Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 4 Mosfet´s mit einem Treiber ansteuerbar?


von Christoph (Gast)


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hallo,
ich habe 4mosfet´s die ich vom µC ansteuern lassen will. das ganze dient 
einer PWM-schaltung
ist es besser die mosfet´s über ein Treiber anzusteuern, dabei kommt die 
frage auf: wie viel mosfet´s(IRFP064P) kann ich über ein treiber 
ansteuern. und welche(n) treiber kann ich da nehmen?

mit freundlichen grüßen
Christoph

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Christoph schrieb:
> und welche(n) treiber kann ich da nehmen?

Kommt auf die Geschwindigkeit Deiner PWM an. Logic-Level n-cannel-FETs 
kann man direkt vom Controller ansteuern, beim p-Channel-FET braucht´s 
noch einen oder 2 npn-Transen. Ein gutes Beispiel gibt es hier:

http://mikrocontroller.com/files/BL_Ctrl_V2_0_Doku.pdf

von Achim M. (minifloat)


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von Uwe (Gast)


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Das Gate muß man als Kondensator betrachten (Große Ladeströme für kurze 
Zeit)
Kann den Mikrocontroller zerschiessen wenn Kapazität zu groß(also 
Vorwiderstand)
wenn jetzt der PWM langsam ist könnte es klappen.
mal im Oszi gucken ob die Flanken Steil genug aussehen.
Besser :
1.Datenblätter lesen (auf die Coulomb Werte achten)
2.PWM Frequenz bestimmen
3.Flankensteilheit und PWM Auflösung mit hinzuziehen kleinste Pulsweite 
sollte noch Rechteckig aussehen (entscheiden obs reicht oder obs runder 
sein darf) im Linearbetrieb (naja sags mal so) hat der FET ne viel 
größere Verlustleistung als im Schaltbetrieb (deshalb ist PWM ja 
vorteilhaft bei FET und anderen)

von Uwe (Gast)


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ups
Je runder die Flanken sind desto länger befindet er sich im suboptimalen 
Linearbetrieb und Verlußtleistung Fält über ihm ab (Widerstand 
Spannungteiler)
Wenn er eh überdimensioniert ist machts warscheinlich nichts aus 
(datenblatt gucken Ptot ( oder auch Ptod ;) ) ansonsten Kühlökörper ran.
also das ist nen ich guck jetzt mal in die Bastelkiste und muß in ner 
Stunde Fertig sein Ansatz ;)

von Achim M. (minifloat)


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Uwe schrieb:
> Verlußtleistung

Ferlußtleisstunk!!

mfg mf

von Uwe (Gast)


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is ja gut

von Christoph (Gast)


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also in der schaltfrequenz werd ich wohl 12khz anstreben oder ist das zu 
viel?

Freilaufdioden hab ich schon am start, aber danke für den hinweiß.

also ich denk ich werd jetzt einfach mal ausprobieren wies mit ein oder 
zwei Transistoren klappt.

Kann ich das auch ohne große last testen? oder sind die test mit 5A 
unrealistisch im gegensatz zu den angestrebten 100A?

von Achim M. (minifloat)


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Christoph schrieb:
> 12khz

Christoph schrieb:
> sind die test mit 5A
> unrealistisch

Vermesse das mal mit dem Oszilloskop, dann siehst du die Schaltzeiten 
und kannst das dann geschickt hochrechnen. Insbesondere mit der 
Innenimpedanz deines Motors wirds eventuell einige Veränderungen geben. 
Inwieweit dir die Rückwirkende Kapazität von Drain zu Gate schlechte 
Karten zuspielt, kann man u.U. Schlecht abschätzen. Aber zum 
Schaltzeiten ermitteln wird es wohl reichen.

Was ist denn als Systemspannung geplant? Ich überschlage mal grob in 
einigen Rechnungen, was so kommen könnte.
mfg mf

von Christoph (Gast)


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die Systemspannung ist 12Volt.


