Hallo Für ein grösseres "Hausautomations-Projekt" bin ich seit einiger Zeit am Suchen nach und Probieren mit dem geeigneten "Herz" der Sache. Nachdem, unter anderen, C-Control und PIC ausgeschieden waren, blieben AVR und PSoC. Hab mir von beiden das kleinste Evaluationsdings besorgt (Butterfly und PSoCEVAL) und erste Erfahrungen gesammelt. Und die sind so unglaublich, dass ich sie noch gar nicht glauben kann. Ich möchte jetzt mal behaupten, dass sich mit dem PSoC ein Projekt mit Messung von Umweltgrössen, Ansteuerung von z.B. Relais und Datentransfer zu anderen Systemen (I2C,SPI,RS232/485), in einem Bruchteil der Zeit (< 10%) im Vergleich zum AVR realisieren lässt. Dies betrifft auch, wenn vielleicht nicht in diesem Mass, das Erstellen der Platine und nicht nur die Programmierung. Ich bin dankbar, wenn mir hier jemand widerspricht und auf etwas hinweist, das ich übersehen habe. Ich weiss, dass der AVR ein richtiger Prozessor mit vielen Registern ist und auf eine umfangreiche Unterstützung mit (kostenlosen) Compilern und Platinen und Foren und Beispielcode zählen kann. Aber all das, mit Ausnahme der Foren, wird nebensächlich - nach dem ersten Kontakt mit dem PSoC. Also, vielleicht findet sich jemand, der mir die Flausen aus dem Kopf treibt
Hey is ja interesant: hält uns das Zuckerl vor die Nase und düst wieder ab: Erzähl ma etwas ausführlicher, wie sind gespannt..... Gerhard
Es war ja auch schon früh am Morgen :-) Und ich kann eben noch gar nicht viel auf die Reihe bringen da mir der Kopf immer noch schwirrt von den vielen Möglichkeiten. Nur soviel: Nach ca. 15 Stunden Einarbeitungszeit (10 Stunden Studium der ANs und 5 Stunden für den PSoC Designer) konnte ich Temperatur und Lichtstärke messen und auf dem LCD und über RS232 ausgeben. Und zwar mit einer (theoretischen) Genauigkeit von 0,01 Grad in einem Temperaturbereich von 90 Grad ! Theroretisch, weil mein KTY nur 1% Genauigkeit bringt. Im Moment brüte ich über einem RS232 Konzentrator. Er soll Nachrichten von 5 Messmodulen über RS232 entgegennehmen und, auch über RS232, an den PC weiterleiten. Ich denke, dass der Aufwand für die Programmierung bei ein paar Stunden liegen wird und die Kosten für die Hardware (ohne MAX232 und Stecker) bei knapp 10 Euro. Es ist einfach umwerfend ! Schönen Sonntag Peter
Hab noch was vergessen: Um Blut zu lecken, empfiehlt sich ein Besuch bei http://www.cypress.com Die Site ist recht unübersichtlich aber man kommt mit der Suchfunktion schnell ans Ziel. Für das Datasheet nach "CY8C29466" und für ein bezauberndes Ohmmeter nach "AN2028" bzw. "AN2017" suchen. Viel Spass Peter
Wie lange die Einarbeitungszeit für die AVRs ist, hängt natürlich immer auch von den Vorkenntnissen ab, d.h. wie schnell kann man aus dem Datenblatt die notwendigen Informationen ziehen. Du schreibst, mit dem PSoC könnte man das Ganze in <10% der Zeit realisieren und hast bis jetzt 15 Stunden gebraucht. Mit ein bischen Vorkenntnissen allgemeiner Art und der passenden Programmiersprache braucht man aber bei den AVRs ganz sicher keine 150 Stunden Zeit. Beispiel Bascom. Ausgabe über die serielle Schnittstelle: $baud = 9600 print "hallo" Für ein LCD braucht man zwei Zeilen Code zur Konfiguration und kann dann mit LCD "Hallo" die Werte ausgeben. Auch A/D-Wandler, I2C, SPI usw. sind einfach anzusprechen. Allerdings sollte auch ein großer Nachteil von derartigen System angesprochen werden: Die vorgefertigten Komponenten können nicht alle möglichen Anwendungsfälle abdecken. Was machst Du, wenn Du auf so einen Fall stößt? Dann brauchst Du doch wieder Grundlagenwissen und mußt das System genau kennen. Schönes Beispiel: Ein digitaler Temperatursensor mit 1wire-Bus (z.B. DS1820) und eine gemultiplexte 7-Segment-LED-Anzeige. Beides ist zeitkritisch, aber z.B. in Bascom mit den vorgefertigten Routinen nicht vernünftig zu realisieren. Man muß die beiden Komponenten eben von Hand aufeinander abstimmen - wozu man den Code für den Temperatursensor selber schreiben muß. Zur Hardware: Eine Schaltung mit einem AVR kostet sicher deutlich unter 10Euro, je nach konkretem Anwendungsfall auch deutlich unter 5 Euro. Markus
