Hi Leute, hier mal eine Frage an alle, die schon länger im Geschäft sind. Würde gerne wissen, ob ihr Ähnliches kennt bzw. wie ihr das bewertet: zum Einordnen: Fa. mit < 100 MA Embedded Software Automobilbranche keinen gerwerkschaftl. Tarifvertrag Gehalt: 50k-60k Position Software-Entwickler 40h Woche Hier die Klauseln, die mich stören: §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten §2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar
Egon schrieb: > Hier die Klauseln, die mich stören: > §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten > §2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende > §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar Standardklauseln, sind so üblich in Firmen dieser Größe. §1 bedeutet nur das du vermutlich ohnehin eine Zeiterfassung hast und übermäßige Überstunden unüblich sind - also machst du auch keine. §2 normal $3 - sowas passiert selten und meist nur wenn man Mitarbeiter quasi zur Kündigung zwingen will - ein legaler Trick sozusagen - normal wird aber eine Versetzung verhandelt - allerdings bei deinem Gehalt ist das eine Entsorgungsklausel
Egon schrieb: > §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten Sei froh, dass es nicht "all inklusiv" ist. So hast du die Chance, jede Woche noch Überstunden bezahlt zu bekommen. > §2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende Was stört dich daran? Das ist eine übliche Klausel, mit zunehmender Beschäftigungsdauer verlängert sich die Kündigungsfrist noch weiter. > §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar Dein Chef möchte halt sicher sein, dass du den Auftrag beim Kunden, welcher 300km weg ist, auch erledigst. Wenn du nur z.B. im Tagespendelbereich arbeiten willst / kannst, vereinbare es entsprechend im Arbeitsvertrag.
>> §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten Halte ich bei der Gehaltshöhe eher für Ausbeute. Soll er denn noch froh sein das erst seine 51. Stunde/Woche ausgezahlt/abgebummelt werden kann? >> §2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende Ist der gesetzliche Mindeststand lt. Wikipedia. Scheint also nicht sittenwidrig zu sein. >> §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar Halte ich für zu weitreichend. Vielleicht gibt es da Formulierungen die weniger Zugriff auch Dich erlauben (z. B. nach vorheriger Absprache usw.). Damit könnte er Dich im Zweifel bis zur eigene Kündigung gängeln.
Egon schrieb: > §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten Falls Du eine reguläre 40h Woche hast, bedeuten 10h pro Woche 2h pro Tag, und damit erreichst Du bereits die gesetzlich erlaubte Maximalarbeitszeit von 10h pro Tag. Mit anderen Worten: wenn du noch länger pro Tag arbeitest (freiwillig), darfst du es nicht in der Zeiterfassung angeben. D.h. alle Überstunden sind "all inclusive"! §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar Viel Spaß mit Deinem familiären Umfeld, Deinen Freunden und bei der Wohnungssuche alle paar Monate! Gibt es Regelungen bzgl. Fahrtkosten, Übernachtungskosten, Mehraufwand für Verpflegung etc.?
Bei der ersten haben ich diese all inclusive Variante - ohne Zeiterfassung, aber mit elektronischer Tätigkeitserfassung (welche Aufgabe man wann gemacht hat) Kündigungsfrist ist wohl Standard. Die dritte Klausel sieht bei mir etwas anderes aus: ich kann auch zu anderen Standorten (auch international) versetzt werden. Auch ist es möglich, dass ich ganz andere Aufgaben zugewiesen bekomme, die mit meiner Stellenbeschreibung nichts zu tun haben - das Gehalt wird dabei aber beibehalten.
Egon schrieb: > §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar Das in den meisten Zeitarbeitsverträgen Standard Heißt dann oft, "der Arbeitnehmer ist bereit bundesweit eingesetzt zu werden". Auf die Frage nach den Rahmenbedingungen zu den Reisekosten kommt dann nichts als dummen Rumgeeier, BGB §670, blabla. Egon schrieb: > §2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende Auch während der Probezeit? Egon schrieb: > §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten Wenn das Gehalt (für einen) passt. Welche Alternative hast du zu diesem Vertrag?
