Forum: HF, Funk und Felder Samplingskop - mal wieder


von Lukas K. (carrotindustries)


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Hallo Zusammen,
das Thema lässt mich nicht los ;) Zentrales Element eines Samplers ist 
bekanntermaßen eine fein einstellbare (20ps) Verzögerungsleitung. Nun 
will man aber meist mehr als ein paar ns (üblicher Verstellbereich von 
digitalen Verzögerungsleitungen) darstellen. Bleibt, wenn man einen 
größeren Bereich als den Verstellbereich der Verzögerungsleitung 
darstellen will, ΔtSample gleich (20ps) oder wächst das mit, weil die 
Verzögerungsleitung mit einem Zähler oder so multipliziert wird? Im 
Handbuch des DS800 'Plastiksamplers' steht
>Time base range: 25ps -100us in 1-2-5 sequence
Wenn ΔtSample gleich bleibt, bräuchte man eine 23bit 
Verzögerungsleitung, um 100us auf 20ps genau aufzulösen. Im Datenblatt 
der MC100E195 ist zwar die Kaskadierung mehr oder minder beschrieben, 
doch dabei werden die Zeiten nur (ungewichtet) addiert, also nicht 
wirklich Zielführend.

MfG, Lukas

von Wolfgang M. (womai)


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Wie das genau gemacht wird, haengt von der jeweiligen Oszi-Architektur 
ab. Tektronix (11801, TDS8000/CSA8200) z.B. verwendet - etwas 
vereinfacht dargestellt - einen "gated counter", d.h. ein Zaehler (2.7ns 
Periode), der durch den Trigger gestartet wird. Das Oszi zaehlt dann die 
entsprechende Anzahl an Perioden und verwendet die Verzoegerungsleitung 
bloss, um den letzten Rest an Delay zu erzeugen (nennt sich 
"Interpolation). Z.B. um 28ns Delay zu erzeugen, zaehlt man 10 Perioden 
(10*2.7ns=27ns) und stellt die Verzoegerungsleitung auf 1ns.

Wolfgang

von rackandboneman (Gast)


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http://isis.poly.edu/~kurt/sampling.pdf ist bekannt?

PS In diversen Diskussionen zum Selbstbau wird ab und zu der ADCMP580 
Komparator erwähnt, da man damit doch recht steile Impulse erzeugen 
kann.

von Lukas K. (carrotindustries)


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rackandboneman schrieb:
> http://isis.poly.edu/~kurt/sampling.pdf ist bekannt?
Noch nicht, sieht aber ziemlich interessant aus.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Je länger ich den Artikel lese, desto breiter wird mein Grinsen ;) Da 
erscheint einem das heute mit ECL-Komperatoren als trivial im Vergleich 
zu den Abenteuern im 20. Jahrhundert mit Steprecovery Dioden, 
Diodensamplern und kurzgeschlossenen transmission lines.

von rackandboneman (Gast)


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Die Story hinter den scheinbaren zwei Versionen vom Tektronix S-2 (50 
und 75 ps) ist noch viel lustiger (evtl in dem Artikel vergraben, sonst 
im Archiv  der tekscopes Liste zu finden)

Aber irgendwie hat sich nichts daran geändert dass man in dem 
Frequenzbereich schon schräge und nicht sehr handelsübliche Spezialteile 
braucht, obs jetzt SRDs oder ECLinPS Komparatoren sind - obwohl einiges 
an Consumerhardware inzwischen in den Frequenzbereichen arbeitet.

Dass einiges der damaligen Technik inzwischen gebraucht bezahlbar ist 
ist hingegen ein Fortschritt :)

von Lukas K. (carrotindustries)


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rackandboneman schrieb:
> im Archiv  der tekscopes Liste zu finden)
Ich hab's gefunden, in der Tat sehr amüsant.

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


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Luk4s K. schrieb:
>> im Archiv  der tekscopes Liste zu finden)
> Ich hab's gefunden, in der Tat sehr amüsant.

Hast du noch einen Link parat? Mir will die Suche nicht gelingen.

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