Hallo, ich bin gerade bei der entwicklung eines sehr empfindlichen Mikrofonverstärkers. Ich habe den im Anhang angehängten Verstärker entwickelt. Dabei handelt es sich, wie man unschwer erkennt um 2 class A amps. Den ganzen Schaltplan habe ich auch getestet und er funktioniert extrem empfindlich. Wenn ich meine Finger 0,5m vom Mikrofon ganz leicht aneinanderreibe höre ich das in den Kopfhörern sehr deutlich. Allerdings will ich wissen, ob der Schaltplan bei mir nur aus Zufall funktioniert, denn bei einem Freund von mir funktioniert es nicht (er verwendet auch andere Transistoren. Ich verwende BF422, einfach aus dem Gurnd, weil die gerade da waren. Würde dieser Mikrofonamp. funktionieren? Bei mir funktioniert er aber ich meine es währe aus Zufall, da ich sowieso nichts hin bekomme. Und sorry wegen dem schlechten Schaltplan. Ich kann den Schaltplan nicht nochmal nachbauen, da mir das Mikrofon kaputt gegangen ist (kabel ist abgebrochen und das Mikro hat das entfernen des Klebers an der Lötstelle wohl nicht so sehr gefallen). Der 1 nF kondi an Kollektor und Emitter soll HF schwingungen unterdrücken, wie sie bei mir vorkahmen, wenn ein Signal am Mikro anlag.
Transistorfreak schrieb: > denn bei einem Freund von mir funktioniert es nicht > Der 1 nF kondi an Kollektor und Emitter soll HF schwingungen > unterdrücken, wie sie bei mir vorkahmen, wenn ein Signal am Mikro anlag. Kein Wunder bei der Schaltung. Die erste Stufe hätte vollkommen gereicht, R3 hochohmiger und gut. So eine Schaltung kann 60dB Verstärkung. Eine zweite solche Stufe wird total übersteuert und klirrt und rauscht nur noch.
>Kein Wunder bei der Schaltung. Die erste Stufe hätte vollkommen >gereicht,... Eine Simulation mit 47k Widerständen zwischen Kollektor und Basis und 10k Lastwiderstand hat bei 100µV Eingangssignal eine Versträkung der ersten Stufe von V=30 ergeben. Die zweite Stufe bringt es auf V=100. Das sind zusammen V=3000 und für einen hochverstärkenden Mikrofonverstärker durchaus normal. >Der 1 nF kondi an Kollektor und Emitter soll HF schwingungen >unterdrücken, wie sie bei mir vorkahmen, wenn ein Signal am Mikro anlag. Du solltest auf jeden Fall den beiden Transistoren individuelle RC-Glieder in den Versorgungsleitungen spendieren, um eine Verkopplung über die Versorgungsspannung zu vermeiden.
Elena schrieb: > Eine Simulation mit 47k Widerständen zwischen Kollektor und Basis und > 10k Lastwiderstand hat bei 100µV Eingangssignal eine Versträkung der > ersten Stufe von V=30 ergeben. Die Verstärkung einer solchen Stufe ist maximal Ua/Ut, Early-Spannung/Temperatur-Spannung (ca. 100V/26mV) und hat mit dem Eingangspegel nichts zu tun. Die genau gleich dimensionierte zweite Stufe verstärkt 3 mal so viel? Das sollt dir zu denken geben.
>Die genau gleich dimensionierte zweite Stufe verstärkt 3 mal so viel? >Das sollt dir zu denken geben. Ja, weil die eine andere Last sieht als die erste Verstärkerstufe. Ich weiß schon worauf du hinaus willst und ich will diese Schaltung ja garnicht hochloben. Da gibt es sicher erheblich stabilere Verstärker. Aber daß sie nur zufällig funktioniert, wie der TE meinte, kann man jetzt nicht sagen.
Warum das Rad neu erfinden? http://www.google.de/search?hl=de&q=microphone+preamp&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.&um=1&ie=UTF-8&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&biw=1920&bih=1044
Der Transistortyp würde mich noch interessieren, ich vermute MP20 aus CCCP.
> Würde dieser Mikrofonamp. funktionieren?
Theoretisch ja.
2 hintereinandergeschaltete Stufen dieser Art funktionieren immer, wenn
sie korrekt aufgebaut wurden.
ABER:
Der Verstärker ist grober Murks.
Er ist für dynamische Mikros schlecht weil die mit Gleichstrom
vorgespannt werden. Also gehen wir mal von Elektred-Mirkos aus. Dort
kann man nun versuchen, mit R2 am Anschluss 2 des Mikros ca. 4.5V
einzustellen. Dann kann man mit R7, C von Q7 auf 4.5V einstellen, dann
mit R6 C von Q2 auf 4.5V. Damit hätten alle Stufen ihren optimalen
Arbeitspunkt in der Mitte mit maximal möglicher Aussteuerung nach plus
und Masse.
Dummerweise ist damit die Verstärkung nicht einstellbar.
Nun Stufen absichtlich aus dem optimalen Arbeitsbereich zu zerren, bloss
um deren Verstärkung zu senken, bedeutet, man verschiebt das Signal in
Bereiche stärkerer Verzerrungen, ziemlich kontraproduktiv.
Desweiteren darf man die Einstellungen ständig wiederholen, weil die
Arbeitspunkte der Transistoren temperaturabhängig sind.
