Hallo, Ich bin jetzt 27 und meine Promotion neigt sich ihrem Ende entgegen. Ich habe zudem eine Frau und eine knapp 1-jährige Tochter. Mein Problem ist nun folgender Natur: Meine Frau ist schon promoviert, aber seit sie das Kind hat, ist sie megafrustriert. Sie füllt sich jede freie Minute der Elternzeit mit Kostenlosarbeit für ihren alten Prof., bei dem sie danach wieder angestellt werden will (in ca. 3 Monaten). Aber logischerweise ist das viel zu viel Belastung und sie ist dementsprechend fertig und frustriert. Ich arbeite nun in einer anderen Stadt und bin am Wochenende da. Und da gibt es dann Stress, weil sie sieht, dass ich noch Freizeit habe, aber sie mit Kind nicht. Dann hat sie noch so ein Feministenbuch gelesen, was erklärt, Frauen seien an ihrem Unglück selbst schuld und müssen sich einfach nehmen, was sie denken, dass ihnen zusteht. Naja, und entsprechend gibt es dann Reibereien, dass ich mich mehr ums Kind kümmern soll, ich mich auf ihre Kosten in die Karriere stürze und sie dabei zurückbleibt etc. Ich versuche wirklich ihr zu helfen wo es geht, aber mit jedem Entgegenkommen bekommt man statt Dank nur zu hören "ist doch Deine Pflicht, hab Dich nicht so". Entgegenkommen mindert ihren Frust anscheinend nicht wirklich. Der muss eine andere Ursache haben und kommt permanent bei jedem nichtigen Anlass wieder durch. Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte, um erfolgreicher zu sein als sie etc. Naja, viel Stress eben, zu einem Zeitpunkt wo ich ES ECHT NICHT GEBRAUCHEN KANN. Vielleicht könnt ihr mir ja mit Eurer Erfahrung in diesen Dingen helfen. Speziell interessieren mich folgende Fragen: -Wie geht man mit ihrem Frust um? Entgegenkommen? Streit? Ja sagen und ignorieren? -Wie denkt Ihr sollte ich meine und ihre Karriere in Übereinklang bringen? Ich würde auch nen 0815 Job machen und fürs Kind da sein, habe aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr respektiert ps: Lieber Admin, bitte lass es in Ausbildung und Beruf, da es mir um die Aufteilung der Karriere meiner Frau und mir geht, und nicht um Uhus Kommentare im Offtopic dazu. Danke.
Hallo, sag mal was habt ihr zwei eigentlich für Probleme? Ein Kind auf die Welt zu setzen benötigt immer "ZWEI". Also habt ihr euch selbst den Stress eingebockt. Das hättet ihr euch für eure Zukunft auch besser kalkulieren können! Zumal ihr beide studiert habt ! Am Besten tust du deiner Frau von diesem Thread hier erzählen. Denn Ratschläge werden wohl für beide Seiten kommen, wenn überhaupt noch jemand darauf reagiert.
Zwei Moeglichkeiten : 1) Jetzt durchsacken und beruflich nichts mehr machen. Aufs Kind aufpassen und Haushalt bewaeltigen. Dann wird die Scheidung guenstig. Und du hattets was vom Kind. 2) Jetzt in den Beruf reinknien und viel Kohle anschleppen. Dann wird die Scheidung teurer. Und das Kind wirste nicht mehr sehen. 3) ..
>sag mal was habt ihr zwei eigentlich für Probleme? Ein Kind auf die Welt >zu setzen benötigt immer "ZWEI". Genau. Und wir sind da auch beide happy drüber. Aber eine Elternschaft ist eben eine schwierige Angelegnheit und ich möchte die auftretenden Probleme möglichst lösen, statt mich mit meiner Frau zu verstreiten. Denkst Du irgendwo auf der Welt läuft sowas reibungsfrei ab?
