Hallo, ich habe die Timebase auf 5ns/div gestellt und den Single-Shot Modus aktivert. Dann habe ich mit dem Tastkopf meine Spannungsquelle "angetippt". Dabei sind Anstiegszeiten von knapp unter 5ns herausgekommen. (Im Datenblatt zum Oszilloskop steht <7ns). Eignet sich dieses Vorgehen um (improvisiert) die Anstiegszeit von Tastkopf+Oszi zu bestimmen, oder ist dieser Wert nur zufällig entstanden? Das soetwas natürlich nur ein Provisorium ist, ist klar. Georg
Georg schrieb: > Hallo, > > ich habe die Timebase auf 5ns/div gestellt und den Single-Shot Modus > aktivert. Dann habe ich mit dem Tastkopf meine Spannungsquelle > "angetippt". > > Dabei sind Anstiegszeiten von knapp unter 5ns herausgekommen. (Im > Datenblatt zum Oszilloskop steht <7ns). > > Eignet sich dieses Vorgehen um (improvisiert) die Anstiegszeit von > Tastkopf+Oszi zu bestimmen, oder ist dieser Wert nur zufällig > entstanden? Hmm, naja, kannst Du Dir eigentlich selbst überlegen. a) es passt einigermassen zum Datenblatt, das ist erstmal gut b) Ich gehe davon aus dass das Signal eine wesentlich steilere Flanke als 5 ns hat, sonst wird das Mist c) Du hast nichts zu den technischen Daten des Oszis gesagt, ich nehme mal einfach an 50 oder 60 Mhz Bandbreite (passt zur Anstiegszeit aus dem Datenblatt) und 500 MS/s (d.h. maximal 1 Sample alle 2 ns) Dann hast Du für diese Flanke knapp 3 Samples plus was immer Dein Oszi da noch interpoliert. Das ist nicht toll aber für eine grobe Schätzung OK, idealerweise liegen die Samples Anfang, Mitte, Ende der Flanke - keine Ahnung ob Dein Oszi Dich das sehen lässt. Hat Dein Oszi 1GS/s sieht es besser aus. Hat es weniger als 500 MS/s - vergiss es. Also die 5 ns sind nicht unplausibel würde ich sagen, der mögliche Fehler in der Schätzung dürfte allerdings nicht ganz klein sein. Ich würde den Versuch möglichst oft wiederholen und mitteln.
>Dabei sind Anstiegszeiten von knapp unter 5ns herausgekommen. (Im >Datenblatt zum Oszilloskop steht <7ns). Warum glaubst du denn dem Datenblatt nicht? Wenn da steht "<7ns", dann wird es schon rund 7ns sein. Dann sollten dich deine gemessenen rund 5ns nicht überraschen. Auf mich sieht die Flanke im Scopeplot etwas gefaket aus, etwas zu glatt und zu rund, wie eine Spline-Interpolation. Dann könnte die tatsächliche Anstiegszeit etwas davon abhängen, wie die genaue relative Lage zwischen den Messpunkten und der tatsächlichen Flanke ist. Demnach könnten wiederholte Messungen etwas abweichende Anstiegszeiten ergeben. Wie schon Jasch geschrieben hat, würde ich mehrere Einzelmessungen machen und daraus einen Mittelwert bilden. Und ich wäre nicht überrascht, wenn da ein Wert um die 7ns herauskommt...
Irina schrieb: > Dann sollten dich deine gemessenen rund 5ns > nicht überraschen. Kann man so ohne weiteres nicht sagen. Dafür sind einfach zu wenige Angaben da. Bei 5ns spielt der Tastkopf (1:10 oder 1:1, Bandbreite bzw. Anstiegszeit) und die Länge der Masseleitung schon eine wesentliche Rolle. Ich würde für so eine Messung eine Quelle mit sicher < 1ns (z.B. ECL) und ein 50 Ohm Kabel sowie ein 50 Ohm Abschluß entweder im Oszi oder wenigstens als Durchgangsabschluß verwenden. Gruß Anja
Das Oszi ist ein Tektronix TDS2001C (50MHz, 500MS/s) der Tastkopf der TPP0101 (1:10, 100MHz Bandbreite) Ich habe das Ganze jetzt ein paar mal probiert, es kam immer etwas zwischen 4,5 und 5ns heraus. Scheint also plausibel zu sein?