Stimmt, an BASCOM hab ich bei den < 10% nicht gedacht. Aber so ernst waren sie auch nicht gemeint. Es ist einfach mein persönlicher Eindruck nach einer langen Evaluationsphase. Vielleicht liegt es auch da dran, dass es für den AVR ein unheimlich umfangreiches Angebot gibt und man schon viele Abende damit zubringen kann, das geeignete EvalBoard auszuwählen. Schlussendlich hab ich mich für den Butterfly entschieden, mir noch ein ISP und ein JTAG-ICE zugelegt. Alles zusammen für ca. 80 Euro. Und dann passte nichts zusammen - Der ISP bot den BLUEEMP3 Stecker, der Butterfly das ATMEL Gegenstück und der JTAG-ICE hatte auch eine andere Pinbelegung als der Butterfly sie wollte. Natürlich kann man das alles umlöten und es hat dann auch funktioniert. Und dann kommt die Entscheidung mit was programmiere ich denn? Wie Du schon erwähnt hast, hat jede Sprache ihre Stärken und Tücken und Schwächen. Und jede braucht Aufwand um sie zu beherrschen, selbst wenn man in jeder schon mal (andere Systeme) programmiert hat. Beim PSoC war das recht einfach. Basic gibt es nicht, C kostet was und Assembler ist dabei. Wobei die Programmiersprache bei diesem System eher Nebensache ist. Die grosse Herausforderung ist der "PSoC Designer". Ich hab in einem anderen Forum schon geschrieben, das ist wie Lego spielen im Kopf. Und am Schluss wird es in Silikon gebrannt und die Schaltung ist fertig. Zu den 15 bisher verbratenen Stunden: Ich möchte sagen, dass ich noch das 10-fache brauchen werde, nur um überhaupt sagen zu können, wo die Grenzen dieses Systems liegen. Was damit überhaupt machbar ist und was nicht. Ich möchte hier auch keine Wertung abgeben, welches denn nun "das Bessere" System ist. Dazu kenne ich beide zu wenig. Ich möchte mich einfach vergewissern, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen und nichts übersehen habe bevor ich mich an den grossen Aufwand mache und den PSoC richtig kennenlerne. Und vielleicht ein paar Begleiter finde :-) Peter
Über PSoC bin ich auch schon gestolpert, habe mir einiges an AN's reingezogen (die Cypress Side ist echt unübersichtlich und zudem nicht gerade auf Internationalität ausgelegt) und habe danach die Verfügbarkeit überprürft. Und genau da sah es für den Hobbisten sehr schlecht aus, meiner Meinung nach. Erstens bietet Cypress garnicht alle schon beschriebenen Chiptypen an, und zweitens gehen die Preise für größerer Chips sehr schnell in die Höhe. Wenn dieser Punkt nicht wäre dann würde auch ich garantiert PSoC austesten. Denn was nützt einem ein AVR mit vielen ADC's wenn man in einem PSoC den Rest der nötigen Schaltung per schnellem Design in einen Chip integrieren kann. Interessant finde ich es allemale, wenn halt das Problem der Verfügbarkeit nicht wäre. Gruß Hagen
So ich habe mir die Sache auch mal angeschaut, und gestern ist auch mein Eval1 Board gekommen, was mich rießig gefreut hat. Ich finde es auch sehr interessant und denke so wie Peter, würde mich auch freun, wenn man noch ein paar Gleichgesinnte treffen würde ... den alleine durch zu kämpfen ist etwas mühsam ... Grüsse Michael
