Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ausbildung zum Ehemann


von 36Grad (Gast)


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Hallo,

manchmal überlege ich, warum es keine Ausbildung zum guten Freund oder 
liebenswerten Partner gibt.
Hört man das Wort Zukunft, denkt man sofort an Ausbildung und Beruf.
Jemand, der "etwas aus sich macht", ist einer, der Geld verdient und 
seinem Karriereweg nachgeht.

Von offizieller/staatlicher Seite gibt es reichlich Hilfestellung was 
die persönliche Zukunft angeht. Es gibt einmal Schulen und 
Universitäten, dort gibt es die Studienberatung, die einen berät, es 
gibt das Arbeitsamt, das einem hilft, einen passenden Beruf und eine 
Stelle darin zu finden, es gibt Stellen, an die man sich wendet, wenn 
man Schulden hat.

Wer hilft einem, wenn man einsam ist und nicht gelernt hat, soziale 
Kontakte zu knüpfen? In welcher Ausbildungsstätte lernt man das?

Ich suche die Werte in der Gesellschaft, die das Menschliche schätzen.
Wer sagt von sich, dass er ein guter Ehemann ist oder ein netter Kerl?
Und wer sagt, dass er Bankangestellter, Arzt oder Ingenieur ist?

Sehr ungern gehe ich in Vorlesungen und Übungen an der Uni, ich kann es 
nicht ertragen, die Informatiker zu sehen, wie sie nachts um 4:00 noch 
im PC-Pool alleine sitzen und arbeiten, wie sie zu Nerdgruppen gehen, um 
unter Gleichgesinnten zu sein.
Wie sie einen Weg finden, abgeschotten von der sozialen Realität zu 
leben.
Das Unerträgliche ist, dass ich keine Lösung weiß.
Vor allem müssen die Leute ihr Leben selber in die Hand nehmen.
Von alleine meldet sich nur jemand, falls man seine Klausuren nicht 
besteht oder zulange studiert, nicht aber, wenn man immernoch nicht 
geheiratet hat.

Mir wirft sich die Frage auf, was wir in Deutschland für Probleme haben.
Ich habe manchmal 500 Euro im Monat zum Leben, wohne günstig und fühle 
mich so unendlich reich. Ich kann mir so viel zu essen kaufen, dass ich 
zweimal von satt werde. Es gibt auch so viel verschiedenes Essen.
Vom Land bekomme ich Bildung geschenkt, von der Stadt die ganzen Straßen 
- es sind so viele, wer hat die alle gebaut? - vom Staat eine so 
gigantische Freiheit, dass es mir niemals möglich ist, sie ganz zu 
nutzen.
In unserer Hochschulgruppe bekommen wir von Firmen teure Geräte 
geschenkt - einfach so!

Von daher frage ich mich, wie es hier auch nur einen Thread geben kann, 
in dem sich jemand fragt, warum er zu so einem niedrigen Lohn arbeiten 
muss.

Ich bin der Meinung, es ist mindestens genau legitim zu fragen, wieso 
man selber keine Freunde hat und was man tun kann, um herzlicher zu 
werden und mehr Herzlichkeit von anderen zu bekommen.

Denn solange wir das nicht herausgefunden haben, können wir und die 
ganze Ausbildungs- und Studiumsache schenken.

In dem Sinne,
was tut man, um soziale Fähigkeiten zu lernen und warum wird dies nicht 
als so wichtig angesehen wie der berufliche Werdegang?

von Communicator (Gast)


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36Grad schrieb:
> warum wird dies nicht
>
> als so wichtig angesehen wie der berufliche Werdegang?

Je nach Reichtum des Partners muß ich mich gelegentlich selbst ernähren, 
leider werde ich nicht direkt für soziale Kompetenz bezahlt.

von citb (Gast)


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>warum wird dies nicht als so wichtig angesehen wie der berufliche >Werdegang?

Weil man mit solcher Ausbildung nicht direkt viel Kohle machen kann.
Und das ist fuer die Mehrheit nunmal DER Massstab.

citb

von Daniel F. (danielosna)


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Ich finde die Fragestellung durchaus interessant - Wobei ich nur einen 
Rat geben kann: ehrenamtliches Engagement in Vereinen hilft ungemein 
soziale Kontakte zu knüpfen und die viel gepriesene Soziale Kompetenz zu 
stärken!

