Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Es geht bergab.


von Daniel D. (daniel1976d)


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Heute erfahren das drei Softwareleute entlassen wurden... Denke es geht 
bergab, was ein Schei... Unser Einkäufer sucht auch schon was Neues...

Unser Management fährt die Firma gegen die Wand und wir können nur 
zusehen...

von Wilhelm F. (Gast)


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Bei mir kann es nur noch bergauf gehen. Immerhin. Seit Krisenbeginn ist 
mir nichts auch nur annähernd anständiges mehr begegnet.

Seit 2 Wochen kommt ganz plötzlich wie abgehackt nicht mal mehr eine 
Pflichtbewerbung vom Amt, die warten jetzt seit 1. Mai wohl alle auf 
Migranten aus dem Ostblock.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Jedenfalls scheint es das ich in guter Gesellschaft bin ...  Ok die 
Firma ist schon ein bisschen bekloppt aber das es so schlimm aussieht... 
Haben ein Projekt mit mehreren Kunden, jedoch eine kritische Komponente 
(Software) lassen wir in China schreiben... Das Projekt bestimmt zu ca. 
60%-80% ob die Firma überlebt oder nicht... Einer aus unserer Abteilung 
war für zwei Wochen in China und er hat mir erzaehlt das was er dort 
gesehen hat wäre echt schlimm... Lange Rede, kurzer Sinn... Er 
bezweifelt das die das hinbekommen...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> Das Projekt bestimmt zu ca.
> 60%-80% ob die Firma überlebt oder nicht...

Kardinalfehler: Lieber tausend kleine Kunden als ein großer.

Man fragt sich oftmals wirklich, was das für Leute sind, die meinen 
ein Unternehmen führen zu können.

> Einer aus unserer Abteilung
> war für zwei Wochen in China und er hat mir erzaehlt das was er dort
> gesehen hat wäre echt schlimm... Lange Rede, kurzer Sinn... Er
> bezweifelt das die das hinbekommen...

Und dann auch noch extern vergeben ...

Mein Tipp: nach etwas Neuem umgucken - und sich den Chef - nicht nur den 
Gehaltsscheck - genau ansehen (wird viel zu selten gemacht).

Chris D.
(wir können nicht klagen - hier geht es weiterhin sehr, sehr ordentlich 
bergauf.)

von Wilhelm F. (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:

> Ok die
> Firma ist schon ein bisschen bekloppt aber das es so schlimm aussieht...

So ist das heute, viele haben noch nicht mal Rücklagen für einen 
einzigen Monat, für schlechtere Zeiten, und hangeln sich von 
Projektkredit zu Projektkredit. Da steht dann Hire&Fire auf der 
Tagesordnung.

von Mine Fields (Gast)


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Das klingt ja nicht so, als wäre das jetzt erst kürzlich abzusehen. 
Wieso suchst du nicht schon längst etwas Neues?

von Alex (Gast)


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> 60%-80% ob die Firma

boooah, Respekt! Fast die ganze Firma an chinesische `Wertarbeit`-Hände 
abgegeben!

Eure Führung muss ziemlich besoffen gewesen sein oder war auf nem üblen 
LSD-Trip als sie dies eingebrockt hatte.
Schade natürlich um dich und deine Arbeitsstelle, aber wenn es soweit 
ist, dann werden auch die Verantwortlichen auf der Straße sitzen!

von Mark B. (markbrandis)


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> und wir können nur zusehen...

Nö, Ihr könnt das Weite suchen. Sprich: Euch woanders bewerben.

von Klaus A. (gustavgans)


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Alex schrieb:
> Schade natürlich um dich und deine Arbeitsstelle, aber wenn es soweit
> ist, dann werden auch die Verantwortlichen auf der Straße sitzen!

ja aber mit reichlich gut gefülltem geldbeutel. Die müssen sich sicher 
keine sorgen um die restlichen jahre machen.

von Realist (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb
> So ist das heute, viele haben noch nicht mal Rücklagen für einen einzigen > 
Monat, für schlechtere Zeiten,
wofür braucht man Rücklagen ?, dafür ist doch Vater Staat da !
die Geschäftsführung und der Cehf müssen doch auch von irgendwas leben, 
da gingen sie hin die Rücklagen,

Klaus Ausderkasse schrieb
> ja aber mit reichlich gut gefülltem geldbeutel. Die müssen sich sicher
> keine sorgen um die restlichen jahre machen.
glaube ich eher nicht, wer zu solchen Fehlplanungen/-Entscheidungen 
greifen muß, hat sicher etwas davon, aber nicht die Kompetenz für das 
ewige zukünftige Nichtsmehrtunmüssen

von Daniel D. (daniel1976d)


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Na ja unser GM ist nicht so alt... ich nehm an er wird noch ein paar 
Jahre arbeiten muessen... Wie so oft fallen diese Typen jedoch nicht 
tief...

Hab gestern mit unseren Finanztante gesprochen... sie gibt der Firma 
noch 6 Monate... Vieleicht haben wir ja Glueck und es kauft uns 
jemand...

von Sepp (Gast)


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Entwicklung nach China vergeben, da muß die GL
benebelt gewesen sein.
Sofort Suche starten, man muß ja nicht gehen, dann war es aber
eine Marktanalyse.

Und da gibt es noch einen Spruch von intelligenten Nagetieren
und maroden Wasserfahrzeugen:
"Die Ratten verlassen das sinkende Schiff."

von Alexander D. (alexander_d)


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Mark Brandis schrieb:

> Nö, Ihr könnt das Weite suchen. Sprich: Euch woanders bewerben.

aber Achtung, dass man dann nicht bei einer Firma landet, der die Leute 
aus genau diesen Gründen weggelaufen sind. So ist es mir vor 8 Jahren 
gegangen. Nachdem ich 6 Wochen in der neuen Firma war, kam die Meldung, 
dass die amerikanische Mutter zahlungsunfähig ist. Kurz darauf bekam ich 
die Kündigung in der Probezeit. Danach habe ich mich selbstständig 
gemacht und habe es bis heute nicht bereut - die Sache hatte also auch 
ihre gute Seite.

Gruß,
Alexander

von Thomas1 (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> Hab gestern mit unseren Finanztante gesprochen... sie gibt der Firma
> noch 6 Monate



Such dir schnell einen neuen Job. Wenn es da abwärts geht, kannst du 
dein Gahlt vom Insolvenzverwalter abholen.

von Ich (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> Hab gestern mit unseren Finanztante gesprochen... sie gibt der Firma
> noch 6 Monate... Vieleicht haben wir ja Glueck und es kauft uns
> jemand...

Wenn solche Gerüchte die Runde machen sieht es düster aus.
Die Leistungsträger suchen sich als erste eine neue Stelle und dann 
kauft den Laden eh keine Sau mehr.

von Faktenschreiber (Gast)


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Interessant wies nur ,wenn die Leistungsträger einfach so gefeuert 
werden,
weil "die Chefs" die als zu teuer betrachten ( in Ihrer Kurzsichtigkeit)

Noch interessanter wird es ,wenn sich Leistungsträger bewerben und auf
bräsige Personalabteilungen treffen die keine Ahnung haben ,was sie 
wirklich
wollen bzw faktisch benötigen .....

Somit ist es wenig verwunderlich , wenn mit die Besten hierzulande kaum 
noch
auf dem Arbeitsmarkt anzutreffen sind

@ Chris D.   wo arbeitest du denn ?

von Falk B. (falk)


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@  Daniel Duesentrieb (daniel1976d)

>noch 6 Monate... Vieleicht haben wir ja Glueck und es kauft uns
>jemand...

Bei den Stories die du in den letzten Monaten hier präsentiert hast? Da 
müssten die Käufer schon sehr dämlich sein. Ein Laden mit derartig wenig 
Substanz und Know How? Für ne Frickelbude macht keiner einen Dollar 
locker, bestenfalls wenn er sie abreißen und ein McDonald dort honbauen 
will.

MfG
Falk

von Daniel D. (daniel1976d)


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Danke ... manchmal muss einem mit Gewalt die Augen geoeffnet werden...

Die Firma braucht eine Grunderneuerung das wird mir immer klarer...

