Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Daten via Ultraschall


von Daniel M. (marcus123)


Lesenswert?

hallo zusammen,
Ich möchte einen Ultraschallsender bauen mit dem man Daten via 
Ultraschall versenden kann.

Hat jemand schon erfahrungen damit gemacht?

Welche sendekapsel kommt dafür in frage, was für ein µC und welche 
Modulation kann man verwenden?

danke für die antworten!
gruß,
marcus

von Frage (Gast)


Lesenswert?

In was für einer Umgebung möchtest du das einsetzen? In Luft, unter 
Wasser, im schalltoten Raum/"Tiefsee" oder treten Reflektionen auf 
("Flachwasser"), was soll gesendet werden (Kanalkapazität)?

von marcus (Gast)


Lesenswert?

Es in geschlossenen Räume verwendet werden, also in Kuft.

Es sollen zb: ascii-zeichen gesendet werden.

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Etwas ältere Fluke-Handmultimeter (vielleicht die neuen auch noch) 
konnten Kalibrierdaten per Ultraschall übertragen, dazu wurde der 
interne Piezo-Signalgeber benutzt, der auch beim Durchgangsprüfer piept. 
Der gesendete "Burst", mit einer Modulation irgendwo im zweistelligen 
kHz-Bereich, war allerdings hörbar.

Vielleicht lohnt es sich, mal die Datenblätter der ICs zu durchstöbern, 
mit denen man früher Ultraschallfernbedienungen baute. Meist waren das 
40 kHz Trägerfrequenz.

von Mathias F. (minglifu)


Lesenswert?

Servus,

das dürfte doch wohl kein Prob sein oder? Man könnte ja die ASCII 
Zeichen binär codieren und das 8-Bit-Muster per US Übertragen.

1. Frequenz vom Piezo herausfinden -> Reso-Frequenz (hier im Beispiel 
evtl. 400kHz an Luft = 2,5µs)
2. Mit dieser Frequenz den Piezo per Burst anregen, evtl. 10 Pulse = 
25µs
3. Evtl. einen kleinen Sicherheits-Zeitschlitz einbauen -> 25µs
4. => Für ein "Bit" werden ca. 50µs verwendet => für 8 Bit = 400µs
4.1. Hüllkurve bilden (RLC - Schwingkreis)
5. Auswertung per Komparator (easy - Triggerschwelle) oder AD Wandler (a 
bit schwerer - Peak Voltage im Controller) am Empfänger
6. Im Controller (ATmel, XC, ...) auswerten und verarbeiten!

Was mich noch interresieren würde, über welche Entfernung sprechen wir 
hier denn?

MfG
MingliFu

von Frankl (Gast)


Lesenswert?

Warum Ultraschall warum nicht IR oder Funk. Jeder laufende Motor jedes 
Sclüsselbund klingeln, erzeugt soviel US das dein Träger verschwindet. 
Denk an Reflektionen von den Wänden u.s.w.

von marcus (Gast)


Lesenswert?

Also die Entfernung ist nicht sonderlich weit. max 2-3 meter.

von Osche R. (Gast)


Lesenswert?

Mathias Fendl schrieb:

> 1. Frequenz vom Piezo herausfinden -> Reso-Frequenz (hier im Beispiel
> evtl. 400kHz an Luft = 2,5µs)

Gängig für Luft sind eher 40kHz. 75 und 200kHz nutzt man unter Wasser. 
Damit sollten per ASK (= an/aus per UART) 2k4 machbar sein.

Wer noch Sensoren braucht, es sind noch welche da...
(im "Markt" suchen)


Patrick

von marcus (Gast)


Lesenswert?

> Damit sollten per ASK (= an/aus per UART) 2k4 machbar sein.
was bedeutet das genau?

von Osche R. (Gast)


Lesenswert?

