Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektromotor verliert Drehmoment


von Antrieb (Gast)


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Ich hätte mal eine Frage zu einem permanent erregten Gleichstrommotor. 
Ein normales Fahrrad wurde mit einm 12VDC 500W Motor ausgerüstet. Das 
ganze hat auch super funktioniert, allerdings habe ich das Gefühl, dass 
der Motor mit der Zeit an Drehmoment verliert. Könnte es sein, dass 
durch die Erschütterungen beim Fahren und die Magnetfelder des Rotors 
die Statormagnete mit der Zeit schwächer werden? Der Motor weist 
ansonsten keine Mängel auf und er wird auch nicht wärmer als vorher. Die 
Stromaufnahme kann ich leider nicht messen und ich habe auch keine 
Vergleichswerte von vorher.

von Jens G. (jensig)


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Vielleicht solltest Du mal den Akku laden...

von Antrieb (Gast)


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Der Akku ist voll unt die Steuerung ist auch in Ordnung. Der Motor 
bekommt die vollen 12V. Das ganze passiert ja nicht innerhalb von 
Stunden, sondern macht sich seit einem halben Jahr bemerkbar. Der Motor 
ist ca. 1 Jahr alt.

von HildeK (Gast)


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Hast du im letzten Jahr zuviel gegessen? SCNR :-)

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Könnte es sein, dass
> durch die Erschütterungen beim Fahren und die Magnetfelder des Rotors
> die Statormagnete mit der Zeit schwächer werden?

Wenn Du einen X-beliebigen Bastelmotor genommen hast, vergiss meine 
Antwort.
Benutzt Du einen normalen Fahrrad-Nabenmotor, dann musst Du den schon so 
stark mechanisch belasten, dass von der Felge nicht mehr viel 
uebrigbleibt.... dann kannst Du damit rechnen, dass das Feld geschwaecht 
wurde.
Ansonsten wuerde ich ihn mal zerlegen und die Lager etc. (Mechanik) auf 
Beschaedigung oder Verschmutzung pruefen.

Gruss

Michael

von Sven (Gast)


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Neodym-Magnete können bei Erwärmung ihr Magnetisierung verlieren.

von Ben _. (burning_silicon)


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korrekt, das problem gibts bei RC-car motoren auch. die dinger verlieren 
wenn sie zu heiß werden auch an leistung weil die permanentmagnete 
nachlassen.

von aaaaa (Gast)


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bricht auch die Spannung ein?
Wenn man wirklich 41A bei 12V ziehen will, muss der Akku auch noch gut 
sein

von Antrieb (Gast)


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Der Motor ist eher eine Billigversion (ebay um 80€). Angetrieben wird 
das Fahrrad über eine Kette mit einer Untersetzung von 1:10. Leider 
wurde der Motor auch des öfteren ans Limit getrieben und hat sich dabei 
ordentlich erwärmt. Beim Zerlegen ist eigentlich nichts besonderes 
aufgefallen, auch die Lager machen keinen schlechten Eindruck. Ein 
Windungschluss würde sich ja durch eine höhere Stromaufnahme und 
auffällig hohe Erwärmung bemerkbar machen denke ich.
Die Spannung am Motor liegt auch bei Volllast noch bei 12,8V.

von Klaus (Gast)


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Antrieb schrieb:
> Leider
> wurde der Motor auch des öfteren ans Limit getrieben und hat sich dabei
> ordentlich erwärmt.

Das müssen dann schon so 150° bis 160° am Magneten sein, um etwas zu 
bewirken. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß der Innenwiderstand des 
Akkus größer geworden ist. Ein Motor kann viele Akkus überleben.

MfG Klaus

von aaaaa (Gast)


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Wann merkst du den Drehmomentverlust? Sofort am Anfang oder erst wenn du 
ein bisschen gefahren bist?

Hab mir auch noch ganz alte kleine Akkus liegen (NiCd), die schaffen am 
Anfang auch 10A, aber das ganze nur für 2-3 Sekunden. Danach ist auch 
wieder schluss.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das müssen dann schon so 150° bis 160° am Magneten sein, um etwas zu
> bewirken.
Na ja das kannst du in einem E-Motor aber ganz schnell mal haben.
Eigentlich gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Magnete wurden tatsächlich zu heiß
2. Akku hat schon einen erhöhten Innenwiderstand und geht unter Last in 
die Knie.
3. Das Problem ist nur eingebildet.
Um herauszufinden was tatsächlich die Ursache ist bräuchte man einen 
Ersatzmotor. Bzw. Punkt 2 könnte man durch messen bei Volllast 
herausfinden.

p.s. 500W Motor und Kettenantrieb. Ich wette das ist nicht ganz legal. 
Dir ist schon klar, daß wenn du mit dem selbstgebautem Ding einen 
Fussgänger anfährst du ganz schnell ohne Haftpflichtversicherung 
dastehst und unter Umständen viele 1000 Euros an Art/krankenhauskosten 
samt Anwaltskosten und Schmerzensgald am Hals hast.
Nur so als Tipp...

von Frank X. (flt)


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Antrieb schrieb:
> Beim Zerlegen ist eigentlich nichts besonderes
> aufgefallen, auch die Lager machen keinen schlechten Eindruck.