Ein Wechsel ist wohl unausweichlich .. nur leider ist hier in Melbourne 
der Markt fuer Ingenieure nicht gerade ueppig... Zur Zeit sind die 
Kollegen halt sehr nett, Gehalt OK, Chefchen laesst auch mal ne 5 grade 
sein usw usw. Ist wirklich schade...

von Falk B. (falk)


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@  Daniel Duesentrieb (daniel1976d)

>Ein Wechsel ist wohl unausweichlich .. nur leider ist hier in Melbourne
>der Markt fuer Ingenieure nicht gerade ueppig...

Angeblich gibt es auch einen drohenden Fachkräftemangel in der 
Minenindustrie in Australien. Die zahlen auch wirklich gut. Allerdings 
hat das seinen Grund.
In der Pampa, ähh Outback, kann man nur malochen, leben ist das nicht. 
Und Leute die mit Strom umgehen können brauchen die auch.
So mal 2-3 Jahre zum FETT Kohle scheffeln OK, danach wird es sicher sehr 
aufreibend.

MfG
Falk

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Faktenschreiber schrieb:

> @ Chris D.   wo arbeitest du denn ?

Ich bin selbstständig mit noch (im positiven Sinne ;-) einem 
Angestellten.

Deswegen rege ich mich ja so über die Geschäftsleitung auf.

Das, was Daniel erzählt, zeigt ein wirklich stümperhaftes Vorgehen.
Solche Dinge wie Kundendiversifizierung sind nun wirklich das kleine 1x1 
jedes gesunden Unternehmens.

Etwas mehr Verantwortungsbewusstsein sollte man gerade auch gegenüber 
den Angestellten haben.

Chris D.

von Mark B. (markbrandis)


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Chris D. schrieb:
> Ich bin selbstständig
> Deswegen rege ich mich ja so über die Geschäftsleitung auf.

Das könnte man jetzt mißverstehen :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mark Brandis schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich bin selbstständig
>> Deswegen rege ich mich ja so über die Geschäftsleitung auf.
>
> Das könnte man jetzt mißverstehen :-)

Stimmt ;-)

Hier im Forum muss man sehr aufpassen!

Aber es regt mich halt auf, dass anhand solcher Leute dann die 
Unternehmerschaft an sich beurteilt wird. Und ich weiss es zumindest von 
vielen kleineren Unternehmen, dass das nicht so ist.
Da zählt der Handschlag genauso wie die große Verantwortung, die man 
eigentlich seinen AN gegenüber hat.

Chris D.

BTW: Daniel, wie groß ist Dein Nochunternehmen denn?

von Daniel D. (daniel1976d)


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Danke Falk...gute Idee. Bin jedoch mit Frau und Kind auf Melbourne 
festgelegt. In Perth und Umgebung sind die grossen Mienen. Um ehrlich zu 
sein ist der Westen nicht so unser Ding.

Das mit Strom umgehen ist hier so eine Sache. Es gibt hier mehr oder 
weniger die drei Fachbereiche... Energietechnik, Automation und 
Elektronik. Und genau in dieser Reihenfolge ist die Nachfrage an Ings 
und wird auch verdient... In Elektronik besteht leider nur wenig 
Bedarf... Habe versucht in Energietechnik/Automation reinzukommen. Kaum 
eine Chance, immer langjährige Berufserfahrung gefordert und die 
Energieleute brauchen etliche zusatzqualifikationen um auch nur 
irgendetwas in Betrieb nehmen zu dürfen.

Ich frage mich nur wie unser GM unseren Vorstand überzeugt.. Die müssen 
auch blind sein...

von Purzel H. (hacky)


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>Angeblich gibt es auch einen drohenden Fachkräftemangel in der
Minenindustrie in Australien.

Australien ist schon seit Langem dabei den Laden an die Wand zu fahren. 
Sie haben Minen mit 80%igem Eisenerz. Das wird natuerlich verkloppt, 
anstelle den Stahl selbst herzustellen. Der ganze Staat ist so 
aufgebaut, dass sich Leistung nicht lohnt. Eigentlich lohnt sich gar 
nichts. Sobald man den Finger bewegt schlaegt eine Steuer von bis zu 65% 
zu...

Melbourne ist ganz nett. Mir gefaellt der Westen mit Perth und dem 
Nordwesten allerdings besser. Da wird in Elektronik noch richtig 
geklempnert. Wenn man da was bringt... ist man schnell selbstaendig. Der 
Markt ist aber trotzdem klein.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> Energieleute brauchen etliche zusatzqualifikationen um auch nur
> irgendetwas in Betrieb nehmen zu dürfen.

Hex Oschi schrieb:
> Eigentlich lohnt sich gar nichts. Sobald man den Finger bewegt schlaegt
> eine Steuer von bis zu 65% zu...

Wie jetzt?

Ich dachte, überall sonst wäre es paradiesisch, nur hier in DE ist alles 
Scheiße?

;-)

Chris D.
*will auch mal nach Australien, allerdings nur "for fun" :-)*

von Falk B. (falk)


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@Hex Oschi (Firma: Ein Anderes Mal) (hacky)

>anstelle den Stahl selbst herzustellen. Der ganze Staat ist so
>aufgebaut, dass sich Leistung nicht lohnt. Eigentlich lohnt sich gar
>nichts. Sobald man den Finger bewegt schlaegt eine Steuer von bis zu 65%
>zu...

Hmmm, ein Freund von mir war dort 2 in der Bauindustrie, "nur" 
Technikerabschluss, hat da was mit Lean Construction gemacht 
(Baumanagement etc.) und ist mit umgerechnet 5K EURO NETTO nach hause 
gegangen. Wie passt das zusammen?

MfG
Falk

von peter (Gast)


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2 wochen oder 2 monate?

von Falk B. (falk)


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Uups, 2 Jahre!

von kjkajhw3t4 (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> @Hex Oschi (Firma: Ein Anderes Mal) (hacky)
>
>>anstelle den Stahl selbst herzustellen. Der ganze Staat ist so
>>aufgebaut, dass sich Leistung nicht lohnt. Eigentlich lohnt sich gar
>>nichts. Sobald man den Finger bewegt schlaegt eine Steuer von bis zu 65%
>>zu...
>
> Hmmm, ein Freund von mir war dort 2 in der Bauindustrie, "nur"
> Technikerabschluss, hat da was mit Lean Construction gemacht
> (Baumanagement etc.) und ist mit umgerechnet 5K EURO NETTO nach hause
> gegangen. Wie passt das zusammen?
>
> MfG
> Falk

Gar nicht, der erzählt nur Müll.

Bei einem vernünftigen Gehalt (ca. 80k AU$) hat man nicht mal 25% 
Abgaben als Single. Und da sind die deutlich niedrigeren anderen Steuern 
(10% Sales Tax, etc) noch nicht mit eingerechnet.

Nur Mieten, Nahrungsmittel und Luxusauto KÖNNEN teuerer sein als hier.

von RakimDeFrance (Gast)


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Naja, ein Daniel Düsntrieb kriegt sicher rasch wan anderes.

Bei Wilhelm F bin ich mir da nicht so sicher: Statt sich selbständig zu 
machen und den boom zu nutzen, hängt er immer noch arbeitslos und 
wartend im Forum herum. Leute, ich muss 50h arbeiten, um weiter zu 
kommen, weil wir vor Aufträgen nicht ein noch aus wissen.

In was für Firmen arbeitet ihr?

von Falk B. (falk)


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@RakimDeFrance (Gast)

>Naja, ein Daniel Düsntrieb kriegt sicher rasch wan anderes.

Wollen wir's hoffen.

>Bei Wilhelm F bin ich mir da nicht so sicher: Statt sich selbständig zu
>machen und den boom zu nutzen, hängt er immer noch arbeitslos und
>wartend im Forum herum.

Jain. Für die Selbstständigkeit ist nicht jeder gemacht, ich irgendwie 
auch nicht. Und Boom ist bestenfalls für die etablierten leute da, und 
selbst dort wäre ich vorsichtig. Ist nicht wirklich der Ausweg.
Dass er manchmal etwas übersättigt und unbeweglich daherkommt ist 
allerding auch wahr.

> Leute, ich muss 50h arbeiten, um weiter zu
> kommen, weil wir vor Aufträgen nicht ein noch aus wissen.

"Schön" für dich, aber typisch Kapitalismus. Leben im Extrem, vom Boom 
in die Krise, "normal" gibt es nicht.

>In was für Firmen arbeitet ihr?

Die Welt ist groß, größer als deine Vorstellung.