Interessant ist aber auch: oft haben die "A...cher" die nettesten und 
gutaussehendsten Frauen... - Also nur nett bringt nichts (Kann man 
übrigens auch in diversen Büchern nachlesen ("Handbuch für den Mann" 
oder "Ein Mann ein Buch" z.B.)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Super Ansatz, "36grad"!

In der Tat ist es so, dass viele sich ungewollt abkapseln, und unter 
sich bleiben. auch ich habe als Kind wegen des Interesses nächtelang am 
C64 gesessen und in der Unizeit war es ebenso. Wer das zu lange und zu 
oft macht, wird unkompatibel zu anderen Menschen! Man kann (drohende) 
soziale Defizite aber ausgleichen oder verhindern. Es kommt darauf an, 
möglichst vielschichtig vernetzt zu sein. Ich tue/empfehle dazu 
Folgendes:

Sport: Im Verein treffen sich ALLE Schichten unabhängig vom Beruf. Weil 
ich lange leistungsmäßig unterwegs war, habe ich auch oft mit Ausländern 
zu tun gehabt, musste mich mit denen in Teams arrangieren. "Tust du was 
für mich, tu ich was für Dich.". Das hat am Ende sogar mit den 
Holländern geklappt. Heute gehe ich öfters ins Fitnessstudio und suche 
dort auch durchaus Kontakt zu Autoschrauber "Hassan" und Kraftmeier 
"Ali", weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die in der Mehrzahl 
super nette Leute sind, mit denen sich aufschlussreiche Gespräche 
ergeben. Oberkraftmeier "Ich weiss, wo Dein Auto wohnt" Ali entpuppte 
sich z.B. als sehr gut ausgebildeter Masseur. Er bekam zwar in der 
Schule in Mathe und Deutsch nichts auf die Reihe, hat aber dennoch eine 
erstaunliche Weitsicht in der Kurdenfrage, die seinem eigenen Staatschef 
gut zu Gesicht stünde.

Musik: Ich habe nebenberuflich mit exzentrischen hochkarätigen Musikern 
zu tun, die gehirnmäßig vollkommen anders ticken und reden. Es gibt 
nicht viel zu verdienen, aber zu lernen. Die haben eine komplett andere 
Weltansicht, argumentieren und beschrieben "unlogisch", reden von 
Energie- und Kraftflüssen, fühlen "Spannungsbögen" und 
"Stromverstärkungen" während bestimmter Lautmalungen und Phrasierungen.

Beruf: Als Selbständiger nicht nur im eigenen Büro, sondern raus 
zwischen die Kollegen mitten ins Getümmel, auch wenn es daheim 
finanziell effektiver wäre. Da heisst es, private Kontakte knüpfen und 
Verabreden. Gezielt auch mal politische Themen ansprechen, weltoffen und 
lernwillig sein. Vor allem: Versuchen, die konträre Meinung anderer zu 
hinterfragen und zu verstehen.

Ehemann: Tja, da muss man mit Frauen reden und erlernen, wie sie fühlen. 
Besonders ältere Frauen um die 45 haben da eine besondere Gabe, Männer 
zu analysieren. Man muss sie nur an sich ranlassen. Nun kann man 
Emphatie nicht wirklich lernen, aber sie doch weiterentwicklen und wenn 
es mit dem Verhalten gegenüber anderen nicht so recht klappen will, und 
man sich zu oft daneben benimmt, dann knüpft man auf den im Internet 
zahlreich vertretenen BDSM-Stammtischen einfach Kontakt zu einer "Domse" 
und lässt sich mal beraten. :-)

> Interessant ist aber auch: oft haben die "A...cher" die nettesten
> und gutaussehendsten Frauen...
Nur eine bestimmte Sorte devoter Frauen fühlt sich wirklich von den 
A.... aangezogen. Die meisten hingebungswilligen Frauen, die Anschluss 
suchen, wünschen sich eher einen emphatischen führungsstarken Charakter 
mit positiver Ausstrahlung. Man kann dieses Thema auch nicht auf "nett" 
oder "nicht nett" reduzieren. Das ist komplexer.

