Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Voller Freude in die Arbeitswelt, doch dann.


von Thomas (Gast)


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Hallo,
ich habe vor kurzem mein technisches Studium abgeschlossen und bin seit 
ca 4 Monaten in meinem neuen Job. Voller Freude habe ich mich nach 
Abschluss meiner Master-Prüfung auf endlich interessante Aufgaben, 
Erarbeitung von Lösungen ,Lösen SINNVOLLER Aufgaben gefreut......Hatte 
während des Studiums schon in  diversen Ferialpraktika und 
Teilzeitprojekten in die Arbeitswelt hineingeschnüffelt.

NUR......jetzt wo ich länger arbeite, bei einer Firma die ganz 
ordentlich zahlt(bin Österreicher)muss ich mit erschrecken festellen, 
dass alles stimmt was mir meine Professoren während des Studiums immer 
gesagt haben: "Die Wirtschaft sind anders aus".

Keiner weiß irgendwas, niemand will Entscheidungen treffen" Mach 
einfach", nur wenn es fertig ist, kann es keiner brauchen oder muss 
komplett verändert werden. Andere sind kurz vorn Burnout betroffen die 
anderen mit Boreout. Eine sinnvolle Struktur ist sowieso nicht gegeben, 
gleicht eher einem Sauhaufen.

Also meine Freude ist dahin und ich bin ehrlich gesagt am Überlegen die 
Branche zu wechseln. Ich hoffe nur das es typische Probleme sind mit 
denen ein Anfänger zu kämpfen hat.

von Ralph (Gast)


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Genau, dann kommt noch mal Chefchen zur Tür rein, überfliegt fix deine 
Arbeit und nimmt hier und da ein paar kleine Änderungen vor.

"Mach einfach mal" hatte ich schon öfters. Das heißt übersetzt: "Ich bin 
ein Trottel und habe keine Ahnung davon. Ich vertraue dir voll das du 
das hinbekommst. Falls doch nicht, weißt du ja wo die Tür ist."

Entwickeln ohne Spec. ...

Ich liege auch irgendwo zwischen Boreout und Burnout. Ich könnte mir 
vorstellen dass du mein Kollege bist...

von Gerd (Gast)


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und immer wieder wird umstrukturiert und umgebaut. Nix geht voran. 
Keiner weiß warum etwas nicht funktioniert. Der eine füllt Wasser in ein 
Glas die anderen bohren unten Löcher rein.

von Ing (Gast)


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Thomas schrieb:
> Keiner weiß irgendwas, niemand will Entscheidungen treffen" Mach
> einfach", nur wenn es fertig ist, kann es keiner brauchen oder muss
> komplett verändert werden. Andere sind kurz vorn Burnout betroffen die
> anderen mit Boreout. Eine sinnvolle Struktur ist sowieso nicht gegeben,
> gleicht eher einem Sauhaufen.
>
> Also meine Freude ist dahin und ich bin ehrlich gesagt am Überlegen die
> Branche zu wechseln. Ich hoffe nur das es typische Probleme sind mit
> denen ein Anfänger zu kämpfen hat.

Haha, willkommen im Club! Genau so läuft es.

von citb (Gast)


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>Der eine füllt Wasser in ein Glas die anderen bohren unten Löcher rein.

Und das auch noch genau in dieser Reihenfolge!

citb

von Christian B. (casandro)


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Du musst dich von einigen Annahmen befreien.

Es geht bei Firmen nicht darum, etwas Produktives zu machen. Firmen sind 
dazu da, Arbeitsplätze zu schaffen. Produktivität stört da nur.

Auch musst Du Dich damit abfinden, dass was Du machst keinen Sinn hat. 
Darum geht es nicht. Es geht ausschließlich darum, den Chef glücklich zu 
machen.


Der wichtigste Leitspruch um erfolgreich durch das Berufsleben zu kommen 
ist "Leck mich doch am A***".

von Knut (Gast)


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Weil die meisten Studierten es nie gelernt haben... Aber man ist ja 
automatisch Führungspersonal ohne auch nur den kleinsten Funken über 
Arbeitspedagogik zu haben.

