Hallo zusammen Als Ätzmittel für Platinen gibt es ja, unter anderem, auch Salzsäure mit Wasserstoffperoxyd. Meine Frage jetzt ist, ob diese Lösung auch Chromstahl angreift, bzw. auflöst. Denn es wäre sehr schön, wenn man mit der Toner-direkt Variante z.B. einen Schriftzug auf ein Chromstahlblech (0.5 bis 1mm oder so) übertragen könnte, und anstatt ales wie bisher auszufräsen einfach mit Salzsäure zu bearbeiten. Was meint ihr? Das Salzsäure sehr agressiv ist und man das Ganze nicht "mal eben so" machen kann ist klar. Es soll jetzt erst mal um die theoretische Durchführung gehen Liebe GRüsse
Das hängt bestimmt stark von der Stahlsorte ab. Es gibt da mehr oder weniger säurebeständige Sorten. http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl Wenn du eine bestimmte Sorte hast und ein Stück testen willst, kann ich vielleicht helfen.
Natürlich löst sich Eisen in Salzsäure. Aber bei den winzigen Mengen, wirst du eine Lupe oder ein Mikroskop brauchen, um was zu erkennen. Ich experimentierte als Jugendlicher schon mal mit diesen Materialien, um winzige Mengen H2 zu erzeugen. Ein Zimmermannsnagel in einem Glas HCl 30%. Nun ja, es sprudelt ganz gering, etwa so, wie sich im Mineralwasser kleine Bläschen bilden. Das ganze müßte man zur Reaktionsfreudigkeit mal noch ordentlich heizen. Vielleicht klappt es dann. Übrig bleibt außer H2 das Reaktionsprodukt Eisenchlorid. Eine häßliche blau-grünliche Pampe. Vielleicht reicht diese ja als Druckmedium? Zink reagierte erheblich besser, mit Zinkblech sollte sowas dann besser gehen. Die selbst gebaute Stinkbombe, funktioniert ja auch mit Eisen und Salzsäure. Da ist allerdings noch Schwefel im Spiel, es entsteht H2S. Und das riecht eben nicht gerade nach Rosen...
Ich hab mal aus Versehen in der Spüle etwas mit meiner Ätzsuppe (HCl + H2O2) gesabbert. Ich habs zwar sofort mit viel Wasser weggespült, aber die Spuren waren noch lange in Form von matten Spitzern erkennbar. Erst häufigeres polieren mit Stahlfix ließ sie mit der Zeit verschwinden.
Stefan B. schrieb: > Das hängt bestimmt stark von der Stahlsorte ab. Es gibt da mehr oder > weniger säurebeständige Sorten. http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl > > Wenn du eine bestimmte Sorte hast und ein Stück testen willst, kann ich > vielleicht helfen. ou man, war mir nicht bewusst das es da soo viele unterschiedliche sorten gibt^^;) Wilhelm Ferkes schrieb: > Das ganze müßte man zur Reaktionsfreudigkeit mal > noch ordentlich heizen. Vielleicht klappt es dann. hm okay. Also man sagt ja eine Temperaturerhöhung um 1K verdoppelt die Reaktionsgeschwindigkeit. Wenn man das Ganze also anstatt bei Zimmertemperatur bei z.B. 40Grad ablaufen lässt...`?;) Wilhelm Ferkes schrieb: > Zink reagierte erheblich besser, mit Zinkblech sollte sowas dann besser > gehen. hm okay, wär auch ne Überlegung wert. Aber Chromstahl ist halt schon sehr edel und so:D
Martin Luther schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Das ganze müßte man zur Reaktionsfreudigkeit mal >> noch ordentlich heizen. Vielleicht klappt es dann. > hm okay. Also man sagt ja eine Temperaturerhöhung um 1K verdoppelt die > Reaktionsgeschwindigkeit. Wenn man das Ganze also anstatt bei > Zimmertemperatur bei z.B. 40Grad ablaufen lässt...`?;) Was mir dazu gerade noch einfällt: Ich entkalke alle Jahre mal z.B. die Perlatoren von Wasserhähnen in stark verdünnter Essigsäure. Essig scheint diese Materialien auch gar nicht anzugreifen. Im Kochtopf geht das in wenigen Minuten, was sonst einen ganzen Tag stehen muß. Bei der Kaffeemaschine ist das ja genau so, und auch beim Platinenätzen. Martin Luther schrieb: > Also man sagt ja eine Temperaturerhöhung um 1K verdoppelt die > Reaktionsgeschwindigkeit. Interessant. Darüber dachte ich so genau noch nicht nach. Das bedeutet dann z.B. bei 60°C gegenüber 20°C eine Beschleunigung um 2^40. Beim Ätzen mit Eisen-III-Chlorid bemerkt man das aber auch. Ändert sich die Temperatur nur geringfügig, kann man das schon leicht beobachten.