Dann ist die Methode, einen oszillierenden Verstärker zu dämpfen in dem
man einen Kondensator C4 als Last dranklemmt nicht bloss suboptimal,
sondern grober Murks.
Und deine Koppelkondensatoren C1 C2 C3 sind nach allem bloss nicht nach
Freqeunzganz bestimmt. Gute Mikroverstärker haben übrigens ziemlich
eingeschränkte Frequenzgänge, nach oben bei wenigen kHz, nach unten
manchmal erst ab hunderten von Hertz.
Also: Zwar ist die Transistorschaltung die simpelste die es gibt, sie
braucht nur 2 Widerstände, aber sie ist auch die schlechteste. Die noch
zu kombinieren macht die Sache nicht besser. Beim kombinieren nicht auf
übliche Gepflogenheiten zu achten, die erste Stufe hat normalerweise
hochohmigere Kollektorwiderstände und damit geringeren Kollektorstrom
als die zweite, die Ströme passend zum Rauschminimum der Transistoren,
ist auch blöd. Ebenso sind die Koppelkondensatoren eher nach Prinzip
Zufall, viel bringt viel, bestimmt als nach Verstand und Fequenzgang.
Es gibt noch viel zu lernen.
Aber ein empfindlicher Verstärker für Elektredmikrophone ist er schon,
wenn die Leitungsführung ordentlich ist (alle Spannung zuführenden und
abführenden Leitungen treffen sich erst am Netzteil) damit die Sache
nicht schwingt, und die Stufen sind räumlich etwas getrennt (ausgang
gegenüber vom Eingang). Nur kann man halt nicht sinnvoll die Verstärkung
einstellen, man muß damit leben was er bringt, und rauschen wird er mehr
als nötig, deutlich mehr.
Mach die 1nF wenigstens an den Eingang, wenn du hochfrequente
Eingangssignale dämpfen willst, oder besser als Miller-Kondensator.
Also eine Klasse-A-Stufe erkenne ich nicht. Es sind 2 hintereinandergeschaltete Transistoren in Emitterschaltung mit (einstellbarer) Spannungsgegenkopplung. Willst Du bei dieser Schaltung bleiben, die alles andere als Standard ist, folgende Anmerkungen: - Einstellregler werden immer voll beschaltet, es gibt keinen offenen Pin -> mit auf den Schleifer legen - Es fehlt eigentlich die Stromgegenkopplung am Emitter (evtl. wechselstrommäßig überbrückt). - günstiger wäre eine Gegenkopplung über beide Stufen (c2 wäre dann überflüssig) Ich würde Dir empfehlen, Dich in die klassische NF-Schaltungstechnik einzulesen. Bei einem Kondensatormikrofon würde ich außerdem die Option der symmetrischen Einkopplung mit vorsehen.
>Also eine Klasse-A-Stufe erkenne ich nicht. In der Simulation steht am Kollektor von Q1 eine DC-Spannung von rund 2V. Beim Kollektor von Q2 sind es rund 3,6V. Gleichzeitig fließen durch die Kollektorwiderstände recht große Gleichströme, denen viel geringere Signalströme überlagert sind. Von daher ist das eine reinrassige Klasse-A-Schaltung! >Ich würde Dir empfehlen, Dich in die klassische NF-Schaltungstechnik >einzulesen. Er wollte ja wohl ganz bewußt kein bestehendes Konzept nachbauen, sondern einen Versträker selbst fabrizieren. Und das ist ihm schließlich gelungen. Ich würde es zwar nicht so machen, sondern eine gegenkoppelte Variante nehmen, aber funktionieren tut sein Teil und das nicht nur zufällig. Natürlich sind die Transistorstufen gleichspannungsmäßig an den Basen nicht sauber eingestellt, die Ube dort liegen nur knapp über der Schwellenspannung. Aber wenn er eine sehr empfindliche Mikrofonverstärkerschaltung haben will, dann ist der Pegel am Eingang sowieso winzig (100µV-Bereich) und die Ube Schwankungen maximal im mV-Bereich. Kritisch wird es, wenn er beispielsweise Signale um die 10mV am Eingang hat. Dann muß er die 47k Widerstände auf rund 1k verkleinern. Eine wirkliche Verstärkungseinstellung ist mit den Potis aber nicht möglich. Wenn er also stark schwankende Eingangssignale verarbeiten und dazu die Verstärkung der Schaltung einstellen können will, dann wird er mit dieser Schaltung wenig Freude haben. Wenn er aber nur mit einer Festverstärkung sehr kleine Signale verarbeiten will, why not?
>Er ist für dynamische Mikros schlecht weil die mit Gleichstrom >vorgespannt werden. Also gehen wir mal von Elektred-Mirkos aus. Dort Davon kannste auch ausgehen, denn das Mikrofonsymbol sagt das ja schon irgendwie aus. >hochohmigere Kollektorwiderstände und damit geringeren Kollektorstrom >als die zweite, die Ströme passend zum Rauschminimum der Transistoren, Das mit dem Rauschen ist wohl nicht so das Drama, denn die erste rauschende Stufe ist bereits in der Mikrofonkapsel drin. Das Rauschen des zweiten Transistors (also erster Transistor der Schaltung) ist dann nicht mehr unbedingt so relevant.
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