Hallo, ich möchte dieses Jahr mit dem Studieren beginnen und bin mir nicht sicher ob es E-Technik oder IST sein soll. Ich interessiere mich sehr für die Elektrotechnik, möchte nach dem Studium aber auch in der Lage sein, etwas programmieren zu können. Meine Angst ist, dass wenn ich mit dem Studium "Informationssystemtechnik" fertig bin, zu wenig über die Elektrotechnik weiß. Ich habe damals(vor meinem Abitur) eine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht und es hat mich immer sehr gestört, dass uns von jedem nur ein wenig beigebracht wurde. Wir konnten nichts perfekt. Vielleicht kann mir jemand was zum Arbeitsleben des Informationssystemtechnikers erzählen. Ist dieser Beruf gefragt oder greift die Industrie lieber auf reine Elektrotechniker/ Informatiker zurück? Wie sieht es mit dem Verdienst aus? Liegt der gleich mit den E-Technikern? Vielen Dank für eure Resonanz LG Biber p.s. ich möchte an der TU Dresden studieren
Biber schrieb: > Vielleicht kann mir jemand was zum Arbeitsleben des > Informationssystemtechnikers erzählen. Ist dieser Beruf gefragt oder > greift die Industrie lieber auf reine Elektrotechniker/ Informatiker > zurück? Ich muss gestehen, dass ich den Bergiff "Informationssystemtechnik" bis gerade eben, als ich im Wikipedia nachgeschaut habe, gar nicht gekannt habe. Ich befürchte, dass es vielen Personalern und Abteilungsleitern in der Industrie ganz ähnlich gehen könnte. In den E-Technik- und Informatikstudiengängen gibt es überlicherweise die Möglichkeit, über die Wahl von Studienschwerpunkten oder Nebenfä- chern sich einen guten Einblick in das jeweils andere Fach zu verschaf- fen. Deswegen frage ich mich, warum sich nun noch ein (relativ) neuer Studiengang in die praktisch nicht existierende Lücke zwischen den beiden Fächern hineinpressen muss. Meinem Gefühl nach werden die meisten studierten Informationssystem- techniker in der Softwareentwicklung landen, dort aber eher die Knochen- arbeit machen und die spannenderen Aufgaben wie z.B. die Entwicklung neuartiger Algorithen den Informatikern überlassen. Die Chance, dass du in deinem späteren Job Elektronik und Software machen wirst, ist sehr gering. So etwas gibt es praktisch nur in kleinen Klitschen, wo die Anzahl der Mitarbeiter kleiner als die Anzahl der Arbeitsgebiete ist. Wenn du jetzt schon weißt, ob es dich eher zur Elektronik- oder eher zur Softwareentwicklung hinzieht, würde ich an deiner Stelle E-Technik bzw. Informatik studieren. Informationssystemtechnik wäre höchstens dann eine Option, wenn du dich jetzt noch nicht entscheiden kannst. Wenn du dich dann aber später bspw. als Elektronikentwickler bewirbst, musst du damit rechnen, dass dein zukünftiger Chef sich fragt, warum du nicht "echte" E-Technik studiert hast und ggf. einem Vollblut-E-Ingenieur den Vorzug gibt. > Ich interessiere mich sehr für die Elektrotechnik, möchte nach dem > Studium aber auch in der Lage sein, etwas programmieren zu können. Mach dir um die Programmiererei keine Sorgen: Du lernst sie weder im E-Technik- noch im Informatikstudium ;-) Wirklich gut programmieren lernst du nur durch viel Übung. Diese Übung bekommst du in privaten Projekten, durch die Teilnahme an Opensource- Projekten oder in Nebenjobs an der Uni oder in der Industrie. Der gewählte Studiengang ist dabei eher unwichtig. Fazit: Wenn dich Elektrotechnik wirklich sehr interessiert, solltest du das auch studieren. Ein E-Ingenieur wird meist eher als Softwareentwick- ler akzeptiert als ein Informatiker oder Informationssystemtechniker als Elektronikentwickler.
Hi, Biber, > Ich interessiere mich sehr für die Elektrotechnik, möchte nach dem > Studium aber auch in der Lage sein, etwas programmieren zu können. So sehr Mikrocontroller in E-Technik vorkommen, wirst Du immer was zum Programmieren haben. > > ...es hat mich immer sehr gestört, dass uns von jedem nur ein > wenig beigebracht wurde. Wir konnten nichts perfekt. Niemand ist perfekt. Ausser mir ;-). Am wenigsten diejenigen, die sich für perfekt halten. Nebenei . "Perfekt" ist gar nicht erstrebenswert, denn es bedeutet auch "unbelehrbar". Die Kriterien für "perfekt" sind mir auch nicht klar und fragwürdig - denn sie setzen Perfektion in der Wahl der Kriterien voraus, und das wäre Anmassung. > Vielleicht kann mir jemand was zum Arbeitsleben des > Informationssystemtechnikers erzählen. Such Dir lieber deren Verein, besuch sie dort und schaue Dich um. Nicht per Internet, denn da verstehst Du nur die Begriffe. Besser: Such Dir ein Unternehmen mit solchem Personal in Deiner Nähe. Bekenne Dich zu Deinen Interessen, Deinen Wahlalternativen, ob sie Dir helfen wollten? Durch einen Besuch im Labor oder sonstwo? So sehr Firmen zu wenig PErson finden von dem Typ, den sie suchen, desto größer die Chance auf Rundgang in solch einem Unternehmen. Ciao Wolfgang Horn
Ist zwar keine Antwort auf deine Frage, aber hat mit dem Thema zu tun: Bei den anderen Praktikanten hier in der Firma ist es so: Die ETechniker machen Informatikerzeugs und die Informatiker machen ETechnikzeugs. natuerlich gibt es keine absolute Grenze zischen den beiden. Ich denke mit jedem dieser Abschluesse hast du spaeter die Moeglichkeit, dich in die Richtung zu entwickeln in die du willst bzw. bei der Firma einzusteigen die fuer dich interessant ist. Wie Yalu meint, niemand kennt den Begriff und das ist ein Nachteil bzw. riecht nach starker Spezialisierung. Ich persoenlich wuerde mit Elektrotechnik anfangen, da es "allgemeiner" ist.
