Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Probleme mit RC-Flugzeug Bordnet


von Sascha (Gast)


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Hallo,

Ich habe ein Modellflugzeug mit einem 36V Brushlessmotor und 36V 
Lithium-Akku. Zur Versorgung einer Kamera, habe ich einen Schaltregler 
aufgebaut der mir aus den 36V des Akkus 5V erzeugt.

Jetzt ist es so das mir der Schaltregler regelmäßig abraucht.
Im Stand funktioniert die Schaltung einwandfrei, im Flug fällt dann die 
Schaltung aber aus. Nach langem Suchen habe ich herausgefunden dass es 
an der Akkuspannung liegt.
Bei Vollgas überlagert sich der Batteriespannung von 36VDC ein Sinus mit 
etwa 30V Amplitude. Die daraus resultiernden 66V Spitze zerstören meinen 
Schaltregler.

Die Frage ist nun woher dieser Sinus kommt. Kann das mit dem Motor 
zusammenhängen. Was kann man dagegen tun?

Sascha

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Sascha schrieb:
> Bei Vollgas überlagert sich der Batteriespannung von 36VDC ein Sinus mit
> etwa 30V Amplitude. Die daraus resultiernden 66V Spitze zerstören meinen
> Schaltregler.

Das riecht böse nach billigst oder Selbstbaumotorregler. Ich würde damit 
beginnen Schutzmaßnahmen vor dem Schaltregler zu ergreifen (großen Elko, 
evt. Dioden od. Zenerdioden). Selbstverständlich muss auch die Ursache 
für diese Spannungsspitzen gefunden werden. Dazu muss man sich den 
Motorregler vornehmen und schauen was da falsch läuft. Bist du sicher, 
dass es 66V Spitze ist? Ich würde bei BLDC eher auf einen 
Spannungseinbruch tippen - ist denn dieser sinusförmige 
Spannungseinbruch in irgendeiner Form proportional zur Motordrehzahl?

Wechen Motorregler verwendest du ?

von Sascha (Gast)


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Hallo,

Ich habe einen Yeti Spin. Die genaue Benzeichnung weiß ich nicht mehr 
auswendig. (Yeti Spin 77 glaube ich)

Ich bin mir sicher das es 66V Spannungsspitze sind. Im wesentlichen ist 
das ein sinusförmige Spannungsverlauf mit ca. 30V Amplitude und 36V 
Offset.
Je höher die Drehzahl, desto höher ist die Amplitude der Sinusspannung.

Sascha

von Tscho (Gast)


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Hallo Sacha,

Ich vermute, dass entweder der Kommutierungszeitpunkt deines Reglers 
nicht optimal ist, oder die Leistungsendstufe in der off-Zeit aktiv 
zurückspeist, (was eigentlich kein Fehler ist).
Um genaueres zu wissen müsste man die Frequenz, des Signals kennen.

Zur Abhilfe gibt es zwei Möglichkeiten:

1) Die Störung beseitigen durch:
- Extrem niederohmige/Kurze verbindung zwischen Brushless-Regler und 
Akku benutzen, und/oder keramische Kondensatoren oder Low-ESR Elkos 
direkt am Brushless-Regler. Ich denke es sollten aber wahrscheinlich 
mindestens 100-200uF an Kapazität sein.  Ach, und am besten die Plus- 
und Minuskabel zwischen Akku und Regler, sowie Regler und Motor 
unmittelbar nebeneinander verlegen (Weniger induktivität).

2) Deinen Spannungsregler toleranter auslegen und vor allem keine 
Gemeinsamen strippen mit dem Motor. den Regler über extra-Leitungen 
direkt am Akku anklemmen. Als Ü-Spannungsschutz empfehle ich vor den 
Regler einen 10-Ohm-Widerstand, - (oder auch mehr) dann 
Spannungsstabilisierung mit Elko und KerKo, danach einen 36V 
Linearregler (z.B. aus Z-diode, Pull-up Widerstand und 100V n-Kanal 
Transistor) und erst hinterher den Step-Down Wandler.
Bitte aber auf keinen Fall eine Verpolschutz-Diode vor den Wandler.

von Sascha (Gast)


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Die Frequenz des Sinus ist auch von der Motordrehzahl abhängig. Im 
welchem Verhältnis die Stehen kann ich momentan nicht sagen.