Ein Arbeitsvertrag ist Verhandlungssache. Sprich die Dich störenden Punkte an und versuche sie "wegzuverhandeln". Insbesondere die freie Wahl Deiner Arbeitsstätte für den Betrieb erscheint mir als ein guter Kandidat. Oder sorge zumindest dafür, dass es für die Firma teuer wird, wenn Sie Dich versetzen (Umzugskosten oder so). Oder passe Deine Gehaltsvorstellungen an, denn bei Deiner ursprünglichen Aussage bist Du vielleicht von anderen Vorraussetzungen ausgegangen? Bedenke aber eines: Zu diesem Arbeitsvertrag hat die Firma schon JA gesagt. Es gibt, wenn du Änderungen im Arbeitsvertrag willst, natürlich das Risiko, dass die nicht mitspielen und dann gibt es gar keinen Arbeitsvertrag mehr. Merke: No risk, no fun!
Das ist indiskutable Ausbeutung nahe der Sklavenhaltung. Aber wenigstens darfst Du die Firma zum Schlafen noch verlassen. Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, daß die 10h/Woche Mehrarbeit IMMER ausgereizt werden und man dich nötigen wird, alles Weitere an der Stempeluhr vorbei zu buckeln. Was das Versetzen angeht, steht üblicherweise dabei "soweit zumutbar", wenn nicht, ist das ein Freibrief für den AG. Leider gibt es zuviele, die aus welcher Not heraus auch immer, solche Verträge akzeptieren. Wenn das in diesem unserem Lande so weitergeht, werd ich noch zum Sozi.
So einen Vertrag hatte ich auch einmal. Punkt 1 bedeutet, mit 10 Überstunden wöchentlich darfst du fest rechnen. Also wenn du früher als nach 50/5=10 Stunden gehen willst, wird dein Chef auffällig unauffällig auf die Uhr schauen. Punkt 2 ist nicht Standard, nur bei 'Ausbeuterfirmen'. Wenn eine Firma dich halten will, wird sie 3, eher 6 Monate Kündigungsfrist vereinbaren. Punkt 3 kann ich so nicht beurteilen. Informiere dich mal, wieviele Niederlassungen die Firma hat, und wo. Und allgemein: Frage doch einmal deine potentiellen Kollegen, wieviele Kurzzeit-Mitarbeiter die Firma in den letzten jahren hatte. Firmen mit solchen Klauseln haben meist einen stark erhöhten 'Mitarbeiterdurchsatz', weil selbst bei recht genügsamen Leuten der Leidensdruck zu groß wird. Bei mir war es so, und letztendlich bin ich samt Familie nach AT ausgewandert. Aber das muß jeder selbst wissen.
frame schrieb: > Punkt 2 ist nicht Standard, nur bei 'Ausbeuterfirmen'. Unsinn. Schau mal was im BGB steht, vier Wochen für einen Einsteiger sind völlig normal.
Das ist wahrscheinlich nicht die Firma, wo man gerne arbeitet. Die kurze Kündigungsfrist ist also von Vorteil: Man kann gepflegt nach etwas anderem sehen und (sobald man was besseres hat) schnittig die Kurve machen. 0.25-0.5 Jahre Kündigungsfrist wären da hinderlich. Mitleid mit diesem Arbeitgeber muß man dann nicht haben; jeder wie er es verdient. Schließlich gelten die Marktgesetze in beide Richtungen.
