Hallo, ich arbeite seit 2 Monaten fest als Ing. bei Siemens, und ich bin deswegen auch seher zufrieden. Trotzdem ich habe aber ein Problem bei der Einarbeitung. Ein Arbeiter von einer Zeitarbeitsfirma soll mir dabei helfen, da er schon längere Zeit dort ist und sich mit der Thematik gut auskennt. Problem ist, dass er ganz wenige Informationen rausrückt bzw. mit Absicht (das ist mein Verdacht) einige Sachen verschweigt, um später vor dem Chef zu sagen, dass ich es nicht verstehe usw. usf. Ich vermute, dass er sauer ist dass ich festangestellt worden bin und er mit der Erfahrung immer noch in der Zeitarbeitsfirma ist. Ich kann es am Anfang nicht eskalieren (z.B. deswegen zum Chef gehen), sonst werde ich als nicht Teamfähig abgestempelt. Was könnt ihr mir raten? wie soll ich vorgehen? Grüße
naja, bei mir war damals die Einarbeitung (Softwareentwicklung JavaEE für ERP Systeme) auch fast nicht vorhanden, dennoch konnte ich bei den Kollegen Fragen stellen. Den Rest habe / musste ich mir durch google, Bücher und einfach ausprobieren. Klar, am Anfang hab ich nicht so viel Leistung gebracht, aber nach ein paar Wochen war ich schon recht tief drin.
@Hans Maulwurf: ich kann nicht googeln oä, da hier nur rein um interne Prozesse und Angelegenheiten geht. Du muss wissen wo, was und in welchem Spec steht, Du muss wissen wie die interne Tools zu bedienen sind und wie Du sie einsetzen sollst, Du muss wissen wann, welche und an wem Informationen senden sollst usw. Genau das ist das Problem. Diese Sachen kannst Du nicht aus der Erfahrung oder Studium wissen/mitbringen, da sie seeehr speziell sind. Du kannst diese Infos nur von einem Insider bekommen und leider hier kracht es. Derjenige will diese Infos bzw. Know-How nicht rausrücken.
Andere Quellen anzapfen, die Dokus ausführlich lesen und dem Mann klar machen das er zu antworten hat, wenn er gefragt wird.
Schwierige Lage, der "Zeitarbeiter" ist sicher schon länger dabei, kennt sich daher besser mit dem Projekt/Thematik aus und nun kommst DU, keine Ahnung von diesem Projekt (woher auch), bekommst sicher wesentlich mehr Kohle und nachdem er dich eingearbeitet hat, darf er gehen / bekommt die Kündigung. Das einzige was (aus meiner Sicht) hilft ist die Beziehung zu deinem Kollegen auf eine etwas private Ebene zu ziehen. Mittags zusammen essen gehen (Kantine) oder sich abends mal auf 'nen Bierchen treffen. Hobbies ansprechen, ...
na ja, da bin ich gleich am Anfang beunruhigt wie es sich weiter entwickeln wird. Sowas kann sogar zur Kündigung führen, falls er sich ständig hinter meinen Rücken über mich beschweren wird. Ich verstehe auch nicht warum sie mich eingestellt haben, obwohl sie so einem erfahrenen Arbeiter schon im Hause haben.
>Ich verstehe auch nicht warum sie mich eingestellt haben, obwohl sie so >einem erfahrenen Arbeiter schon im Hause haben. Zu 90% die Abteilungspolitik ist schuld.
pedro001 schrieb: > Ich verstehe auch nicht warum sie mich eingestellt haben, obwohl sie so > einem erfahrenen Arbeiter schon im Hause haben. Sowas wird nach Lust und Laune entschieden - da gibt es nichts zu verstehen. Du konntest überzeugen und wurdest eingestellt. Schlecht ist, wenn der alte Hase wittert das du ihn ablösen sollst. Wenn du das auch denkst, musst du das Problem mit deinem Vorgesetzten unter 4 Augen besprechen.
Es ist irgendwo auch menschlich, dass dein Kollege sauer ist, wenn er weiß, dass er seinen Ersatz einlernen soll und dann womöglich auf der Straße sitzt. Ein bisschen Verständnis für seine Situation solltest du schon mitbringen. Ich halte es nicht zwingend für einen Fehler, über die Situation mit dem Chef mal zu reden. Unbedingt zu vermeiden ist es natürlich, den Kollegen schlecht darzustellen. Die üblichen Feedbackregeln sollten bei einem solchen Gespräch unbedingt eingehalten werden (Keine Vermutungen äußern sondern nur Beobachtungen, Stichwort Ich-Botschaft).