Hintergrundinfos(muss nicht unbedingt gelesen werden)
vielleicht sollte ich mal ein bissel ausholen mit meinem projekt.
Ich bin Elektro und informations-Stundent im 2.Semester(vorher 
ausbildung zum elektronike für betriebtechnik)

Mein Projekt:
    ein Panzer (1,4m lang) angetrieben durch zwei anlasser aus dem 
Automobilen bereich()
die motorn haben jeweils etwa 1,1kw und werden mit 12volt betrieben, den 
Strom/Spannung dafür erzeuge ich mit nem 125cm³ Motor(ETZ).(natürlich 
noch als Puffer ne große 180A/h Batterie, um gegebenenfalls auch 
"relativ" Lautlos zu fahren.
das ganze soll später mit nen haufen Elektronik sensorik und son kram 
vollgestopft und ferngesteuert werden).


mfg Christoph

von Ulrich (Gast)


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Mehrere MOSFETs an einem Treiber kann man machen. Man muss dann aber für 
jeden MOSFET einen Gate Widerstand vorsehen, sonst besteht die sehr 
reale Gefahr, das die MOSFETs HF Schwingungen machen.

Für einen Test, d.h. zum Durchmessen mit dem Oszilloskop reichen sogar 
weniger als 5 A als Last. Den wesentlichen Teil kann man da schon 
erkennen. Die Spannung sollte aber schon etwa so sein wie später auch.

von Achim M. (minifloat)


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Christoph schrieb:
> angetrieben durch zwei anlasser

An denen wirst du nicht lang Freude haben, da sie nur für eine gewisse 
Einschaltdauer spezifiziert sind. Ich würde dir eher 
Scheibenwischermotoren empfehlen. Oder Rollstuhlmotoren.

12V, also am Drain einen Spannungshub von 12V.
Das entschärft das Miller-Problem. Hast du das Prinzip des 
Miller-Effekts verstanden? dann kannst du das mit deinen 
Elektrotechnik2-Kenntnissen bequem selber rechnen. Vielleicht ne 
Excel-Tabelle aufmachen dazu.

Gatespannung/Steuerspannung wäre? Null bis?

Im Datenblatt sind Ladungsmengen für Gate-zu-Masse und Gate-zu-Drain 
angegeben. Gate-zu-Drain kannst du um einen gewissen Faktor 
herunterbrechen, da dort 48V als Testbedingungen angegeben 
sind(Rückwirkende Kapazität wird durch Miller-Effekt aufgeblasen, s.o.).
Die nun errechnete gesamte Ladungsmenge fürs Gate muss aber pro 
Schaltzyklus einmal ins Gate reingeschoben werden und auch wieder 
rausgezogen werden.
Da das Gate wie schon gesagt wie ein Kondensator wirkt, kannst du dir 
bestimmt denken, dass im Einschaltmoment ein irrsinnig großer Strom 
fließt, nur Begrenzt durch die parasitären Impedanzen der Ansteuerung. 
Deshalb Gate-Vorwiderstände, rechne das mal mit so 4,7Ω bis 10Ω pro Gate 
durch(überschlägig tau berechnen aus R*C, f(t) = exp(-t/tau) ist für t = 
5*tau ungefähr =0 ).
Schaltzeit wird vllt. so um die 3µs wost-case liegen, für einmal 
anschalten gerechnet(Ladekurve eines Kondensators). Zweimal pro Periode 
wird geschaltet. Für 12kHz hast du eine Periodendauer von ~84µs. Also 
sind die reinen Schaltzeiten w.-c. so 8% der Gesamtzeit anzunehmen. Das 
ist noch einigermaßen vertretbar. Probiers aus.

mfg mf

von Falk B. (falk)


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@  Christoph (Gast)

>Ich bin Elektro und informations-Stundent im 2.Semester(vorher
>ausbildung zum elektronike für betriebtechnik)

Jaja, gestrn noch Stift, heute schon Meister.

>Mein Projekt:
>    ein Panzer (1,4m lang) angetrieben durch zwei anlasser aus dem
>Automobilen bereich()

Ist Quark, Anlasser sind keine Motoren für Dauerbetrieb.

>die motorn haben jeweils etwa 1,1kw und werden mit 12volt betrieben, den
>Strom/Spannung dafür erzeuge ich mit nem 125cm³ Motor(ETZ).

Ohje, man nehme einen 125ccm Verbrennungsmotor mit ca. 10kW, um lausige 
2kW Motoren anzutreiben.