Als Zulieferer der Automobilbranche musst Du an Terminen, und Projektbesprechungen in dem Firmen teilnehmen, die ihr beliefert. Du arbeitest dort in den Entwicklungsabteilungen um Fehler oder Probleme mit der Software zu lösen. Daher die Klausel 3. Diese Auslagerung kann durchaus mehrere Wochen oder Monate betragen, auch Jahre sind möglich. Generell muss Dir die Firma einen Versorgungsausgleich in dieser Zeit zahlen, den du allerdings nach dem dritten Monat versteuern musst, so dass nicht viel davon übrig bleibt. Die Höhe des Versorgungsausgleichs richtet sich nach den Regelungen im Arbeitnehmer-Entsendegesetz Kündigungsfristen sind gesetzlich geregelt und bemessen sich nach der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses. In jedem Arbeitsvertrag sind darum immer die gesetzlichen Mindestanforderungen hinterlegt und auch hier gilt die salvatorische Klausel. Ja, Überstunden sind vollkommen normal und deren pauschale Abgeltung ebenfalls. Auch das ist gesetzlich geregelt.
§3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar mich hat man nach vier Jahren plötzlich 600 Kilomater wegbefördert. War nur am Wocheende zu Hause. Nach einem halben Jahr hab ich es nicht mehr ausgehalten und gekündigt. Habe im Hotel gewohnt. Kein Sex und keine Hobbys nach Feierabend, stattdessen Alkohol vor der Glotze. Mein Privatleben war zerstört (Freundin hat einen neuen kennengelernt, mein Freundeskreis ist mir Fremd geworden). Glaub mir, sowas kann einen psychisch fertigmachen.
>Kein Sex und keine Hobbys nach Feierabend, stattdessen Alkohol vor >der Glotze. Mein Privatleben war zerstört (Freundin hat einen neuen >kennengelernt, mein Freundeskreis ist mir Fremd geworden). Selber schuld, statt den Feierabend vor der Glotze zu verbringen müsste man halt selber aktiv sein: Ausgehen, Hobby suchen, Sport treiben, neue Freunde/Kontakte knüpfen...
Hallo, das mit den Überstunden ist notwendig. Der Gesetzgeber fordert an dieser Stelle eine dem Arbeitnehmer zumutbare Anzahl an Überstunden, zumindest soweit der Arbeitgeber nicht bereit ist diese zu bezahlen ect. Eine nicht benannte, vertragliche Akzeptanz von Überstunden hingegen ist gesetzlich nicht zulässig. Unbenommen davon bleibt das dein Arbeitsvertrag 40h/Woche enthält, also eine dauerhafte Zumutung von 10h pro Woche abgegolten, finanziell oder per Zeitausgleich, werden müssen. Ob der betreffende Arbeitgeber sich an dieser Stelle als "Sklaventreiber" erweist, kann dir vermutlich keiner hier sagen. Man muss sich an dieser Stelle jedoch mal vor Augen halten, insbesondere diejenigen die gleich nach der nächsten Oktoberrevolution rufen, das Überstunden bei Unternehmen dieser Größe einen recht großen organisatorischen und buchhalterischen Aufwand nach sich ziehen. Der Gesetzgeber fordert nämlich weiterhin, dass die Bezahlung der abzugeltenden Überstunden entsprechend vorgehalten werden muss. Wie gesagt daraus ergibt sich ein gewisser Aufwand, weiterhin wird flüssiges Kapital gebunden. Bei kleinen Unternehmen, insbesondere nicht tariflichen, wird deshalb oft auf derartige Formulierungen zurückgegriffen. Kündigungsfrist ist normal bei so einem Unternehmen, ob es dir schmeckt oder nicht musst du wohl selbst entscheiden. Die Arbeitsortregelung ist schlampig formuliert. Zumutbar wäre eine hilfreiche Formulierung. Allerdings muss man auch hier sehen, dass es für den AG notwendig sein kann, dich für Problemlösungen zu bestimmten Kunden zu schicken. Das ergibt sich dann zwangsläufig aus deinem Verantwortungsbereich und der Tatsache das hochqualifizierte Service- bzw Inbetriebnahmeabteilungen, wie bei Siemens ;) ect, betriebswirtschaftlich fehl am Platze sind. Inwieweit der AG sowas ausnutzt, bleibt abzuwarten. Generelle Buh-Rufe sind auch hier, meines Erachtens, fehl am Platze. Bei einer Firma mit mehreren Niederlassungen kann so eine Formulierung schon bedenklich sein. Einen schönen Tag noch