Wie hast Du den denn zerlegt?
Einfach Anker rausgezogen aus dem Magnetkreis?
Dabei muss man anstelle des Ankers etwas anderes magnetisch leitfähiges
ins Gehäuse bringen.
Ansonsten Luftspalt vergrössert-> Magnet demagnetisiert sich.

mfg

von Klaus (Gast)


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U.R. Schmitt schrieb:
> p.s. 500W Motor und Kettenantrieb. Ich wette das ist nicht ganz legal.
> Dir ist schon klar, daß wenn du mit dem selbstgebautem Ding einen
> Fussgänger anfährst du ganz schnell ohne Haftpflichtversicherung
> dastehst und unter Umständen viele 1000 Euros an Art/krankenhauskosten
> samt Anwaltskosten und Schmerzensgald am Hals hast.
> Nur so als Tipp...

Du bist also Anwalt! Rechtsberatung wäre sonst nicht ganz legal

MfG Klaus

von Düsendieb (Gast)


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Das Nachlassen des Drehmoments fällt mir bei meinem E-Bike auch immer 
wieder auf.
Aber dann schalte ich den E-Antrieb aus damit ich merke wie schwer 
Fahrradfahren wirklich geht. Danach freue ich mich wieder über den 
Antrieb.

Aber mal im Ernst, ich glaube dass entweder der Akku gealtert ist oder 
der Widerstand der Bürsten größer geworden ist.

Axel

von Tany (Gast)


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Wenn der Motor von einem E-Scooter (MY-xxxx) stammt, leidet der Magnet 
nicht darunter, vielmehr die Wichklung. Der Lack hält bei hoher 
Temperature nicht stand: China Schrott!
Wenn der Motor im Leerlauf mehr als 2A aufnimmt, ist ein Indies dafür.

von Antrieb (Gast)


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>Wie hast Du den denn zerlegt?
>Einfach Anker rausgezogen aus dem Magnetkreis?
>Dabei muss man anstelle des Ankers etwas anderes magnetisch leitfähiges
>ins Gehäuse bringen.
>Ansonsten Luftspalt vergrössert-> Magnet demagnetisiert sich.

Das habe ich nicht gewusst. Als ich den zerlegt habe habe ich nichts 
magnetisch leitfähiges zwischen die beiden Magneten gebracht.

Das mit der Batterie könnt ihr mal außer Acht lassen. Da wir ein 
Solarbetriebenes 12V Netz im Haus haben, haben wir viele Akkus. Auch ein 
fabriksneuer 12V 100Ah Bleigel Akku brachte keine Verbesserung, außerdem 
bricht die Spannung beim Motor auch dann nicht zusammen wenn er unter 
Volllast läuft.


>der Widerstand der Bürsten größer geworden ist.


Durch Dreck o.ä.? Der Kollektor ist sauber und die Kohlebürsten machen 
auch einen guten Eindruck.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Durch Dreck o.ä.? Der Kollektor ist sauber und die Kohlebürsten machen
> auch einen guten Eindruck.

Sogar die billigsten China-Bikes haben keine Kohlebuersten sondern 
arbeiten mit Drehfeld.
Was hast Du da nur zusammengebastelt......

Gruss aus Shanghai

Michael

von U. B. (Gast)


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Ist es eine permanenterregte DC-Maschine, müsste bei schwächer werdendem 
Feld im gleichen Masse, wie das Moment geringer wird, die 
Leerlaufdrehzahl steigen ( Feldschwächung eben ).

Ggf. sollte eigentlich beides auffallen.

von Antrieb (Gast)


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Eine wesentliche Erhöhung der Leerlaufdrehzal konnte ich nicht 
beobachten. Wie lange dauert es bei herausgenommenem Anker bis die 
Magneten wesentlich schwächer werden?


>> Durch Dreck o.ä.? Der Kollektor ist sauber und die Kohlebürsten machen
>> auch einen guten Eindruck.

>Sogar die billigsten China-Bikes haben keine Kohlebuersten sondern
>arbeiten mit Drehfeld.
>Was hast Du da nur zusammengebastelt......

Und was soll an einem permanenterregten DC-Motor nicht recht sein? Wozu 
soll ich eine aufwändige Steuerung zur Drehfelderzeugung aufbauen, wenn 
es ein einfacher PWM-Regler auch tut? Noch dazu wenn dies mein erstes 
Projekt mit so hohen Strömen war?

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