Mich würde noch interessieren, wodurch sich dieser Sinus ergibt. 
Rückspeisen scheidet bei Vollast aus!?

Eine Spannungsbegrenzung scheint mir sinnvoll. Das werde ich umsetzten.
Warum keine Verpolschutzdiode?

Sascha

von philipp (Gast)


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schließ den schaltregler direkt an den akku an. da sind garantiert keine 
30V sinus, ansonsten wäre dir der akku längst abgefackelt.

von Tscho (Gast)


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Hallo Sascha

Unter Umständen wirkt eine Verpolschutzdiode ähnlich wie Eine 
Ladungspumpe; Lässt, lässt nur die hohen Spannungen zum Schaltregler 
durch und aus einer Kurzen Spannungsspitze auf dem bordnetz wird so eine 
anhaltend überhöhte Spannung am Schaltregler.

Wenn der Sinuns frequenzmäßig Proportional zur Drehzahl ist vermute ich 
mal, das dis Sinusfrequenz das die Frequenz der 6-fachen polpaarzahl der 
motors, multipliziert mit der Drehzahl entspricht. Wenn das der Fall 
ist, dann liegt es am Kommutierungszeippunkt der Reglers. Wenn dieser 
Zeitpunkt nicht genau Passt, kann es kurzzeitig zu generatorischen 
Betrieb des Motors führen.

Tscho.

von Tscho (Gast)


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Sorry, zu viele Rechtschreibfehler - nochmal:

Hallo Sascha

Unter Umständen wirkt eine Verpolschutzdiode ähnlich wie eine
Ladungspumpe: lässt nur die hohen Spannungen zum Schaltregler
durch und aus einer kurzen Spannungsspitze auf dem Bordnetz wird so eine
anhaltend überhöhte Spannung am Schaltregler.

Wenn der Sinuns frequenzmäßig proportional zur Drehzahl ist, vermute ich 
das des Sinusfrequenz der 6-fachen Polpaarzahl des
Motors, multipliziert mit der Drehzahl entspricht. Wenn das der Fall
ist, dann liegt es am Kommutierungszeippunkt der Reglers. Wenn dieser
Zeitpunkt nicht genau passt, kann es kurzzeitig zu generatorischem
Betrieb des Motors führen.

Tscho.

so, jetzt besser.

von Rolf Magnus (Gast)


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Wie lang ist das Kabel zwischen Akku und Regler?
Sind vielleicht die Elkos am Regler kaputt?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
> Sind vielleicht die Elkos am Regler kaputt?

Oder nicht vorhanden... ;-)

von Sascha (Gast)


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Meine Messungen habe ich alle am Steckverbinder des Akkus gemessen, dort 
greife ich auch die Spannung für meinen Schaltregler ab.

Der Elko am Regler ist vorhanden. (33µF)

Wie schauts eigentlich mit dem Schaltregler aus (LM2674). Eingangsseitig 
habe ich dann selbst mit einem Längsregler einen hohen Ripple.
Kommt ein Schaltregler damit klar?

von Tscho (Gast)


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wie viel Strom zieht denn der Regler?

Ich vermute die 33uF sind zu wenig, das wird wohl nur gegen die 
allerschlimsten Schaltspitzen reichen.

bedenke: 1Farad = (Ampere*Sekunde)/Volt
Damit kannste Pi mal Daumen ausrechnen, wie groß dein Spannungsripple 
ist, bzw. wie viel Kapazität du brauchst. (Ausgehend von einer bei 
dieser Frequenz Hochohmigen Spannungsquelle)

Der 2674 ist eigentlich nicht schlecht, so bis 1-2kHz sollte er in der 
Spannungszuleitung vertragen, aber eben bis max. 45Volt.

Hm, also ich bin der Meinung dass der Regler es mit vorgeschaltetem 
Längswiderstand, dann eine TVS-Diode, z.B. SMAJ36C und ein Elko (ca 
50...100uF) ohne Probleme überlebt.

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