Das Problem dürfte sein, dass sie zurückstecken muss, gleichzeitig sieht wie du vorankommst bzw. dich aufgrund der Entfernung nicht mehr einspannen kann. Kurz: Sie ist unzufrieden mit der Situation, denn es besteht ein Ungleichgewicht zwischen ihr und dir, dass sie als unfair empfindet, denk ich mal. Also entweder nimmst du dich beruflich zurück, ziehst zu ihr und kümmerst dich (vermehrt) um das Kind oder sie wird verbittert und macht dir das Leben zur Hölle (bis hin zur Scheidung). Meine Meinung: sie hat ein Problem mit ihrem EGO. Lösung: mit ihr reden und wenn sie in jeglicher Beziehung dicht macht, musst du selber wissen, was das beste für dich ist.
>Aber eine Elternschaft ist eben eine schwierige Angelegnheit und ich >möchte die auftretenden Probleme möglichst lösen........ Das muss doch eigentlich schon vor der Zeugung eines Wunschkindes klar sein, oder ? >statt mich mit meiner Frau zu verstreiten. Denkst Du irgendwo auf der >Welt läuft sowas reibungsfrei ab? Wenn das Gestreite jetzt schon anfängt, dann passt ihr doch gar nicht zueinander. Das Problem wird gelöst, "wenn der Klügere nachgibt".... Also bist du schlau ? Liebst du deine Frau? Dann lass Sie die Hosen anziehen und machen. In einem Jahr sind die Rollen genau andersherum verteilt. Dann liest du die Feministenbücher von deiner Liebsten.... :-) "Männer seien an ihrem Unglück selbst schuld und müssen sich einfach nehmen, was sie denken, dass ihnen zusteht." Es kann nur einer sein Glück im Beruf haben, wenn euer Kind die "Beste aller besten Kindheiten" haben soll. Einer verliert immer. Das Problem liegt doch schon darin, dass du ein Forum um Rat fragst. Wieso fängst du nicht gleich bei deiner Frau an und Rede mit ihr "Tacheles". Man muss mit seiner Frau über alles reden können, darauf baut doch die beste Beziehung auf! Viel Glück, dass du deine Frau gut kennst.
Ich kenne dein Problem aus leidiger Erfahrung. Ein Patentrezept gibt es nicht. Aber Feministenbuch gelesen und Ratschläge vom Psychologen sind Mumpitz. Als Frau Dr. sollte sie vernünftigen Lösungsstrategien zugänglich sein. Unvernünftig sind solche Bücher und Psychologen. Diese Bücher sind von Leuten geschrieben die nicht strategisch denken können und Psychologen sind Dummschwätzer die keine Ahnung vom Leben haben - die nur recht viel gelesen und ein paar Manipulationsstrategien gelernt haben. Da brauchst du etwas Gegenfeuer: Kauf dir das Buch von Kirschner: "Manipulieren, aber Richtig" und wende das gnadenlos an. Lass dir deine Beziehung nicht von dahergelaufenen Schwätzern kaputt machen. Vernünftig ist Vertrauen! In der Situation muss man zusammenhalten und zwar über Jahre. Theoretisch sind deine Aussichten auf Wiedereinstieg nach Pause besser als Ihre. Die andere Variable in der Gleichung ist das Gehalt was ja für beide oder alle drei reichen muss. Kostenlose Arbeit für den Professor ist auch Mumpitz - Leistung wird bezahlt Punkt. Also muss man alle Punkte ergebnisoffen diskutieren und zu einer Lösung kommen die dann aber von beiden getragen und nicht mehr diskutiert wird.
> Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte, um > erfolgreicher zu sein als sie etc. Unter diesen Umständen würde ich nicht mehr davon ausgehen, das da noch was zu retten ist.