Könnt mich echt totlachen... Ein Dr. Titel reicht nunmal nicht aus.
Normalerweise:
Studium und dann nochmal etwas "wie sage ich was zu wem mit welcher 
Absicht"


Knut

von ungluecklicherFHler (Gast)


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Hi Thomas!

Willkommen :)

Mir gehts komplett gleich wie dir, arbeite als techn.-Informatiker bzw 
auch Ingenieurtätigkeiten (Automatisierungstechnik) und hab mir das 
während dem Studium auch anders vorgestellt. Schon im Praktikum hab ich 
bemerkt.. oh shit, andere Welt:

In der Firma wie ich meinen 1. Tag hatte (hatte ein halbes Jahr vorher 
Vorstellungsgespräch) haben sie glatt auf mich vergessen..nicht mal ein 
eigener Computer.. erstmal nach einer Woche oder so..

dann Diplomarbeit war nicht schlecht, viel besser, war eher selbständig.

Mein 1. Job: Sehr komplex, bis ich mal produktiv war dauerte es ein paar 
Monate.. Teamleiter kennt sich oft selbst nicht aus.. konnte nicht mal 
den Dreisatz.. Leute, die schon 8 Jahre dabei sind "Entwickler" sind 
aber meistens den ganzen Tag skypen, oder nix tun, werd oft nicht ernst 
genommen. Komm mir wie ein letztes Rad am Wagen vor, theoretisches, 
akademisches Wissen hab ich, zählt anscheinend gar nix, Teamleiter hat 
auch kein Studium, kennt sich zwar in seinem Gebiet gut aus, weil er 
schon jahrelang dabei ist aber sonst.. Sendepause.

Hätt glaub ich doch den Dr machen sollen und dann in die professionelle 
Beratung gehen oder so..

von Knut (Gast)


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@Christian Berger
du bist z.B. so ein Kanditat und nebenbei bemerkt, bei deiner 
Arbeitseinstellung hätte ich dich bereits entlassen...


Knut

von Thomas (Gast)


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Das kann ja nicht sein, dass Leute die dafür vorgesehen sind die 
Kundenwünsche zu berücksichtigen und Entscheidungen zu treffen, so 
......sind. Das diverse Projekte nur an fehlender Kommunikation und 
Struktur künstlich verlängert werden(Projekte die zu realisieren sind, 
sind ja genug da). Das kann doch nicht zielführend sein?

Weiteres zum Thema Fachkräftemangel in Österreich. Also ich hab mir den 
Spaß gemacht, bevor ich mich bei dieser Firma bewerbe, mich bei 
15(kleine,mittelständische,große) anderen zu bewerben. Ich bin bei 13 zu 
sogenannten Vorstellungsgesprächen eingeladen worden. Und die Gehälter 
sind teilweise eine Frechheit. Da frage ich mich wirklich warum ich 4 
Jahre(2 Semester übersprungen) für mein Studium verschissen habe. Und 
was uns von diversen Leuten immer gepredigt wird "Ihr seit die 
Zukunft,bla bla und es wird einen Mangel an Fachkräften bla,bla,...." 
stimmt eindeutig. Es wird einen Mangel an qualfizierten Leuten geben, 
die für einen Hungerlohn arbeiten. Bei zwei Firmen habe ich das 
inflationskorrigierte Einstiegsgehalt meines Vaters (Dipl.Ing vor ca 20 
jahren) angegeben. Resümee: Wurde gefragt ob ich jeglichen Realitätssinn 
verloren habe :)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Willkommen in der Wirklichkeit,

Ich habe in etwas über 30 Bberufsjahren kaum anderes erlebt. Egal wo, in 
allen Firmen der gleiche Zirkus. Vorn die Poser und am Schluss die 
Demotivierten, dazwischen einpaar die sich selbst was vormachen. Jetzt 
hatte ich genug davon und wickle meine eigenen Aufträge ab. Wenn ich 
anfange kommen 10 Kisten voller Teile und wenn ich gehe hat der Lift 
einen TÜV. Ist zwar etwas mühseeliger an die Jobs zu kommen aber dafür 
tu und lasse ich wie und wann ich will und brauche niemanden zu fragen 
wenn ich es nicht will. No risk, no fun.