Peter schrieb: > Selber schuld, statt den Feierabend vor der Glotze zu verbringen müsste > man halt selber aktiv sein: Ausgehen, Hobby suchen, Sport treiben, neue > Freunde/Kontakte knüpfen.. Leicht gesagt, wenn man in Polen in der letzten Absteige landet, will ich sehen wie DU neue Kontakte knüpfen willst. Ich bin in der ersten Woche mit paar neuen Arbeitskollegen in so einen Tanzclub gegangen. Weil wir nicht aus der Gegend kamen, kam es zu einer Schlägerei mit den Dorfraudis. Zwei meiner Arbeitcollegen lagen eine Woche in der Intensivstation, ich hatte Glück und konnte entkommen. Danach war das Thema "Ausgehen" für mich erledigt. Auf der Straße wurde ich auch blöd angepöbelt, die Leute sehen, dass man nicht aus der Gegend kommt. Hobby suchen? Wenn man in einem Hotel wohnt, was soll man da machen?
Artur R. schrieb: > Hobby suchen? Wenn man in einem Hotel wohnt, was soll man da machen? 1. Polnisch lernen 2. Polnische Geschichte lernen 3. Uebers Internet neuen Job suchen vielleicht? citb
Artur R. schrieb: > Leicht gesagt, wenn man in Polen in der letzten Absteige landet, will > ich sehen wie DU neue Kontakte knüpfen willst. Ich bin in der ersten > Woche mit paar neuen Arbeitskollegen in so einen Tanzclub gegangen. Weil > wir nicht aus der Gegend kamen, kam es zu einer Schlägerei mit den > Dorfraudis. Zwei meiner Arbeitcollegen lagen eine Woche in der > Intensivstation, ich hatte Glück und konnte entkommen. Danach war das > Thema "Ausgehen" für mich erledigt. > > Auf der Straße wurde ich auch blöd angepöbelt, die Leute sehen, dass man > nicht aus der Gegend kommt. > > Hobby suchen? Wenn man in einem Hotel wohnt, was soll man da machen? Klingt ja verdammt glaubwürdig, die Geschichte.
Egon schrieb: > §1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten Ist so die typische Standartklausel. Heisst im Endeffekt doch nur, dass du nicht als Arbeiter sondern als Angestellter eingestellt bist, der ein fest Gehalt bezieht. Egon schrieb: > §2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende Ebenfalls Standartklausel. So fängt eigentlich jeder an. Egon schrieb: > §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar Ich kenn deine Firma nicht. Wenn es mehrere Standorte gibt, wäre ich vorsichtig und würde da schon nachverhandeln. Nicht das du dann plötzlich 1000km weiter wegarbeiten musst, bloß weil dort das Personal fehlt. Sollte es keine zusätzliche Standorte geben, heisst das im Endeffekt nur dass dich dein Chef im Notfall zum Kunden schicken kann, wenn ihr (du) mal Mist baut. ;) @Artur Sei mir nicht böse wenn ich das sage, aber da liegt das Problem aber eher an dir. Schaut nämlich aus als hättest du ein brutales Anpassungsproblem. Ich hab das selbe auch machen müssen. Fast ein Jahr war ich in Ungarn. Aber Dank Web2.0 wurde mir mein Freundeskreis nicht fremd. Mit den Einheimischen gab es auch keine wirklichen Probleme, weil ich mir nichts raushängen lasse. Und andere Leute hab ich auch genug durch meine Hobbies kennengelernt. Aber zurück zu Thema. Wir wollen ja den Thread nicht zuspamen. ;)
Selbst wenn man nicht in eine Schlägerei verwickelt wird, das Freizeitangebot ist in vielen Ecken eher "überschaubar". Wenn man nicht zur Altersgruppe der Tanzlokale gehört, bleibt dann oft nur sich ein passendes preiswertes Hobby (siehe oben) zu suchen. Ali B. schrieb: > Bei einer Firma mit mehreren Niederlassungen kann so eine Formulierung > schon bedenklich sein. Das ist bei Dienstleistern generell (95%) der Fall. Vernüftige Regelungen sind mir nur 1x untergekommen, da war der Lohn aber eher ein Scherz.