Fast genau so viele Frauen (und da sollten ja auch Hübsche dabei sein) 
suchen selbst die starke Rolle in der Beziehung. Bei denen kommt man als 
scheinbarer "Schwächling" durchaus wieder gut an und da kann einer gar 
nicht "nett genug" sein.

von Andreas U. (Gast)


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>leider werde ich nicht direkt für soziale Kompetenz bezahlt.
aber indirekt!

Sozial kompetente Personen bekommen eher einen Job oder ein Projekt, 
werden länger gebucht und eher wiedergebucht und steigen auch eher auf! 
Heute sind die Firmen ja so gestrickt, dass auch Vorgesetzte bewertet 
werden und wenn einer bei seinen Leuten gut ankommt, hat er gute 
Chancen. Wenn aber nicht, dann wird er abgesägt und in die 
Dödelabteilungen versetzt. Vor ein paar Jahren haben sie in Erlangen mal 
einen Abteilungsleiter nach Regensburg versetzt zur Siemens VDO - 
inklusive seiner Siemens-Rentenanwartschaft. Mal gespannt, was Firma 
UNBEKANNT ihm mal zahlen kann und will, wenn sie die VDO von der 
kränkelnden Conti übernommen hat und noch mehr abbaut, als jetzt schon. 
Ein anderer wurde zur BSH entsorgt.

von Dirk (Gast)


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36Grad schrieb:
> Von daher frage ich mich, wie es hier auch nur einen Thread geben kann,
> in dem sich jemand fragt, warum er zu so einem niedrigen Lohn arbeiten
> muss.

So denken am Anfang viele. Nach ein paar Berufsjahren fragen die sich 
dann, wieso Kollege X, der eigentlich fachlich weniger kann und sonst 
auch nur ein A*** ist, auf einmal Leitungsfunktionen übernimmt, einem 
vorschreibt wie man es zu tun hat und auch noch viel mehr verdient als 
man selber. Dann kommt der Frust und man verflucht es, ein netter und 
bescheidener Mensch zu sein. :-)

von Jens M. (Gast)


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Juergen S. schrieb:
> Das hat am Ende sogar mit den
> Holländern geklappt.

Bin ich also nicht allein mit dieser Erfahrungswelt.

Juergen S. schrieb:
> Nur eine bestimmte Sorte devoter Frauen fühlt sich wirklich von den
> A.... aangezogen.

Was eher selten ist. Eine gewisse Sorte Männer fällt einfach mehr auf 
und Sie schmücken sich mit den Fassadenweibern. Es gibt auch ausreichend 
Bespiele wo freundliche es "zu etwas gebracht haben".

> Die meisten hingebungswilligen Frauen, die Anschluss
> suchen, wünschen sich eher einen emphatischen führungsstarken Charakter
> mit positiver Ausstrahlung.

Nur kannst du Sie leider nicht von den Weibern unterscheiden die eine 
starken Mann suchen weil es mehr Spaß bringt ihn fertigzumachen und noch 
weniger von denen die anschlissend nur noch dummes Zeugs labern, das 
aber endlos ;-).

> Man kann dieses Thema auch nicht auf "nett"
> oder "nicht nett" reduzieren. Das ist komplexer.

In der Tat

>
> Fast genau so viele Frauen (und da sollten ja auch Hübsche dabei sein)
> suchen selbst die starke Rolle in der Beziehung. Bei denen kommt man als
> scheinbarer "Schwächling" durchaus wieder gut an und da kann einer gar
> nicht "nett genug" sein.

Was willst du mit hübschen? Eine Frau muss einem gefallen. Hübsch hält 
eine Woche (wenn auch sehr nette Wochen dabei waren ;-). Mir z.B. kannst 
du die gängigen Schönheitsideale nackt vor den Bauch binden. Außerdem 
ist der Markt von attraktiven nicht eingebildeten nicht dummen nicht 
gierigen Frauen im entsprechenden Alter verdammt eng.

von Andreas U. (Gast)


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In der Tat. Viele Frauen nutzen ihre Wirkung auf Männer gnadenlos aus.

von El Patron B. (bastihh)


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Andreas Fischer schrieb:
> In der Tat. Viele Frauen nutzen ihre Wirkung auf Männer gnadenlos aus.

