Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kind und Frau mit Beruf in Übereinklang bringen


von Vati (Gast)


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Hallo,

Ich bin jetzt 27 und meine Promotion neigt sich ihrem Ende entgegen. Ich 
habe zudem eine Frau und eine knapp 1-jährige Tochter.
Mein Problem ist nun folgender Natur:
Meine Frau ist schon promoviert, aber seit sie das Kind hat, ist sie 
megafrustriert. Sie füllt sich jede freie Minute der Elternzeit mit 
Kostenlosarbeit für ihren alten Prof., bei dem sie danach wieder 
angestellt werden will (in ca. 3 Monaten). Aber logischerweise ist das 
viel zu viel Belastung und sie ist dementsprechend fertig und 
frustriert.
Ich arbeite nun in einer anderen Stadt und bin am Wochenende da. Und da 
gibt es dann Stress, weil sie sieht, dass ich noch Freizeit habe, aber 
sie mit Kind nicht. Dann hat sie noch so ein Feministenbuch gelesen, was 
erklärt, Frauen seien an ihrem Unglück selbst schuld und müssen sich 
einfach nehmen, was sie denken, dass ihnen zusteht. Naja, und 
entsprechend gibt es dann Reibereien, dass ich mich mehr ums Kind 
kümmern soll, ich mich auf ihre Kosten in die Karriere stürze und sie 
dabei zurückbleibt etc.
Ich versuche wirklich ihr zu helfen wo es geht, aber mit jedem 
Entgegenkommen bekommt man statt Dank nur zu hören "ist doch Deine 
Pflicht, hab Dich nicht so". Entgegenkommen mindert ihren Frust 
anscheinend nicht wirklich. Der muss eine andere Ursache haben und kommt 
permanent bei jedem nichtigen Anlass wieder durch. Ihr Psychologe meint, 
dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte, um erfolgreicher zu sein 
als sie etc. Naja, viel Stress eben, zu einem Zeitpunkt wo ich ES ECHT 
NICHT GEBRAUCHEN KANN.
Vielleicht könnt ihr mir ja mit Eurer Erfahrung in diesen Dingen helfen. 
Speziell interessieren mich folgende Fragen:

-Wie geht man mit ihrem Frust um? Entgegenkommen? Streit? Ja sagen und 
ignorieren?

-Wie denkt Ihr sollte ich meine und ihre Karriere in Übereinklang 
bringen? Ich würde auch nen 0815 Job machen und fürs Kind da sein, habe 
aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr respektiert


ps: Lieber Admin, bitte lass es in Ausbildung und Beruf, da es mir um 
die Aufteilung der Karriere meiner Frau und mir geht, und nicht um Uhus 
Kommentare im Offtopic dazu. Danke.

von Zwei bei Kallwass (Gast)


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Hallo,

sag mal was habt ihr zwei eigentlich für Probleme? Ein Kind auf die Welt 
zu setzen benötigt immer "ZWEI". Also habt ihr euch selbst den Stress 
eingebockt. Das hättet ihr euch für eure Zukunft auch besser kalkulieren 
können! Zumal ihr beide studiert habt !

Am Besten tust du deiner Frau von diesem Thread hier erzählen. Denn 
Ratschläge werden wohl für beide Seiten kommen, wenn überhaupt noch 
jemand darauf reagiert.

von Purzel H. (hacky)


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Zwei Moeglichkeiten :
1) Jetzt durchsacken und beruflich nichts mehr machen. Aufs Kind 
aufpassen und Haushalt bewaeltigen. Dann wird die Scheidung guenstig. 
Und du hattets was vom Kind.
2) Jetzt in den Beruf reinknien und viel Kohle anschleppen. Dann wird 
die Scheidung teurer. Und das Kind wirste nicht mehr sehen.
3) ..

von Vati (Gast)


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>sag mal was habt ihr zwei eigentlich für Probleme? Ein Kind auf die Welt
>zu setzen benötigt immer "ZWEI".

