungen sind sicherlich noch HDDs vorne. Aber 
HDDs geben aus mechanischen Gründen (auch 24/7 HDDs für industrial 
Anwendungen) nach einigen Jahren den Geist auf.
Wenn man genau weiß wie viel Daten pro Zeiteinheit auf die Festplatte 
geschrieben werden kann man mit den technischen Daten der SSDs schon 
ganz ordentliche Überschlagsrechnungen Anstellen um etwa die Lebensdauer 
zu ermitteln.
Für schreibintensive Anwendungen sind auf jeden Fall SLC SSDs 
vorzuziehen, da diese etwa 100k Schreib/Löschzyklen pro Zelle aushalten. 
MLC-SSD (also die günstigeren) für ~1,6€/GB schaffen ~5-10k Zyklen.
Das hört sich erstmal wenig an, aber für "normale" Anwendungen dürfte 
die durchschnittliche Lebenserwartung höher sein, als die einer HDD.
Die kommt vor allem durch das Wear-Leveling (also die gleichmäßige 
Verteilung der Schreib/Löschzugriffe auf Flash-Zellen).
Ein weiterer entscheidener Faktor ist der "amplification-factor". Dieser 
Faktor beschreibt die "durchschnittliche Schreibeffizienz". Wenn z.B. 
eine kleine Datei mit 4KB geschrieben wird, so wird im normalen Fall ein 
gesamter Flash-Block für jeden 4 KB Schreibzugriff gelöscht.
Wenn also viele kleine Schreibzugriffe Stattfinden kann dieser Faktor 
auf 32 ansteigen, was also bedeutet, dass von den spezifizierten 10k 
Schreib/Löschzyklen nur noch 1/32 übrig bleibt.
ABER, die aktuellen "intelligenten" SSDs sammeln diese kleinen 
Datenhäpchen und fassen diese in einen "großen" Schreibzugriff zusammen. 
Durch diesen Mechanismus sinkt bei den Intel SSDs der 
amplification-factor auf 1.1 (also fast Ideal).
Wenn man also z.B. 20GB pro Tag an Daten schreibt (was für den 
Desktop-Betrieb praktisch unmöglich ist), dann werden lediglich ~550 
Schreib/Löschzyklen IN 5 JAHREN der gesamten SSD "verbraucht".

Und es ist auch nicht so, dass nach den 10k Schreibzyklen die 
Festplatten einfach kaputt gehen... der Flash-Speicher kann immer 
gelesen werden. Wenn mal ein Block kaputt geht, dann merkt die SSD das 
und ersetzt automatisch diesen defekten Block durch einen heilen, ohne 
dass Daten verloren gehen.
Die SSDs haben dafür 10-20% an Spare vorgesehen. Eine Intel 320 Serie 
mit 300 GB hat z.B. 20 GB an Spare-Speicher.
Und wieviel davon schon verwendet werden, kann man sich jederzeit über 
die SMART-Daten anzeigen lassen.

Alles in allem schon eine recht feine Sache.

Ich habe auch schon seit etwa einem Jahr eine SSD (OCZ Vertex 2) mit 
Win7 drauf. Täglich in Betrieb und "Drive Fitness" ist noch bei 99% (war 
von Anfang an so).
Ich hatte zur "Anfangszeit" von SSDs mal eine 32 GB OCZ SSD gut 3 
Wochen, 24/7 mit voller Geschwindigkeit beschrieben, und es waren 
keinerlei Probleme erkennbar. Heutzutage sind die SSDs natürlich gut 
4-5x schneller, aber dennoch würde ich mir da keine Gedanken machen.