Michael Lieter schrieb: > Andere Quellen anzapfen, die Dokus ausführlich lesen und dem Mann klar > machen das er zu antworten hat, wenn er gefragt wird. Notfalls kann man das noch per Email machen, um die Fakten zu sichern, aber das hat schon gerne ein wenig den Anschein des Angekacktseins. Oft geht es aber nicht anders, kenne das Spiel selbst. Das geht bis hin zu Telefonanrufen oder persönlichen Gesprächen schriftlich noch mal per Mail bestätigen lassen. In vielen Firmen, muß man aber tatsächlich zu 90% die Nebendinge erkennen und beherrschen, nicht die eigentliche Entwicklung. 100% Entwicklung, nichts menschelndes, reine Fantasie, etwas Elfenbeinturm, das ist so der Traum aller Absolventen ohne Realitätssinn, wenn sie irgendwo starten. Aber da bin auch ich mit Ü50 noch nicht durch, es gibt jeden Tag was neues, abgefahreneres. Ich bekam auch schon Dienstleisterangebote für Siemens. Und würde einen Teufel tun, da ohne weiteres in kurzer Zeit mein gesamtes Know-How an einen Wißbegierigen rauszuposaunen. Vielleicht in kleinsten Schrittchen. Damit ich schnellstmöglich wieder ersetzbar bin, und nach Hause gehen kann? Der Zeitarbeiter hat sicherlich auch seine abgesteckten Vorgaben und Aufgaben, und möchte nicht schon morgen gehen. Sicher gehört zu seinen Aufgaben nicht Ausbildung.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Notfalls kann man das noch per Email machen, um die Fakten zu sichern, > aber das hat schon gerne ein wenig den Anschein des Angekacktseins. Oft > geht es aber nicht anders, kenne das Spiel selbst. Das geht bis hin zu > Telefonanrufen oder persönlichen Gesprächen schriftlich noch mal per > Mail bestätigen lassen. Das ist eigentlich gängige Praxis, auch wenn man sich auf den Kollegen 100%ig verlassen kann. Einfach aus dem Grund, weil man viele im Arbeitsalltag einfach vergisst und so noch einmal nachlesen kann. Früher hat man ja auch Notizen zu Telefonaten gemacht, heute geht sowas per E-Mail und man kann dabei noch einmal abgleichen ob man sich gegenseitig verstanden hat.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Notfalls kann man das noch per Email machen, um die Fakten zu sichern Das habe ich mir auch schon überlegt. Ab und zu will er mir unterstellen, dass er mir es schon erklärt hat und ich das immer noch nicht verstehe. Theoretisch könnte ich ihn per Handy aufnehmen wie er mir diese Sachen erklärt. Für mich ist es schon fast Mobbing...ich verstehe ihn, dass er sich betrogen fühlt aber gleich zu solchen Mitteln greifen....
pedro001 schrieb: > Das habe ich mir auch schon überlegt. Ab und zu will er mir > unterstellen, dass er mir es schon erklärt hat und ich das immer noch > nicht verstehe. Dickes Fell entwickeln und einfach noch mal fragen - ist ganz normal. Erklären Sie es bitte nochmal.
@pedro001 Koennte es sein das genau dieses Verhalten dazu fuehrt das er nicht dauerhaft eingestellt wird? Rede mit deinem Chef...stell die Situation dar... deinem Chef muss doch auch klar sein das diese situation zu Spannungen fuehrt.... Seltsam
pedro001 schrieb: > na ja, da bin ich gleich am Anfang beunruhigt wie es sich weiter > entwickeln wird. Sowas kann sogar zur Kündigung führen, falls er sich > ständig hinter meinen Rücken über mich beschweren wird. Meiner Erfahrung nach wird eher der gekündigt, der sich andauernd beschwert. Querulanten hat man eher nicht so gerne, man will Leute die die Klappe halten und ihre Arbeit machen. Ist jedenfalls hier so ;-) Rede mit Deinem Vorgesetzten. Schildere sachlich, wie die Lage ist, ohne jemanden oder etwas schlecht zu machen.
> Was könnt ihr mir raten? wie soll ich vorgehen?
Kündigen und danach Hartz IV beantragen ...
Aber echt , erbärmlich ...
So was aehnliches kuerzlich erlebt. In der Firma gibt es zwei (auslaendische) Fachkraefte, die das wesentliche Know-how der Firma verwalten. Sie weigern sich Dokus zu schreiben und geniessen ein paar Freiheiten. Dann kam ein neuer zu dieser 2er Gruppe. Ein recht helles Koepfchen, direkt von der Uni. Er bekam keine Informationen von den beiden, die beiden unterhielten sich auf auslaendisch (fern-oestlich). Er beschwerte sich, was aber nichts bewirkte. Dann kuendigte er. Ich unterhielt mich lange mit ihm ueber die Frage warum er ueberhaupt eingestellt wurde. Ich denke, man hat ihn absichtlich auflaufen lassen und wollte den beiden Geheimnistraegern zeigen, dass die Firma auch anders kann, d.h. ihn nur als Druckmittel verwendet. Vielleicht hatten die beiden ueberzogene Gehaltsforderungen gestellt, die sie dann zuruecknahmen.
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