Genau. Und wir sind da auch beide happy drüber. Aber eine Elternschaft 
ist eben eine schwierige Angelegnheit und ich möchte die auftretenden 
Probleme möglichst lösen, statt mich mit meiner Frau zu verstreiten. 
Denkst Du irgendwo auf der Welt läuft sowas reibungsfrei ab?

von Hobbypsychologe (Gast)


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Das Problem dürfte sein, dass sie zurückstecken muss, gleichzeitig sieht 
wie du vorankommst bzw. dich aufgrund der Entfernung nicht mehr 
einspannen kann. Kurz: Sie ist unzufrieden mit der Situation, denn es 
besteht ein Ungleichgewicht zwischen ihr und dir, dass sie als unfair 
empfindet, denk ich mal.

Also entweder nimmst du dich beruflich zurück, ziehst zu ihr und 
kümmerst dich (vermehrt) um das Kind oder sie wird verbittert und macht 
dir das Leben zur Hölle (bis hin zur Scheidung).

Meine Meinung: sie hat ein Problem mit ihrem EGO.

Lösung: mit ihr reden und wenn sie in jeglicher Beziehung dicht macht, 
musst du selber wissen, was das beste für dich ist.

von Zwei bei Kallwass (Gast)


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>Aber eine Elternschaft ist eben eine schwierige Angelegnheit und ich >möchte die 
auftretenden Probleme möglichst lösen........

Das muss doch eigentlich schon vor der Zeugung eines Wunschkindes klar 
sein, oder ?

>statt mich mit meiner Frau zu verstreiten. Denkst Du irgendwo auf der >Welt läuft 
sowas reibungsfrei ab?

Wenn das Gestreite jetzt schon anfängt, dann passt ihr doch gar nicht 
zueinander.

Das Problem wird gelöst, "wenn der Klügere nachgibt".... Also bist du 
schlau ? Liebst du deine Frau? Dann lass Sie die Hosen anziehen und 
machen. In einem Jahr sind die Rollen genau andersherum verteilt.

Dann liest du die Feministenbücher von deiner Liebsten.... :-)

"Männer seien an ihrem Unglück selbst schuld und müssen sich
einfach nehmen, was sie denken, dass ihnen zusteht."

Es kann nur einer sein Glück im Beruf haben, wenn euer Kind die "Beste 
aller besten Kindheiten" haben soll. Einer verliert immer.

Das Problem liegt doch schon darin, dass du ein Forum um Rat fragst. 
Wieso fängst du nicht gleich bei deiner Frau an und Rede mit ihr 
"Tacheles". Man muss mit seiner Frau über alles reden können, darauf 
baut doch die beste Beziehung auf!

Viel Glück, dass du deine Frau gut kennst.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Ich kenne dein Problem aus leidiger Erfahrung.

Ein Patentrezept gibt es nicht.

Aber Feministenbuch gelesen und Ratschläge vom Psychologen sind Mumpitz.

Als Frau Dr. sollte sie vernünftigen Lösungsstrategien zugänglich sein.

Unvernünftig sind solche Bücher und Psychologen.
Diese Bücher sind von Leuten geschrieben die nicht strategisch denken 
können und Psychologen sind Dummschwätzer die keine Ahnung vom Leben 
haben - die nur recht viel gelesen und ein paar Manipulationsstrategien 
gelernt haben.
Da brauchst du etwas Gegenfeuer: Kauf dir das Buch von Kirschner: 
"Manipulieren, aber Richtig" und wende das gnadenlos an.
Lass dir deine Beziehung nicht von dahergelaufenen Schwätzern kaputt 
machen.

Vernünftig ist Vertrauen!

In der Situation muss man zusammenhalten und zwar über Jahre.

Theoretisch sind deine Aussichten auf Wiedereinstieg nach Pause besser 
als Ihre. Die andere Variable in der Gleichung ist das Gehalt was ja für 
beide oder alle drei reichen muss.
Kostenlose Arbeit für den Professor ist auch Mumpitz - Leistung wird 
bezahlt Punkt.

Also muss man alle Punkte ergebnisoffen diskutieren und zu einer Lösung 
kommen die dann aber von beiden getragen und nicht mehr diskutiert wird.

von Entscheider (Gast)


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> Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte, um
> erfolgreicher zu sein als sie etc.

Unter diesen Umständen würde ich nicht mehr davon ausgehen, das da noch 
was zu retten ist.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Entscheider schrieb:
>> Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte, um
>> erfolgreicher zu sein als sie etc.
>
> Unter diesen Umständen würde ich nicht mehr davon ausgehen, das da noch
> was zu retten ist.