Entscheider schrieb: >> Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte, um >> erfolgreicher zu sein als sie etc. > > Unter diesen Umständen würde ich nicht mehr davon ausgehen, das da noch > was zu retten ist. Das ist doch offensichtlicher Unsinn. Der Psychologe wird bezahlt und verhält sich entsprechend. Ich würde etwa sowas sagen (Kurzform): Der Mann will Zwietracht zwischen uns bringen, wir aber bilden eine Einheit die sich verpflichtet fühlt jeder für den Anderen und nun für die Familie da zu sein. Du musst diesen Mythos den dieser Psychologe geschaffen hat: ZERSTÖREN! Telefoniere jeden Tag mit deiner Frau, wenn du das retten willst, auch wenn es nervt - so wirst du zu ihrem Psychologen und diese Rolle steht dir natürlich zu.
@ Vati (Gast) >>sag mal was habt ihr zwei eigentlich für Probleme? Ein Kind auf die Welt >>zu setzen benötigt immer "ZWEI". >Genau. Und wir sind da auch beide happy drüber. Aber scheinbar nicht der Konsequenzen bewusst. Bissel blauäugig wie mir scheint. > Aber eine Elternschaft >ist eben eine schwierige Angelegnheit und ich möchte die auftretenden >Probleme möglichst lösen, statt mich mit meiner Frau zu verstreiten. Guter Ansatz. >Denkst Du irgendwo auf der Welt läuft sowas reibungsfrei ab? Nö. Naja, hier haben sich ja mal wieder ein paar "Experten" zu Wort gemeldet. Eieiei. MaWin kommentier ich mal gar nicht, der meint das auch noch Ernst, obwohl man das bestenfalls als Sarkassmuss durchgehen lassen kann. Naja, die Psychiologen würden da mal ein traumatisches Ereignis diagnostizieren. Aber darum geht es nicht. Mein Vorschlag. Nimm dir mal eine WIRKLICH ruhige Zeit mit deiner Besten. Einfach mal hinsetzen, ein Glas Wein oder was auch immer trinken, Ruhe bewahren, Luft holen. Wenn das Kind schläft. Dann mal ganz sachte Fragen stellen. An deine Frau, an dich, in den Raum hinein. Und nur Fragen. Keine schnellen Antworten geben oder erwarten. Keine Vorwürfe, kein "du musst" etc. Keine schnellen Lösungen "erarbeiten". Die Fragen wirken lassen. Und damit mal die Situation beleuchten. Wer sind wir? Was wollen wir? Was sind wir bereit zu geben? Was stresst uns? Was kann man anders machen? U.v.m. Ob das funktioniert, keine Ahung. Probiers aus. MFG Falk
> aber seit sie das Kind hat, Das ist dein Problem! Nicht sie hat das Kind sondern ihr beide! > Ihr Psychologe meint, dass ich sie mit dem Kind "sabotiert" hätte Die meisten Psycholeute sind selbst sabotiert. Was sie braucht ist kein Psychologe sondern so ein Forum wie das hier. Hier gibt es allerlei Tipps, Tricks im Umgang mit- gegen- und füreinander, das ganze außerdem schnell, kostenlos und anonym. Ist zwar ein E-Forum, jedoch liest man hier des öfteren über solche Probleme und fachkompetente Antworten bekommt man meistens auch. Anstatt deine Frau darauf hinzuweisen, dass dies der Beginn eines familieren Lebens ist mit Kind, nimmt der Psychoman ihre Stellung ein und spielt den ach so frauenverständlichen Mr. Doktor Psycho, der das Feuer zwischen euch beiden immer weiter entfacht, wie kann er auch anders, er will ja schließlich, dass sie wieder kommt. Ich sehe eher ein Problem in ihrem Psychoman und nicht in ihr selber. Dass sie es schwer hat, steht natürlich außer Diskussion, aber ihr dann noch zusätzlich einzureden, dass sie praktisch als