Forum: Offtopic Wer kennt sich mit Plexiglas aus?


von PIC N. (eigo) Benutzerseite


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Hallo,
ich habe vor mir aus Plexiglas ein Gehäuse zu erstellen bzw. erstellen 
zu lassen. Ich möchte allerdings kein klares sondern mattes Plexiglas 
verwenden.

Ich hatte mal eine Probe von "Milchglas" welches unter "opal" vertrieben 
wurde. Was mir daran nicht so gut gefiel war, dass die Oberfläche 
trotzdem glatt war. Ich wollte aber, dass die Oberfläche rau ist.

Jetzt habe ich noch eine weitere Art gefunden und zwar "satiniert". Ist 
das das was ich suche?

Gruß Nico

von Uhu U. (uhu)


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Nicolas M. schrieb:
> Ich wollte aber, dass die Oberfläche rau ist.

Das wird bei Plexiglas kaum gehen, weil es recht weich ist. Eventuell 
könnte sowas mit Polycabonat zu machen sein.

von PIC N. (eigo) Benutzerseite


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Also bedeutet satiniertes Plexiglas nicht, dass die Oberfläche behandelt 
ist. Wo ist dann der Unterschied zwischen Opal/Milchglas und satiniert? 
Oder ist es schlicht weg das selbe?

Danke soweit, Gruß Nico

von Uhu U. (uhu)


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Nicolas M. schrieb:
> Wo ist dann der Unterschied zwischen Opal/Milchglas und satiniert?

Ich muß mich korrigieren: offensichtlich gibt es das doch mit 
aufgerauter Oberfläche. Das nennt sich "satiniert". Möglicherweise ist 
aber nicht das Plexiglas selbst aufgeraut, sondern es ist mit einer Art 
Mattlack beschichtet.

Generell ist Plexiglas recht kratzempfindlich, kann aber auch leicht 
wieder blank poliert werden.

Polycarbonat gibt es auch satiniert.

Bei Opal/Milchglas ist der Werkstoff voll durchgefärbt.

Wenn du das Gehäuse machen lassen willst, dann frag besser vorher 
nochmal bei der betreffenden Firma nach, was man da am besten nimmt.

Es sieht häßlich aus, wenn ein nobles, transparentes Gehäuse durch ein 
paar Schrammen verschandelt ist...

von Joe M. (nachdenklicher)


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Du kannst klares Plexiglas natürlich selbst anrauhen, das sieht auch 
ganz gut aus wenn es gleichmässig gemacht wird.
Aber geringe Fettspuren, Fingerabdrücke, etc. reichen schon, dass es an 
diesen Stellen wieder speckig aussieht bis zum nächsten abwischen.

Was Du meintest heisst SatinIce und ist für Licht-Anwendungen gedacht, 
wegen der guten Streuung. Du kannst bei dem Material die Rauhigkeit der 
Oberfläche fühlen und es ist auch nicht so empfindlich.

Gibt es aber nur in farblos soweit ich weiss.
Und du musst sehr sauber arbeiten beim Verkleben, denn jeder Kleberrest 
versaut die matte Oberfläche sehr.

Nimm opaque-weiss und rauhe es mit einem Exzenterschleifer und 80er 
Körnung an. Das sieht super aus, wird sehr gleichmässig und ist nicht so 
sehr empfindlich. Es ist dann sogar noch diffus hinterleuchtbar, falls 
Du sowas vorhast.

Aber es gibt noch sehr viele andere Sorten von Plexiglas, die auch für 
Deine Anwendung interessant sind, schau mal auf www.plexiglas-shop.com


Joe

von PIC N. (eigo) Benutzerseite


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Danke für Eure Tipps. Das mit dem PLEXIGLAS SATINICE hört sich gut an. 
Habe da in der Bucht nen ganz nettes Angebot für Zuschnitte gefunden. 
Ich werde da mal Nachfragen.

Gruß Nico

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich habe die Musterkollektion hier.
Das SATINICE ist schon passend.
Kleberreste zerstören diese Oberfläche, aber ich hab schon
Kanten verschraubt, da ist es natürlich kein Problem.
( Außer ein M3 Gewinde in die 4 mm Platte zu bohren :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Was aber auch geht, ( schon selbst gemacht )
normales Plexiglas verkleben und anschließend Sandstrahlen.
Da muß man sogar heftig ran, damit es matt wird.