"Also, vielleicht findet sich jemand, der mir die Flausen aus dem Kopf treibt" Also das ganze klingt für mich nach einer Art Codewizzard. Solange man Standardaufgaben und einfache Projekte hat, sagt man es dem Codewizzard und der setzt das dann um. Aber nur eben solche Aufgaben, die die Entwickler des Wizzards vorausgedacht haben. Ein Teil der Entwicklungszeit wurde sozusagen schon im voraus getan. Aber sobald es etwas komplexer wird oder spezieller, d.h. Aufgaben, die man sich selber ausgedacht hat, muß man doch wieder ganz von vorne anfangen. Denn die Ausgaben des Wizzards sind in der Regel schlecht erweiterbar bzw. von ihren verbrauchten Ressourcen und Seiteneffekten eine Art Black Boxes, also nicht durchschaubar. "Und zwar mit einer (theoretischen) Genauigkeit von 0,01 Grad in einem Temperaturbereich von 90 Grad !" Wenn man sich mit Meßaufgaben beschäftigt, sollte man sich zuerst mal Klarheit über die Begriffe verschaffen. Wo hier oft der Begriff "Genauigkeit" fällt, rollen sich bei mir regelmäßig die Fußnägel hoch. Es ist überhaupt keine Kunst, eine Temperatur mit 6-stelliger "Auflösung" anzuzeigen (z.B. 20,00001°C) und ganz ohne Ausrufezeichen dahinter ! Allerdings hat das nicht den geringsten praktischen Nährwert, da die "Genauigkeit" weit darunter liegt. Und da schließt sich schon wieder der Kreis. Ich kann dem Codewizzard sagen, daß er ein Ergebnis mit 6-stelliger "Auflösung" anzeigen soll. Aber ich kann schlecht beurteilen, wie groß die wirkliche "Genauigkeit" der internen Algorithmen ist, da ich sie ja nicht kenne, es sind und bleiben eben Black Boxes. Um echte "Genauigkeit" zu erreichen, muß ich die Algorithmen kennen und verstehen. Und wenn ich das kann, dann ist es auch leicht, sie selber zu programmieren, ohne Codewizzard. Die Hauptarbeit des Programmierens ist nicht das schnöde Coden, sondern die Programmvorbereitung und Ablaufplanung. Es sieht nur oft so aus, weil viele erst beim Coden darüber nachdenken, wie eigentlich alles ablaufen soll. Effektiver ist aber immer das getrennte Planen und Coden, denn man muß dann nicht schon geschriebenen Code wegschmeißen, wenn man mal in einer Sackgasse gelandet ist. Neben "Genauigkeit" und "Auflösung" gibt es in der Meßtechnik aber noch viel weitere Begriffe, die man genau kennen und unterscheiden können muß, denn ansonsten gilt unweigerlich: "Wer mißt, mißt Mist !!!" Sehr oft ist die Temperatur der größte Feind der genauen Messung, sogar bei der Temperaturmessung selber, denn viele physikalische und chemische Vorgänge, die zur Meßgrößenumformung dienen, sind stark temperaturabhängig. Peter
Hallo Michael, >>gestern ist auch mein Eval1 Board gekommen, >>was mich rießig gefreut hat. Freut mich für Dich, ich auch versuche schon länger, eins zu bekommen. Wo hast du das EVAL1 Board bestellt, und was kostet es ? Weisst du auch, wo man die Chips, z.B. den auf dem Eval1 Board eingesetzten, als Privatperson in kleinen Stückzahlen beziehen kann ? Mfg Willi
@ Willi Ich hab meins bei der Firma Firma, Future Electronics in München bestellt. Nach glaub 3 Tagen hatte ich das Board. für 44 + Versand 14,50 Die Bestellung muss von einer Firma ausgehn, die Rechnungsanschrift kann dann woanderst hin gehn. Was die Chips angeht, da hab ich auch schon was gesehn, weis nur nicht mehr genau wo ... muss ich nochmal schaun ...
beinahe OT... @Peter Hallo Peter, funktioniert eigentlich das lange Kabel an deinem ISP? ;-)... [...]Der ISP bot den BLUEEMP3 Stecker[...] das war aber nicht mein ISP-Dongle? Weil das eigentlich mit dem Butterfly funktioniert (zumindest bei mir)...? Grüße Manfred
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