>noch als Puffer ne große 180A/h Batterie, um gegebenenfalls auch
>"relativ" Lautlos zu fahren.
>das ganze soll später mit nen haufen Elektronik sensorik und son kram
>vollgestopft und ferngesteuert werden).

Das fürchte ich.

Mein Tip. Fang mal zwei Nummern kleiner an, 100A ist KEIN 
Anfängerprojekt. Bau das mal mit 10A max. Dann reden wir weiter. Nur mit 
dicken MOSFETs ist es nicht getan.

MfG
Falk

von Christoph (Gast)


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zu Antrieb:

das Anlasser eigendlich nur für sehr kurze betriebszeiten gedacht 
sind,wusst ich deswegen seh ich der sache auch noch ein bisschen 
skeptisch entgegen.
andererseits hab ich mich mal rangemacht und errechnet welche kräfte ich 
brauch um dieses Kettenfahrzeug auf die gewünschte geschwindigkeit zu 
beschleuningen Ergebnis: die motoren sind mehr als doppelt so groß wie 
nötig ,daher hoffe ich das sie vielleicht ein bisschen halten, und mit 
1€ für einen Anlasser plus versand hab ich mich bei ebay nicht gerade in 
unkosten gestürzt:-)

von dem Miller-Effekt hab ich heut zum ersten mal gehört. Verstanden? 
naja ich glaub schon , das wichtigste zumindest...

jetzt zu der Rechnung:

ich sitz gerad vor dem Datenblatt aber weiß nicht genau wie sich das mit 
den ladungen verhält.
dort sind die angaben:Total Gate Ladung:170nF , Gate-Source:32nF , 
Gate-Drain"Miller":74nF
ich versteh nich ganz was die Total Gate Ladung ist?
ist das die Ladung die für einmal anschalten komplett in den Mosfet 
geschoben werden muss, kann ich quasi mit dieser ladung rechnen?
was meinst du mit Herunterbrechen der Kapazität am Gate-Drain, genau da 
ist doch der Millereffekt?
44Volt sind im datenblatt angegebn ich arbeite mit 12volt?aber laut 
Q=C*U ist doch bei gleichbleibender Ladung weniger Spannung eher 
schlecht oder hab ich da einen denkfehler?

Es ist sinnvoller den Mosfet mit 12volt anzusteuern um die ströme 
kleiner zu halten als wenn ich 5volt zum umschalten nutzen würde oder?

vielen dank für eure Mühe

von Christoph (Gast)


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@ Falk Brunner

ich versteh dein Problem nich

ich schreib was ich bin und du quackelst irgend nen blödsinn der da nich 
steht.
zum 10kw Motor. Ich bin student, den Goldesel hab ich leider noch nich 
erfunden aber vielleicht ist es mein nächstes projekt. Ich habe den 
Motor, also kann ich ihn auch nutzen. 0€---->Studentenfreundlich
außerdem sollte man vielleicht den wirkungsgerad der ganzen 
angelegenheit betrachten und nen 10kw motor leistet das was ich haben 
möchte ganz gemütlich wohingegen ein z.b rasenmäher da schon bissel 
knuffen muss, somit auch absolut krach macht... soviel dazu

die Anlasser haben 1€ gekostet und sind somit in meinem Finanzplan 
vertretbar. ob dauerbetrieb oder eben nich wird sich rausstellen.
ein motor mit der halben leistung würde 60euro kosten, da probier ich 
doch lieber erst mal diesen 1€ aus. und wenn´s funzt lass ich es euch 
wissen

was ist das problem daran wenn sich Jemand ein projekt vornimmt um in 
das gebiet der Elektronik weiter eintauchen zu können?sicher ist 100A 
kein Anfängerprojekt aber ich will auch kein Raumschiffbauen. ich denk 
wenn man sich bissel einliest und ein paar versuche macht sollte das 
möglichsein.

erwecke ich den eindruck, also würd ich nur n paar Mosfet´s auf ne 
platine kleben wollen und dann soll da n hightech-Vehicle rauskommen? 
Ich hoffe nicht!!!
sorry aber ich find manche sachen die du mir so vorhalten möchtest sind 
absoluter quark und gehören nich zum thema

von Achim M. (minifloat)


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Christoph schrieb:
> was meinst du mit Herunterbrechen der Kapazität am Gate-Drain, genau da
> ist doch der Millereffekt?

hm, wie soll ichs sagen... hier mal ein billiger Erklärungsversuch für 
den Miller-Effekt(Die Experten mögen mir hier einige Abstriche an 
Genauigkeit verzeihen):

Die Gate-Drain-Kapazität ist ein Kondensator, den du dir als 
Keramikkondensator von Gate nach Drain vorstellen kannst, so, als wäre 
er von außen an die MOS-Anschlüsse dran gelötet.
Den Mosfet sehen wir hier mal als ideal an.