Namaste

von Thomas (Gast)


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Ja selbständig kann man sich mit Berufserfahrung machen, aber als 
Berufseinsteiger wüsste ich momentan nicht mit was und ich will ja nicht 
so enden oder so sein wie meine Entscheider/Vorgesetzten.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Thomas,

wär ich heut an Deiner Stelle würde ich höchsten 5 Jahre angestellt 
arbeiten, möglichst viele Kontakte aufbauen und dann mein eigenes Ding 
durchziehen. Das war mir mit meinem Lebenlauf nicht möglich in der DDR, 
und danach gab es andere Gründe.

Du hast es erkannt jetzt laß Dich nicht verheizen, bist du erst mal im 
Trott dann wars das auch fürs Erste.

Ggood luck

Namaste

von Christian B. (casandro)


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Knut schrieb:
> @Christian Berger
> du bist z.B. so ein Kanditat und nebenbei bemerkt, bei deiner
> Arbeitseinstellung hätte ich dich bereits entlassen...

Naja, in der echten Welt schaut das anders aus. In meinem ersten Jahr 
war ich noch motiviert und habe mich echt angestrengt. Am Ende des 
Jahres habe ich mal nach einer Lohnerhöhung gefragt und die wurde 
abgelehnt. Etwas später verfiel ich dann zunehmend in Demotivation.
Das Ergebnis, ein Vertrag mit 3-jähriger Kündigungssperre und 10% 
Lohnerhöhung jedes Jahr.

von Bernd (Gast)


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erklär das mal mit der Kündigungssperre

von nofnof (Gast)


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komm in die forschung, mit dem geld wirst du zwar nicht reich, aber hier 
hat man tolle kollegen und menschen mit ahnung um sich!

von ungluecklicherFHler (Gast)


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nofnof schrieb:
> komm in die forschung, mit dem geld wirst du zwar nicht reich, aber hier
> hat man tolle kollegen und menschen mit ahnung um sich!

genau das ist es!

werd jetzt noch ein paar Jahre Erfahrungen sammeln in der harten 
Wirtschafts- und Projektarbeit und dann komm ich auch in die Forschung! 
Freu mich! Möchte dann nämlich mein Doktorat machen.

Eh ein Witz was man alles so erlebt in der Wirtschaft.. Chefs die nicht 
mal Rechtschreiben können aber dafür hohe Entscheider sind... Leute mit 
unmöglichen Vorstellungen.. Firmen die nicht mal eine Einschulung geben 
wollen..Idioten und Versager die nichts tun aber irgendwie 
"kommunikativ" aber auch oberflächliche Trotteln sind und trotzdem 
befördert werden.. Und leider auch gutmütige, sehr intelligente 
Entwickler die aber ausgenutzt werden..

Ich geh in die Forschung, da sind fast echt immer sehr nette, 
hochmotivierte und intelligente Leute mit denen man sich gut versteht. 
Hab bis jetzt wo ich die Diplomarbeit geschrieben hab in der Forschung 
super Erfahrungen gemacht..
hoffentlich seh ich das nihct zu sehr durch eine rosarote Brille...

von gerhard (Gast)


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hallo ihr furstrierten fh und tu absolventen,
lasst mich raten: 99% aller die hier so jammern sind in börsen-notierten 
unternehmen mit einer grösse von mind 500 ma tätig.
ich würd' mal sagen ihr habt euch durch bunte prospekte, tolle homepages 
und nlp geschulte hr manager blenden lassen.
ernsthaft gearbeitet wird halt nich in den ach so tollen konzernen 
sondern in den sog. kmu's.

gruss
gerhard

von Purzel H. (hacky)