Martin Luther schrieb: > Also man sagt ja eine Temperaturerhöhung um 1K verdoppelt die > Reaktionsgeschwindigkeit. Es muss 10K heißen: http://de.wikipedia.org/wiki/RGT-Regel
Martin Luther schrieb: > Also man sagt ja eine Temperaturerhöhung um 1K verdoppelt die > Reaktionsgeschwindigkeit. Hmm, war die Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit nicht bei 10K Erhöhung...?
Yalu X. schrieb: > Es muss 10K heißen: > http://de.wikipedia.org/wiki/RGT-Regel Auch gut. Ich bekam schon langsam eine krasse Vorstellung darüber, warum gelegentlich Anschläge mit heißer Säure auf Menschen verübt werden, und warum die so wirksam sind... Bei 90°C sind meine Perlatoren dann also um den Faktor 2^7 schneller sauber. Platinen geätzt habe ich immer nur Pi mal Daumen, die Temperatur mit Fingerprobe am Topf, wo man sich gerade noch nicht verbrennt. Was ist denn eigentlich mit dem Druckerequipment? Ist denn sowas in der Regel säurebeständig?
Yalu X. schrieb: > Es muss 10K heißen: ou^^nun ja, ist aber immer noch nicht schlecht;) Wilhelm Ferkes schrieb: > Was ist denn eigentlich mit dem Druckerequipment? Ist denn sowas in der > Regel säurebeständig? Ouou, da wude ich missverstanden... ich habe es gemeint,zuerst auf ein Papier zu drucken, den Toner von diesem Papier auf das Chromstahlblech zu übertragen und dann dieses Blech in die Säure (Dort wo Toner, da kein Ätzen, wie bei den Platinen) Ob das klappt war die Frage;)
Martin Luther schrieb: > Ouou, da wude ich missverstanden... > ich habe es gemeint,zuerst auf ein Papier zu drucken, den Toner von > diesem Papier auf das Chromstahlblech zu übertragen und dann dieses > Blech in die Säure (Dort wo Toner, da kein Ätzen, wie bei den Platinen) > Ob das klappt war die Frage;) Oh, sorry, dann war ich schon einen Schritt zu weit in meinen Gedanken, und habe es wirklich mißverstanden. Da wäre eher die Frage, wie dick die Tonerschicht ist, sie wird auch wohl sehr warm übertragen werden müssen. Die Jungs hier im Forum machten da aber schon mal was mit Anfeuchten des Papiers und Bügeleisen, es gab im Elektronikbereich schon Threads, um Tonerschichten von Papier auf Platinen direkt zu übertragen. Wo man das aber jetzt findet, da bin ich überfragt.
Wilhelm Ferkes schrieb: > es gab > im Elektronikbereich schon Threads, um Tonerschichten von Papier auf > Platinen direkt zu übertragen weis ich, ich bin eben gerade daran mir das Equipment dafür zusammenzukaufen und fange dann an toner auf die platinen zu übertragen um sie zu ätzen (da ist es eben so, dass überall wo toner ist die Säure nicht greift). Mein Gedanke wäre jetzt eben gewesen im Säurebad so halt auch Chromstahl (z.B.) zu bearbeiten. Aber das ausdrucken vom geätzten Chromstahl wär natürlich auch geil:D
Zwar nicht mit Salzsäure, dafür aber ziemlich konkret und mit Angabe der Ätzleistung: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=52344 "bei uns in der Firma werden Serienteile aus rostfreiem Stahl geätzt. Das wird mit heißem FeCl3 gemacht. Die Temperatur wird sich in dem Bereich um die 70C° bewegen. Innerhalb weniger Minuten wird eine Ätztiefe von ca. 0,5mm erreicht. Allerdings werden die Teile nicht getaucht sondern von oben besprüht." Er schreibt leider nicht dazu, welche Sorte rostfreien Stahls sich auf diese Weise so schnell ätzen lässt.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Auch gut. Ich bekam schon langsam eine krasse Vorstellung darüber, warum > gelegentlich Anschläge mit heißer Säure auf Menschen verübt werden, und > warum die so wirksam sind... Ich war eine Zeit lang beim Chemiehandel als Gefahrgutfahrer tätig. Salzsäure, auch konzentrierte, ist für Menschen vergleichsweise harmlos. Du kannst die Hände reintauchen und in Ruhe einen Wasserhahn suchen, um die Suppe abzuspülen. Außer unangenehmer Reizung mit Rötung und Jucken passiert da nicht viel. Richtig fies ist dagegen Schwefelsäure oder noch schlimmer, Natronlauge. Beide ätzen enorm schnell und nachhaltig.
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