Frau "verar...." wurde und zwar um der Karriere des Mannes Willens, ist ja wohl der Oberhammer. Hat sie denn keine Freundinnen, die ihr eventuell zumindest mental beistehen könnten? Was ist denn mit den Eltern von euch beiden, können die nicht ab und zu mal auf das Kind aufpassen, damit ihr mehr Zeit für euch beide habt oder sie für sich selber? Ein Kind außerdem ist etwas Schönes und sollte nicht wie ein Dorn im Auge eures Lebens betrachtet werden. > habe aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr respektiert Nur weil du auf dein eigenes Kind aufpasst und kein Einkommen bringst, soll sie dich nicht respektieren? Außerdem wie hört sich das denn an, wenn man sagt: Ich will von der Frau respektiert werden! Sowas erwartet man in unserer heutigen Gesellschaft max. von seinen Kumpels aber nicht von der eigenen Frau. Ich hätte eher gesagt, dass ich von der Frau geliebt werden möchte und damit ist haushoher Respekt mit in diesem Paket drin. Ich würde dir vorschlagen eher dein eigenes EGO einzudämmen und ab und zu auf deine Frau hören, denn sonst wird sie nicht mehr länger deine sein. So tun als ob SIE das Kind hätte und deine lächerlichen sorgen um RESPEKT DIR GEGENÜBER sind mir gänzlich unverständlich. Lass sie etwas rumzicken und sei mit ihr trotzdem auch mal einverstanden, irgendwann wird sie dann auch einsehen, dass es ohne dich auch nicht weiter läuft, dann wird sie schon ab und zu auch Mitleid mit dir haben, dass sie sich so dir gegnüber verhält, nach Mitleid folgt bei Frauen meistens auch Zuneigung und danach ... naja u.s.w.
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten! Auch die ruppigen. Ich denke mal meine Frage hier zeigt erstmal Änderungsbereitschaft, ob irgendwas blauäugig oder nicht- tja: Hinterher ist die Zeit für die, die es vorher gewusst haben. Wir reden schon sehr viel miteinander und sie versteht mich auch, aber irgendwie ist es wie in einem schlechten Film: alles dreht sich im Kreis. Wir finden eine rationale Lösung, eine Woche später geht es alles von neuem los. Sie war halt immer schon ein wenig depressiv, daher der Psychologe. Und kommt irgendwie nicht aus ihrem elterngeprägten Weltbild: wer nichts leistet ist nichts wert, raus. Die Frage ist nur eben, komme ich da raus?
>Hat sie denn keine Freundinnen, die ihr eventuell zumindest mental >beistehen könnten? Nö. Freunde hat sie nur ganz wenige, die mittlerweile weit verstreut leben. Mit ihren Kollegen kommt sie nicht recht klar, fühlt sich von denen bedroht etc. >Was ist denn mit den Eltern von euch beiden, können >die nicht ab und zu mal auf das Kind aufpassen, damit ihr mehr Zeit für >euch beide habt oder sie für sich selber? Machen sie, das ist top. Aber selbst wenn die das tun mindert das irgendwie ihre Frustration nicht. Das meinte ich mit Entgegenkommen bringt nix. Seit der Geburt ist sie einfach ständig frustriert, unglücklich und aggressiv. >Ein Kind außerdem ist etwas Schönes und sollte nicht wie ein Dorn im >Auge eures Lebens betrachtet werden. Sach ich auch immer, nur sie schwankt im Anblick des Kindes immer zwischen: Frust und Liebe.
> Die Frage ist nur eben, komme ich da raus?
Richtig! Na siehst du, geht doch. Du hast den Nagel im Kopf versenkt.
Wie heißt es doch so schön:
Der Klügere gibt nach und macht den Anfang!