MFG
Falk

von Daniel D. (daniel1976d)


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> Eigentlich lohnt sich gar nichts. Sobald man den Finger bewegt schlaegt
> eine Steuer von bis zu 65% zu...

Ich kann das auch nicht bestaetigen... die 25% stimmen eher...

@Falk: In der Bauindudtrie wird hier richtig Geld gemacht... es gibt 
gelernte Handwerker die wesentlich mehr als Ingenieure verdienen...

Richtig teuer hier sind Immobilien... halt wohnen. Autos sind OK, 
solange man nicht unbedingt ein Luxusauto braucht... hier wird doch 
sowieso nur 100 gefahren... Gas, Strom, Wasser ist auch nicht gerade 
billig. Aber im Allgemeinen ist es mit Deutschland vergleichbar.

Naja und ob Australien den Laden an die Wand faehrt... hm... ist 
wahrscheinlich ueberall das Gleiche... ja die schiffen wirklich Eisenerz 
nach China und erst dort wird er weiterverarbeitet... statt in AUS Stahl 
herzustellen, Arbeitsplaetze ze erzeugen und dann den Stahl zu 
verkaufen...

von Ing Zocker (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:

> @Falk: In der Bauindudtrie wird hier richtig Geld gemacht... es gibt
> gelernte Handwerker die wesentlich mehr als Ingenieure verdienen...


Australien ist neben China der nächste Kandidat für eine platzende 
Immobilienblase, noch vor 2015 !

von Daniel D. (daniel1976d)


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Hmmm... woher weisst du das denn?

Ja, in Australien ist der Immobilienerweb unglaublich teuer... und viele 
junge Singles koennen es sich nicht leisten auszuziehen und leben daher 
sehr lange bei den Eltern...

Auf der anderen Seite sind die Banken zur Zeit aber sehr restriktiv was 
die Kreditvergabe betrifft...

Lebst du auch in AUS?

von Purzel H. (hacky)


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Als junger Single mietet man sich doch ein Haus fuer die ueblichen 100 $ 
pro Monat. Nein, nicht mehr ?

Ich hab mal einen Kollegen da besucht, und er konnte sich eine 
Termitenhuette fuer 50 $ pro monat mieten. Da hatte er dann eine WG zu 
viert.

Termitenhuette bedeutet, das Holz war weg, es war nur noch die Farbe da. 
(plus die Termiten) Hielt aber 3 Jahre.

von ole (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> ja die schiffen wirklich Eisenerz
> nach China und erst dort wird er weiterverarbeitet... statt in AUS Stahl
> herzustellen, Arbeitsplaetze ze erzeugen und dann den Stahl zu
> verkaufen...
Das ist bei Australien ein großes Problem, sie haben viel Rohstoffe und 
bauen sie "nur" ab und dann wird es sofort verschifft. Die ganzen 
Baumaschinen zum Abbauen der Kohle kommen auch nie aus Australien 
sondern den USA oder Deutschland. Sie haben kaum Fertigung und kaum 
Entwicklung... aber halt Rohstoffe bis zum Abwinken, die sind aber 
endlich.

von Purzel H. (hacky)


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Australien laesst sich eine neue Strasse oder Eisenbahnlinie von Norden 
nach Sueden bauen. Die Japaner duerfen als Gegenleistung alles behalten, 
das sie auf dem Weg finden... zumindest wurde damit in den 90ern 
begonnen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ne das mit den 50 Dollars passt nicht mehr... unter 250 die Woche geht 
kaum noch was...
Hab die erste Zeit in der Stadt gelebt. Fur eine 2 Schlafzimmer Wohnung 
(ca. 50m2) um die 1600 bezahlt. Die auslaendischen Studenten mit Sweat 
Shop in Asien machen die Preise hier so ziehmlich kaputt. Deren Eltern 
wollen das die Kinder in der Stadt sind, kein Auto haben und alle 5m nen 
Asienladen...

Ja diese Abhaengigkeit von den Rohstoffen macht mit auch Sorgen... na 
ja, das wird noch ein paar Jahrzehnte gut gehen, aber fuer unseren Sohn 
mach ich mir schon Gedanken...

von Katze (Gast)


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@Daniel Duesentrieb
Darf ich fragen wie du als Deutscher(?) in Melbourne gelandet bist? 
Australien ist ja nicht gerade um die Ecke, das ist so ziemlich das was 
ich als "Arsch der Welt" (ohne negative Wertung) beschreiben würde. ;-)

von Thomas1 (Gast)


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Hex Oschi schrieb:
> Als junger Single mietet man sich doch ein Haus fuer die ueblichen 100 $
> pro Monat. Nein, nicht mehr ?


Also in OZ ist die Miete pro Woche angegeben.

von Wilhelm F. (Gast)


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RakimDeFrance schrieb:

> Bei Wilhelm F bin ich mir da nicht so sicher: Statt sich selbständig zu
> machen und den boom zu nutzen, hängt er immer noch arbeitslos und
> wartend im Forum herum.

Der Falk hat schon Recht, ich bin der schlechteste Kaufmann aller 
Zeiten. Sowas kann man auch nicht auf die Schnelle mit Kursen beheben. 
Erst recht nicht, wenn man zu diesen Dingen überhaupt nicht den 
geringsten Fetzen an persönlicher Neigung hat. Das ist so, als ob jemand 
ohne den geringsten Sinn dazu geprügelt wird, chinesisch zu lernen, der 
es nicht möchte. Genau so sind viele Kaufleute auch keine Techniker, 
haben da 2 linke Hände, es ist das selbe in Grün. Mit großer 
Wahrscheinlichkeit würde ich an allen Ecken und Enden erst mal 
abgezockt, dafür habe ich überhaupt kein Händchen. Und dann braucht man 
ja auch Produkte, die nicht jemand anderes schon spottbillig im 
Verdrängungswettbewerb hat, wo sich Profikaufleute tummeln wie im 
Haifischbecken.

Selbstverständlich schreibe ich nach wie vor Bewerbungen. Aber da kommt 
nichts mehr zurück. Straße fegen gehen könnte ich morgen sofort, aber 
das ist doch auch keine wirkliche Endlösung. Ich würde damit allerdings 
alles und jedem sofort den größten Gefallen tun. Vom Hohn und Spott ganz 
zu schweigen.

Manch einer hier erinnert sich sicher noch etwas zurück, an die letzte 
Bundestagswahl. Der Steinbeißer versprach damals, bis spätestens 2020 
alle Arbeitslosen weg zu bekommen. Oder meinte er wegmachen, im Sinne 
von entsorgen, beseitigen? Wohl zumindest aber, sie aus der Statistik zu 
beseitigen.

Jedenfalls gab es damals auch heftige Mediendiskussionen zum Thema 
"jeden Bürger selbstständig machen wollen". Das stieß eben aus dem 
Grunde auf Kritik, genau weil kaum jemand der geborene Kaufmann ist. 
Aber die Politiker schwelgten in kühnsten Träumen. Unter denen befinden 
sich auch eine Menge Kaufleute, für die das alles ganz normal scheint.

Gut, manch einer hat es geschaffft, vielleicht aber auch nur mit 
Know-How aus Bekanntenkreisen oder Coachings. Meine Coaches rieten mir 
nach einer Weile des Kennenlernens dringendst von sowas ab. Genau weil 
ich nicht diese Persönlichkeit bin.

Übrigens, sah ich ja in Krisenzeiten auch andern über die Schulter. 
Viele wursteln mal eben sowas dahin, was kaum 100€ im Monat Ertrag 
bringt, und wovon man nicht leben kann. Andere wiederum haben das ganz 
aufgegeben. Und ich, habe auch kein Konzept.

Als langjähriger Hobbykoch könnte ich mich noch mit ner Pommesbude 
versuchen, aber da ist der Verdrängungswettbewerb auch größer als je 
zuvor. Meine Produkte würden nur 80-90% von denen der Profis erreichen, 
ich müßte mindestens schon einen gelernten Koch zukaufen...

Aber die Themen hatten wir hier schon mindestens 10 mal...

Bei mir ist die 50 im Lebensalter der Hänger, das ist so klar wie klare 
Kloßbrühe. Die Bewerbung ist nämlich ausgefeilt bis zum letzten, das ist 
von 2 Profi-Coaches überprüft, und wurde mir sogar beim letzten 
Vorstellungsgespräch von Managern deutlich gesagt, denen es gefiel. Ich 
erlaubte mir auch keine Patzer, hatte noch ein Nachgespräch mit üblichem 
BlaBlaBlub, aber man entscheidet sich dann lieber für 30-Jährige.


