Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Quarze als Temperatursensoren


von Harald Wilhelms (Gast)


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Hallo Leute,
vor einigen Jahren wurden einmal Quarze als Temperatursensoren
angeboten. Sie haben eine Menge Vorteile, z.B. lassen sie sich
im Digitalen Umfeld leicht auswerten, Störungen auf den Zuleitungen
lassen sich leicht ausfiltern, sie hatten eine lineare Kennlinie
usw. Werden solche Temperaturmessquarze eigentlich immer noch
angeboten und wenn ja, von wem?
Gruss
Harald

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von Harald Wilhelms (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> von Bernd Neubig
> http://www.axtal.com/data_quarz-sens.html

Hmm, ich sehe gerade: Linear sind die auch nicht. Aber die sonstigen
Vorteile bleiben. Und die Auswertung ist sicherlich wesentlich
einfacher als bei PT100.
Gruss
Harald

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> sie hatten eine lineare Kennlinie
> usw

In der Regel haben Quarze ja eine Temperaturkurve, die einer Parabel mit 
negativem Vorzeichen ähnlich sieht. Die Kurve sollte aber mit einem µC 
auswertbar sein. Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit ganz 
gewöhnlichen Quarzen und Fertigoszillatoren. Sie scheinen sogar extrem 
langzeitstabil zu sein. Viele Exemplare stammen aus Altgeräten, und sind 
25 Jahre alt. Die Abweichung des aufgedruckten Wertes beträgt aktuell 
über viele Testobjekte gemittelt etwa +/-20ppm. Aber das sind ja 
Absolutwerte, keine relativen Werte.

Von speziellen Temperaturquarzen hörte ich bislang noch nie was, aber 
die sind sicher noch in Parametern in dieser Hinsicht optimiert.

Ordentlich messen ließe sich sicherlich nur links und rechts des 
Maximums, denn im Maximum hat man ja kaum eine Frequenzänderung.

Ich befürchte fast, daß man das Maximum sogar zur Stabilisierung von 
Quarzen nutzt. Es liegt um etwa 50°C herum, und es gibt ja die leicht 
vorgeheizten Quarzschaltungen im Quarzofen.

Aber, wie gesagt, ich beschäftige mich zur Zeit nebenbei etwas mit 
Quarzen und Quarzschaltungen.

von Ulrich (Gast)


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So weit ich das mitbekommen habe, haben sich die Quarze nicht so als 
Thermometer bewährt. Der Messbereich ist eher klein, denn für eine 
genaue Messung muss die Elektronik für die Oszillatorschaltung dicht am 
Sensor sein. Außerdem ist die Reaktion auf Änderungen prinzipiell 
langsam. Ganz ohne Drift sind Quarze auch nicht.

Mittlerweile ist die genaue Auswertung eine PT100 Sensors auch nicht 
mehr so schwer oder teuer (Hoch auflösender AD Wandler mit Spannung über 
Ref. Widerstand als Referenz)- da überwiegen dann die Nachteile die so 
ein spezieller Quarz hat. Die relativ einfache Frequenzmessung hat halt 
an Reiz verloren.

von Purzel H. (hacky)


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Ein anderer Nachteil der Quarze ist die Responsetime. Es dauert seine 
Zeit, bis der Qaurz die Temperatur angenommen hat. Der Quarz ist in 
Stickstoff, nicht in Wasser oder Metall, und der Stickstoff leitet 
Waerme nicht so optimal.

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