Biber schrieb: > ich möchte dieses Jahr mit dem Studieren beginnen und bin mir nicht > sicher ob es E-Technik oder IST sein soll. Im Fachbereich ET an meiner alten HS sind die Unterschiede fließend. Vielleicht macht dich das hier etwas schlauer: http://www.hs-fulda.de/index.php?id=3556
wenn du etwas mit elektronik anfangen kannst, dann würde ich elektrotechnik studieren. das ist universal und je nach verteifungsrichtung kommst du da auch zum programmieren. mikrocontroller, vhdl etc kommt da definitiv vor und man kann sich in den richtungen dann auch spezialisieren. mit einem reinen informatikstudium an einer sind schon viele auf die nase geflogen. programmieren ist da entgegen der vorstellung ja eigentlich nicht das hauptgebiet. wobei es auch studiengänge wie angewandte informatik usw. gibt, wo es schon eher in die richtung geht
Ich habe an der TU Dresden Informationssystemtechnik begonnen und dann später unfreiwillig zu ET gewechselt. Das Grundstudium IST beinhaltet nur die Kernfächer von ET und Informatik und man spart sich ein paar "Nebenfächer" beider Studiengänge. Dadurch wird das Studium nicht einfacher, aber interessant ist es. Der größte Nachteil des IST-Studiums ist der fehlende Zusammenhang zwischen Fächern. So kann man das Wissen aus den einzelnen Fächern dann erst später im Hauptstudium verknüpfen. Mittlerweile studiere ich ET und bin auch sehr zufrieden damit, aber viele Dinge, die ich im Grundstudium IST gelernt habe, nützen mir immer noch. IST -> viele Konzepte, aber wenig Zusammenhang im Stoff. ET -> ein durchorganisiertes Studium PS: Mir fällt gerade noch ein, dass das IST Studium überarbeitet wurde. Kann sein, dass es jetzt angenehmer zu studieren ist.
Vielen Dank für eure Meinungen und Empfehlungen. Am Samstag ist an der TU Dresden eine Infoveranstaltung. Die werde ich mal besuchen und mich umhören. @Norman Was kannst du mir zum Programmieren in ET erzählen? Geht ihr da auch drauf ein oder wird eher nur die Elektrotechnische Seite betrachtet? lg Biber
Bei der ET wird auch regelmäßig programmiert. Die ersten beiden Semester heißt es Informatik und anschließend in den Semestern 3 und 4 Mikrorechentechnik. Je nach Vertiefung im Hauptstudium programmiert man dann mehr oder weniger. Wenn du mehr programmieren willst, kannst du dir einfach eine Stelle als studentische Hilfskraft suchen.
andauernd... 1. Semester C++ Kurs 2. Semester µC Programmierung Assembler 3. Semester µC Programmierung C 4. Semester FPGA mit VHDL .... mittlerweile mache ich in meiner Bachelorarbeit nichts anderes mehr... fühl mich ein wenig wie ein Informatiker... MATLAB...C...C++ zur Simulation und schlussendlich VHDL um den ganzen Kram in den FPGA zu pressen... Über zu wenig Programmieranteile brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Schaltungstechnik is auch wichtig. Die Zahl der (digitalen) IC´s, denen per Programmierung erst mal gesagt werden muss wozu sie überhaupt gut sind steigt rasant..
Wenn ich mir so die Studieninhalte der TU Dresden angucke, scheint es so als ob FPGA´s den Informatikern/ Informationssystemtechnikern vorbehalten wird. In der E-Technik find ich nur was zu Assembler und C++!
Hatten die E-Techniker, die sich heutzutage mit FPGA´s beschäftigen das schon in ihrem Studium oder hat man als Ingenieur noch die Zeit sich das anzueignen?
An der TU Dresden ist es wie folgt: 1. Semester Java(glaube ich) 2. Semester Java 3. Semester C/Assembler 4. Semester C/Assembler Im Hauptstudium kannst du dann wählen und auch Fächer für digitalen Entwurf wählen. Ich habe jetzt 3 Fächer dafür gefunden, aber die selbst noch nicht belegt, kann also nichts weiter dazu sagen. Den Eindruck, dass es bei der Informationssystemtechnik mehr zu dem Thema gibt, hatte ich aber auch.
Biber schrieb: > Hatten die E-Techniker, die sich heutzutage mit FPGA´s beschäftigen das > schon in ihrem Studium oder hat man als Ingenieur noch die Zeit sich das > anzueignen? In einer Vorlesung oder in Laborpraktika kann man nur die absoluten Basics lernen. Man muss also sowieso praktische Erfahrung sammeln - über Studienarbeiten, Praxissemester, Bachelorarbeit oder ähnliches.
Vielen Dank nochmal. Ich habe mich für Elektrotechnik entschieden. :-)
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