Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sperrwandler mit mehreren Ausgangsspannungen


von Markus (Gast)


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Hallo!
Wie baut man die Sekundärwicklungen bei einem Sperrwandler auf für 5V, 
12V und 20V auf?
Wie sieht das aus?

von Falk B. (falk)


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Du brauchst dafür 5, 12 und 20 Windungen.

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

von Markus (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das Spannungen sich wie Windungen Verhalten ist schon klar. Und das mit 
Luftspalt und Primärwindugszahl die Trafoinduktivität bestimmmt wird. 
Doch wie baut man die Sekundärseite auf? jede Wicklung hat eigenen 
Gleichrichter und Ausgangskondensator?
Dann ist ja alles Potential getrennt?

Etwa so wie in der angehängten Grafik?

von Markus (Gast)


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Potentialtrennung (der Sekundärspannungen) ist nicht erforderlich.

von Falk B. (falk)


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@  Markus (Gast)

>Doch wie baut man die Sekundärseite auf? jede Wicklung hat eigenen
>Gleichrichter und Ausgangskondensator?

Ja.

>Dann ist ja alles Potential getrennt?

Ja.

von Markus (Gast)


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Ok und wo hängt man das Feedback an? Die 5V müssen genauer sein als die 
12V, also würde ich sagen der Regler greift bei 5V ab, oder?

Die Massen der Ausgangsspannung Parallelzuschalten sollte kein Problem 
machen.
Doch wie Schaltet man die Windungen am optimalsten Zusammen?

von Falk B. (falk)


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@  Markus (Gast)

>Ok und wo hängt man das Feedback an? Die 5V müssen genauer sein als die
>12V, also würde ich sagen der Regler greift bei 5V ab, oder?

Ja.

>Die Massen der Ausgangsspannung Parallelzuschalten sollte kein Problem
>machen.

Nein.

>Doch wie Schaltet man die Windungen am optimalsten Zusammen?

???

von Markus (Gast)


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>>Doch wie Schaltet man die Windungen am optimalsten Zusammen?
>???
Ich möchte bei Lastsprüngen die Spannung schnell ausregeln. Also hohe 
Crossoverfrquenz des Reglers. Jedoch weis nicht wie ich jetzt die 
Sekundärwicklungen am besten verschalte, wegen der gegenseitigen 
Beeinflussung.

von Achim M. (minifloat)


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Markus schrieb:
> wegen der gegenseitigen
> Beeinflussung

es gibt dreifachisolierten spulendraht, allerdings normal auf grillstufe 
lötbar. dabit bauen gemphil spulen. die sekundärwicklungen sind bifilar 
gewickelt aber halten untereinander 1,5kVrms aus.

Wegen Kapazitäten: je höher deine Schaltfrequenz, desto biestiger, aber 
billiger kommst du weg. Trafo wird kleiner, allerdings auch die 
kernverluste. parasitäre Kapazitäten zwischen Spulen, das simulier mal 
in spice mit realbauteil-modellen. wenn der prototyp auf lochraster 
läuft, wird er es in deiner applikation auch so tun. dazu noch ne 
absicherung machen, grenzwertbetrachtungen, und du hast dokumentation in 
der hand. späteres reengineering klaut dir später die zeit. sowas muss 
in die elektronik-Snippet-Kiste.

mfg mf

von Achim M. (minifloat)


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Problem bei sperrwandler ist: du nutzt den Kern nur in einer 
(magnetischen Fluss-)Richtung. Das hohe Gleichfeld braucht fette Kerne 
oder Luftspalt/böse AL-Werte. Trafos mit Vollbrückenansteuerung sind da 
doch einfacher, oder?

brauchst du jetzt galvanische Trennung oder nicht?

mfg mf

von Jens G. (jensig)


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>>>Doch wie Schaltet man die Windungen am optimalsten Zusammen?
>>???
>Ich möchte bei Lastsprüngen die Spannung schnell ausregeln. Also hohe
>Crossoverfrquenz des Reglers. Jedoch weis nicht wie ich jetzt die
>Sekundärwicklungen am besten verschalte, wegen der gegenseitigen
>Beeinflussung.

Naja - so wie du schon dachtest - Masse an Masse (wenn gemeinsamme Masse 
gewünscht).
Das Problem des schnellen Ausregelns ist leider der Kunst des Designers 
vorbehalten, weil nicht wirklich einfach, bzw. nur mit Zusatzoptionen 
machbar.

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Markus schrieb:
> Ok und wo hängt man das Feedback an? Die 5V müssen genauer sein als die
> 12V, also würde ich sagen der Regler greift bei 5V ab, oder?
>
> Die Massen der Ausgangsspannung Parallelzuschalten sollte kein Problem
> machen.
> Doch wie Schaltet man die Windungen am optimalsten Zusammen?