Das ist doch offensichtlicher Unsinn. Der Psychologe wird bezahlt und 
verhält sich entsprechend.

Ich würde etwa sowas sagen (Kurzform): Der Mann will Zwietracht zwischen 
uns bringen, wir aber bilden eine Einheit die sich verpflichtet fühlt 
jeder für den Anderen und nun für die Familie da zu sein.

Du musst diesen Mythos den dieser Psychologe geschaffen hat: ZERSTÖREN!

Telefoniere jeden Tag mit deiner Frau, wenn du das retten willst, auch 
wenn es nervt - so wirst du zu ihrem Psychologen und diese Rolle steht 
dir natürlich zu.

von Falk B. (falk)


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@  Vati (Gast)

>>sag mal was habt ihr zwei eigentlich für Probleme? Ein Kind auf die Welt
>>zu setzen benötigt immer "ZWEI".

>Genau. Und wir sind da auch beide happy drüber.

Aber scheinbar nicht der Konsequenzen bewusst. Bissel blauäugig wie mir 
scheint.

> Aber eine Elternschaft
>ist eben eine schwierige Angelegnheit und ich möchte die auftretenden
>Probleme möglichst lösen, statt mich mit meiner Frau zu verstreiten.

Guter Ansatz.

>Denkst Du irgendwo auf der Welt läuft sowas reibungsfrei ab?

Nö.

Naja, hier haben sich ja mal wieder ein paar "Experten" zu Wort 
gemeldet. Eieiei. MaWin kommentier ich mal gar nicht, der meint das auch 
noch Ernst, obwohl man das bestenfalls als Sarkassmuss durchgehen lassen 
kann. Naja, die Psychiologen würden da mal ein traumatisches Ereignis 
diagnostizieren. Aber darum geht es nicht.

Mein Vorschlag.

Nimm dir mal eine WIRKLICH ruhige Zeit mit deiner Besten. Einfach mal 
hinsetzen, ein Glas Wein oder was auch immer trinken, Ruhe bewahren, 
Luft holen. Wenn das Kind schläft.

Dann mal ganz sachte Fragen stellen. An deine Frau, an dich, in den Raum 
hinein. Und nur Fragen. Keine schnellen Antworten geben oder erwarten. 
Keine Vorwürfe, kein "du musst" etc. Keine schnellen Lösungen 
"erarbeiten". Die Fragen wirken lassen. Und damit mal die Situation 
beleuchten. Wer sind wir? Was wollen wir? Was sind wir bereit zu geben? 
Was stresst uns? Was kann man anders machen? U.v.m.

Ob das funktioniert, keine Ahung. Probiers aus.

MFG
Falk

von Alex (Gast)


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> aber seit sie das Kind hat,

Das ist dein Problem! Nicht sie hat das Kind  sondern ihr beide!

> Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte

Die meisten Psycholeute sind selbst sabotiert.
Was sie braucht ist kein Psychologe sondern so ein Forum wie das hier. 
Hier gibt es allerlei Tipps, Tricks im Umgang mit- gegen- und 
füreinander, das ganze außerdem schnell, kostenlos und anonym. Ist zwar 
ein E-Forum, jedoch liest man hier des öfteren über solche Probleme und 
fachkompetente Antworten bekommt man meistens auch.
Anstatt deine Frau darauf hinzuweisen, dass dies der Beginn eines 
familieren Lebens ist mit Kind, nimmt der Psychoman ihre Stellung ein 
und spielt den ach so frauenverständlichen Mr. Doktor Psycho, der das 
Feuer zwischen euch beiden immer weiter entfacht, wie kann er auch 
anders, er will ja schließlich, dass sie wieder kommt.
Ich sehe eher ein Problem in ihrem Psychoman und nicht in ihr selber. 
Dass sie es schwer hat, steht natürlich außer Diskussion, aber ihr dann 
noch zusätzlich einzureden, dass sie praktisch als Frau "verar...." 
wurde und zwar um der Karriere des Mannes Willens, ist ja wohl der 
Oberhammer.
Hat sie denn keine Freundinnen, die ihr eventuell zumindest mental 
beistehen könnten? Was ist denn mit den Eltern von euch beiden, können 
die nicht ab und zu mal auf das Kind aufpassen, damit ihr mehr Zeit für 
euch beide habt oder sie für sich selber?
Ein Kind außerdem ist etwas Schönes und sollte nicht wie ein Dorn im 
Auge eures Lebens betrachtet werden.