ASK = amplitude shift keying, also digitale Amplitudenmodulation. Im 
einfachsten Fall an-aus. D.h. Du baust Dir einen Oszillator, der den 
Sender auf seiner Lieblingsfrequenz antreibt, und den schaltest Du dann 
über den Tx-Pin der UART ein und aus.

Das Signal vom Empfänger geht dann verstärkt auf den Rx-Pin. Das ist die 
einfachste Methode. Die Sensoren sind schmalbandig, d.h. Dich stören nur 
Schallsignale im Bereich der Sendefrequenz.


Besser wäre eine Codierung über Burstpakete (z.B. 0= kurzer , 1= langer 
Schallimpuls), die ist aber aufwendiger.


Patrick

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

eine C64 Datasette hat einfach für binär 0 und 1, 2 verschiedene 
Frequenzen benutzt. Das müsste man einfach nur mit einer höheren 
Frequenz machen.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c3/C2n_waveform.png

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

marcus meier schrieb:
> Ich möchte einen Ultraschallsender bauen mit dem man Daten via
> Ultraschall versenden kann.

Hi, marcus,

versenden geht immer.
Aber wenn Du die Daten auch korrekt empfangen willst, dann
1. spezifiziere Dein Lasenhaft mit allen Forderungen, die zugleich 
erfüllt sein müssen, einschließlich eventueller Störsignale - und der 
störenden Reflektionen.
2. Skizziere bitte die ganze Strecke bis einschließlich Fehlerkorrektur 
im Empfänger, vielleicht sogar mit ARQ ("automatic request" einer 
Sendewiederholung nach Fehlempfang),
3. Beachte die geringe Bandbreite der Piezo-Resonanzschwinger. Ich habe 
hier auch elektrostatische Polaroid-Kapseln, die erlauben deutlich 
höhere Datenraten.

Ciao
Wolfgang Horn

von marcus (Gast)


Lesenswert?

hi wolfgang,
es geht bei mir vorrangig erstmal darum die daten zuversenden.
trotzdem danke

von Jakob (Gast)


Lesenswert?

Soundkarte

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Halte dich an Wolfgangs Vorschlag, dann können auch gute Ideen 
beigetragen werden.
Vor allem welche Frequenzen, welche Datenrate und Zuverlässigkeit, wie 
liegen die Daten vor, gleichspannungsbefreit, ASCII-UART usw. Welche 
Wandler, Einzelstück oder Serie.

Naja, ich wiederhole mich <müde>

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Ich denke das man die Reflexionen außen vor lassen kann da man ja die 
Sendedauer auf die Entfernung abstimmen kann. Also noch vor der 
Reflexion wieder aufhören zu senden und den Empfänger könnte man auch so 
programmieren das er nicht sehr lange auf ein Bit reagiert sondern dann 
wiederum eine Pause einlegt bis die Reflexion wieder rum ist.

von marcus (Gast)


Lesenswert?

Auf welche Hardware könnte man denn für so ein Projekt zurückgreifen?

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Ich würde 2 eierlegende Wollmilchsäue ATMegaXYZ nehmen. Einen N-Fet für 
den Ultraschallsender und evtl. noch einen Transistor um das Signal des 
US-Empfängers noch etwas zu verstärken (keine Ahnung wie hoch hier die 
Ausgangsspannung ist oder ob diese direkt zum Triggern reicht.

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Ich würde

Jaja, Thomas,

>evtl. noch einen Transistor um das Signal des
US-Empfängers noch etwas zu verstärken (keine Ahnung wie hoch hier die
Ausgangsspannung ist oder ob diese direkt zum Triggern reicht.

Wenn Du die Wandler direkt face-to-face montierst, könnte das schon 
funktionieren....

Schau doch mal die Uralt-US-Fernsteuerungen für TV.
Lang ist es her, dass ich mal die Datenblätter von den IC's gelesen 
habe, aber über 60 dB Verstärkung kamen da schon drin vor.