Zunjächst einmal mußt Du für eine gute Kopplung der Sekundärspulen 
untereinander sorgen, damit die ungeregelten Spannungen möglichst stabil 
werden. Das erreicht man durch enges Bewickeln (z.B. bifilar).
Weiterhin ist es günstiger, die 12 V nicht aus einer eigenen Spule zu 
erzeugen, sondern aus einer 7-V-Wicklung, die in Serie zur 5-V-Wicklung 
liegt. Das erhöht die Stabilität des 12-V-Ausganges, da ja nur noch der 
7-V-Anteil ungeregelt ist. Bei der 20-V-Wicklung würde man eine 
8-V-Wicklung in Serie zur 12-V-Wicklung schalten. Der stabilisierende 
Effekt ist dann zwar nicht mehr so groß, aber die Wicklung vereinfacht 
sich.

Jörg

von Fralla (Gast)


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Offenbar hat noch niemand einen oft Load-Regulation optimierten 
Sperrwandler genbaut.... Die Wicklungskapazitäten sind bei Lastsprüngen 
völlig egal. Bifilar erhöht die Kopplung, ist aber nicht das Beste in 
Bezug auf Laod-Regulation Verhalten.
Vollbrücke, Halbrücke, Push-Pull, Forward, 2-Switch forward machen alle 
nicht das Regekverhalten besser, (außer vl. Current-Doubler).
Ich verstehe es jetzt so, ein Sperrwandler mit drei Ausgangsspannungen 
aber gemeinsammer Masse, das ganze zu prim getrennt mit möglichst guter
"Cross-Regulation".

Es gibt grundsätzlich 3. Arten die Sekundärwicklungen eines Sperrwandler 
zu verschalten.:
1. Konventionell
2. AC-Stacked (Spartrafo Prinzip)
3. DC-Stacked

Die konvetionelle Verschaltung, so wie es fast alle machen, ist das 
absolut schlechteste in Bezug auf Cross-Regulation. Der AC-Stack 
reduziert die

Anzahl der Windungen, ist aber in Bezig auf Regelung auch nicht optimal. 
Das beste Ausregelverhalten wird mit dem DC-Stack erzielt. (es liegt auf 
der Hand warum, siehe Schaltung). Nachteil kann das kurzschlussverhalten 
sein.

>Trafos mit Vollbrückenansteuerung sind da doch einfacher, oder?
Einfacher?
Für kleine Leistungen ist der Sperrwandler eine sehr gut Wahl. Im 
Quasiresonanten Valleyswitching betrieb kann er auch sehr Effizient 
werden. Leistungsdichte ist was anderes. Soll es klein effizient werden 
muss was Resonantes her, zb (LLC @600kHz).

Aber über die Lestung hat der TE noch nicht gesagt, wäre Zeit dafür.

Gute Sperrwandler Regeln nicht auf eine Wicklung sondern auf alle. Der 
Regler greift alle Wicklungen ab und Gewichtet die Spannungen je nach 
Anforderung. Besonders einfach ist dies mit auf Zenerdioden (oder 
TL-431) basierenden Regelungen.
Wichtig bei einem (jedem) Schaltnetzteil ist die Dimensionierung des 
Reglers. Wandler können im Kleinsignal modeliert werden und die Regler 
je nach Anforderung Berechnet und simuliert werden. Try und Error hat 
bei Reglerdimmensionierung nicht verloren, wird aber leider sehr oft 
gemacht.
Für schnelle Regelung muss die Schaltfrequenz hoch sein. Am besten im 
DICM (ist bei Sperrwandler die Regel) oder einem Quasiresonanten 
Valleyswitchng Mode (dann wirds auch gleich effizienter). Die 
Ausgangskapazität sollte klein sein damit die Polstelle(n) möglichst 
hochfrequent. Die fordert aber möglichst kleinen ESR des Kondensators. 
Also bleibt für ultra schnelle Regelung nur Keramik. Nun ist der ESR 
dann so klein, dass die vom ESR verursachte Nullstelle nicht mehr bei 
der Phasenreserve hilft. Also müssen komplexere Regler her, zb ein Typ 3 
Kompensator (aka PID) oder mehr (nichtlineares). Nach der Berechung und 
dem ersten Prototyp müssen dann Messungen der Strecke und Open-Loop 
Übertragungsfunkton folgen und Berechnung und Simulation werden 
überprüft. Dies geschieht mittels Gain-Phase Analyzer (zb Vanable). 
Trotzdem muss dann alles Im Thermoschrank bei verschiedenen Temps und 
Spannungen auf Transient Response getestet werden. Wenn das beachtet 
wird entsteht vl ein gutes schönes Schaltnetzteil.
Es laufen viel zu viele "Entwickler" herum die Regler nur mit 
"Erfahrung" und try and error dimensionieren...