Falsch formuliert: Die Männer lassen sich gnadenlos ausnutzen...

Gibt ja eben doch dumme Männer die sich für Ihre Holde abrackern..

von Mark B. (markbrandis)


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Andreas Fischer schrieb:
> In der Tat. Viele Frauen nutzen ihre Wirkung auf Männer gnadenlos aus.

Die armen Männer, die mit Gewalt dazu gezwungen werden, sich auf solche 
Frauen einzulassen... :-)

von Michael S. (technicans)


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Basti Benassi schrieb:
> Gibt ja eben doch dumme Männer die sich für Ihre Holde abrackern..

So manche wird das auch Wert sein, aber das weiß man ja meist als
Mann nicht. Leider ist die Scheidungsquote immer noch sehr hoch.
Glück der hat, der seiner besseren Hälfte hundertprozentig vertrauen
kann.

von Anselm 6. (anselm68)


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Wenn man es nicht anders kennt?
Neue Gedanken selbstständig zu denken ist den wenigsten gegeben.....

Die meisste suchen sich doch Partner / Situationen die Sie aus Ihrer 
Kindheit kennen. Das dies vielleicht nicht der wahre Jakob ist, ist 
garnicht so einfach zu erkennen.

Meine Frau ist nicht die schönste, aber ich fühle mich mir Ihr wohl, was 
den höchsten Stellenwert für mich hat.
Was nützt mir ein Partner mit dem ich nicht kommunizieren kann?

just my thoughts
Anselm

von Michael S. (technicans)


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Da haben es Kulturen manchmal besser wenn die Ehe von den Familien
arrangiert wird, wenn z.B. zukünftigen Eheleute schon über dreißig
sind und noch keinen gefunden haben. Allerdings meine ich damit
nicht die Zwangsehe. Der freie Wille beider Personen sollte
unbedingt frei bleiben.
Ich kenne so ein Paar, allerdings nicht deutsch-stämmig und
die scheinen sehr zufrieden zu sein. Die haben zwei Kinder.

von Jens M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ich kenne so ein Paar, allerdings nicht deutsch-stämmig und
> die scheinen sehr zufrieden zu sein. Die haben zwei Kinder.

Vielleicht haben Sie auch nicht so unrealistische Vorstellungen von Ehe 
und Partnerschaft wie so viele hier in Germany.

Eine Ehe ist ein Vertrag. Es gilt also auch gewisse Dienstleistungen 
gegenüber Partner und Nachwuschs zu erfüllen. Das erfordert Arbeit, 
Disziplin und oft auch Überwindung.

Das vor dem Hintergund einer völlig verkommerzialisierten Gesellschaft 
in der gerade das wesentliche ausgebeutet verzerrt und mit 
Konsumideologien überladen ist. Dann noch eine Rechtsprechung die im 
Scheidungsfall die Männer in einen lebenslangen Schuldturm treibt und 
eine rassistisch einseitige Geschlechterdiffamierung seitens der 
Medienhuren die mittelalterlicher Hexenverfolgung "Neger"diffamierung 
unmd schlimmerem in nichts nachsteht.

Mich wunder es vor diesem Hintergrund das deutsche Männer überhaupt noch 
heiraten.

von Michael S. (technicans)


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Jens Martin schrieb:
> Mich wunder es vor diesem Hintergrund das deutsche Männer überhaupt noch
> heiraten.

Unwissenheit

von Jens M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
>> Gibt ja eben doch dumme Männer die sich für Ihre Holde abrackern..

Es gibt auch den umgekehrten Fall einr gewissen "Haustierhaltung".

Michael S. schrieb:
>> Mich wunder es vor diesem Hintergrund das deutsche Männer überhaupt noch
>> heiraten.
>
> Unwissenheit

So viele Analphabeten gibt es nun auch wieder nicht. Es geht auch um 
Lebensplanung Sexualmangement Verlässlichkeit Vertrauen usw. usf.