Hinzu kommt eben noch, dass die SSD wesentlich resistenter gegen höhere 
und niedrigere Umgebungstemperaturen und Schock/Vibrationen sind. Wo 
aktuelle 2,5" industrial Festplatten auch schon eine "0g-Erkennung" 
haben (also einen Sturz oder zu starke Beschleunigung detektieren und 
den Lese/Schreibkopf in Ruheposition fahren), schreiben SSD munter mit 
voller Geschwindigkeit ohne Datenverlust weiter.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Teile deiner Beschreibung gelten allerdings auch für mechanische 
Festplatten.

von Timmo H. (masterfx)


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Welche meinst du genau?
Achso du meinst das Austauschen defekter Sektoren, richtig das machen 
HDDs auch. Es steckt aber weniger Intelligenz dahinter. Und man hat eben 
den Nachteil, dass bei HDDs ein defekter Sektor bereits vorhandene Daten 
zerstört während bei SSD bei "ausgelutschten" Blöcken die Daten 
weiterhin lesbar bleiben, und somit ohne Datenverlust auf einen 
Spare-Block umkopiert werden können.

von Icke ®. (49636b65)


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Timmo H. schrieb:

> Ich habe auch schon seit etwa einem Jahr eine SSD (OCZ Vertex 2) mit
> Win7 drauf. Täglich in Betrieb und "Drive Fitness" ist noch bei 99% (war
> von Anfang an so).

Aha. Und du meinst, das macht deine Erfahrungen jetzt allgemeingültig 
und repräsentativ? Theoretisch ist immer alles hübsch, die Praxis sieht 
meist ganz anders aus. Im Web findet man so gut wie keine Berichte über 
echte Langzeiterfahrungen unter realen Bedingungen. Bei 
Serveranwendungen stehen Verfügbarkeit und Datensicherheit noch immer 
weit vor Geschwindigkeit. Schnell sind die SSDs, aber solange ihre 
Zuverlässigkeit über lange Zeiträume im praktischen Einsatz nicht 
bewiesen ist, würde ich sie in produktiven Servern nicht einsetzen.

> Aber HDDs geben aus mechanischen Gründen (auch 24/7 HDDs für industrial
> Anwendungen) nach einigen Jahren den Geist auf.

Meine praktischen Erfahrung nach ist das nicht grundsätzlich so. 
Ausfälle kommen gelegentlich vor, stehen aber selten im Zusammenhang mit 
der Laufzeit. Fast immer werden die Server aufgrund des technischen 
Fortschritts ausgetauscht, weit bevor die Festplatten altersbedingt 
sterben. Fünf Jahre 24/7-Betrieb sind bei hochwertigen Platten überhaupt 
kein Ding.

von Timmo H. (masterfx)


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Icke ®. schrieb:
>
> Aha. Und du meinst, das macht deine Erfahrungen jetzt allgemeingültig
> und repräsentativ?
Habe ich nie behauptet. Ist bei HDDs aber auch so. Der eine hat nie 
Probleme, beim anderen fallen der reihe nach die HDDs aus. IBM hatte 
auch mal so eine 40GB Serie (davon habe ich hier noch 5 liegen) welche 
oftmals nur wenige Wochen gehalten haben

> Meine praktischen Erfahrung nach ist das nicht grundsätzlich so.
> Ausfälle kommen gelegentlich vor, stehen aber selten im Zusammenhang mit
> der Laufzeit. Fast immer werden die Server aufgrund des technischen
> Fortschritts ausgetauscht, weit bevor die Festplatten altersbedingt
> sterben. Fünf Jahre 24/7-Betrieb sind bei hochwertigen Platten überhaupt
> kein Ding.
Ist nicht zwangläufig so. In meiner Firma müssen die Festplatten bis zu 
10 Jahre durchhalten ohne ausgetauscht zu werden. Dies sind auch 
hochwertige 24/7 Platten (teilweise auch automotive), aber auch hier 
verrecken einige nach 3-5 Jahren.

Google hat ja in der Langzeitstudie gezeigt, dass die meisten 
Festplatten entweder in den ersten 3 Monaten oder zwischen 3-5 Jahren 
ausfallen: http://labs.google.com/papers/disk_failures.pdf

von mhh (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Ist nicht zwangläufig so. In meiner Firma müssen die Festplatten bis zu
> 10 Jahre durchhalten ohne ausgetauscht zu werden.