Aber, Falk, träge und etwas hilflos wird man auf Dauer tatsächlich 
schon. Keine Ahnung, wie man von Tag zu Tag mehr Energie bekommen soll, 
ich heiße Ferkes, nicht Münchhausen. Ich nehme auch niemandem seine 
Bemerkungen krumm, außer, wenn es zu viel wird, und jemand regelmäßig 
mit nem alten ausgespuckten Kaugummi nervt. Nicht wahr, Leo (oder Max, 
Mike, Michael S.)? Wie vorgestern: Immer wieder die gleiche Frage, wann 
aus mir mal was wird. Und hängt selbst den ganzen Tag im Forum ab, 
jammert über seine üblen Vorstellungsgespräche und böse untransparente 
AG...

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mit großer
> Wahrscheinlichkeit würde ich an allen Ecken und Enden erst mal
> abgezockt, dafür habe ich überhaupt kein Händchen.

So schwer ist es nun auch wieder nicht.

Buchführung, Controlling und GuV kann man weitestgehend automatisieren 
so das nur noch Kennzahlen rauspurzeln. Dafür muss man nur Excel und 
MSProject können.

Um nicht abgezockt zu werden gibt es eine goldene Regel:

Du kannst dem vertrauen der dir vertraut.

Und dann gibt es ein paar Methoden um schlimmeres zu verhindern:

-immer mehrere Angebote einholen
-Etappenzahlungsziele vereinbaren
-den Markt beobachten
-forewardcontrolling leben

Un nur ein paar zu nennen.

Den größten Ärger hab ich eigentlich mit dem Finanzamt, weil denen 
einfällt z.B. Geschäftsjahr 2006 jetzt zu prüfen. Die faxen eine Liste 
von Dokumenten (3 Seiten) wo sie die Originale in Papierform in 3 Tagen 
sehen wollen.
Oder noch besser: Kommen zu Besuch und wollen Gerät, Messmittel yx sehen 
ob es da ist oder nicht verhöckert wurde - in beiden Fällen bricht Panik 
aus - denn es kommt immer mal iergendwas in die letzte Ecke wo man es 
beim nächsten Umzug erst findet - erschwerend kommt hinzu das die Leute 
vom Finanzamt Erbsenzähler sind und wenn man selbst keiner ist, möchte 
man den Leuten am liebsten eins übern Schädel ziehen.

Aber letztlich ist das alles machbar.

von Nachdenklicher (Gast)


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Wilhelm Ferkes: keine wirkliche Endlösung - nettes Wort, aber:
Könnten sich nicht all die hier um ihren Arbeitsplatz betrogenen oder 
noch zu betrügenden zusammentun und eine neue Firma gründen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Lieter:

Vielen Dank. Ich habe den Gedanken an Selbstständigkeit auch noch nicht 
ganz an den Nagel gehängt, obwohl mir ja auf Grund der Persönlichkeit 
dringendst abgeraten wurde. Ein kleines Wörtchen mitreden oder es 
versuchen, könnte ich da selbst durchaus noch. Es sollte aber schon was 
aus meinem Fach sein, nichts ganz fachfremdes wie Pommesbude oder 
Schlüsseldienst, oder Ebay-Verramscher (=Glatteisgefahr). Da ich ja da 
fachbezogen naturgemäß einiges kann. Aus verschiedenen Meinungen bin ich 
einfach nur sehr diffus. Daß mit meiner inzwischen 3-Jahres-Lücke bei 
Bewerbungen nichts mehr wird, zusammen mit dem Alter, ist ein anderes 
Thema.

In Vorstellungsgesprächen bin ich sehr wohl einige male haarscharf am 
Erfolg vorbei geschlittert. Die Nr. 2 ist aber nicht 2. Sieger, sondern 
schon Verlierer. Irgendwann möchte man es nicht mehr, zehntausende km 
(die sind bundesweit schnell zusammen) für die Katz zu reisen. Dann 
tritt so eine Art Melancholie ein.

Vor A-Amt und Finanzamt habe ich keine Angst. Es kommt aber ein wenig 
auf den Sachbearbeiter an, den man erwischt. Beim A-Amt wollten sie mir 
mit ner 3-Monats-Sperre schon mal einen Strick drehen, Formfehler, und 
da mußte ich per Rechtsberatung nachsetzen. Es ist lästig und 
nervtötend, wenn man wirklich nichts unrechtmäßiges begangen hat.

An den technischen Dingen bin ich aber nach wie vor dran. Das ist mein 
Leben, habe 30 Jahre nichts anderes gemacht. Z.B. µC-Boards und zunächst 
mal von mir selbst ausgedachten Anwendungen, um zu experimentieren. Die 
Regelungstechnik kam im Studium an praktischen Anwendungen zu kurz, 
möchte dort etwas nachsetzen. Und das sollte doch gehen.

Sollte hier und da mal was 100 oder 200 oder sogar 500€ kosten, irgend 
eine Anmeldung, das ist auch kein Thema. Es sollte allerdings direkt 
zielführend sein, keine BlaBla-Kurse. So extrem am Tropf z.B. beim 
Hartz-IV-Amt hänge ich immer noch nicht. Ob ich darauf stolz sein kann, 
oder als blöde beschimpft werde, das lasse ich mal so im Auge des 
Betrachters.


Nachdenklicher schrieb:

> Wilhelm Ferkes: keine wirkliche Endlösung - nettes Wort, aber:
> Könnten sich nicht all die hier um ihren Arbeitsplatz betrogenen oder
> noch zu betrügenden zusammentun und eine neue Firma gründen?

Nette Idee, wirklich. Ich versuchte schon mal auf einem 
Ingenieurcoaching, unter 12 ausgezeichneten Leuten verschiedener Prägung 
die Kräfte synergetisch zusammen zu bringen. Zwei Leute fanden es nett, 
mehr aber auch nicht. Den Kontaktadressenaustausch wollte schon niemand 
mehr, und ich fragte danach.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Chris D.


>> Das Projekt bestimmt zu ca.
>> 60%-80% ob die Firma überlebt oder nicht...
> Kardinalfehler: Lieber tausend kleine Kunden als ein großer.
>

Grundsätzlich ja. Die Erkenntnis ist aber nicht neu. Hat mein Vater 
schon so gehandhabt, und der wäre jetzt über 100.....ausserdem geht das 
in manchen Branchen nicht.

Viele größere Firmen suchen sich ja auch extra so kleine Zulieferer, 
damit sie sie auch wirklich FEST in der Hand haben.

> Man fragt sich oftmals wirklich, was das für Leute sind, die *meinen*
> ein Unternehmen führen zu können.
>

Ich bezweifle, daß die sich je einen Kopf darum machen. Die machen es 
einfach, weil sie Spaß daran haben, egal ob sie es können oder nicht. 
;-)

Oder weil sie sich so aus dem Fenster gehängt haben, das Ihnen jetzt 
nichts mehr anderes übrigbleibt......

>
> Mein Tipp: nach etwas Neuem umgucken - und sich den Chef - nicht nur den
> Gehaltsscheck - genau ansehen (wird viel zu selten gemacht).
>

Wenn es denn überhaupt Sinn macht, sich den Cheffe aussuchen zu wollen, 
weil eh nix anderes da ist, und ich nehme, was ich überhaupt kriege.
Ausserdem habe ich als Nerd Probleme, Leute einzuschätzen.
Und es gibt sehr viele unterschiedliche Typen guter und erfolgreicher 
Cheffs. Von einigen hätte ich auch nicht erwartet, daß ihre "Masche" 
Erfolg hat.



> (wir können nicht klagen - hier geht es weiterhin sehr, sehr ordentlich
> bergauf.)

Viel Erfolg. :-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Falk hat schon Recht, ich bin der schlechteste Kaufmann aller
> Zeiten.

Zum Kaufmann zählt ja auch viel mehr als nur Zahlenverdrehen. Wenn man 
das drauf hat ist man vielleicht ein guter Buchhalter, aber kein guter 
Geschäftsmann. Da braucht man Ingenieure mit einem gewissen technischen 
Verständnis, die den Markt- und Systemüberblick haben und auch sinnvolle 
Ideen liefern können.