Wenn Dein Lastenheft keine Vorgaben hat, dann bau doch so eine 
US-TV-Fernsteuerung einfach mal nach, teste und probiere, ob es reicht 
oder ob Du noch was tun mußt.

Ciao
Wolfgang Horn <müde wie Abdul...>

von tf (Gast)


Lesenswert?

Denkbar wäre es auch, sich an die Technik der Telefonmodems der ersten 
Generation (Akustikkoppler) anzulehnen.

Dort wurde mit FSK (frequency shift keying) gearbeitet mit zwei Tönen im 
Audiobereich. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, vorhandene 
Schaltungstechnik für den Ultraschallbereich zu modifizieren, der 
frequenzmässig ja nicht allzuweit entfernt liegt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Wolfgang, wir sind einfach zu alt. Die junge Generation geht in Google 
und läßt sich dort fachmännisch beraten. Durch die viele Werbung, die 
man dort nebenbei reingedrückt bekommt, sind die Sinne versumpft oder 
durch evolutionäre Überanpassung zu rudimentären Anhängseln verkommen.

(10..9...1 gelöscht)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

tf schrieb:
> Denkbar wäre es auch, sich an die Technik der Telefonmodems der ersten
> Generation (Akustikkoppler) anzulehnen.
>
> Dort wurde mit FSK (frequency shift keying) gearbeitet mit zwei Tönen im
> Audiobereich. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, vorhandene
> Schaltungstechnik für den Ultraschallbereich zu modifizieren, der
> frequenzmässig ja nicht allzuweit entfernt liegt.


Ja ebend lol

Nun schau dir mal die Kennlinie eines Piezo-US-Wandlers an.

Darf man sinnlose Beiträge auch melden?

von tf (Gast)


Lesenswert?


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Fühlst du dich nun besser? Fein. Sei dir gegönnt.

Wird aber nix mit den hier implizit suspektierten Piezos. Außer du 
willst vielleicht 100 Bit/Sek. erreichen.
Es gibt dazu Schaltungen, die per Korrelator mit Gold-Codes arbeiten. 
Also besseres. Aber patentierbar ist ja mittlerweile fast alles.


Ich würde ja sogar einiges dazu schreiben. Nur ist der Fragesteller 
einfach zu müde sich ordentlich auszudrücken. So behalte ich eben mein 
Wissen für mich.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Editieren und dann erstmalig anhängen, geht leider immernoch nicht.

von Thomas (kosmos)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

zu was soll man den raten, die Anforderungen stehen nicht 100% fest und 
wieso sich mit einem Tiny die Möglichkeiten verbauen wegen 1€ Ersparnis, 
ein Timer mehr oder ein paar Ports mehr schaden sicherlich nicht.

Ich habe zwar jeweils einen USS und einen USE von Reichelt hier habe 
damit aber noch nichts gemacht. Deswegen kann ich zur Höhe des 
Ausgangssignals nichts sagen.

Eine andere Möglichkeit wäre einfach durch die Pausenlänge die Bits zu 
unterscheiden. Wird in vielen IR-Fernbedienungen so gemacht. Man müsste 
die Pausen dann entweder so kurz machen damit es schon vor der Reflexion 
ausgewertet wird und danach wieder etwas länger warten damit die 
Reflexion vorbei ist bevor man das nächste Bit sendet.

von marcus (Gast)


Lesenswert?

Es handelt sich um ein Abschlussprojekt. Einschränkungen gibt bis jetzt 
noch keine. Es soll ein US-Sender entwickelt werden , mit dem  es 
möglich ist eine gewisse Anzahl von ASCII-Zeichen(die man binär codieren 
könnte) über eine Strecke von maximal 0 bis 2 meter in Luft  zu 
übertragen.