> habe aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr respektiert

Nur weil du auf dein eigenes Kind aufpasst und kein Einkommen bringst, 
soll sie dich nicht respektieren? Außerdem wie hört sich das denn an, 
wenn man sagt: Ich will von der Frau respektiert werden! Sowas erwartet 
man in unserer heutigen Gesellschaft max. von seinen Kumpels aber nicht 
von der eigenen Frau. Ich hätte eher gesagt, dass ich von der Frau 
geliebt werden möchte und damit ist haushoher Respekt mit in diesem 
Paket drin.

Ich würde dir vorschlagen eher dein eigenes EGO einzudämmen und ab und 
zu auf deine Frau hören, denn sonst wird sie nicht mehr länger deine 
sein.

So tun als ob SIE das Kind hätte und deine lächerlichen sorgen um 
RESPEKT DIR GEGENÜBER sind mir gänzlich unverständlich.

Lass sie etwas rumzicken und sei mit ihr trotzdem auch mal 
einverstanden, irgendwann wird sie dann auch einsehen, dass es ohne dich 
auch nicht weiter läuft, dann wird sie schon ab und zu auch Mitleid mit 
dir haben, dass sie sich so dir gegnüber verhält, nach Mitleid folgt bei 
Frauen meistens auch Zuneigung und danach ... naja u.s.w.

von Vati (Gast)


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Vielen Dank schonmal für Eure Antworten! Auch die ruppigen.
Ich denke mal meine Frage hier zeigt erstmal Änderungsbereitschaft, ob 
irgendwas blauäugig oder nicht- tja: Hinterher ist die Zeit für die, die 
es vorher gewusst haben.
Wir reden schon sehr viel miteinander und sie versteht mich auch, aber 
irgendwie ist es wie in einem schlechten Film: alles dreht sich im 
Kreis. Wir finden eine rationale Lösung, eine Woche später geht es alles 
von neuem los. Sie war halt immer schon ein wenig depressiv, daher der 
Psychologe. Und kommt irgendwie nicht aus ihrem elterngeprägten 
Weltbild: wer nichts leistet ist nichts wert, raus. Die Frage ist nur 
eben, komme ich da raus?

von Vati (Gast)


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>Hat sie denn keine Freundinnen, die ihr eventuell zumindest mental
>beistehen könnten?

Nö. Freunde hat sie nur ganz wenige, die mittlerweile weit verstreut 
leben.
Mit ihren Kollegen kommt sie nicht recht klar, fühlt sich von denen 
bedroht etc.

>Was ist denn mit den Eltern von euch beiden, können
>die nicht ab und zu mal auf das Kind aufpassen, damit ihr mehr Zeit für
>euch beide habt oder sie für sich selber?

Machen sie, das ist top. Aber selbst wenn die das tun mindert das 
irgendwie ihre Frustration nicht. Das meinte ich mit Entgegenkommen 
bringt nix. Seit der Geburt ist sie einfach ständig frustriert, 
unglücklich und aggressiv.

>Ein Kind außerdem ist etwas Schönes und sollte nicht wie ein Dorn im
>Auge eures Lebens betrachtet werden.

Sach ich auch immer, nur sie schwankt im Anblick des Kindes immer 
zwischen: Frust und Liebe.

von Alex (Gast)


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> Die Frage ist nur eben, komme ich da raus?

Richtig! Na siehst du, geht doch. Du hast den Nagel im Kopf versenkt. 
Wie heißt es doch so schön:

Der Klügere gibt nach und macht den Anfang!


Schönen Abend noch

Alex

von Preismacher (Gast)


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Ich denke, alles hat seinen Preis. Möchte man Kinder, noch dazu in einer 
einigermaßen gleichberechtigten Partnerschaft, müssen beide etwas geben, 
unter anderem eben auch mal Karrieremöglichkeiten.
Suchst Du Dir nun einen Job in einer anderen Stadt trotz kleinem Kind, 
bezahlst Du eben den ausgeschriebenen Preis nicht und musst für diese 
Unterschlagung auf andere Art und Weise aufkommen - Ärger in der Ehe.
Habt Ihr keine Oma & Opa, die vielleicht mal mit aushelfen können - 
allein das entspannt schon vieles.
Abgesehen davon: Ihr seid top ausgebildet, finanziell dürftet Ihr mehr 
als Euer Auskommen haben - eigentlich ist alles nur Gejammere, wenn auch 
auf hohem Niveau. Rauft Euch zusammen. Geld ist nicht alles.