Auch große Konzerne können trotz Projektplanung, Wirtschaftsplanung, 
Rentabilitätsrechnungen usw. nicht ohne diese Leute überleben. Man kann 
mit Zahlen viel planen, im Endeffekt zählt aber, ob das Produkt vom 
Markt angenommen wird.

Ein prominentes Beispiel für einen solchen Manager ist Steve Jobs. Aber 
auch viele Mittelständler in Deutschland werden von ähnlichen 
Charakteren geleitet.

So etwas kann man aber nicht lernen - das ist eine grundlegende 
Charaktereigenschaft. Jemand, der nur sein Platinchen entwickeln will 
und ein bisschen Code schreiben will, kann so etwas nicht.

Ich denke das trifft in etwa das, was du damit sagen möchtest.

Nachdenklicher schrieb:
> Wilhelm Ferkes: keine wirkliche Endlösung - nettes Wort, aber:
> Könnten sich nicht all die hier um ihren Arbeitsplatz betrogenen oder
> noch zu betrügenden zusammentun und eine neue Firma gründen?

Das habe ich mich nach so vielen Threads auch schon gefragt. So könnten 
sich zum Beispiel arbeitslose Ingenieure zusammenschließen, um eine Art 
gemeinnützigen Dienstleister/Leiharbeitsfirma zu gründen. Die Einnahmen 
durch Vermittlung würden dann einfach den Leuten direkt zugute kommen 
und man könnte für die Firmen Anreize schaffen, diese Leute fest 
einzustellen.

Aber das ist das Problem, das Wilhelm schildert: Die Leute, die wirklich 
geschäftstüchtig sind, haben schon einen guten Job oder sich schon lange 
selbstständig gemacht. Übrig sind Leute, die vielleicht fachlich gut 
sind, aber sich (und damit auch ein potentielles Produkt) wohl nicht so 
gut verkaufen können.

Im Kleinen wird es solche Zusammenschlüsse aber sicherlich häufiger 
geben. Das passiert aber sicherlich weitesgehend abseits der 
öffentlichen Aufmerksamkeit.

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>geringsten Fetzen an persönlicher Neigung hat. Das ist so, als ob jemand
>ohne den geringsten Sinn dazu geprügelt wird, chinesisch zu lernen, der
>es nicht möchte.

Eben.

>Selbstverständlich schreibe ich nach wie vor Bewerbungen. Aber da kommt
>nichts mehr zurück. Straße fegen gehen könnte ich morgen sofort, aber
>das ist doch auch keine wirkliche Endlösung.

Er hat Endlösung gesagt ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=itzAaEVuDww

> Ich würde damit allerdings
>alles und jedem sofort den größten Gefallen tun. Vom Hohn und Spott ganz
>zu schweigen.

Vergiss es. So wird das nix. Du musst versuchen, den Kopf frei und hoch 
zu kriegen. Jaja, ist leichter gesagt als getan, kenn ich auch.

Möglicherweise findest du was, das dir zwar entgegenkommt, aber 
unkonventionell ist. Also nicht normaler Entwickler wie gehabt, sondern 
vielleicht "nur" Techniker, Laboring. Vielleicht Lehrer an der VHS, 
Berufsschule (naja) oder ähnliches. Lehrmeister im Ausbildungsbetrieb 
(keine Ahnung wie das mit dem Papierkram geht). Denke anders. Denke 
positiv.

>Jedenfalls gab es damals auch heftige Mediendiskussionen zum Thema
>"jeden Bürger selbstständig machen wollen".

Jaja, kalter Kaffee^3. Meine Herrn. Dummheit und Ignoranz. Denen dämmert 
immer noch nicht, dass wir in einer KAPITALISTISCHEN 
ÜBERFLUßGESELLSCHAFT leben. Der Markt ist VOLL, ÜBERVOLL. Nischen sind 
rar und eng. Das Angebot übersteigt die reale Nachfrage um Längen, warum 
sonst wird so viel Werbung gemacht? Wie soll da der Einzelkämpferbürger 
sich ALLEIN MEHR vom Kuchen abschneiden, als in einer gut organisierten, 
kleinen oder großen Firma?
Alles Quark.

>Bei mir ist die 50 im Lebensalter der Hänger, das ist so klar wie klare
>Kloßbrühe. Die Bewerbung ist nämlich ausgefeilt bis zum letzten, das ist
>von 2 Profi-Coaches überprüft, und wurde mir sogar beim letzten
>Vorstellungsgespräch von Managern deutlich gesagt, denen es gefiel. Ich
>erlaubte mir auch keine Patzer, hatte noch ein Nachgespräch mit üblichem
>BlaBlaBlub, aber man entscheidet sich dann lieber für 30-Jährige.

Naja, siehe oben. Der Markt ist eng. Ein Quentchen Glück braucht man 
auch. Sie haben hier bei uns vor zwei Jahren einen 55+er eingestellt, 
Top Mann, Analog-Profi. War aber scheinbar ein zufälliger Glückstreffer 
für beide Seiten ;-)

>Aber, Falk, träge und etwas hilflos wird man auf Dauer tatsächlich
>schon. Keine Ahnung, wie man von Tag zu Tag mehr Energie bekommen soll,

Ist schwer. Aber man MUSS in Bewegung bleiben. Physisch wie psychisch. 
Keine Loserroutine aufkommen lassen.

>aus mir mal was wird. Und hängt selbst den ganzen Tag im Forum ab,
>jammert über seine üblen Vorstellungsgespräche und böse untransparente
>AG...

Und solche Leute links liegen lassen. WIRKLICH! Auch ich halte mich mehr 
und mehr aus sinnlosen Diskussionen raus. Rückfälle gibts natürlich ab 
und an ;-)

Kopf hoch, positiv denken.

http://www.alpenparlament.tv/playlist/266-veraendere-dein-denken

Nicht von dem leichten Esoteriktouch abschrecken lassen! Ansehen und 
zuhören!

http://www.alpenparlament.tv/playlist/129-raus-aus-der-angst-maschinerie

Dito!

MFG
Falk

von Daniel D. (daniel1976d)


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@ Thomas1: Yep... in Australien werden Mieten in der Regel pro Woche 
angegeben bzw gezahlt... gibt aber auch Ausnahmen...

@Katze: Lange Geschichte versuch es aber kurz zu halten.
Nach Studium (1995) sehr schwer eine Stelle bekommen. Etwas bekommen 
jedoch nach einem Jahr wieder arbeitslos.
Durch einen ehemaligen Prof eine zweijaehrige Stelle in Singapur 
erhalten. In den letzten paar Wochen meines Aufenthalts meine 
zukuenftige Frau kennengelernt. Dann 3 weitere Jahre dort geblieben in 
den wir auch geheiratet haben.
Dann zu zweit nach Deutschland und 5 Jahre dort geblieben. Leider hat es 
ihr nie wirklich gefallen und daher haben wir nach englischsprachigen 
Alternativen gesucht...
Urlaub in Australien gemacht, gefallen und um ein Visum beworben... 
August 2006 dann der Umzug...

von Katze (Gast)


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> @Katze: Lange Geschichte versuch es aber kurz zu halten.
> [...]
Danke für die Infos.

von MaWin (Gast)


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> "jeden Bürger selbstständig machen wollen".

Wilhelm,
wenn du selbst dir nicht zutraust,
mit deiner Hände Arbeit etwas zu schaffen,
daß dir ein Geld zu Leben einbringt,
wie kommst du dann darauf,
daß ein Samariter, äh, Unternehmer,
davon überzeugt sein soll ?

Der will VON DEINEM erarbeiteten GELD noch was abhaben,
DESWEGEN stellt er dich ein, nicht weil er Samariter ist.