Schönen Abend noch
Alex
Ich denke, alles hat seinen Preis. Möchte man Kinder, noch dazu in einer einigermaßen gleichberechtigten Partnerschaft, müssen beide etwas geben, unter anderem eben auch mal Karrieremöglichkeiten. Suchst Du Dir nun einen Job in einer anderen Stadt trotz kleinem Kind, bezahlst Du eben den ausgeschriebenen Preis nicht und musst für diese Unterschlagung auf andere Art und Weise aufkommen - Ärger in der Ehe. Habt Ihr keine Oma & Opa, die vielleicht mal mit aushelfen können - allein das entspannt schon vieles. Abgesehen davon: Ihr seid top ausgebildet, finanziell dürftet Ihr mehr als Euer Auskommen haben - eigentlich ist alles nur Gejammere, wenn auch auf hohem Niveau. Rauft Euch zusammen. Geld ist nicht alles. -Vorstand einer Akademikerfamile
Hallo Vati, natürlich musst du mit deiner Frau reden. Aber frage sie doch einmal, wie sie sich eine potenzielle Lösung des Konfliktes vorstellt. Was kostet sie das, was kostet es dich? Welche Alternativen kann es für euch geben, zunächst kurzfristig und dann auch langfristig? Für mich ist allerdings klar, dass du deine Promotion beenden musst. Das hat sie ja auch tun können, und es stellt die berufliche Parität zwischen euch her und sieht mir nun nicht wie Sabotage aus. Vielleicht kommt man damit über die nächsten Monate. Dann wird auch klarer sein, ob das mit der Festanstellung klappt.Und es gibt damit wohl stabilere Rahmenbedingungen und vielleicht auch mehr Ausgeglichenheit. Sollte das nicht mit der Anstellung klappen, dann wird es vielleicht wieder schwierig, auch in Hinsicht auf die Ausgeglichenheit. Aber dann muss einer den Lebensunterhalt verdienen ... . Ansonsten, ein Rat von Techniker zu Techniker. Beziehungskisten laufen nicht rational (auch bei Herr und Frau Doktor) ab und manchmal hilft professionelle und unparteiische Beratung weiter ... ! Ich hatte da genug Softskill Kurse ;-), und die Leute reden nicht nur dummes Zeug! Der oben angeführte (Ihr) Psychologe gehört allerdings nicht dazu, ich habe einen denkbaren Lösungsansatz ausgehend von der Analyse nicht erkennen können. War es eine Psychologin? Ok, nicht pc.. Einen Berater sollte von beiden Parteien akzeptiert werden können. Gruß, ein mehrfacher auch Vati PS: Jahrzehntelang allein für das wirtschaftliche Wohlergehen der Familie zuständig zu sein ist aber auch nicht spassig. Die Stichworte sind da Strategy Alignment und Rightsizing und son Zeuchs
Wenn ich die gleichmütigen Türken- Muttis auf der Straße sehe, umgeben von 4 Kindern und gerade wieder ein bischen schwanger, dann denke ich immer : Recht so ! Es vermehren sich die richtigen. Die deutschen Karriere- Zicken sind evolutionsbiologisch absolut wertlos und sollten daher auch dringend kinderlos bleiben... Zu spät ? O. k. mach Vaterschaftsurlaub und kümmere Dich um das Kind; das Beste, das Dir das Leben geben kann !
Waldemar schrieb: > Zu spät ? O. k. mach Vaterschaftsurlaub und kümmere Dich um das Kind; > das Beste, das Dir das Leben geben kann ! Gute Idee bevor der Zug abgefahren ist (da Fernbeziehung auf Dauer weniger ideal sein wird)! Was man Kindern in frühen Jahren lernt, kann man später wieder ernten.