Tach auch, Ich: Automobilindustrie, mit IG Metall tarifvertrag >§1 10h pro Woche Mehrarbeit sind mit dem Gehalt abgegolten bei mir werden alle Überstunden in ein Gleitzeitkonto geschrieben. >§2 Kündigungsfrist 4 Wochen zum Monatsende 6 Wochen zum Quartalsende >§3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar ja ist bei mir auch so ähnlich. Den Vertrag halte ich für pure Ausbeutung. Lass dich nicht darauf ein, wenn du nicht musst. Solchen Firmen/Verträgen sollte wir Arbeitnehmer auf breiter Front eine Absage erteilen!
Peter schrieb: > Solchen Firmen/Verträgen sollte wir Arbeitnehmer > auf breiter Front eine Absage erteilen! Nur das die Firmen am längeren Hebel sitzen. Darin könnte nämlich der Fachkräftemangel begründet sein, nämlich das die Firmen auf stur stellen. Es ist ja auch die Frage ob man auf den Job angewiesen ist und egal, was immer wieder behauptet wird, so viele geeignete Stellen gibts lokal meist nicht. Daher heißen die Beschäftigungsverhältnisse ja auch "abhängig..." und wenn es ginge würden die Firmen diese Abhängigkeit gern noch etwas steigern.
Nun ja, wir haben gerade eine Aufschwung-Phase. Deshalb suchen viele Firmen neue MA, um gestiegene Projektumfänge abarbeiten zu können. Wenn die Angebote der Firmen zu schlecht sind finden sie keine neuen MA oder müssen sehr lange suchen. Das gefährdet die Abarbeitung - elementar. Dann ist die Firma in Gefahr, den Aufschwung nicht mitmachen zu können. Ob diese Firmen nun tatsächlich am längeren Hebel sitzen, bezweifle ich.
Peter schrieb: > Ob diese Firmen nun tatsächlich am längeren Hebel sitzen, bezweifle ich. Deshalb ist auch jammern angesagt, Hilfe, wir finden keine Fachkräfte (an anderer Stelle ausreichend diskutiert). Gegen manche Klauseln kann man sich zur Zeit besser wehren.
Peter schrieb: > Ob diese Firmen nun tatsächlich am längeren Hebel sitzen, bezweifle ich. Das kann doch ein Außenstehender sowieso nicht beurteilen, weil zunächst die ganzen Rahmenbedingungen, wie Anzahl der Mitbewerber, Alter der Mitbewerber, deren Fachkenntnisse und Berufserfahrung, manchmal nicht mal der passende Arbeitsort, die tatsächlichen Vorstellungen des Personalentscheiders und noch einiges mehr, gar nicht transparent sind, um da Vergleiche führen zu können. Das kann nur der Arbeitgeber, aber der gibt natürlich solche Informationen nie preis. Statt dessen werden Bewerber über ihre Bewerbungen und Vorstellungsgespräche ausgemustert und wenn dann nichts besseres mehr kommt geht die Jammerei los, also selbst schuld. In Punkto Personal hat Deutschland keinen Fortschritt gemacht und verhält sich teilweise noch wie im tiefsten Mittelalter. Jetzt werden die Ausgemusterten dringend gebraucht und werden sich schon wegen der schlechten Akzeptanz nicht mehr bewerben. Bei mir ist nach der dritten Bewerbung bei der gleichen Firma Schluss. Eine weitere grundlose Absage tue ich mir da nicht an. Wenn man auf das Arbeitgeberportal der Jobbörse mal schaut sind da dutzende von Fachkräften zu finden, aber anscheinend will die keiner finden oder die Personaler sind einfach zu doof mal da zu suchen.