Bist Du Dir da sicher? HDDs sind i.A. für 5 Jahre Nutzungsdauer 
konzipiert. Da sind 10 Jahre recht träumerisch. Also sparen am falschen 
Ende, wenn man da bis zum Ausfall wartet.

von Timmo H. (masterfx)


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Klar bin ich sicher. Wir müssen unsere Geräte sogar 20 Jahre supporten, 
da einfach mal eine größere Festplatte zu nehmen geht nicht immer.
Bei uns werden Notfalls sogar tausende von Festplatten auf Lager gelegt 
und diese dann in regelmäßigen Abständen kurzzeitig betrieben, damit die 
Lager und andere Komponenten nicht kaputt gehen.

Wenn ein Kunde vor 10 Jahren eine System mit viel Speicher haben wollte, 
mussten halt HDDs genommen werden, da gabs halt keine andere 
Alternative.

Darum kommen uns in unserer Branche die SSD gerade gelegen. Und wir 
setzen schon einige Flashspeicher (z.B. Compact-Flash) seit weit über 10 
Jahren ein, welcher zu derzeit noch gar kein Wear-Leveling hatten... 
bisher ohne großartige Ausfälle.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Timmo H. schrieb:
> Welche meinst du genau?
> Achso du meinst das Austauschen defekter Sektoren, richtig das machen
> HDDs auch. Es steckt aber weniger Intelligenz dahinter. Und man hat eben
> den Nachteil, dass bei HDDs ein defekter Sektor bereits vorhandene Daten
> zerstört während bei SSD bei "ausgelutschten" Blöcken die Daten
> weiterhin lesbar bleiben, und somit ohne Datenverlust auf einen
> Spare-Block umkopiert werden können.

Ich finde es erstaunlich, das du auf der einen Seite so viel über SSD 
weißt, andererseits aber wenig über herkömmliche Festplatten. Du kommst 
auch nicht auf die Idee, das die Hersteller natürlich möglichst für 
beide Systeme die gleiche Technologie verwenden wollen - denn 
Entwicklung kostet.

Mechanische Festplatten tauschen die Sektoren bereits dann aus, wenn 
diese anfangen müde zu werden. Die Fehlerwahrscheinlichkeit kann in der 
Fehlerkorrekturschaltung gemessen werden. Erst treten Softfehler auf, 
die noch korrigiert werden, später erst harte Fehler. Für den Austausch 
befinden sich in jeder Spur extra noch einige ungenutzte Sektoren, damit 
der Kopf nicht unnötig bewegt werden muß. Außerdem wenn es ganz krass 
kommt, werden Sektoren aus Reservespuren benutzt. Der Kopf macht also 
dann einen kurzen Schwenker. Das ist der Stand vor ca. 15 Jahren. 
Vielleicht ist man mittlerweile noch weiter. Könnte mir vorstellen, das 
die Platte im Hintergrund dann auch unbemerkt ganze Sektoren verschiebt, 
um die Performance wieder herzustellen. Außerdem gibts es seit Jahren 
noch Flash in den Platten, der u.a. die Kopfdaten der Sektoren 
beeinhaltet. usw.

Deinen Masterfx wirst du in fx ändern müssen.

von Timmo H. (masterfx)


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Abdul K. schrieb:
>
> Mechanische Festplatten tauschen die Sektoren bereits dann aus, wenn
> diese anfangen müde zu werden.
Das ist ein Fall, der aber nicht immer Eintritt. Klar ist mir das mit 
den Sektorenaustausch, Erkennung bekannt, aber das ist eben nicht alles 
was zählt.
Oftmals gehen Sektoren auch durch einen leichten Head-Crash kaputt, da 
bringt dir die Erkennung einer vorzeitigen Ermüdung rein gar nichts.