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Das Doktorat wuerd ich sein lassen. Den Doktor gibt es als Anerkennung 
fuer ein paar Jahre fast kostenlose Arbeit. Und die Betreuung ist nur 
gut falls der Betreuer zufaelligerweise gut ist. Wie gut der Prof ist, 
ist dabei moeglicherweise irrelevant.

von Patrick (Gast)


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Naja, das bisher Berichtete scheint mir eine Mischung aus Konzernen und 
KMUs zu sein... Zumindest die Sache mit dem planlosen Drauflosentwickeln 
hatte ich bisher so auch bei jedem (und ausschließllich da) KMU erlebt. 
Dort hat eben auch der Chef gottgleichen Status, und wenn er alle zwei 
Tage mit einer neuen Forderung an das (nahezu fertig entwickelte) 
Produkt kommt, dann kriegt er das auch... Wenn's nicht mehr in den 
Mikrocontroller passt, dann wird ihm das gesagt, und wenn er das Feature 
unbedingt braucht, dann muss halt ein größerer Mikrocontroller drauf.
Bei Konzernen hingegen kann sich IMHO wahrscheinlich keiner über die 
Qualität und Fülle der Spezifikationen beschweren ;)
Ich persönlich arbeite jedenfalls wesentlich lieber für und mit 
Konzernen, da ich dann immerhin wenigstens (fast) immer weiß, was ich zu 
tun habe. Nie wieder KMU für mich.

von Klaus D. (kolisson)


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Thomas schrieb:
> Keiner weiß irgendwas, niemand will Entscheidungen treffen" Mach
> einfach", nur wenn es fertig ist, kann es keiner brauchen oder muss
> komplett verändert werden. Andere sind kurz vorn Burnout betroffen die
> anderen mit Boreout. Eine sinnvolle Struktur ist sowieso nicht gegeben,
> gleicht eher einem Sauhaufen.

Das klingt ja prima und ich muss auch schmunzeln.
Ich hab es nun schon eine gewisse Zeit hinter mir aber ich hab
auch mal gut Geld verdient und bin vom Aussendienstingenieur langsam
aber sicher in den Kern der Firma gezogen worden. Ich fand das
Karrieretechnisch auch richtig prima.  Allerdings musste ich dort
auch feststellen, dass es eigentlich ein richtig fettes "schwarzes Loch"
war. So , wie du es beschrieben hast: " keiner wusste was aber jede 
Abteilung
konnte jederzeit einen neuen Plan vorlegen".

Ich hab dann irgenwann bemerkt, dass sich mein Abteilungsleiter doch 
sehr
stark auf mich verlässt damit seine Abteilung noch läuft.
Ich hätte an seinem Stuhl rütteln können aber ich entschied mich für
Symbiose ohne Worte:
Ich machte alles gut für seine Abteilung, verdiente mein Geld und
konnte immer kommen und gehen wann ich wollte. Meine Unpünktlichkeit
und Lustlosigkeit wurde quasi zwangsläüfig gedeckt und ich war happy.

Ist ja auch ne Art der Bezahlung.

Gruss Klaus

von steinbaum (Gast)


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Im Kindergarten und in den meisten Unternehmen haben die Kasper und die 
Verhaltensgestörten freies Spiel.

In der Grunsschule und im Studium herrscht Ruhe und Disziplin.
Mir kommt es so vor, als sei die Wirtschaft ein Sammelpool für die 
durchtriebensten Gesellen ohne große moralische Basis.

Am unteren Rand der Gesellschaft findet man kranke, schwache, 
gebrechliche und somit arme Menschen, die belächelt und getreten werden.

Am oberen Rand der Gesellschaft finden sich die Wendehälse, aroganten, 
Ichmenschen, .... Dieser Schlag wird vom System gefördert. Und diesen 
wird in den Arsch gekrochen.

Über die Zeit "züchtet" sich das seelenlose System Seelenlose Menschen.