-Vorstand einer Akademikerfamile

von Schlaumeier (Gast)


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Hallo Vati,

natürlich musst du mit deiner Frau reden. Aber frage sie doch einmal, 
wie sie sich eine potenzielle Lösung des Konfliktes vorstellt.
Was kostet sie das, was kostet es dich?
Welche Alternativen kann es für euch geben, zunächst kurzfristig und 
dann auch langfristig?

Für mich ist allerdings klar, dass du deine Promotion beenden musst.
Das hat sie ja auch tun können, und es stellt die berufliche Parität 
zwischen euch her und sieht mir nun nicht wie Sabotage aus.
Vielleicht kommt man damit über die nächsten Monate.
Dann wird auch klarer sein, ob das mit der Festanstellung klappt.Und es 
gibt damit wohl stabilere Rahmenbedingungen und vielleicht auch mehr 
Ausgeglichenheit.

Sollte das nicht mit der Anstellung klappen, dann wird es vielleicht 
wieder schwierig, auch in Hinsicht auf die Ausgeglichenheit. Aber dann 
muss einer den Lebensunterhalt verdienen ... .

Ansonsten, ein Rat von Techniker zu Techniker. Beziehungskisten laufen 
nicht rational (auch bei Herr und Frau Doktor) ab und manchmal hilft 
professionelle und unparteiische Beratung weiter ... !
Ich hatte da genug Softskill Kurse ;-), und die Leute reden nicht nur 
dummes Zeug!

Der oben angeführte (Ihr) Psychologe gehört allerdings nicht dazu, ich 
habe einen denkbaren Lösungsansatz ausgehend von der Analyse nicht 
erkennen können. War es eine Psychologin? Ok, nicht pc..

Einen Berater sollte von beiden Parteien akzeptiert werden können.

Gruß, ein mehrfacher auch Vati

PS: Jahrzehntelang allein für das wirtschaftliche Wohlergehen der 
Familie
zuständig zu sein ist aber auch nicht spassig. Die Stichworte sind da 
Strategy Alignment und Rightsizing und son Zeuchs

von Waldemar (Gast)


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Wenn ich die gleichmütigen Türken- Muttis auf der Straße sehe, umgeben 
von 4 Kindern und gerade  wieder ein bischen schwanger, dann denke ich 
immer : Recht so ! Es vermehren sich die richtigen. Die deutschen 
Karriere- Zicken sind evolutionsbiologisch absolut wertlos und sollten 
daher auch dringend kinderlos bleiben...

Zu spät ? O. k. mach Vaterschaftsurlaub und kümmere Dich um das Kind; 
das Beste, das Dir das Leben geben kann !

von oszi40 (Gast)


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Waldemar schrieb:
> Zu spät ? O. k. mach Vaterschaftsurlaub und kümmere Dich um das Kind;
> das Beste, das Dir das Leben geben kann !

Gute Idee bevor der Zug abgefahren ist
(da Fernbeziehung auf Dauer weniger ideal sein wird)! Was man Kindern in 
frühen Jahren lernt, kann man später wieder ernten.

von micha (Gast)


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Hallo "Fast" Dr. von Dr. mit Dr. verheiratet und kleines Kind

