Hallo, ich studiere zur Zeit Maschinenbau im 2. Semester, wäre also 2014 fertig. Ich hab aber schon den Techniker (MB) + eine Ausbildung zum Industriemechaniker und würde derzeit problemlos einen Job bekommen. Natürlich hätte ich sehr gern den Ingenieur-Titel. Aber was hilft mir der tolle Titel, wenn 2014 kein Schwein mehr Ingenieure sucht, weil der Markt gesättigt ist oder wieder irgendeine Krise ist. Siehe auch Beitrag "Mit dem Arbeitsmarkt ist es wie mit der Börse" Welche Firma stellt einen Ing. nach ein o. zwei Jahren Arbeitslosigkeit o. fachfremder Beschäftigung ein. Da wird sogar lieber ein Techniker genommen. Selbst DAX-Konzerne schreiben viele Ingenieursstellen mittlerweile auch für Techniker aus. Das ist ein Zeichen, dass derzeit wirklich Arbeitskräfte gesucht werden. Ich zerbrech mir den Kopf darüber, ob ich weiter studieren o. arbeiten gehen soll. Auf eine große Karriere leg ich eigentl. keinen Wert, aber die Möglichkeit im Ausland Fuß zu fassen, sind mit akad. Abschluss natürlich besser. In sämtlichen Medien ist der Ingenieurmangel das berufliche Dauerthema. Vielleicht ist meine Wahrnehmung beeinflusst, da ich selber zur "Zielgruppe" dieser Artikel gehöre und diesbzgl. natürlich alles lese, aber ich hab echt schon den Eindruck, dass man nur mit Ingenieurstitel eine berufliche Zukunft im technischen Bereich hat. Artikel über Bwl´er sind die absolute Ausnahme. Überall nur "Ingenieurmangel", "Ingenieurstudium", "begehrte Ingenieure", "zu hohe Abbrecherquote im Ingenieurbereich" etc. Man könnte meinen die Lobbyisten hätten sämtliche Redaktionen in D unterwandert und auch noch die Redakteure ausgetauscht. Andererseits gewinnt man durch die Stellenanzeigen den Eindruck, dass Berufserfahrung das alles entscheidende Kriterium ist. Was würdet ihr machen? Studium fortsetzten oder die aktuell ausgesprochen gute Arbeitsmarktsituation nutzen und als Techniker arbeiten gehen?
Viele prognostizieren die nächste Krise für etwa 2014 - dafür gibt es aber keinerlei Beweise - das ist reine Spekulation und muss auch nichts mit der zyklischen Krise zu tun haben. Höhere Ausbildung, mehr Fähigkeiten sind immer anzustreben. Wenn du Maschbau studierst ist später die Arbeit als Konstrukteur dein Job. Ein guter Konstrukteur hat einen super Job. Als Techniker fehlen dir die Grundlagen für wirklich innovative Konstruktion. Ich habe gerade diesen Unterschied in meiner Firma, zwei Konstrukteure dieser verschiedenen Ausbildungen vergleichen zu können. Jeder macht einen guten Job, aber man sieht den Unterschied im Level. Wenn du das Studium hinbekommst und nicht eigentlich aufhören willst, weil z.B. Mathematik zu krass ist - dann sollte man strategisch die Vor- und Nachteile abwägen. Aber real. Niemand weiß heute wie der Arbeitsmarkt 2014 sein wird. Aber eine Sache wird immer gleich sein: Leute die höher qualifiziert sind, sind immer mit geringer Wahrscheinlichkeit arbeitslos.
heisel schrieb: > Was würdet ihr machen? Ich wuerde meine Zukunft nicht vom Ratschlag anonymer Heulsusen aus dem Internet abhaengig machen. Von den Quartalsjammerern hier traegt nachher keiner die Verantwortung fuer sein Geschwaetz, das musst du ganz alleine selbst tun.
heisel schrieb: > Welche Firma stellt einen Ing. nach ein o. zwei Jahren Arbeitslosigkeit > o. fachfremder Beschäftigung ein. Keine Firma wird dies tun, denn bei diesem Zeitraum gilt man als Ingenieur als raus aus dem Thema und ist nicht mehr vermittelbar. Dann bleibt nur noch hartzen und/oder im Supermarkt Regale einräumen.