Der einzige Grund, warum man in einer Firma arbeitet, ist doch,
daß das Projekt zu gross ist, als daß man es alleine schaffen
könnte. Es sind doch nicht alle Projekte zu gross.

von Michael S. (technicans)


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@MaWin

Na, dein Beitrag, auch wenn er sachlich nicht ganz unrichtig ist,
wird da keine Motivationhilfe für Wilhelm sein.
Was Wilhelm braucht ist ne Idee, die dann umsetzen und dann anbieten.
Vorher braucht man nichts was mit Selbständigkeit verbunden ist.
Ich finde es nur schade das Wilhelm sich nicht inspirieren lassen will
(so mein Eindruck) und seine Zeit mit dem Unausweichlichen vergeudet.
Geld ist anscheinend noch vorhanden, Stütze wird NOCH nicht gezahlt,
da wären mir die A... vom Amt so was von Wumpe, da hätte ich doch schon
mal was gebastelt und in der Bucht anonym publik gemacht und versilbert
oder bei potenziellen Firmen mal ne Präsentation gemacht.
Wenn der Wilhelm allerdings auf Motivation oder ein Wunder wartet,
na ja, Warten kann ihm keiner vorschreiben.

von Sascha (Gast)


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Es wurde ja hier bereits der Name Steve Jobs genannt. Nun, der Typ hat 
keine große Ahnung von Software-Entwicklung, aber das ist auch nicht 
entscheidend. Er kann aber gut verkaufen und ist ein hervorrangender 
Stratege. Dazu kommt noch Charisma. Dieter Bohlen (einer, der auch nur 
verkaufen kann) hat mal gesagt, 'Profil wie ein Bridgestone-Reifen, das 
hat man oder hat man nicht'.

Die 'eigentliche' Arbeit bei Apple hat in den Anfangstagen (die auch 
Jobs massiv geprägt haben) Steve Wozniak gemacht. DAS ist der Nerd 
gewesen, nicht Jobs. Woz hat in der 'Garagenzeit' geknüppelt und 
getüftelt wie blöd, während Jobs seine Liebe zum Buddhismus und LSD 
entdeckt hat. Und am Ende hat Woz den A****tritt bekommen. Seit einigen 
Jahren ist er gottseidank wieder gefragt.

Vielleicht ist Wilhelm mehr Woz als Jobs.
Aber auch ein Steve Jobs ist ohne gute Leute im Hintergunde ein Niemand. 
Vielleicht sollte sich Wilhelm einen 'Jobs' in seiner Umgebung suchen, 
für den er halt den 'Woz' machen kann. Erfolgreiche kleine Firmen sind 
immer so; einer kann das 'handfeste', der andere kann verkaufen. Aber 
kaum einer kann beides, meistens bremst das eine das andere aus. So 
scheitern viele Kleinunternehmer, weil sie glauben, Fachwissen allein 
genügt.

von Michael S. (technicans)


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>Dieter Bohlen (einer, der auch nur verkaufen kann) hat mal gesagt,
>'Profil wie ein Bridgestone-Reifen, das hat man oder hat man nicht'.
Hätteste Bohlens DSDS-Visage faltenmäßig mit Hangkock-Reifen verglichen
wärste näher dran, aber nicht die Fresse entscheidet, sondern die Kohle.

Die Puppen die er in seinem leben hatte oder hat waren nur wegen dem
Geld bei ihm.

Sascha schrieb:
> Vielleicht ist Wilhelm mehr Woz als Jobs.

Eher umgekehrt möchte ich mal vorbehaltlich behaupten.
So, wie er hier postet ist er mehr der Verkäufer und nicht der
Macher. Nur nützt ihm das nichts, wenn er nix zum verkaufen hat.

von Mark B. (markbrandis)


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Und Michael S. ist der der weiß wie's läuft :-)

von Absolvent (Gast)


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FRONTAL 21 : Ingenieure verzweifelt gesucht 
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,8236749,00.html

von Michael S. (technicans)


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Nur Bla Bla, an dem die Lobbyisten verdienen, mehr nicht.

von Mr. Hale (Gast)


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Den Hanseln vom ZDF müsste man mal die Fakten schreiben. Die jungen, die 
nur Zeitarbeiterjobs bekommen, trauen sich aber nicht und die alten, die 
auf dem Abstellgleis sitzen, schon garnicht.

Mann ist das eine Welt.

Wenn ich mal schaue, wie es mir geht: Ich habe derzeit 3 Superjobs zur 
Auswahl. Bestens bezahlt und hoch interessant.

Aber: Es sind nur lausige 3 in ganz Deutschland. Ganze DREI!

Mehr Leute wollen mich nicht haben, oder nicht bezahlen.

Da kann man wohl kaum vom grossen Mangel srpchen.

von Prädator (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Nur Bla Bla, an dem die Lobbyisten verdienen, mehr nicht.

Jetzt haben sie schon Zugriff auf billige Ingenieure aus Osteuropa und 
jammern immer noch rum.
Zu den Frauen:

"Eine Doktorandin von mir hat herausgefunden, dass die Arbeitslosigkeit 
unter Ingenieurinnen nicht geringer ist als die unter Frauen, die 
typische Frauenfächer studieren."


http://www.zeit.de/2011/18/C-Fachkraeftemangel-Interview

Lug und Trug in der ganzen Republik, speziell zur Lage auf dem 
Arbeitsmarkt.
Da war ja selbst Goebbels noch näher mit seiner Berichterstattung an der 
Wahrheit dran als die aktuelle Saubande.

von Michael K. (charles_b)


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Das perfide ist, dass der Fisch hier immer vom Kopf her stinkt.

Während die Leute auf Technik-, Entwicklungsebene entlassen werden, 
tummeln sich die Marketing- und Buchhaltungsfritzen zusammen mit der 
Geschäftsleitung noch lange auf dem Sonnendeck des längst sinkenden 
Schiffs.

von Washb#r (Gast)


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von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Michael K-punkt schrieb:
> Während die Leute auf Technik-, Entwicklungsebene entlassen werden,
> tummeln sich die Marketing- und Buchhaltungsfritzen zusammen mit der
> Geschäftsleitung noch lange auf dem Sonnendeck des längst sinkenden
> Schiffs.

Das geht aber nur in größeren Firmen, sonst bricht alles zusammen - aber 
eine üble Realität.

Es gibt aber auch Dienstleister die vermitteln Leute wie Wilhelm  - z.B. 
als Interimsmanager - da kommt man u50 gar nicht rein.

Und ich hab solche Leute getroffen - es werden beim Kunden Stundensätze 
um die 120 EUR abgerechnet und der Vermittelte bekommt immerhin 70..80 
pro Stunde - ist ja so schlecht auch nicht. Aber natürlich mit dem 
Pferdefuß bundesweit einsetzbar zu sein - also nur am WE in der Heimat. 
Wäre aber für mich noch besser als HIV.

von Ich (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Aber natürlich mit dem Pferdefuß bundesweit einsetzbar zu sein - also nur am WE 
in der Heimat.

Das ist bei praktisch allen Dienstleistern/Zeitarbeitsfirmen laut 
Arbeitsvertrag so.
Man ist bundesweit, stellenweise auch darüber hinaus.
Nur die Stundensätze liegen dort deutlich tiefer.

von Jeeves (Gast)


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Das Narrenschiff - Lied von Reinhard Mey:

Das Quecksilber fällt, die Zeichen stehen auf Sturm
Nur blödes Kichern und Keifen vom Kommandoturm
Und ein dumpfes Mahlen grollt aus der Maschine.
Und rollen und stampfen und schwere See,
Die Bordkapelle spielt "Humbatäterä",
Und ein irres Lachen dringt aus der Latrine.
Die Ladung ist faul, die Papiere fingiert,
Die Lenzpumpen leck und die Schotten blockiert
Die Luken weit offen und alle Alarmglocken läuten.
Die Seen schlagen mannshoch in den Laderaum
Und Elmsfeuer züngeln von Ladebaum,
Doch keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten.

Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig', um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.

Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit:
Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit.
Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfaltspinsel.
Im Trüben fischt der scharfgezahnte Hai,
Bringt seinen Fang ins Trockne, an der Steuer vorbei,
Auf die Sandbank, bei der wohlbekannten Schatzinsel.
Die ander'n Geldwäscher und Zuhälter, die warten schon
Bordellkönig, Spielautomatenbaron,
Im hellen Licht, niemand muß sich im Dunkeln rumdrücken
In der Bananenrepublik, wo selbst der Präsident
Die Scham verloren hat und keine Skrupel kennt,
Sich mit dem Steuerdieb im Gefolge zu schmücken.

Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig', um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.

Man hat sich glatt gemacht, man sich arrangiert.
All die hohen Ideale sind havariert,
Und der große Rebell, der nicht müd' wurde zu streiten,
Mutiert zu einem servilen, gift'gen Gnom
Und singt lammfromm vor dem schlimmen alten Mann in Rom
Seine Lieder, fürwahr: Es ändern sich die Zeiten!
Einst junge Wilde sind gefügig, fromm und zahm
Gekauft, narkotisiert und flügellahm,
Tauschen Samtpfötchen für die einst so scharfen Klauen.
Und eitle Greise präsentieren sich keck
Mit immer viel zu jungen Frauen auf dem Oberdeck,
Die ihre schlaffen Glieder wärmen und ihnen das Essen vorkauen.

Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig', um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.

Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier.
Er hat an die Hand an deiner Grugel, er steht hinter dir.
Im Schutz der Paragraphen mischt er die gezinkten Karten.
Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg,
Und der Dunkelmann kommt aus seinem Versteck
Und dealt unter aller Augen vor dem Kindergarten.
Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: Endzeit in Sicht!
Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht.
Sie zieh'n wie Lemminge in willenlosen Horden.
Es ist, als hätten alle den Verstand verlor'n,
Sich zum Niedergang und zum Verfall verschwor'n,
Und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden.

Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig', um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.

von Marx W. (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> Aber natürlich mit dem
>
> Pferdefuß bundesweit einsetzbar zu sein - also nur am WE in der Heimat.
>
> Wäre aber für mich noch besser als HIV.

Denk mal, dass wird keiner länger als 2 Jahre machen!

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Denk mal, dass wird keiner länger als 2 Jahre machen!

Bei großen Unternehmen wie Siemens machen das viele ihr Arbeitsleben 
lang, 10 Jahre+ sind da keine Seltenheit.
Ein Bekannter düst für einen Dienstleister seit über 5 Jahre durch halb 
Deutschland.
Ist inzwischen für viele eher Realität als die Ausnahme.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Bei großen Unternehmen wie Siemens machen das viele ihr Arbeitsleben
>
> lang, 10 Jahre+ sind da keine Seltenheit.
>
> Ein Bekannter düst für einen Dienstleister seit über 5 Jahre durch halb
>
> Deutschland.
>
> Ist inzwischen für viele eher Realität als die Ausnahme.

Soviel kann man nicht "mehr" verdienen, um die Zeit und Kosten wieder 
reinzuholen!

Wer mehr als 2 jahre bei einen Dienstleister bleibt, der sollte halt 
sich selbst fragen, wofür er sich das antut!

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wer mehr als 2 jahre bei einen Dienstleister bleibt, der sollte halt
> sich selbst fragen, wofür er sich das antut!

Stimmt, nur wo sind die Alternativen, wo sind die ganzen Stellen 
außerhalb der diversen Dienstleister?
Den Firmen geht es doch prima, bei den ganzen Leih-Ings. haben die doch 
die freie Auswahl und die Möhre namens Fetsanstellung klappt doch immer 
noch für die Herde Esel.
(Fast) keiner macht das freiwillig, kannte nur einen der das klasse 
findet.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Marx W. schrieb:
> Soviel kann man nicht "mehr" verdienen, um die Zeit und Kosten wieder
> reinzuholen!

Naja ich habs 7 Jahre durchgehalten - und entweder macht man es für 
gutes Geld oder weil es keine Alternative gibt.

Und wenn ich hier lese das in Berlin ein einfacher Arbeitsweg von 1 h 
als normal anzusehen ist, sind das 10 h pro Woche und ich musste aber 
nur 2 x 4 fahren - kann man sich da mit Zeit und Kosten auch 
verkalkulieren.

von Michael S. (technicans)


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Michael Lieter schrieb:
> Naja ich habs 7 Jahre durchgehalten - und entweder macht man es für
> gutes Geld oder weil es keine Alternative gibt.

Und wenn dann deine Gesundheit ruiniert ist, keinen Job mehr findest,
kannste erst mal den Rest vom guten Verdienst verbrauchen, bis du
dann Stütze bekommst.(So wie Wilhelm das machen muss).

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Michael S. schrieb:
> Und wenn dann deine Gesundheit ruiniert ist, keinen Job mehr findest,
> kannste erst mal den Rest vom guten Verdienst verbrauchen, bis du
> dann Stütze bekommst.(So wie Wilhelm das machen muss).


Das wäre die pessimistische Sichtweise.

Die Frage lautet: Wie wahrscheinlich ist das?

Wäre ja mal ein Thema für einen neuen Thread:

Arbeitslos ü50 - wie wahrscheinlich?

Allerdings hilft das gar nix - die Leute heiraten ja auch obwohl eine 
Irrtumsrate von 66% nachgewiesen ist.

von Minderheit (Gast)


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Ich schrieb:
> Stimmt, nur wo sind die Alternativen, wo sind die ganzen Stellen
> außerhalb der diversen Dienstleister?
> Den Firmen geht es doch prima, bei den ganzen Leih-Ings. haben die doch
> die freie Auswahl und die Möhre namens Fetsanstellung klappt doch immer
> noch für die Herde Esel.

Naja, soviele Ingenieure sind auch nicht bei Dienstleistern.
Dürfte mehr Freelancer geben.
Glaube aktuell sind es nur ca. 25.000 Leihingenieure bei über 1.000.0000 
Ingenieuren in De.
Wenn man sich die Mitarbeiterzahlen bei Rücker und Ferchau anguckt, sind 
die immer noch niedriger als vor der Krise trotz nie da gewesenem 
Exportboom.
Ingenieurarbeit ist halt Projektarbeit mit starker diskontinuierlicher 
Vergabe. Mal ist totale Ebbe, mal herrscht Vollauslastung, da die 
Druckerpressen wie im Moment wieder auf Hochtouren laufen. Da müssen die 
Unternehmen flexibel bleiben, wenn der nächste wirtschaftliche Showdown 
kommt.
Als Ingenieur ist es die Kunst, immer zur richtigen Zeit, am richtigen 
Ort, in der richtigen Branche zu sein.

von Michael S. (technicans)


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Minderheit schrieb:
> Als Ingenieur ist es die Kunst, immer zur richtigen Zeit, am richtigen
> Ort, in der richtigen Branche zu sein.

Wenn man Bundes-, Europa- oder sogar Weltweit bereitsteht,
dürfte das nicht so schwer sein. Wurzeln schlagen ist dann
so gut wie ausgeschlossen wenn man den naturgegebenen Grips
mal nicht für andere sondern mal für sich selbst nutzt.

von Mine Fields (Gast)


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Ich schrieb:
> Stimmt, nur wo sind die Alternativen, wo sind die ganzen Stellen
> außerhalb der diversen Dienstleister?

Nicht überall und flächendeckend in Deutschland, aber in den bekannten 
Regionen findet man so etwas noch häufig. Viele Firmen wissen noch, dass 
Know-How Kapital ist und dass ein Leihingenieur, der vielleicht mal ein 
Jahr da ist, weder wertvolles Know-How aufbauen kann noch es in der 
Firma hält.

In großen Firmen wird das Know-How durch eine kleinere Stammmannschaft 
gehalten während die Leihingenieure nur zuarbeiten. Das funktioniert 
aber eben nur über einer gewissen kritischen Masse.

Oder die Leihingenieure sind eben die gefragten Experten, die das 
Know-How mitbringen. Aber das sind dann ja eher hochbezahlte Freelancer.

Deutschlandweiter Einsatz heißt ja nicht, dass man alle zwei Wochen 
wechselt. Und wenn man Familie hat ist bundesweiter Einsatz + geregelte 
Arbeitszeiten + Überstunden 100% in Freizeit deutlich besser als 
50h-Woche plus eine Stunde pendeln täglich.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Man kann von einer Leihbude auch in eine Festanstellung wechseln. Mein 
AG sucht sich die besten Leute aus und die bekommen eine Festanstellung.

von Ich (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Deutschlandweiter Einsatz heißt ja nicht, dass man alle zwei Wochen
> wechselt.

Stimmt, nur die meisten (95%) Dienstleister haben keine annehmbare 
Reisekostenregelung für den bundesweiten Einsatz.
Die werden bei Nachfrage immer sehr einsilbig und verweisen darauf stets 
zu  versuchen ortsnah (was immer das heisst) einzusetzten.


Stefan L. schrieb:
> Viele Firmen wissen noch, dass
> Know-How Kapital ist und dass ein Leihingenieur, der vielleicht mal ein
> Jahr da ist, weder wertvolles Know-How aufbauen kann noch es in der
> Firma hält.

Schön wäre es, leider habe ich den Eindruck, dass es solche Firmen immer 
seltener gibt.

von Mine Fields (Gast)


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Ich schrieb:
> Stimmt, nur die meisten (95%) Dienstleister haben keine annehmbare
> Reisekostenregelung für den bundesweiten Einsatz.