Am Gate hast du einen Spannungshub von
Mos "aus":  0V
Mos "an" : 10V(angenommen)

Dies bewirkt einen Spannugshub am Drain:
Mos "aus": 12V(deine Systemspannung)
Mos "an" : ~0V

Merkst du was? Beim Schalten sieht die Gate-Drain-Kapazität nicht nur 
den Spannungshub vom Gate, sondern der Spannungshub von Drain kommt noch 
hinzu!

Das ist vielleicht zunächst nicht mehr so einfach zu überblicken, aber 
du wirst schon noch dahinterkommen.

Dein Ansatz mit Q = CU ist hier jetzt wichtig:
Die GD-Kapazität wird bei jedem Schaltvorgang um 22V umgeladen.
Von vorn ins Gate hinein gesehen wirkt diese GD-Kapazität jetzt um den 
Faktor 22V/10V = 2,2 größer. Du könntest also die Rückwirkungskapazität 
mit diesem Faktor multiplizieren und mit der Beschaltung vom Gate sowie 
den restlichen parasitären Kapazitäten an diesem Knoten 
parallelschalten.

Das ist der Miller-Effekt, oder anders gesagt eine der 5 
Transformationsbeziehungen(*), die sich mit gesteuerten Quellen ergeben 
können.

mfg mf

Anmerkung zu Transformationsbeziehungen an gesteuerten Quellen:
* Wer gedanklich Strom mit Spannung vertauschen kann und auch in der 
schwarzen Welt der Leitwerte gut zurechtkommt, findet hier nur deren 3.

von Maik K. (Gast)


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Hi!
Also ich finde das Projekt auf jeden Fall interessant. Du musst halt auf 
jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass du an manchen Stellen auch dein 
Le(e)hrgeld zahlen wirst.
Gerade im Hinblick auf die EMV, du magst ja 100A in wenigen us schalten, 
wird das eine sehr spannende Angelegenheit, besonders wenn man das ganze 
Fernsteuern möchte!

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg dabei, es wird mit Sicherheit sehr 
Lehrreich werden! :)

Viele Grüße

von Achim M. (minifloat)


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Maik K. schrieb:
> Le(e)hrgeld

Hoffentlich zeigt der gute Modell-Panzer dann keine ungewollten Knall- 
und Raucheffekte...

nochmal wegen Q = CU, oder besser ∆Q = C * ∆U

Ich habe einen Spannungshub ∆U von 22V statt 10V, deswegen muss die 
bewegte Ladungsmenge Q auch größer sein.

Du kannst, um bei ∆U=10V zu bleiben, bei gleicher bewegter Ladung so tun 
als wäre die Kapazität C größer.
Hoffe es ist jetzt einigermaßen verständlich ausgedrückt.

mfg mf

von christoph (Gast)


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also um auf mein ursprüngliches problem zurückzukommen. (welche ströme 
am Gate um zu entscheiden ob einfache Transistorschaltung oder 
Mosfet-Treiber.

ich bin auf gute 2,5A am Gate gekommen um den Mosfet schnell genug zu 
laden, kann das hinkommen?

für R[g] habe ich 4,7Ohm angenommen.
für U[0] = 12Volt
die Kapazität hab ich einem Diagramm aus dem
Datenblatt entnommen und liegt meiner meinung nach bei etwa 210nF.
den Millereffekt hab ich mir noch mal von meinem prof erklären lassen. 
nu weiß ich bescheid:-)
nur weiß ich nich ob dieser millereffekt der meinem Aufladevorgang am 
Gate ja entgegenwirkt in diesem Diagramm schon berücksichigt ist?
können diese 2,5A stimmen(quasi einschaltmoment)?
Tau=knapp 10^-6

mfg Christoph

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