>§3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar
Sowas kann auch positiv sein, wenn es an Kündigungen geht und
Sozialpläne erstellt werden oder eine Sozialauswahl stattfindet. Wenn
der Arbeitsplatz am Ort wegfällt, kann man dann u. U. auf eine
Weiterbeschäftigung in einer anderen Filliale pochen.
Wenn der AG nicht den Einsatzort bestimmen darf bzw. im Vertrag der Ort
festgelegt ist, braucht der auch nicht in anderen Fillialen nach
Alternativen suchen.
Dann muss man zwar umziehen, hat aber zumindest noch einen Job (oder
eine höhere Abfindung).
Gruss
Axel
Ein_Bayer schrieb: > Egon schrieb: >> §3 Einsatzort beliebig vom Arbeitgeber bestimmbar > Ich kenn deine Firma nicht. Wenn es mehrere Standorte gibt, wäre ich > vorsichtig und würde da schon nachverhandeln. Nicht das du dann > plötzlich 1000km weiter wegarbeiten musst, bloß weil dort das Personal > fehlt. > > Sollte es keine zusätzliche Standorte geben, heisst das im Endeffekt nur > dass dich dein Chef im Notfall zum Kunden schicken kann, wenn ihr (du) > mal Mist baut. ;) Bei einer kleineren Firma mit nur 2 Standorten kann das mal sehr kniffelig werden. Bei größeren Unternehmen, wie z.B. Siemens, ist es aber durchaus üblich, daß die überall in Deutschland Standorte haben. Genau genommen, sogar in jeder Kleinstadt. Und das sind viele. Den Telefonanlagenmonteur könnte man also leicht überall in Deutschland hin versetzen, z.B. in eine Kleinstadt an der polnischen Grenze. Ich selbst war mal im Staatsdienst, als die Post noch staatlich war. Niemand hatte den Einsatzort im Arbeitsvertrag stehen, man war im Prinzip bundesweit verfügbar. Ich mußte ja nach der Ausbildung gleich schon in eine andere Stadt umziehen, da es in der gegenwärtigen Stadt keinen Personalbedarf gab. Alternativ konnte man natürlich kündigen. Bei Polizei, Grenzschutz, Bundeswehr, Bahn, das gleiche Spiel. Dort bei den anderen Vereinen kannte ich auch immer Leute, die ständig versetzt wurden. Bei kleinsten Vorfällen und Unstimmigkeiten wurde stets mit einer Versetzung nach Fürstenfeldbrugg gedroht, oder in die Kabelziehabteilung. Na ja, ich kannte Leute in der Kabelziehabteilung, das war mal sehr dreckig, Erdkabelauszieharbeiten mit dem Unimog und schwerem Gerät, aber die waren alle nicht unglücklich. Fürstenfeldbrugg lag indessen aber 600km weit weg. Sowas war eher eine Bedrohung. Bis heute weiß ich ja nicht ganz genau, was es mit Fürstenfeldbrugg auf sich hatte. Vielleicht eine Art Strafkompanie wie Blackborn-City (Schwarzenborn) bei der Bundeswehr. Jedenfalls stellte ich in einer betriebsinternen Zeitung mal ein Versetzungsgesuch bzw. Tauschgesuch nach FFB. Ich finde die Gegend ganz nett. In Köln war ich ja auch nicht heimisch, sondern landete dort rein arbeitsmarktmäßig. Es meldete sich leider niemand, der nach Köln wollte. ;-)
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