Wenn du in einem normalen Job jeden Tag stundenlang pendelst, bekommst 
du auch nichts. Und man kann es wenigstens von der Steuer absetzen.

Ich schrieb:
> Schön wäre es, leider habe ich den Eindruck, dass es solche Firmen immer
> seltener gibt.

Das ist dann aber nur dein Eindruck.

von Wiguin (Gast)


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Hallo,

die Frage ist: warum versuchen mehrere Firmenchefs ihre eigenen Firmen 
ziemlich zeitgleich möglichst gekonnt gegen die Wand zu fahren?

Nicht nur bei uns in der Firma läuft es genau so, ich habe es auch schon 
von zwei anderen gehört. Das kann doch so kein Zufall sein. Ausführende 
noch arbeitende Personen werden rausgeschmissen, in der Managementebene 
bleibt alles gleich, ständige umstrukturierungen und die Suche in zig 
Statistiken.

Wissende Leute mit Erfahrung und Verbesserungsvorschlägen - raus damit, 
später feststellen, dass die Arbeit nicht mehr bewältigt werden kann und 
man genau soviele Leute neu einstellen muss, wie man zuvor gekündigt 
hat, was aber der Betriebsrat nicht mitmacht. Und so werden Leiher 
eingestellt und nie übernommen. Verflucht!

Ist es die günstigste Art sich von "was auch immer" zu befreien?

von MaWin (Gast)


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> die Frage ist: warum versuchen mehrere Firmenchefs ihre eigenen Firmen
> ziemlich zeitgleich möglichst gekonnt gegen die Wand zu fahren

Es gab neulich einen Fernsehfilm über KarstadtQuelleArcandor,
in dem Schickedanz recht detaillierte Internakenntnisse beschrieb,
wie Sal Oppenheim, Herl, Esch, Urban, Middelhoff den Laden
zerpflückten in der Gier das eigene Portemonnai zu füllen.
Egal wie viele Milliarden dafür andere verlieren.

von Ich (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wenn du in einem normalen Job jeden Tag stundenlang pendelst, bekommst
> du auch nichts. Und man kann es wenigstens von der Steuer absetzen.

Kann ich die Zweitwohnung auch. Die Pendelei zu GLEICHEN Arbeitsort kann 
ich durch einen Umzug verhindern, die Pendelei Unterkunft-wechselnde 
Arbeitsorte habe ich zusätzlich.

Fester Arbeitsort: 30km entfernt.
Wechselnde Arbeitsorte: 60-100-500-300km entfernt,

Stefan L. schrieb:
> Ich schrieb:
>> Schön wäre es, leider habe ich den Eindruck, dass es solche Firmen immer
>> seltener gibt.
>
> Das ist dann aber nur dein Eindruck.

Das mag als Pessimist so sein, vielleicht kennst du zum Glück eher die 
positiven Beispiele.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2178578:
> Bei 4000 Km verdiene ich wenigstens noch ordentlich Schotter.

Du verdienst da noch ordentlich Schotter, das glaube ich noch.
Selbst für Ferneinsätzen suchen immer wieder die diversen Dienstleister, 
von groß bis zu den kleinen Klitschen.
Ob die was passendes finden, ... .
Die Bezahlung hat mit ordentlich Schotter wenig zu tun.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2178943:
> nicht die Welt, aber
> dürfte für einen Elektriker bei 20-22,- Euro liegen.

wenn noch Unterkunft + Auslöse bezahlt wird ist das eine ordentliche 
Bezahlung.
Nur das wird kein Dienstleister zahlen (glaube ich zumindest nicht).

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Nur das wird kein Dienstleister zahlen

Doch, denn er verlangt für den Elektriker dann ca.46 bis 59 €/h.
Bei den Leuten handelt es sich auch nicht um "Humann-Schrott", sondern 
um ältere Arbeitnehmer (Techniker oder Meister)  die in Deutschland halt 
keinen Anhang mehr haben (Scheidung etc.) aber durch Unterhalt etc. mehr 
"zum Leben" brauchen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2179125:
> Unterkunft wird bezahlt, kann aber passieren das die versuchen 4 Mann
> auf
> ein Zimmer zu legen. Muss man ja nicht mitmachen. Hier ist die
> Bandbreite zwischen 4-Mann-Zimmer im Loch bis zum 5-Sterne-Hotel alles
> drin.

5000 -> macht dann 60 k Jahresgehalt - das ist etwas wenig.

Das mit den Überraschungsunterkünften kann ich bestätigen - das 
krasseste was ich mal erlebt habe, war eine Unterbringung von je 3 Mann 
in kleinen Wohnwagen in einer Art Wohnwagensiedlung direkt an der 
Baustelle, wo man wirklich nur schlafen konnte - schnarcht dann einer 
oder hat Blähungen - kann dir sowas keiner bezahlen.

Ich würde es nur ab 115 k wieder machen - da müssten schon netto 5 
Riesen jeden Monat rauspurzeln.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2179125:
> Tagespauschale in der Regel der Satz des Finanzamtes, manchmal aber auch
> nur 80 % dieses  Satzes. Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung
> Tagespauschale zu Zahlen.

Das ist korrekt, es ist sogar nicht verpflichtend eine Unterkunft zu 
stellen!
"Das regeln wir pauschal." , egal ob du davon etwas findest.
BGB §670 , Ersatz von Aufwendungen, regelt da gar nichts,

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2179330:
>> 5000 -> macht dann 60 k Jahresgehalt - das ist etwas wenig.
>
> Ist doch recht ordentlich für einen normalen Elektriker/Monteur.
>
> Dazu kommt dann noch die Auslößung!

Für einen Facharbeiter ist es OK - für die höheren Dienstgrade aber 
nicht.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Bitte beim Thema bleiben, und nicht wieder mit Kapitalismus- o.ä.-Blabla 
anfangen. Dazu gibt es im Offtopic-Forum schon genügend Threads bei 
denen nichts rauskommt.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2179330:
> Dazu kommt dann noch die Auslößung!

Das zähle ich aber nicht unbedingt zum Gehalt.
Zuhause lebt es sich halt günstiger, als unterwegs und sich auswärts 
verpflegen müssen.
Sieht natürlich super an, wenn man zig-tausend-Euro überwiesen bekommt, 
da begrüsst einem der Bänker das nächste Mal persönlich mit tollen 
Anlagemöglichkeiten.

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2181306:
> Wenn der Kunde aber alles
> bezahlt und du kannst dann am Tag 100,- sparen kannst sind das 3000,-
> Netto pro Monat , zusätzlich zum Gehalt.

Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre.

Wie häufig sorgt der Kunde vor Ort für alles und es gibt trotzdem den 
Tagesspesensatz?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2181468:
> In den Kongo und nach Nigeria würde ich nicht für das dreifache gehen!

Wieviel müsste man dir zahlen um dort ein Projekt durchzuführen?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2182475:
> Diese Aufgabenstellung überlasse ich gerne Idealisten. Wenn du
> allerdings
> eine Inbetriebnhme in Thailand hast können wir ins Gespräch kommen.

Wenn ich ein Projekt in Thailand habe würde ich es vielleicht selbst 
machen - wenn nicht, lasse ich es dich wissen.

In Vietnam hatten wir vor 2 Jahren eins und nachdem die rauskriegen das 
man kein Ami oder Franzose, sondern Deutscher ist - sind die Leute sehr 
höflich, und laden einen auch zu sich nach Hause zum Essen ein und um 
die Töchter kennen zu lernen - war witzig - Verständigung war teilweise 
schwierig.


:-)

von Thomas1 (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> In Vietnam hatten wir vor 2 Jahren eins und nachdem die rauskriegen das
> man kein Ami oder Franzose, sondern Deutscher ist - sind die Leute sehr
> höflich,


Ist doch klar. Vietnamesen sind der DDR noch dankbar für die Hilfe. 
Darum können viele dort die Sprache und sind nett.

von Stuntman Bob (Gast)


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>Statt sich selbständig zu
>machen und den boom zu nutzen, hängt er immer noch arbeitslos und
>wartend im Forum herum. Leute, ich muss 50h arbeiten, um weiter zu
>kommen, weil wir vor Aufträgen nicht ein noch aus wissen.

Und worin besteht dein Job?

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