Bisher hatte ich mir überlegt:
Man könnte einen µC nehmen der mir den Binärcode ausgibt ,
dieses Signal müsste ja irgendwie Moduliert werden(denke das dafür eine 
digitale Modulation in Frage käme-->ASK),
Das modulierte Signal würde dann auf eine Sendekapsel gehen(zb eine von 
Conrad oder so).
Zu der Sendekapsel hätte ich schon eine Frage, müssen die mit der 
gleichen frequenz angesteuert werden mit der diese auch senden(also 
40khz) und was für ein Signal brauchen diese zb Rechteck oder Sinus?

Momentan befinde ich mich noch in der Orientierungsphase zu diesem 
Projekt,deshalb kann ich meine probleme noch nicht spezifizieren.

bin euch trotzdem schon einmal sehr dankbar für eure anregungen.
bin auf dem richtigen weg?

P.S. wünsche allen frohe Ostern

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Sinnvoll ist ASK oder MSK. Der Piezo verhält sich wie ein 
Quarzoszillator hoher Güte!

von kn (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:

> Der Piezo verhält sich wie ein
> Quarzoszillator hoher Güte!

so ein Unfug, siehe hier:

http://www.kemo-electronic.de/de/Auto/Lautsprecher/L010-Ultraschall-Piezo-Lautsprecher.php

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

kn schrieb:
> so ein Unfug

Hi, kn,

„Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!“ 
(„Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris!“, „Goldene Regel“, 
römisches Sprichwort)

kn, Du hast zwar die Bandbreite des Piezohochtöners belegt, Deine 
Abwertung ist aber trotzdem nicht gerechtfertigt.

Denn eine Piezoscheibe aus Keramik verhält sich prinzipiell genauso wie 
eine Piezoscheibe aus Quarz.

Wenn Du einen Biege- oder Dickenschwinger unterhalb seiner 
Resonanzfrequenz betreibst und ganz genau hin hörst, müßte über mehrere 
Oktaven was zu hören sein. Ich habe zwar noch einen handspannenlangen 
3kHz-Biegeschwinger von Quarzkeramik in meiner Bastelkiste, aber für 
hohe Pegel ist mir der zu heilig. Als Staub- und Blickfänger scheint er 
mir besser geeignet, aber bitte ohne Bruch.

In beiden Fällen wäre der Kontakt zur Lautsprechermembran der Tod für 
die hohe Güte.

Ciao
Wolfgang Horn

von dm (Gast)


Lesenswert?

Ist nicht auch eine Modulation mit NAND GATTER möglich?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Beim L010 wird der Piezo nur als Treiber benutzt. Die 
(elektro-mechanisch konvertierten) resistiven Verluste im Piezoelement 
sind im Vergleich zum akustischen Restsystem sehr viel kleiner, daher 
wird das Gesamtsystem vom akustischem Trafo bestimmt! Dieser Trafo ist 
der sichtbare Kegel!

Im Prinzip bleibt es also trotz deinem gegenteilig erscheinenden 
Beispiel bei meiner Aussage. Bei einem Quarzschwinger fehlt die 
Möglichkeit Wirkleistung abzugeben. Deswegen ist die gespeicherte 
Energie 1000-mal größer als was in jedem Zyklus rein- und wieder 
rausgepumpt wird.

Ich dachte eher an die klassischen US-Kapseln von Murata, et al.
Bei diesen ist obiger akustischer Trafo als akustischer Resonator 
ausgebildet. Dadurch kann die Kapsel sehr klein gebaut werden. Erkauft 
wird das mit einer geringen Bandbreite (durch den lambda-viertel 
Resonator).

Diese Wandler sind sehr interessant in einer Analyse!

Viel Spaß.

von marcus (Gast)


Lesenswert?

hallo,
kennt jemand eine geeignete Verstärkerschaltungen(LM380 oder TBA810?) um 
den Lautsprecher ansteuern zu können?
Gibt es vielleicht schon fertige Verstärkerschaltungen zu kaufen, die 
das µC-Signal weiter zum Lautsprecher geben?
gruß marcus

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.