Hallo "Fast" Dr. von Dr. mit Dr. verheiratet und kleines Kind Ich kann Eure Situation nachvollziehen. Das einizge, was meiner Meinung nach bleibt ist: ändere die Umstände, so schnell wie möglich! Was heißt deine Promotion ist fast fertig? Wenn Du an dem Punkt angekommen bist, wo Du zusammenschreiben kannst oder noch ein wenig weiter tüfteln kannst, mach den Deckel drauf. Aus (leidvoller) Erfahrung, so schnell wie möglich. Egal was Dein Betreuer sagt; wenn man dir Knüppel zwischen die Beine werfen will macht man das vorher, nicht am Ende. Und letztlich zählt nur bestanden (bzw. zwei Buchstaben und ein Punkt), nicht die Note. Dann sucht euch einen Wohnort, wo ihr beide Arbeit und Zufriedenheit findet (aus eigener Erfahrung kann ich da Skandinavien empfehlen, nur nicht grade bei Noika :-/). In welchem FB hat deine Frau promoviert? Ist es schwierig a n einem anderen Ort eine eine PostDoc-Stelle zu bekommen? In der Zwischenzeit solltest Du mit soviel Verständniss wie möglich ran gehen. Hast Du mal eure Kleine einen Tag alleine betreut? Kann echt anstrengender sein, als eine Woche arbeiten! Versuch deiner Frau soviel Freiräume wie möglich zu geben. Schick sie auf Shopping-Tour mit einer alten Freundin (vorher Kreditkarte verstecken :-), ermögliche ihr für ein paar Tage/Stunden mal alleine zu sein und was anders zu sehen. Besorg einen Babysitter und gönnt euch zusammen und ohne Kind was (Kino, Essen zu zweit, Wellness-WE oder auch nur ein paar Stunden). Viel Glück!
Als Familienvater kann ich das z.T. nachvollziehen. Meine Frau hat im Gegensatz zu mir promoviert und macht harte Wissenschaft, hat während der Promotion unser Kind bekommen, sofort wieder gearbeitet, hat 'n Team unter sich und all den ganzen Zirkus, den man sich beruflich ab einer gewissen Stufe als Frau antun muss. Wir sind beide in Vollzeit, was aber bei der guten Betreuungssituation hier in Berlin kein Problem ist. Wenn ich all die mir bekannten Faktoren gewichte, würde ich sagen: Frauen in solchen Situation leisten mehr als Männer. Auch bei uns ist nicht alles konfliktfrei (was man im übrigen NIE vor Kindern austragen darf!). Man muss immer dran arbeiten. Aber Ehrlichkeit (auch zu sich selbst) ist das wichtigste. 'Vati', der Umstand, dass Du Dir allen ernstes hier im Forum Hilfe holen willst, schockiert mich ein bißchen. Was erwartest Du? Mal ehrlich, viele hier werden nicht in der Lage sein, Deine Situation auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können. Über die Gründe muss ich nicht viel sagen, aber wenn Du dieses Forum lange genug beobachtest, geht Dir ein Licht auf. Ich würde erst mal vermuten, Ihr seid ein 1A-Fall für einen Paartherapeuten. Lasst Euch beraten, fragt notfalls den Hausarzt, bei der Gemeinde, der Kirche, dem Psychologen, sucht öffentliche Beratungsstellen auf. Aber tut was. Wenn nicht für Euch, dann für Eure Tochter. [Meine wird 6, und ich sage Dir, ab 3 Jahren kriegen die ziemlich genau mit, wie es zwischen den Eltern abläuft. Die entwickeln eine derart feine Antenne, da gehst du vor Scham in die Knie.] Pfeif auf das Gesabbel hier von denen hier, die Psychologen ablehnen. Es ist komischerweise immer der Kranke, der behauptet, er sei nicht krank. Und psychische Probleme sind immer noch ein Tabuthema, vor allem unter uns Männern. Es gibt aber Leute, die machen sowas 'professionell', und die können tatsächlich ihren Job. Ich sage nur soviel: ich weiß wovon ich rede. Genauso wie ein Psychologe den Fachmann rufen würde, wenn seine Hauselektrik im Eimer ist, sollten andere diese Leute bemühen, wenn bei ihnen was nicht stimmt, anstatt selbst an irgendwelchen Symptomen rumzufummeln. Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone. Viel schlimmer ist es, wenn man sich jahrelang selbst belügt. Dann kannste auch gerne in einem norwegischen Selbstmordforum nach Ratschlägen fragen. Oder halt hier. Ist manchmal dasselbe...