Frohes weiterfrickeln am Montag für die oberen moralisch fragwürdigen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick schrieb:
> Naja, das bisher Berichtete scheint mir eine Mischung aus Konzernen und
> KMUs zu sein... Zumindest die Sache mit dem planlosen Drauflosentwickeln
> hatte ich bisher so auch bei jedem (und ausschließllich da) KMU erlebt.
> Dort hat eben auch der Chef gottgleichen Status, und wenn er alle zwei
> Tage mit einer neuen Forderung an das (nahezu fertig entwickelte)
> Produkt kommt, dann kriegt er das auch...

Das ist mir absolut unverständlich.

Sind diese Leute denn nicht vom Fach?

Oder sind die schon so lange aus der Entwicklung raus, dass sie das gar 
nicht mehr nachvollziehen können?

> Wenn's nicht mehr in den
> Mikrocontroller passt, dann wird ihm das gesagt, und wenn er das Feature
> unbedingt braucht, dann muss halt ein größerer Mikrocontroller drauf.

Ok, wenn man nicht die Controllerfamilie wechseln muss, dann ist das 
noch akzeptabel.

Ich hätte allerdings auch überhaupt keine Lust, in meinen Entwicklungen 
immer auf Kante zu nähen. Soll heißen: ich nehme lieber ein bis zwei 
Nummern größer, einfach aus der Erfahrung heraus, dass die ursprünglich 
angedachte Programmgröße nicht reicht, weil sowieso noch Features 
hinzukommen. Man muss sich das aber natürlich auch leisten können.

> Bei Konzernen hingegen kann sich IMHO wahrscheinlich keiner über die
> Qualität und Fülle der Spezifikationen beschweren ;)

;-)
Ich denke, ein gesunder Mittelweg und vor allem ein nicht abgehobener 
Chef sind das Optimum. Ein großer Trumpf kleiner Betriebe ist halt ihre 
Flexibilität - aber das kann man auch entsprechend organisieren.

Chaos in der Planung/Entwicklung geht gar nicht.

> Ich persönlich arbeite jedenfalls wesentlich lieber für und mit
> Konzernen, da ich dann immerhin wenigstens (fast) immer weiß, was ich zu
> tun habe. Nie wieder KMU für mich.

Kann ich nach den Erfahrungen verstehen.

Hier ist es genau umgekehrt: Konzerne sind mir viel zu unflexibel. Bis 
man da z.B. mal ein Angebot bekommt, sind andere schon fertig.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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steinbaum schrieb:
> Im Kindergarten und in den meisten Unternehmen haben die Kasper und die
> Verhaltensgestörten freies Spiel.
>
> In der Grunsschule und im Studium herrscht Ruhe und Disziplin.
> Mir kommt es so vor, als sei die Wirtschaft ein Sammelpool für die
> durchtriebensten Gesellen ohne große moralische Basis.
>
> Am unteren Rand der Gesellschaft findet man kranke, schwache,
> gebrechliche und somit arme Menschen, die belächelt und getreten werden.
>
> Am oberen Rand der Gesellschaft finden sich die Wendehälse, aroganten,
> Ichmenschen, .... Dieser Schlag wird vom System gefördert. Und diesen
> wird in den Arsch gekrochen.
>
> Über die Zeit "züchtet" sich das seelenlose System Seelenlose Menschen.
>
> Frohes weiterfrickeln am Montag für die oberen moralisch fragwürdigen.

Schöne Analyse, etwas zu pauschal aber grundsätzlich ist das so. 
Insbesondere in der Politik sitzen später nicht die Fähigsten sondern 
die mit den dicksten Ellenbogen.

Nun bitte mithelfen, das zu ändern.

Chris D.

von dudelhanz (Gast)


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Man sollte Arbeiten um den Lebensunterhalt zu verdienen. Die fürs 
Restleben notwendige Freude & Bespassung muss man sich wo anders suchen. 
Wenns mal im Job nervig ist, sollte man das Thema abhaken können, sobald 
man durch den Pförtner ist. Einfach zum Selbstschutz ...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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dudelhanz schrieb:
> Man sollte Arbeiten um den Lebensunterhalt zu verdienen. Die fürs
> Restleben notwendige Freude & Bespassung muss man sich wo anders suchen.
> Wenns mal im Job nervig ist, sollte man das Thema abhaken können, sobald
> man durch den Pförtner ist. Einfach zum Selbstschutz ...