Ich kann Eure Situation nachvollziehen. Das einizge, was meiner Meinung 
nach bleibt ist: ändere die Umstände, so schnell wie möglich!
Was heißt deine Promotion ist fast fertig? Wenn Du an dem Punkt 
angekommen bist, wo Du zusammenschreiben kannst oder noch ein wenig 
weiter tüfteln kannst, mach den Deckel drauf. Aus (leidvoller) 
Erfahrung, so schnell wie möglich. Egal was Dein Betreuer sagt; wenn man 
dir Knüppel zwischen die Beine werfen will macht man das vorher, nicht 
am Ende. Und letztlich zählt nur bestanden (bzw. zwei Buchstaben und ein 
Punkt), nicht die Note.
Dann sucht euch einen Wohnort, wo ihr beide Arbeit und Zufriedenheit 
findet (aus eigener Erfahrung kann ich da Skandinavien empfehlen, nur 
nicht grade bei Noika :-/). In welchem FB hat deine Frau promoviert? Ist 
es schwierig a
n einem anderen Ort eine eine PostDoc-Stelle zu bekommen?
In der Zwischenzeit solltest Du mit soviel Verständniss wie möglich ran 
gehen. Hast Du mal eure Kleine einen Tag alleine betreut? Kann echt 
anstrengender sein, als eine Woche arbeiten!
Versuch deiner Frau soviel Freiräume wie möglich zu geben. Schick sie 
auf Shopping-Tour mit einer alten Freundin (vorher Kreditkarte 
verstecken :-), ermögliche ihr für ein paar Tage/Stunden mal alleine zu 
sein und was anders zu sehen. Besorg einen Babysitter und gönnt euch 
zusammen und ohne Kind was (Kino, Essen zu zweit, Wellness-WE oder auch 
nur ein paar Stunden).

Viel Glück!

von Sascha (Gast)


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Als Familienvater kann ich das z.T. nachvollziehen. Meine Frau hat im 
Gegensatz zu mir promoviert und macht harte Wissenschaft, hat während 
der Promotion unser Kind bekommen, sofort wieder gearbeitet, hat 'n Team 
unter sich und all den ganzen Zirkus, den man sich beruflich ab einer 
gewissen Stufe als Frau antun muss. Wir sind beide in Vollzeit, was aber 
bei der guten Betreuungssituation hier in Berlin kein Problem ist.
Wenn ich all die mir bekannten Faktoren gewichte, würde ich sagen: 
Frauen in solchen Situation leisten mehr als Männer.
Auch bei uns ist nicht alles konfliktfrei (was man im übrigen NIE vor 
Kindern austragen darf!). Man muss immer dran arbeiten. Aber Ehrlichkeit 
(auch zu sich selbst) ist das wichtigste.

'Vati', der Umstand, dass Du Dir allen ernstes hier im Forum Hilfe holen 
willst, schockiert mich ein bißchen. Was erwartest Du?
Mal ehrlich, viele hier werden nicht in der Lage sein, Deine Situation 
auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können. Über die Gründe muss ich 
nicht viel sagen, aber wenn Du dieses Forum lange genug beobachtest, 
geht Dir ein Licht auf.

Ich würde erst mal vermuten, Ihr seid ein 1A-Fall für einen 
Paartherapeuten. Lasst Euch beraten, fragt notfalls den Hausarzt, bei 
der Gemeinde, der Kirche, dem Psychologen, sucht öffentliche 
Beratungsstellen auf. Aber tut was. Wenn nicht für Euch, dann für Eure 
Tochter.
[Meine wird 6, und ich sage Dir, ab 3 Jahren kriegen die ziemlich genau 
mit, wie es zwischen den Eltern abläuft. Die entwickeln eine derart 
feine Antenne, da gehst du vor Scham in die Knie.]

Pfeif auf das Gesabbel hier von denen hier, die Psychologen ablehnen. Es 
ist komischerweise immer der Kranke, der behauptet, er sei nicht krank. 
Und psychische Probleme sind immer noch ein Tabuthema, vor allem unter 
uns Männern. Es gibt aber Leute, die machen sowas 'professionell', und 
die können tatsächlich ihren Job. Ich sage nur soviel: ich weiß wovon 
ich rede.
Genauso wie ein Psychologe den Fachmann rufen würde, wenn seine 
Hauselektrik im Eimer ist, sollten andere diese Leute bemühen, wenn bei 
ihnen was nicht stimmt, anstatt selbst an irgendwelchen Symptomen 
rumzufummeln. Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone. Viel 
schlimmer ist es, wenn man sich jahrelang selbst belügt. Dann kannste 
auch gerne in einem norwegischen Selbstmordforum nach Ratschlägen 
fragen. Oder halt hier. Ist manchmal dasselbe...

von Mark B. (markbrandis)


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Sascha schrieb:
> Ich würde erst mal vermuten, Ihr seid ein 1A-Fall für einen
> Paartherapeuten.
> [...]
> Pfeif auf das Gesabbel hier von denen hier, die Psychologen ablehnen. Es
> ist komischerweise immer der Kranke, der behauptet, er sei nicht krank.
> Und psychische Probleme sind immer noch ein Tabuthema, vor allem unter
> uns Männern.