Axel schrieb: > Keine Firma wird dies tun, denn bei diesem Zeitraum gilt man als > Ingenieur als raus aus dem Thema und ist nicht mehr vermittelbar. Dann > bleibt nur noch hartzen und/oder im Supermarkt Regale einräumen. Aber das ist mir absolut unverständlich. In einem Jahr ändert sich weder softwaretechnisch noch methoden- oder normentechnisch so viel, dass man einem Ing., der ein Jahr arbeitslos war, die Einstellung verweigern könnte. Selbst nach zwei Jahren kann man eine Nicht-Einstellung nur schwer vernünftig begründen. Das Risiko in genau so eine Situation zu kommen, ist doch relativ hoch. Man denke nur an Ende 2008 und 2009. Da war der Arbeitsmarkt quasi tot. Auch wenn die Zeitungen den Ingenieursberuf derzeit hochschreiben bis zum geht nicht mehr: Wenn ich 2014 nach einem harten Studium mit 50% Schwundquote auf der Straße stehe, interessiert das kein Schwein. "Du hast Maschinenbau studiert und bist trotzdem ohne Job? - Na und!" Solche Aussagen kriegt man dann zu hören. Jetzt müsste man fertig sein. Ist echt eine schwierige Entscheidung.
Peter Stegemann schrieb: > heisel schrieb: > >> Was würdet ihr machen? > > Ich wuerde meine Zukunft nicht vom Ratschlag anonymer Heulsusen aus dem > Internet abhaengig machen. Von den Quartalsjammerern hier traegt nachher > keiner die Verantwortung fuer sein Geschwaetz, das musst du ganz alleine > selbst tun. Was hat das mit quartalsjammern zu tun? Der Arbeitsmarkt (die Börse) ist keine Einbahnstraße, Das zeigt nun mal die Konjunkturzyklik der vergangenen Jahrzehnte. Ich heul auch nicht rum das Ingenieure keine Jobs bekommen, zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Ingenieur Diplom Gold wert und eine Jobgarantie.
heisel schrieb: > Axel schrieb: > Aber das ist mir absolut unverständlich. In einem Jahr ändert sich weder > softwaretechnisch noch methoden- oder normentechnisch so viel, dass man > einem Ing., der ein Jahr arbeitslos war, die Einstellung verweigern > könnte. Selbst nach zwei Jahren kann man eine Nicht-Einstellung nur > schwer vernünftig begründen. Wer begründet denn Absagen? Davor haben doch mittlerweile die meisten AG alle Schiss wegen der Rechtslage. > Auch wenn die Zeitungen den Ingenieursberuf derzeit hochschreiben bis > zum geht nicht mehr: Wenn ich 2014 nach einem harten Studium mit 50% > Schwundquote auf der Straße stehe, interessiert das kein Schwein. Außerdem gehen ja bis dahin auch wieder jede Menge in den Ruhestand. > "Du hast Maschinenbau studiert und bist trotzdem ohne Job? - Na und!" > Solche Aussagen kriegt man dann zu hören. > > Jetzt müsste man fertig sein. Ist echt eine schwierige Entscheidung. Meiner Meinung nach würde ich studieren, weil du ja auch älter wirst und das kann auch kein Job kompensieren.
>Keine Firma wird dies tun, denn bei diesem Zeitraum gilt man als >Ingenieur als raus aus dem Thema und ist nicht mehr vermittelbar. Dann >bleibt nur noch hartzen und/oder im Supermarkt Regale einräumen. Das reden sie Dir doch nur ein, um Dich als billigen Prakitkanten zu bekommen. So viel ändert sich da nicht. Ich verstehe den TE auch nicht ganz. Warum machst Du Deinen Lebensweg so von der Industrie abhängig, Dich quasi zum Sklaven der Arbeitgeber? Du brauchst etwas von der Einstellung eines geisteswissenschaftlichen Studenten. Der macht sich erst mal keinen Kopf um die spätere Arbeit, obwohl er weiß, daß er auf diesem Gebiet später nie Arbeit finden wird. Es wird schon werden. Das ist eine Art Lebenseinstellung. Nur ein kleines Bißchen davon würde Dir guttun. Du studierst das ja (hoffentlich) auch, weil es Dich interesssiert und nicht für den AG. Und Deine Aussichten sind alle mal besser, als die des Geistis. Zieh das Studium durch und sieh dann weiter. Keiner weiß, was 2014 ist, v. a. nicht die Wirtschafts"wissenschaftler".
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