Sascha schrieb: > Ich würde erst mal vermuten, Ihr seid ein 1A-Fall für einen > Paartherapeuten. > [...] > Pfeif auf das Gesabbel hier von denen hier, die Psychologen ablehnen. Es > ist komischerweise immer der Kranke, der behauptet, er sei nicht krank. > Und psychische Probleme sind immer noch ein Tabuthema, vor allem unter > uns Männern. Volle Zustimmung.
Ein Kleinkind zu versorgen, nebenher noch zu arbeiten ist ein mörderisches Unterfangen. Schlafentzug etc. führen dann dazu, dass Leute auch nicht mehr normal ticken. Ich würde mal ernsthaft drüber nachdenken, wie Du Deine Frau entlasten kannst. Biete ihr an, am Wochenende mal wirklich das Kind zu versorgen, damit sie ausschlafen kann. Das bedeutet, dass Du schon beim kleinsten Geräusch lossprintest. Und evtl. Montags oder Freitags zu Hause arbeiten. Einfach mal ein bischen Stress rausnehmen. Gruss Axel
Vati schrieb: > -Wie denkt Ihr sollte ich meine und ihre Karriere in Übereinklang > bringen? Ich würde auch nen 0815 Job machen und fürs Kind da sein, habe > aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr respektiert Willst du das? Ich denke eher daß ihr eigentlich kein Kind wolltet. Auch wenn die 7-Kinder-Ursel behauptet daß Kinder und Karriere kein Problem sind ist das so schlicht falsch. Einer muß erstmal zuhause bleiben bis das Kind einigermaßen mit der Welt zurechtkommt. Danach arbeitet einer nur um die Unterbringung des Kindes zu finanzieren. Alternativ: Du machst Vaterschaftsurlaub, mit der Gefahr daß dich deine karrieregeile Frau mit einem beruflich Erfolgreichen hintergeht. Bleibt die übliche Lösung: Weg mit Schaden.
Michael X. schrieb: > Einer muß erstmal zuhause bleiben bis > das Kind einigermaßen mit der Welt zurechtkommt. Kommt organisatorisch leider immer noch drauf an, in welchem Bundesland man lebt... Hängt aber auch mit lokalen Mentalitäten zusammen. Wir stammen ursprünglich aus NRW, da gilt man fast als asozial, wenn man erzählt, man habe einen Ganztagsplatz in der Kita und beide Eltern arbeiten. 'Ach Gottchen, die armen Kinder'... und 'Was ist der Mann bloß für 'ne Flasche, dass der seine arme Frau arbeiten schicken muss...' > Danach arbeitet einer > nur um die Unterbringung des Kindes zu finanzieren. O-Ton meiner Frau: 'Ich hab mir doch Studium & Promotion nicht angetan, um danach nur noch mit Müttern in der Krabbelgruppe Kochrezepte auszutauschen.'
>Machen sie, das ist top. Aber selbst wenn die das tun mindert das >irgendwie ihre Frustration nicht. Das meinte ich mit Entgegenkommen >bringt nix. Seit der Geburt ist sie einfach ständig frustriert, >unglücklich und aggressiv. Sieht nach einer nicht enden wollenden Wochenbettdepression aus. Da ist die "Kopfchemie" im Eimer und das schafft Ihr nicht alleine. Du musst dringend handeln ! 1. Einen vernünftigen Arzt (Psychatrie + Neurologie) konsultieren, keinen Psychologen. Dort kannst auch Du Dich auch erstmal alleine beraten lassen, wie es am besten weitergeht. 2. Sie dazu bringen, mit zu diesem Arzt zu gehen - damit er ihr die Zusammenhänge erklärt und sie erkennt/akzeptiert das sie qualifizierte Hilfe braucht. 3. Nimm Dir alle Zeit, die nötig ist und steht das gemeinsam durch. gruss + viel erfolg+Glück, tom.