MFG Fralla

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Fralla schrieb:

> Anzahl der Windungen, ist aber in Bezig auf Regelung auch nicht optimal.
> Das beste Ausregelverhalten wird mit dem DC-Stack erzielt. (es liegt auf
> der Hand warum, siehe Schaltung). Nachteil kann das kurzschlussverhalten
> sein.

Nachteil ist vor allem, dass der Laststrom der aufgestockten Spannungen 
durch mehrere Dioden fließen muß, was dem Wirkungsgrad nicht gerade 
zugute kommt.

> Gute Sperrwandler Regeln nicht auf eine Wicklung sondern auf alle. Der
> Regler greift alle Wicklungen ab und Gewichtet die Spannungen je nach
> Anforderung. Besonders einfach ist dies mit auf Zenerdioden (oder
> TL-431) basierenden Regelungen.

Das hat nichts mit gutem oder schlechtem Sperrwandler zu tun, sondern 
ganz alleine mit der Anforderung. Wenn man z.B. eine stabile 
5-V-Spannung für die Digitaltechnik braucht und sonst nur noch 
unkritische Hilfsspannungen, wird man ausschließlich die 5V regeln.

> Wichtig bei einem (jedem) Schaltnetzteil ist die Dimensionierung des
> Reglers. Wandler können im Kleinsignal modeliert werden und die Regler
> je nach Anforderung Berechnet und simuliert werden. Try und Error hat
> bei Reglerdimmensionierung nicht verloren, wird aber leider sehr oft
> gemacht.
> Für schnelle Regelung muss die Schaltfrequenz hoch sein. Am besten im
> DICM (ist bei Sperrwandler die Regel) oder einem Quasiresonanten
> Valleyswitchng Mode (dann wirds auch gleich effizienter). Die
> Ausgangskapazität sollte klein sein damit die Polstelle(n) möglichst
> hochfrequent. Die fordert aber möglichst kleinen ESR des Kondensators.
> Also bleibt für ultra schnelle Regelung nur Keramik. Nun ist der ESR
> dann so klein, dass die vom ESR verursachte Nullstelle nicht mehr bei
> der Phasenreserve hilft. Also müssen komplexere Regler her, zb ein Typ 3
> Kompensator (aka PID) oder mehr (nichtlineares). Nach der Berechung und
> dem ersten Prototyp müssen dann Messungen der Strecke und Open-Loop
> Übertragungsfunkton folgen und Berechnung und Simulation werden
> überprüft. Dies geschieht mittels Gain-Phase Analyzer (zb Vanable).
> Trotzdem muss dann alles Im Thermoschrank bei verschiedenen Temps und
> Spannungen auf Transient Response getestet werden. Wenn das beachtet
> wird entsteht vl ein gutes schönes Schaltnetzteil.

Dann erzähl doch mal, wieviel die Entwicklung eines "schönen" 
Schaltnetzteiles bei Dir so kostet.

> Es laufen viel zu viele "Entwickler" herum die Regler nur mit
> "Erfahrung" und try and error dimensionieren...

Du meinst also, alle Entwickler, die mit einem soliden Erfahrungsschatz 
popelige Sperrwandler zu moderaten Preisen hinbekommen, sind Nieten ?

Jörg

von Fralla (Gast)


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>Nachteil ist vor allem, dass der Laststrom der aufgestockten Spannungen
>durch mehrere Dioden fließen muß, was dem Wirkungsgrad nicht gerade
>zugute kommt.

Das ist richtig. Jedoch:
>das beste Ausregelverhalten wird mit dem DC-Stack erzielt.
das der beste Wirkungsgrad erzielt wird, steht nirgends. Der TE schrieb 
aber das er möglichst gutes Ausregelverhalten haben will, und da ist der 
DC-Stack die beste Lösung.

>Du meinst also, alle Entwickler, die mit einem soliden Erfahrungsschatz
>popelige Sperrwandler zu moderaten Preisen hinbekommen, sind Nieten ?

Wenn jemand nur "popeliges" Zeug entwicklet soll er es so machen. Wird 
vl nicht auffallen...
Und nur weil ein regler berechnet wird ist es nicht automatisch teur, 
man fängt ja nicht immer von neu an. Aber von Cs und Rs in den Feedback 
zeig klemmen und gucken bis der Lastsprung stimmt, davon halte ich 
nichts, egal wie die Anforderung ist.

von oszi40 (Gast)


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Selbst ein "schönes" Schaltnetzteil garantiert noch nicht, daß beim 
Verbraucher die stabile Spannung ankommt, wenn am falschen Fleck 
gemessen wird. Solange 3 Spannungen gemeinsam erzeugt werden, bleibt 
alles ein Kompromiß.

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