Volle Zustimmung.

von Axel (Gast)


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Ein Kleinkind zu versorgen, nebenher noch zu arbeiten ist ein 
mörderisches Unterfangen. Schlafentzug etc. führen dann dazu, dass Leute 
auch nicht mehr normal ticken.

Ich würde mal ernsthaft drüber nachdenken, wie Du Deine Frau entlasten 
kannst. Biete ihr an, am Wochenende mal wirklich das Kind zu versorgen, 
damit sie ausschlafen kann. Das bedeutet, dass Du schon beim kleinsten 
Geräusch lossprintest.

Und evtl. Montags oder Freitags zu Hause arbeiten.

Einfach mal ein bischen Stress rausnehmen.

Gruss
Axel

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Vati schrieb:

> -Wie denkt Ihr sollte ich meine und ihre Karriere in Übereinklang
> bringen? Ich würde auch nen 0815 Job machen und fürs Kind da sein, habe
> aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr respektiert

Willst du das? Ich denke eher daß ihr eigentlich kein Kind wolltet. Auch 
wenn die 7-Kinder-Ursel behauptet daß Kinder und Karriere kein Problem 
sind ist das so schlicht falsch. Einer muß erstmal zuhause bleiben bis 
das Kind einigermaßen mit der Welt zurechtkommt. Danach arbeitet einer 
nur um die Unterbringung des Kindes zu finanzieren.

Alternativ: Du machst Vaterschaftsurlaub, mit der Gefahr daß dich deine 
karrieregeile Frau mit einem beruflich Erfolgreichen hintergeht.

Bleibt die übliche Lösung: Weg mit Schaden.

von Sascha (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Einer muß erstmal zuhause bleiben bis
> das Kind einigermaßen mit der Welt zurechtkommt.

Kommt organisatorisch leider immer noch drauf an, in welchem Bundesland 
man lebt...
Hängt aber auch mit lokalen Mentalitäten zusammen. Wir stammen 
ursprünglich aus NRW, da gilt man fast als asozial, wenn man erzählt, 
man habe einen Ganztagsplatz in der Kita und beide Eltern arbeiten. 'Ach 
Gottchen, die armen Kinder'... und 'Was ist der Mann bloß für 'ne 
Flasche, dass der seine arme Frau arbeiten schicken muss...'

> Danach arbeitet einer
> nur um die Unterbringung des Kindes zu finanzieren.

O-Ton meiner Frau: 'Ich hab mir doch Studium & Promotion nicht angetan, 
um danach nur noch mit Müttern in der Krabbelgruppe Kochrezepte 
auszutauschen.'

von tom (Gast)


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>Machen sie, das ist top. Aber selbst wenn die das tun mindert das
>irgendwie ihre Frustration nicht. Das meinte ich mit Entgegenkommen
>bringt nix. Seit der Geburt ist sie einfach ständig frustriert,
>unglücklich und aggressiv.

Sieht nach einer nicht enden wollenden Wochenbettdepression aus.
Da ist die "Kopfchemie" im Eimer und das schafft Ihr nicht alleine.
Du musst dringend handeln !

1. Einen vernünftigen Arzt (Psychatrie + Neurologie) konsultieren, 
keinen Psychologen. Dort kannst auch Du Dich auch erstmal alleine 
beraten lassen, wie es am besten weitergeht.

2. Sie dazu bringen, mit zu diesem Arzt zu gehen - damit er ihr die 
Zusammenhänge erklärt und sie erkennt/akzeptiert das sie qualifizierte 
Hilfe braucht.

3. Nimm Dir alle Zeit, die nötig ist und steht das gemeinsam durch.

gruss + viel erfolg+Glück,

tom.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich tippe auch auf Depressionen...

Wobei ich kann deine Frau schon verstehen... Du in einer anderen Stadt, 
kommst nach Hause und kannst die Fuesse hochlegen... Sie hingegen muss 
sich dann noch ums Kind kümmern...

