Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frontplatte bügeln


von Dietmar (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte da mal gerne andere Meinungen gehört.
Wie hier schon oft diskutiert wurde kann man ja Layouts mit dem Laser 
ausdrucken und anschließend auf die Leiterplatte Bügeln. Dabei, so 
scheint es mir jedenfalls, hat man anschließend ein großes Problem den 
Toner vom Kupfer zu bekommen.

Jetzt meine "tolle Idee": Man müsste doch eigentlich mit diesem 
Verfahren auch eine Beschriftung auf eine Aluplatte aufbügeln können. 
Oder????

Wenn der Toner so schlecht abgeht würde ich erwarten das der auch auf 
Alu halbwegs lange hält.

Hat das schon mal jemand ausprobiert? Oder bin ich nur zu naiv zu 
glauben das es gehen könnte?

Gruß Dietmar

von Peter R. (pnu)


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Das Aufbügeln geht schon ganz gut, es muss eben spiegelbildlich 
gearbeitet werden.

Der Toner hält aber nicht besonders fest auf dem Aluminium, er lässt 
sich relativ leicht mit dem Fingernagel abschaben. Man muss das 
Aluminium so etwa 20 sec vorheizen, dann den Druck aufbügeln.

Ein Besprühen mit Transparent-Lack (Kontakt 70 ?) kann den Aufdruck 
fixieren, nur muss man sehr dünn aufsprühen, denn das Lösungsmittel des 
Lacks löst den Toner an, der Druck verläuft dann.

Das Abziehen des Papiers ist kritisch. Ich selbst arbeite mit einem 
Papier, das ich mit Methylzellulose (Methylan-Tapetenkleister) 
beschichtet habe. Da kann nach 10 min in warmem Wasser das Papier 
problemlos abgezogen werden.

Es geht auch mit Silikonpapier, wie es als Träger für Klebeetiketten 
verwendet wird. Da muss man aber Einiges rumprobieren bis es klappt, 
denn das Papier verrutscht beim Bügeln sehr leicht.

Normales Prospektpapier, wie es meistens für den Tonertransfer verwendet 
wird, verankert sich mit vielen Fasern im Toner, sodass beim Abziehen im 
besten Fall viele Fasern im Druck hängen bleiben, im schlechten Fall 
wird der Toner vom Aluminium abgezogen.

von Dietmar (Gast)


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Oha, das gibt ja Hoffnung. Da muß ich auch mal einen Test auf einem 
Alurest durchführen.
Mit der Beschriftung steht und fällt ja die Frontplatte.

Danke erstmal.

von Peter R. (pnu)


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Das ist mit Eagle erstellte Beschriftung, auf PVC aufgebügelt,mit 
allerdings durch zu dick aufgeprühtes Kontakt 70 zerflossenen Konturen.
(Im Moment ist natürlich der Akku meiner großen CAM leer)

von Tom K. (ez81)


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Wenn man Toner auf farbig eloxiertes Alu bügelt, lässt sich die 
Eloxalschicht anschließend mit Natronlauge (die zum Platinen-Entwickeln) 
an den freiliegenden Stellen entfernen. Im Anhang mein erster Versuch 
auf braun eloxiertem Alu (~40x100mm²), der nicht besonders gelungen ist, 
was wohl an der  Kombination von Reichelt-Papier, viel zu starker Lauge, 
mittelmäßigem Drucker und dem Negativ-Layout mit großen Tonerflächen 
liegt. Grundsätzlich scheint das Prinzip aber ein paar Experimente wert.

Grüße

von Achim M. (minifloat)


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Tom K. schrieb:
> der nicht besonders gelungen ist

Für ein Gitarreneffektgerät, was auch noch Tubificator heißt, hat das 
leicht abgerockte und angeranzte seinen eigenen Reiz. Ein durchaus 
passender, wenn auch nicht gewollter Effekt wie ich finde.
mfg mf

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