Des weiteren gehen die Lager auch mit der Zeit kaputt. In der 
Anfangszeit der "Flüssigkeits-Lager" gab es z.B. Probleme, dass diese 
"Flüssigkeit" ausgast (bei längerer Lagerung) oder verharzt (bei 
Dauerbetrieb).
Das hatte ich selbst zu Hause schon einige Male. Eine Festplatte die gut 
3 Jahre in einem Server eingebaut war (der nie abgeschaltet wurde) 
sprang nicht mehr an, weil diese nicht mehr auf die Nenndrehzahl 
gekommen ist.
Andersrum läuft eine Festplatte (gleiches Modell), die 6 Stunden im 
Nachtbetrieb abgeschaltet war seit nunmehr 6 Jahren weiterhin 
Problemlos.

Die Ausfälle von Festplatten sind ja nicht nur den defekten Sektoren 
zuzuschreiben sondern meist einfach durch die allgemeine mechanische 
Belastung, der Lager, Lesekopf etc.

Die meisten Ausfälle die wir bisher beobachten konnten, sind auf 
Lagerschäden zurückzuführen. Gefolgt von defekten Sektoren, die eben 
nicht automatisch durch die Festplattenlogik ersetzt wurden (obwohl laut 
Smart-Daten) alles OK war.

Vielleicht solltest du dein Abdul auch ändern, oder wessen Diener bist 
du?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Problem sind die entsprechenden Patente, die die Weitergabe guter 
Ideen verhindern. Da muß ich MaWin leider voll Recht geben. Auch wenn 
ich auch ein Patent habe.

Daher wird es wohl bessere und schlechtere Plattenhersteller geben. Was 
man von außen aber schlicht nicht sehen kann, höchstens durch aufwändige 
Tests und Statistiken.
Bei IBM wurde z.B. mal die ganze Fertigung von Fachkräften auf 1 
Euro-Jobber umgestellt. Das waren Leute, die kaum deutsch konnten. 1 
Euro-Leute hießen die damals aber noch nicht, das Arbeitsamt hing aber 
schon voll drin... Gerne wurden deutschstämmige aus der Sowjetunion 
eingestellt. Nun ja. Damit ihr Kunden mal einen Eindruck bekommt, wie 
euer Geld ver<sch>wendet wird. lol
Klar dürfte sein, das die Qualität ordentlich schwanken kann <grinsend 
vorm PC>

Das Verharzen gab es nur in der Zeit der klassischen Lager. Die 
Flüssigkeitsgelagerten haben das Problem nicht mehr. Die Magnetschicht 
ist übrigens auch irgendwann tot, genauso wie bei den SSD gibt es einen 
Ermüdungseffekt im Magnetismus.
Was sehr wichtig ist, ist die Oberflächenqualität der Platte. IBM hatte 
dafür Glasplatten entwickelt. Ja, man merkt, ich war da irgendwie 
beteiligt.

Momentan ist eigentlich nur noch der Kopf samt Antrieb und externe 
Einwirkung z.B. Schlag ein Problem.


Ein Diener bin ich nicht mehr, denn ich habe keinen Arbeitgeber mehr. 
Ich diene höchstens meiner Frau oder dem Nachwuchs als Papasklave. Mich 
stören eigentlich nur noch Behörden oder dümmliche Ansagen.

von oszi40 (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Mechanische Festplatten tauschen die Sektoren bereits dann aus, wenn
> diese anfangen müde zu werden. Die Fehlerwahrscheinlichkeit kann in der
> Fehlerkorrekturschaltung gemessen werden.

Theoretisch ja, aber praktisch hatte ich auch schon Fehler, wo minütlich 
neue Softfehler hinzukamen bis bei 128 Softfehlern das System dann keine 
Lust mehr hatte.

Erinnern möchte ich auch noch an  Controllerfehler alter 20GB-Platten, 
die wie wir Palettenweise tauschen mußten...  Montage gibt es überall.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das erinnert mich an die IDE-Steckfassungen, die zur Einfachheit bei der 
Bestückung schlicht auf JEDER Längsseite einen Schlitz für die Nasung 
hatten. Toll.

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