Das ganze ist aber sehr empfindlich gegen Fettfinger.
( Nivea und andere Hautlotionen sind da wirklich übel )

von Bernd F. (metallfunk)


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Ach ja, das SATINICE gibt es in tollen Farben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Nicolas M. schrieb:

> Hallo,
> ich habe vor mir aus Plexiglas ein Gehäuse zu erstellen bzw. erstellen
> zu lassen.

Wenn du aus der Kölner Gegend kommst, kannst du vor Ort zu Carl Thomas 
Kuststoffwarenfabrik gehen. Die sind dort in der Xantener Straße. Ich 
ließ dort auch mal Zuschnitte für ein Kleingehäuse machen, und war 
äußerst zufrieden. Die machen auch kleine Einzelstücke, es muß kein 
Großauftrag sein.

Vor Ort berieten sie mich über die Kunststoffsorten, so eine Fabrik hat 
ja alles.

Die Weiterverarbeitung war auch kein Problem, sowohl Bohren als auch 
Schrauben. Ich klebte das Gehäuse nicht, sondern schraubte es mit 
kleinen Messingwinkeln aus dem Möbelbereich zusammen. Am Boden stehen da 
natürlich die Schrauben 1mm weit heraus, aber da kamen geklebte 
Gummifüße einer größeren Dicke drunter, das machte da gar nichts.

Ja, und meine Gehäuseteile sind mittlerweile über 15 Jahre alt, haben 
keinerlei Alterungserscheinung.

Am besten fand ich die gute Beratung vor Ort. Wenn ich nochmal sowas 
habe, und sich die Fahrt lohnt, werde ich dort wieder hin gehen, oder 
telefonisch bestellen. Leider wohne ich jetzt fast 200km von dort 
entfernt. Aber man kann ja da mal einen Tag auch was anderes erledigen, 
oder sonstwie das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Auch der Preis war angenehm: Für ca. 5 verschiedene Zuschnitte von ca. 
0,15qm insgesamt und 3mm Stärke zahlte ich 1994 etwa 30DM. Für so einen 
Preis kann man wirklich nichts selbst machen, und erst recht nicht so 
gut und präzise. Die Teile passten genau, da steht an den Kanten 
nirgendwo auch nur ein Hundertstel mm über. Da wird wohl 
computergesteuert automatisiert geschnitten. Absolut glatte Kanten und 
Schnittflächen, kein Sägegrat, und nicht das winzigste Stückchen 
irgendwo ausgebrochen. Und Schutzfolie ist auch noch dran.

von Bernd F. (metallfunk)


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Bei Plexiglas gibt es ein generelles Problem.

Die haben tolle Farben, Strukturen und einen schönen Muster-
kasten.

Leider muß man mindestens eine komplette Tafel kaufen.

Wenn man nur wenig braucht, muß man viel telefonieren und
kann das Glück haben, auch einen Rest bei einem Händler
oder Verarbeiter zu kriegen.

Ansonsten bleibt es manchmal beim Traum.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:

> Wenn man nur wenig braucht, muß man viel telefonieren und
> kann das Glück haben, auch einen Rest bei einem Händler
> oder Verarbeiter zu kriegen.

Bernd, die haben heute im Computerzeitalter keine Reste mehr. Wenn, dann 
winzigst, im Promillebereich. Das ist wirklich nur noch Abfall.

Ich hatte mal so einen Kunden, der computergesteuerte Zuschnitte machte. 
Dort baute ich eine Telefonanlage. Nebenbei erklärte der mir mal in 10 
Minuten, wie seine Anlage funktioniert, welche intelligente Software da 
drauf ist, und wie die aus Rohmaterial was berechnet, damit kein 
Verschnitt mehr übrig bleibt. Das war schon interessant. So gut kann man 
das von Hand nicht, darum ist es schwer zu verstehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das stimmt schon. Man kann aber auch mal Glück haben.

Vor einem Jahr suchte ich zwei kleine Platten ( 50x 70 cm )
eines Spezialplexiglases.
( Das leuchtet bei Lichteinspeisung über die Kante recht gleichmäßig
in der Fläche )

Beim dritten Anruf bekam ich günstig meine Zuschnitte und
mußte keine ganze Platte abnehmen.
( Das Zeug ist richtig teuer )

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