Das kann eine Falle sein. Beispiele wo es den ehemaligen Partnern 
gelungen ist ihre Trennung ohne gierige manipulative Drecksanwälte und 
Rachefeldzüge durchzuführen gibt es auch.  Davon kenne ich mehr als die 
sog. Rosenkriege (Euphemismus für 2 Hyänen dia an der Leiche ihrer 
eigenen Partnerschaft fleddern).

von Patrick (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> Sexualmangement

Was is'n das bitte? - Also, zu meiner Zeit brauchte man da noch kein 
extra Management fuer...

von Jens M. (Gast)


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Patrick schrieb:
> Was is'n das bitte? - Also, zu meiner Zeit brauchte man da noch kein
> extra Management fuer...

So ist es auch nicht gemeint. Mir ist kein anderes Wort für dafür 
eingefallen das eine Ehe für die meisten Männer ohne Sex eben sinnlos 
ist und es ein wichtiger Grund ist selbige einzugehen.

Wenn ich mir einige Ehen so anschaue war es der einzige ;-).

von Zittermann (Gast)


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>das eine Ehe für die meisten Männer ohne Sex eben sinnlos
>ist und es ein wichtiger Grund ist selbige einzugehen.

Wenn man nur ein Glas Milch trinken will, braucht man keine Kuh zu 
kaufen.

gez. Zittermann

von Michael S. (technicans)


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Tja, manche Männer sind vom Leben im allgemeinen und vom
Berufsleben im besonderen so angewidert, das sie
sich entweder ins Säuglingsalter zurück versetzt wünschen
und gestillt werden wollen, oder einfach versuchen, wieder
in den Mutterleib zurück zu kriechen, weil es einem im
Embrionalzustand doch viel besser ging als heute.

von Tigerpuste (Gast)


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Es geht um die Unterschiede, um die Differenzen.


Die Putzfrau reist sich wie die Frisöse und der Polizist und die 
Krankenschwester und die Altenpflegerin und noch so viele den Arsch 
genauso auf, wie der die Manager.

Der eine hat ein Jahreseinkommen von ca. 200.000Eur - 20.000.000Eur und 
der andere eines von ca. 20.000Eur - 35.000Eur.

Der eine Fährt ganze Unternehmen an die Wand oder verrät soziale und 
technische Errungenschaften und betreibt über die Langstrecke 
Misswirtschaft und bekommt eine Abfindung von 1.000.000Eur - 
40.000.000Eur und der andere bückt sich nach einem Cent und wird wegen 
Diebstahls verklagt und verliert sein Broterwerb.


Es geht um das Erkennen. Um die Tendenz.

Natürlich geht es uns unterm Strich im Vergleich mit den armen Tröpfen 
dieser Welt gut. Verprügle den einen Hund, und der andere wird dir für 
den Knochen danken.

Ich verdiene ca. 5000Eur im Monat. Du kriegst 500Eur im Monat.
Wenn Du falsch parkst, dann zahlste 20Eur genauso wie ich.
Das ist die Gerechtigkeit für die Dummbatzen.

In Wahrheit hast du für das gleiche Vergehen 4% deines Monatseinkommens 
gezahlt und ich ca. 0,4% meines Nettoeinkommens.
Muss sagen, das können wir so beibehalten. Biste sicher 
einverstanden;Oder?
Nun soll es aber auch Leuts geben, die 15.000Eur im Monat heimschleppen. 
Keine Angst, findest du nicht unter Ingenieuren.
15.000Eur, das sind im Jahr 180.000Eur. Also darüber lacht sich ein 
wirklich wirklich Gutverdiener (Manager, Bangster) leicht schlapp.
20Eur sind für den eine schmerzhafte Erziehungsmaßnahme. Das sind genau 
0,13%

In diesem Sinne nichts sehen, nichts sagen und nichts hören.

Oh, ich glaube, jetzt ist gerade in dem Moment ein 3 Jahre altes Mädchen 
in Afrika an Unterernährung gestorben.
Hol mir ein Bier und mal schauen, was noch im TV kommt.