Ich tippe auch auf Depressionen... Wobei ich kann deine Frau schon verstehen... Du in einer anderen Stadt, kommst nach Hause und kannst die Fuesse hochlegen... Sie hingegen muss sich dann noch ums Kind kümmern... Wie schon erwähnt zieh zu ihnen und versuch da zu sein... Alles gute
tom schrieb: > Einen vernünftigen Arzt (Psychatrie + Neurologie) konsultieren, > keinen Psychologen. Dort kannst auch Du Dich auch erstmal alleine > beraten lassen, wie es am besten weitergeht. Die Psychologen wissen gar nicht wovon sie reden. Ich kenne genug Psychologen und Psychater - der Unterschied ist etwa wie zwischen Astrologe und Astrophysiker. Bei Psychatern sieht das ganz anders aus, die haben eine wissenschaftliche Ausbildung. Allerdings muss man da Glück haben an einen zu geraten der nicht die Lösung zuerst in der Chemie sucht. Es gibt aber noch eine Möglichkeit die außer von Psychatern noch von Heilpraktikern verwendet wird, die gerade nicht zur chemischen Keule greifen: Lass deine Frau hypnotisieren und den ganzen Psychomüll der ihr eingepflanzt wurde wieder entfernen - dann funktioniert sie wieder innerhalb normaler Parameter.
Sascha schrieb: > O-Ton meiner Frau: 'Ich hab mir doch Studium & Promotion nicht angetan, > > um danach nur noch mit Müttern in der Krabbelgruppe Kochrezepte > > auszutauschen.' Die hätte vielleicht besser Planen sollen. Sudium, dann Kinder und die Promotion nebenbei. Dann wär alles viel einfacher. Denke hier hat Frau halt einen Planungsfehler gemacht. War wohl wieder die Pscho-Angst "Wenn ich Ü-dreizig Mutter bin, dann bekomm ich ein behindertes Kind" treibende Kraft. Ansonsten ist das ein Thema für die Off-Topic Ecke
Marx W. schrieb: > Die hätte vielleicht besser Planen sollen. Sudium, dann Kinder und die > Promotion nebenbei. Dann wär alles viel einfacher. > Denke hier hat Frau halt einen Planungsfehler gemacht. War wohl wieder > die Pscho-Angst "Wenn ich Ü-dreizig Mutter bin, dann bekomm ich ein > behindertes Kind" treibende Kraft. Ich denke du hast noch keine Kinder. Folgendes passiert: Man hat eine Frau, alles ist normal und man plant ein Kind und spricht den Plan durch. Der Plan ist realistisch und könnte funktionieren, wenn er nicht ohne Mutter Natur gemacht worden wäre. Das war in der Großfamilie früher die Oma die dann gesagt hätte - jetzt nicht, in 2 Jahren! Dann passiert folgendes: Die Frau wird schwanger und bekommt das Kind. in diesen 10 Monaten aber verwandelt sie sich von deiner Frau zu einer Mutter und der Plan ist nichts mehr wert. Es ist die Umstellung der Liebe zu dir die relativ ist, zu der absoluten Liebe zu dem Kind - mit maximaler biochemischer Gewalt, wo jeder Heroinjunkie neidisch wäre. Wenn man das vorher nicht weiß - passiert genau das was der TO geschildert hat. Die ultimative Liebe zum Kind einer Mutter (wo du dann einfach nur noch der Geldverdiener bist) kann man als Mann nur verstehen wenn man im Krieg Kameradschaft erlebt hat, die auch jede Freundschaft auf diese Art übertrifft. Da aber heute alle Weicheier sind - gute Nacht.
Marx W. schrieb: > "Wenn ich Ü-dreizig Mutter bin, dann bekomm ich ein > behindertes Kind" treibende Kraft. Aus eigener Erfahrung: wenn man tatsächlich ein behindertes Kind bekommt, dann wünscht man sich, nur solche kleinen Probleme wie die bisher beschriebenen zu haben! Dann wird die Beziehung wirklich auf die Probe gestellt und beide müssen ihre Karriereplanungen über den Haufen werfen. Und man kann trotzdem ein zufriedenes Leben führen! Gruß, Alexander
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