Wie schon erwähnt zieh zu ihnen und versuch da zu sein...

Alles gute

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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tom schrieb:
> Einen vernünftigen Arzt (Psychatrie + Neurologie) konsultieren,
> keinen Psychologen. Dort kannst auch Du Dich auch erstmal alleine
> beraten lassen, wie es am besten weitergeht.

Die Psychologen wissen gar nicht wovon sie reden.

Ich kenne genug Psychologen und Psychater - der Unterschied ist etwa wie 
zwischen Astrologe und Astrophysiker.

Bei Psychatern sieht das ganz anders aus, die haben eine 
wissenschaftliche Ausbildung. Allerdings muss man da Glück haben an 
einen zu geraten der nicht die Lösung zuerst in der Chemie sucht.

Es gibt aber noch eine Möglichkeit die außer von Psychatern noch von 
Heilpraktikern verwendet wird, die gerade nicht zur chemischen Keule 
greifen: Lass deine Frau hypnotisieren und den ganzen Psychomüll der ihr 
eingepflanzt wurde wieder entfernen - dann funktioniert sie wieder 
innerhalb normaler Parameter.

von Marx W. (Gast)


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Sascha schrieb:
> O-Ton meiner Frau: 'Ich hab mir doch Studium & Promotion nicht angetan,
>
> um danach nur noch mit Müttern in der Krabbelgruppe Kochrezepte
>
> auszutauschen.'


Die hätte vielleicht besser Planen sollen. Sudium, dann Kinder und die 
Promotion nebenbei. Dann wär alles viel einfacher.
Denke hier hat Frau halt einen Planungsfehler gemacht. War wohl wieder 
die Pscho-Angst "Wenn ich Ü-dreizig Mutter bin, dann bekomm ich ein 
behindertes Kind" treibende Kraft.

Ansonsten ist das ein Thema für die Off-Topic Ecke

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Marx W. schrieb:
> Die hätte vielleicht besser Planen sollen. Sudium, dann Kinder und die
> Promotion nebenbei. Dann wär alles viel einfacher.
> Denke hier hat Frau halt einen Planungsfehler gemacht. War wohl wieder
> die Pscho-Angst "Wenn ich Ü-dreizig Mutter bin, dann bekomm ich ein
> behindertes Kind" treibende Kraft.

Ich denke du hast noch keine Kinder.

Folgendes passiert: Man hat eine Frau, alles ist normal und man plant 
ein Kind und spricht den Plan durch. Der Plan ist realistisch und könnte 
funktionieren, wenn er nicht ohne Mutter Natur gemacht worden wäre.

Das war in der Großfamilie früher die Oma die dann gesagt hätte - jetzt 
nicht, in 2 Jahren!

Dann passiert folgendes: Die Frau wird schwanger und bekommt das Kind.
in diesen 10 Monaten aber verwandelt sie sich von deiner Frau zu einer 
Mutter und der Plan ist nichts mehr wert. Es ist die Umstellung der 
Liebe zu dir die relativ ist, zu der absoluten Liebe zu dem Kind - mit 
maximaler biochemischer Gewalt, wo jeder Heroinjunkie neidisch wäre.

Wenn man das vorher nicht weiß - passiert genau das was der TO 
geschildert hat.

Die ultimative Liebe zum Kind einer Mutter (wo du dann einfach nur noch 
der Geldverdiener bist) kann man als Mann nur verstehen wenn man im 
Krieg Kameradschaft erlebt hat, die auch jede Freundschaft auf diese Art 
übertrifft.

Da aber heute alle Weicheier sind - gute Nacht.

von Alexander D. (alexander_d)


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Marx W. schrieb:

> "Wenn ich Ü-dreizig Mutter bin, dann bekomm ich ein
> behindertes Kind" treibende Kraft.

Aus eigener Erfahrung: wenn man tatsächlich ein behindertes Kind 
bekommt, dann wünscht man sich, nur solche kleinen Probleme wie die 
bisher beschriebenen zu haben! Dann wird die Beziehung wirklich auf die 
Probe gestellt und beide müssen ihre Karriereplanungen über den Haufen 
werfen. Und man kann trotzdem ein zufriedenes Leben führen!

Gruß,
Alexander

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