In diesem Sinne süse Träume von Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit  und 
Mee(h)r.

von Tigerpuste (Gast)


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Sorry, 5000 Brutto. Obwohl mit 5000 Netto könnte ich mich auch 
anfreunden.
Wollen aber mal auf dem Teppich bleiben als einfacher Ingenieur.

Höheres steht anderen zu.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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36Grad schrieb:
> Hallo,
>
> manchmal überlege ich, warum es keine Ausbildung zum guten Freund oder
> liebenswerten Partner gibt.

Die gibt es - durch Deine Eltern. Das Grundvertrauen darauf, dass es 
irgendwie immer weitergeht, dass man immer positiv denkt - ein sog. 
"sonniges Gemüt" hilft natürlich auch bei Beziehungen.

Aber: lernst Du das als Kind nicht, lernst Du es nie mehr.

> Hört man das Wort Zukunft, denkt man sofort an Ausbildung und Beruf.
> Jemand, der "etwas aus sich macht", ist einer, der Geld verdient und
> seinem Karriereweg nachgeht.

Ja?
Dann hörst Du aber nur das, was an Allgemeinplätzen durch den Äther 
huscht.
natürlich kenne ich auch solche Leute, aber die machen tatsächlich nur 
eine Minderheit aus. Die meisten (einschließlich mir) haben andere 
Prioritäten.

> Wer hilft einem, wenn man einsam ist und nicht gelernt hat, soziale
> Kontakte zu knüpfen? In welcher Ausbildungsstätte lernt man das?

Elternhaus. Später wird das (leider) nichts mehr.

> Ich suche die Werte in der Gesellschaft, die das Menschliche schätzen.

Die gibt es - und zwar immer mehr. Musst nur suchen!

> Wer sagt von sich, dass er ein guter Ehemann ist oder ein netter Kerl?
> Und wer sagt, dass er Bankangestellter, Arzt oder Ingenieur ist?

Ich denke, ich bin ein ganz guter Nichtehemann - aber ich habe natürlich 
auch die richtige Frau :-)
Ansonsten: ich bin selbstständig, Arbeitgeber, arbeite zuhause und gehe 
eigentlich nur meinem Hobby nach. Geld war nie mein Antrieb, aber es 
kommt jetzt natürlich vermehrt :-)

Das Kriterium für einen guten Partner?
Hmmm, vielleicht die Antwort auf folgende Frage:
"Wenn Du nur eines haben könntest, wofür würdest Du Dich entscheiden: 
Dein Unternehmen oder Deine Frau?"
Bei mir war die Antwort immer klar: für meine Frau, ohne mit der Wimper 
zu zucken.

> Sehr ungern gehe ich in Vorlesungen und Übungen an der Uni, ich kann es
> nicht ertragen, die Informatiker zu sehen, wie sie nachts um 4:00 noch
> im PC-Pool alleine sitzen und arbeiten, wie sie zu Nerdgruppen gehen, um
> unter Gleichgesinnten zu sein.

Hey ich bin auch Info - und auch wir haben uns nachts (verbotenerweise) 
im Poolraum getroffen und Duke Nukem gezockt, bis die Sonne aufging :-)
Das muss also nichts heißen ;-)

> Mir wirft sich die Frage auf, was wir in Deutschland für Probleme haben.
> Ich habe manchmal 500 Euro im Monat zum Leben, wohne günstig und fühle
> mich so unendlich reich. Ich kann mir so viel zu essen kaufen, dass ich
> zweimal von satt werde. Es gibt auch so viel verschiedenes Essen.

So ist es - leider wissen das viel zu wenige zu schätzen.

Erst vorgestern wieder im Supermarkt: ein Kilo Mehl kostet keine 20 
Cent.
Was für ein unglaublich niedriger Preis! Wer schonmal per Hand und 
Steinen mühsamst Körner zu Mehl zerrieben hat, hat für so etwas eine 
ganz andere Wertschätzung.

Oder man dreht den Wasserhahn auf und hat frisches Trinkwasser in Hülle 
und Fülle. Das ist ein unglaublicher Luxus. Und was kostet ein Liter? 
Ich glaube, mit Abwassergebühren zusammen nicht einmal einen Cent.