Ich mache das genau umgekehrt: ich gehe einfach 8-10 Stunden meinem 
Hobby nach ... das macht keinen Stress und sehr gut bezahlt wird es auch 
noch.

8 Stunden etwas tun müssen, nur um Geld zu verdienen? Nein, das geht gar 
nicht.

Chris D.

von Falk B. (falk)


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von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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dudelhanz schrieb:
> Man sollte Arbeiten um den Lebensunterhalt zu verdienen. Die fürs
> Restleben notwendige Freude & Bespassung muss man sich wo anders suchen.
> Wenns mal im Job nervig ist, sollte man das Thema abhaken können, sobald
> man durch den Pförtner ist. Einfach zum Selbstschutz ...

So wird man höchstens schizophren aber nicht glücklich. Und der 
Selbstschutz verkommt zu Selbstzertörung.

Man sollte Spaß haben zu arbeiten, an dem was man tut, ansonsten etwas 
anderes tun, dann stellt sich die Frage nach dem Lebensunterhalt nur am 
Rande und man muss auch nicht umschalten sondern sich nur gelassen 
zurücklehnen wenn einem danach ist und sich über das Erreichte freuen, 
so kann man Alles genießen was das Leben bietet und die Seele baumeln 
lassen wie sie es wünscht.

Namaste

von gerhard (Gast)


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@patrick,
ich weiss ja nicht mit welchen kmu's du es zu tun hattest, aber ich habe 
folgende erfahrung gemacht:

in konzernen wird aus 10 begonnen projekten ein markreifes produkt.

in kmu's wird von 10 begonnen projekten max. ein produkt während der 
entwicklung eingestampft.

und was die management-qualitäten bei konzernen betrifft:
bei den meisten konzernen die ich etwas genauer kenne ist ein manager 
nie länger als 2 jahre auf einem posten, d.h. an langfristigen zielen 
ist der nüsse interessiert, den interessiert nur, dass er nach 2 jahren 
"gut dasteht" um die nächste stufe der karriere-leiter zu erklimmen.

tlw. stimmen patricks's aussagen betreffend dem etwas chaotischem 
projektverlauf in kmu's, aber am ende des tages zählt das ergebnis und 
das sieht meiner erfahrung nach aus wie o.a.
es stimmt sicher, dass es in konzeren "tolle" spezifikationen und 
projektpläne gibt. die sind aber meistens das papier nicht wert auf dem 
sie gedruckt sind.

gruss
gerhard

von dudelhanz (Gast)


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> So wird man höchstens schizophren aber nicht glücklich.

naja, ich sagte nicht daß Arbeit keinen Spaß machen darf... Aber wenn du 
dich so total mit dem Job identifizierst, dann hast du eben ein Problem, 
wenn sich die Situation verändert (z.B. Firma wird verkauft, dein 
Expertentum wird nicht mehr benötigt / du darfst dich selbst outsourcen 
... etc ... )

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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dudelhanz schrieb:
>> So wird man höchstens schizophren aber nicht glücklich.

> / du darfst dich selbst outsourcen

genau das habe ich mit 49 vor 2 Jahren getan, per Änderungskündigung da 
der AG einer nebenberuflichen Teilselbständigkeit keine Zustimmung 
erteilte bin ich gesprungen. Und wenns auch manchmal schwer fällt und es 
an "Sicherheit" mangelt, diese ist im Angestelltenverhältnis heute 
wirklich kein Vorteil mehr, denn sie ist Illusion, so habe ich doch 
bedeutend an Lebensqualität allein dadurch gewonnen, mein eigener Herr 
zu sein und nicht länger auf und nieder hüpfen zu müssen, wenn Andere 
das für ihr Ego benötigen.

Namaste

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