>Ich habe das Ganze jetzt ein paar mal probiert, es kam immer etwas >zwischen 4,5 und 5ns heraus. > >Scheint also plausibel zu sein? Probiere mal die anderen Meßbereiche aus.
Georg schrieb: > Scheint also plausibel zu sein? 50 MHz (Oszi) entspricht etwa 7 ns 100 MHz (Tastkopf) etwa 3,5 ns Gesamt etwa 7,8 ns. Gruß Anja
>50 MHz (Oszi) entspricht etwa 7 ns >100 MHz (Tastkopf) etwa 3,5 ns > >Gesamt etwa 7,8 ns. Genau, näherungsweise geometrisch addiert... Was mich etwas wundert: Normalerweise gibt der Masseclip genügend Induktivität, sodaß der Spannungssprung selten so perfekt aussieht, wie im Bildchen. Frage also, Georg: Was hast du mit dem Masseclip gemacht? Ersetzt durch eine Massefeder?
Den Masseclip habe ich drangelassen, mit der Massefeder hatte ich etwas schlechtere Werte. (Warscheinlich wegen Kontaktschwierigkeiten) Mit einem zweiten (baugleichen) Tastkopf habe ich die gleichen Ergebnisse. Auf Kanal 2 siehts genauso aus. Mit anderen Vertikal- und Horizontal-Einstellungen erhalte ich auch die selben Ergebnisse. Pendelt zwischen 4.6 und 5.5ns, je nachdem wie gut ich mit der Spitze auf den Kontakt "treffe".
Georg schrieb: > Den Masseclip habe ich drangelassen, > mit der Massefeder hatte ich etwas schlechtere Werte. (Warscheinlich > wegen Kontaktschwierigkeiten) > > Mit einem zweiten (baugleichen) Tastkopf habe ich die gleichen > Ergebnisse. > Auf Kanal 2 siehts genauso aus. > > Mit anderen Vertikal- und Horizontal-Einstellungen erhalte ich auch die > selben Ergebnisse. > > Pendelt zwischen 4.6 und 5.5ns, je nachdem wie gut ich mit der Spitze > auf den Kontakt "treffe". Na vielleicht sollte das Teil ja eigentlich ein 100MHz-Modell aus der Reihe werden, das würde hinkommen? ;-) Aber mal ernsthaft, wissen wir dass die Hardware der Eingangsstufe sich zwischen den Modellen wirklich unterscheidet? Aus Effizienzgründen wäre denkbar dass nicht, da wäre Tek ja scheinbar nicht allein.
>50 MHz (Oszi) entspricht etwa 7 ns >100 MHz (Tastkopf) etwa 3,5 ns > >Gesamt etwa 7,8 ns. >Genau, näherungsweise geometrisch addiert... Könntet ihr mich aufklären, welche Überlegung hinter dieser Rechnung steht?
>Könntet ihr mich aufklären, welche Überlegung hinter dieser Rechnung >steht? http://en.wikipedia.org/wiki/Rise_time#CITEREFWallman1950
Georg schrieb: > Pendelt zwischen 4.6 und 5.5ns, je nachdem wie gut ich mit der Spitze > auf den Kontakt "treffe". Eher je nachdem, wie die Abtastzeitpunkte liegen. Bei 500MS/s sind das grade mal 3. Schalt die Interpolation aus und probier es nochmal. Ideal läge einer in der Mitte, einer bei 10% und einer bei 90%.
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