So etwas schätzt man viel zu wenig.

> Vom Land bekomme ich Bildung geschenkt, von der Stadt die ganzen Straßen
> - es sind so viele, wer hat die alle gebaut? - vom Staat eine so
> gigantische Freiheit, dass es mir niemals möglich ist, sie ganz zu
> nutzen.
> In unserer Hochschulgruppe bekommen wir von Firmen teure Geräte
> geschenkt - einfach so!

Ist doch wunderbar!
Aber hier in DE ist ja alles immer ganz furchtbar ;-)

> Von daher frage ich mich, wie es hier auch nur einen Thread geben kann,
> in dem sich jemand fragt, warum er zu so einem niedrigen Lohn arbeiten
> muss.

Natürlich muss man hier weiter daran arbeiten, dass alle vernünftig 
verdienen. Hier wird allerdings auf sehr hohem Niveau gejammert, ja.

> Ich bin der Meinung, es ist mindestens genau legitim zu fragen, wieso
> man selber keine Freunde hat und was man tun kann, um herzlicher zu
> werden und mehr Herzlichkeit von anderen zu bekommen.

Es gab da einen schönen Satz:
"Der beste Weg, Freunde zu haben, ist, einer zu sein."

> Denn solange wir das nicht herausgefunden haben, können wir und die
> ganze Ausbildungs- und Studiumsache schenken.

Nicht schenken - aber es gibt in der Tat deutlich Wichtigeres.

> In dem Sinne,
> was tut man, um soziale Fähigkeiten zu lernen und warum wird dies nicht
> als so wichtig angesehen wie der berufliche Werdegang?

Soziale Fähigkeiten lassen sich eben nur schwer bewerten, da ja auch 
nicht jeder bei jedem gleichgut ankommt.
"Dessen Nase passt mir nicht" denkt der eine - der andere ist dessen 
bester Freund.

Ich muss z.B. mit Kunden auch gut umgehen können und ich behaupte 
einfach mal, dass mir das gut gelingt. Zumindest kommen sie bisher alle 
wieder und bedanken sich oft nochmals per Anruf/E-Mail extra für die 
geleistete Arbeit/Beratung usw.

Auch das sind soziale Fähigkeiten. Wer nicht mit Menschen umgehen kann, 
darf auch nicht in die Kundenbetreuung.

Als ich hierher in die Eifel zog, musste ich mir auch einen neuen 
Bekannten- und Freundeskreis aufbauen - und das alles noch, während 
nebenher das Unternehmen wachsen musste.
Das geht alles, aber man muss dazu einfach mal raus aus der Bude.

Mittlerweile haben sich auch bei Kunden zumindest sehr gute Bekannt- und 
zwei Freundschaften ergeben.

Auch wenn viele Vereine etc. nicht mögen: ich würde dazu raten, gerade 
wenn man fremd ist. Vom lockeren Lauftreff bis hin zu (in meinem Falle) 
Unternehmerstammtisch oder IHK-Veranstaltungen gibt es eigentlich 
überall diese Bandbreite.

Vielleicht noch etwas Zuspruch für die, die vor dem PC zu vergammeln 
drohen: ich habe meine Frau vor fast zehn Jahren im Chat kennengelernt 
(damals wohl noch exotisch) und sie war und ist die Liebe meines Lebens. 
Sie kennt mich als armen Schlucker und wir haben auch sonst schlimme 
Zeiten durchgemacht. Für sie würde ich alles aufgeben - 
selbstverständlich auch mein Unternehmen.

Mit so einem wunderbaren Menschen an Deiner Seite bist Du einfach auf 
der Sonnenseite des Lebens - egal, was passiert.

Um es auf den Punkt zu bringen: Geld ist ein Scheiß dagegen.

