Guten Morgen, wenn ich einen Ping auf localhot (127.0...) ausführe ist es klar dass hier nichts nach "draußen" geschickt wird. Wenn ich mich nun selbst über meine lokale Netzwerk-IP anPinge, geht der Ping auch nicht tatsächlich "in das Netz"? Zumindestens zeigt mir Wireshark keine ICMP-Pakete an. Meine Frage ist jetzt: Warum ist das so und wann/wo/wodurch entscheided der Rechner bzw. die Netzwerkhardware dass die Pakete nicht ins Netz geschickt werden müssen sondern dass es eine eigene Adresse ist? Gruß Peter
:
Verschoben durch Moderator
Peter Pfanne schrieb: > Meine Frage ist jetzt: Warum ist das so und wann/wo/wodurch entscheided > der Rechner bzw. die Netzwerkhardware dass die Pakete nicht ins Netz > geschickt werden müssen sondern dass es eine eigene Adresse ist? Durch Routingtabellen. Es gibt auch nicht "das Netz". Es können mehrere Netze existieren. Auch auf der Maschine selbst.
Ja ich hatte mir die Routingtabelle angeschaut, aber daraus wurde es mir nicht ganz klar Meine Netzwerkip in der Routingtabelle des Rechners: Destination Gateway Flags Refs Use Netif 192.168.1.102 0:1c:c4:c6:25:f1 UHLWI 2 1135781 en1 Nun was ist hier der Gateway? Die MAC-Adresse des Netzwerkadapters ist es jedenfalls nicht. Nachtrag: Also wenn bei 192.168.1.102 als Gateway 127.0.0.1 stehen würde wäre es ja klar.
Besseres Beispiel, weil im Routing nur IP ohne MAC-Adresse:
1 | > netstat -rn |
2 | Kernel-IP-Routentabelle |
3 | Ziel Router Genmask Flags MSS Fenster irtt Iface |
4 | 17.148.1.0 0.0.0.0 255.255.255.0 U 0 0 0 ath0 |
5 | 0.0.0.0 17.148.1.1 0.0.0.0 UG 0 0 0 ath0 |
6 | |
7 | > ifconfig |
8 | ath0 Link encap:Ethernet Hardware Adresse 00:15:af:fc:29:03 |
9 | inet Adresse:17.148.1.27 Bcast:17.148.1.255 Maske:255.255.255.0 |
10 | UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metrik:1 |
11 | RX packets:176646 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0 |
12 | TX packets:75670 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0 |
13 | Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:0 |
14 | RX bytes:156379386 (149.1 MB) TX bytes:10524654 (10.0 MB) |
15 | |
16 | > arp -a |
17 | fritz (17.148.1.1) auf 00:1F:3F:48:B4:F4 [ether] auf ath0 |
Erste Zeile der Routing-Tabelle: Adresse vom Ethernet-Adapter (hier WLAN) ist 17.148.1.27 mit Maske 255.255.255.0, d.h. alles von 17.148.1.0 bis 17.148.1.255 geht direkt über ath0 weils zu diesem Netz gehört. Der Rest geht über den Default-Gateway in der zweiten Zeile. Wenn ein ping auf 17.148.1.27 nicht im Netz auftaucht, dann weil das Betriebssystem die eigene Adresse erkennt und den Fall garnicht erst bis zum Adapter durchreicht. Dieser Fall tritt derart häufig auf, dass sich die Optimierung allemal lohnt.
A. K. schrieb: > Wenn ein ping auf 17.148.1.27 nicht im Netz auftaucht, dann weil das > Betriebssystem die eigene Adresse erkennt und den Fall garnicht erst bis > zum Adapter durchreicht. Dieser Fall tritt derart häufig auf, dass sich > die Optimierung allemal lohnt. Jo danke soweit. An und für sich ist mir das soweit klar (auch wenn ich noch ein wenig unsicher durch die Begrifflichkeiten stolpere ;-)). Was heißt denn "weil das Betriebssystem die eigene Adresse erkennt". Werden etwa alle ausgehenden Pakete vorher vom Betriebsystem noch einmal seperat auf ihr Ziel überprüft? Ich dachte gerade dafür wäre der Eintrag netzwerk-ip zu gateway 127.0.0.1 da. In deiner Routingtabelle steht das aber drin. Andersrum betrachtet: Wenn ich nun explizit wollen würde dass Pakete an mich selber (Netzwerk-IP) über das Interface verschickt wird, wer/was macht mir denn hier einen Strich durch die Rechnung? Das grenz ja an Zensur wenn das Beriebsystem hier rumpfuscht ;-)
Peter Pfanne schrieb: > Werden etwa alle ausgehenden Pakete vorher vom Betriebsystem noch einmal > seperat auf ihr Ziel überprüft? Ja. Ein Paket, das über den Adapter ath0 geht, wird daraufhin überprüft, ob es an die Adresse dieses Adapters gerichtet ist. In dem Fall wird es nicht erst rausgesendet. > netzwerk-ip zu gateway 127.0.0.1 da. Dies betrifft Pakete, die an 127.0.0.1 gerichtet sind und damit am Loopback-Adapter landen, nicht aber welche, die an 17.148.1.27 gerichtet sind. Merke: Nicht mein PC hat die Adresse 17.148.1.27, sonder desser WLAN-Adapter. Jeder Adapter hat (mindestens) eine eigene Adresse und jeder PC mit Netzwerk hat folglich mindestens zwei Adressen. Die vom realen Netzwerk-Adapter und die vom Loopback-Adapter. Die Routing-Table entscheidet anhand der Zieladresse, über welchen Adapter der Weg führt. Warum Ubuntu den Loopback nicht in der Routing-Tabelle aufgeführt weiss ich grad auch nicht. Eigentlich gehört er da mit hinein. > Das grenz ja an Zensur wenn das Beriebsystem hier rumpfuscht ;-) Korrekt. Betriebssysteme sind geradezu ein Musterbeispiel effektiv arbeitender Zensoren. Hordenweise.
Na gut. Dann akzeptiere ich das eben... Vielen dank. Ist irgendwie immer so: Da versucht man sich mal in einem neuen Feld, denkt man hats verstanden und wagt sich an die Realität... und siehe da, es kommen nochmal viele viele weitere Dinge hinzu von denen man dachte sie betreffen einen nicht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.