Chris D.

von Ing. ET (Gast)


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Ich denke, der Staat profitiert von geschiedenen Ehen.
1. Die Geschiedenen suchen den neuem Lebenssinn in ihrer Arbeit -> 
verdienen mehr, Steuereinnahmen.
2. Es werden Anwaelte beschaeftigt, die ebenso zusaetzliche 
Einkommenssteuer bezahlen.
3. Der Staat hat leichteren Zugriff auf die Kinder und kann diese unter 
Vormundschaft stellen.
4. Arbeiten, die kostenfrei vom anderen Ehepartner gemacht wurden (z.B. 
Frau: Haushalt, Wohnung putzen, Mann: Steuererklaerung, Winterreifen 
wechseln, ...) werden nun von kostenpflichtigen Institutionen erledigt, 
und USt abgedrueckt.

Worin besteht ein oeffentliches Interesse, jeden einzelnen zu einem 
guten Charakter erziehen zu wollen ? -> Es gibt keines.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Naja, meine Beiträger werden ja gerne gelöscht. Auch wenn sie der 
Wahrheit entsprachen... Deswegen den hier noch:
Sozialisierung passiert zum größten Teil im Kindergarten! Lokale 
Jungendbanden, wie sie für Säugetiere typisch wären und wo man alles 
für das Zusammenleben (auch manchmal schmerzlich) erlernt, gibt es ja 
mangels Masse nicht!
Später kommt noch ein Teil durch die Schule. Geschlechtlich bezogene 
Sozialisierung dann im Laufe der Pubertät.

Das wars dann aber auch mit der 'Ausbildung' eines Affentieres!
Insbesondere die Eltern haben einen erstaunlich kleinen Beitrag - 
bewerten ihn aber grundsätzlich über! In erster Linie sind sie Ernährer.

Nun hat dieses Land ein kleines Problem: Mit den 68er gingen die alten 
Werte verloren. Eine neue passable Generation heranzuziehen, dauert aber 
insgesamt 40 Jahre!!

Es ist ähnlich wie bei den Katzen: Mäuse jagen tun sie alle gern, aber 
allein die Mutter kann das richtige Töten den Kleinen beibringen. Fällt 
sie aus, ist das für IMMER verloren! Genausowenig kann man einen Dino 
nur aus seinen Genen regenerieren.

Und was tut die Familienministerin? Essensgeldzuschuß - ach wie toll. Wo 
doch die Klientel, die kein Geld fürs Essen in der Schule dem Kinde 
morgens mitgibt, sowieso nicht mit Geld umgehen kann - also richtiges 
einteilen.

Ja, wird sicherlich gleich gelöscht. Denken ist Glückssache.

von steinbaum (Gast)


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@ Abdul K

das mit dem lm Löschen nerft mich hier auch.
Da muss man nicht erst nach China linsen.
Die möcht*g*rn Moderatoren hier sind scheinbar auch Chinesen.

Es grüst Frau Meinungsfreiheit.

von steinbaum (Gast)


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Du darfst in dem Land nur feiern und lächeln und an der Oberfläche 
diskutieren und gefälligst DSDS  gucken, verbrauchen und Leistung 
bringen.

Tiefgründige Gedanken, hinsichtlich Verhalten der Kapitalhalter und 
deren Puppenspiele kannst du gleich lassen.

von Juppi J. (juppiii)


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Einmann/Frau Haushalte machen mehr Umsatz.
Allein schon alle Grundkosten sind immer höher?
..so einfach ist es!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Solange die eigentlichen Resourcen wie Muttererde, Erdöl, Luft usw. 
'kostenlos' sind, funktioniert der klassische Kapitalismus wunderbar. 
Danach ist dann aber Schluß! Da sind wir gerade langsam mit der 
Erkenntnis angekommen.
Früher galt es als Witz, wenn jemand von Kosten für Luft und Sonne 
sprach. Nun ja, schauen wir uns doch mal die Nachrichten an: 
CO2-Besteuerung... Ds ich das noch erleben darf, befremdet mich. 
Hoffentlich ist die heranwachsende Generation anpassungsfähig genug. Ich 
bins scheinbar nicht.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Ja, wird sicherlich gleich gelöscht

Nein, da zur Abwechslung mal zum Thema passend.

steinbaum schrieb:
> Tiefgründige Gedanken, hinsichtlich Verhalten der Kapitalhalter und
> deren Puppenspiele kannst du gleich lassen.

In diesem Thread, ja. Bleibt beim Thema.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Oh, seine Heiligkeit.

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