Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromspiegel mit OP schwingt


von kent (Gast)


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Ich hab für mein Doppelnetzteil einen Stromspiegel analog zu dieser 
Schaltung aufgebaut:

http://www.dg7xo.de/selbstbau/nt-power-modul.html

Unten im rot markierten Teil sieht man den Highside-Shunt von ca. 0.1R. 
Der OP steuert den BS250 so auf/zu, dass der Strom durch ihn am 1k 
Widerstand den gleichen Spannungsabfall erzeugt wie über dem Shunt. 
Dieser Strom fliesst dann durch den 10K Widerstand und erzeugt im 
Endeffekt einen 10x so großen Spannungsabfall. An ihm greife ich die 
Spannung für das Digitalvoltmeter ab, die dem Strom in A entspricht.

Dummerweise schwingt das ganze sobald Strom fliesst. Bei einem Strom von 
ca. 1A sieht man am 10k Widerling eine Schwingung mit ca. 50mV 
Amplitude.
Ich kenn mich mit Oszilloskopen nicht so aus (ist mein erstes größeres 
Analogprojekt) aber ich interpretiere das mal als 50Hz.

Versorgt wird der OP (LT1001) mit +/- 17V direkt aus 
Gleichrichter+Siebung, also die noch ungeregelte Spannung des Netzteils. 
Die maximale Ausgangsspannung des Netzteils ist 14.5V. Damit sollte der 
LT1001 eingangsseitig ja klarkommen.

Jetzt hab ich folgende Fragen:

-ist das der Ripple aus der Versorgung und wenn ja, wieso schlägt der 
trotz einer power supply rejection von ca. 100db so stark auf den 
Ausgang?
-wie kann man dem abhelfen? Als Versorgung gibt es nur die ungeregelten 
+/-17V, da bleibt für Spannungsregler wenig Platz. Der LT1001 muss, um 
eingangsseitig mit den 14,5V klarzukommen ja mindestens +16,5V haben.

Bin für jeden Vorschlag dankbar!

von Wilhelm F. (Gast)


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Ohne jetzt in die Details einzugehen:

Wieso braucht man einen Stromspiegel aus OPs?

Tut es der mit einfachen bipolaren Transistoren nicht?

von MaWin (Gast)


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Es muß mindestens ein R zwischen OpAmp - Eingang und 1k Widerstand um 
den 10nF vom S des MOSFETs zu trennen. Und mach die 100nF vom + Eingang 
nach Masse weg.

von kent (Gast)


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Danke erstmal für den Vorschlag!
Die 100n vom +Eingang habe ich jetzt mal abgeknipst. Den Widerstand 
einzubauen wird etwas schwierig da schon alles auf Platine gelötet ist, 
da muss ich mir erstmal was überlegen. Aber ich hab testweise den 10n 
mal ganz entfernt (in der verlinkten Originalschaltung gibts auch keine 
externe Kompensation). Hat leider nichts gebracht, gleiche Amplitude, 
gleiche Freuqnz.

Ist das denn nun der Versorgungsrippel der da durchschlägt?

von Elena (Gast)


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Was für ein furchtbarer Schaltplan! Kannst du das nicht mal gescheiter 
malen?

von kent (Gast)


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Ich hab den OP probehalber mal mit geregelten (7815/7915) +/-15V 
versorgt und das Problem bleibt exakt das gleiche :(
Jetzt bin ich komplett ratlos...

von MaWin (Gast)


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> und das Problem bleibt exakt das gleiche :(

Wie geht's denn nach deinem Ausgang des OpAmps wo 6 dransteht weiter ?

Keine Bauteilnummern, man kriegt Augenkrebs bei diesem "Schaltplan".


 --+--Shunt--+--- Ausgang
   |         |
   1k        +--|+\
   |            |  >--+
   +------------|-/   |
  S|                  |
   I|-----------------+
   |
   +---
   |
   10k
   |
 Masse

Das sollte ja erst mal funktionieren wenn die Spannungen am Shunt noch 
im common mode Bereiche des OpAmps liegen.

 --+--Shunt--+--- Ausgang
   |         |
   1k        +--|+\
   |            |  >--+
   +----1k---+--|-/   |
  S|        10nF      |
   I|--------+--------+
   |
   +---
   |
   10k
   |
 Masse

So wäre er stark kompensiert.

Aber was folgt danach ? Ein Spannungsfolger als Buffer an 10k, der von 
560k gefolgt wird ist ja schon abenteuerlich genug, dann verglichen per 
weiterem OpAmp an einer Leitung die per BC547 zu NEGATIVEN Regelspannung 
geht ist vollkommen abstrus, das ganze bekommt den Strom-Sollwert über 
68k und scheint nicht analog, sondern als Komparator aufgebaut zu sein, 
ich weiß da nicht mehr was du da machen willst.

von kent (Gast)


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Ja der Schaltplan ist grauenhaft ich weiß, hab bislang keine Zeit gehabt 
den schön zu machen :)

Nach dem Buffer gehts direkt an den ADC der Digitalanzeige (nicht 
eingezeichnet) UND an einen Komparator der mit dem Maximalstrom 
vergleicht und der wiederum steuert ein RS Flipflip. Der Transistor ist 
nur dazu da bei Kurzschluss bzw. >6A den Referenzwert für den 
Maximalstrom runterzuziehen sodass die Sicherung in jedem Fall 
anspringt.

Ist aber auch egal denn wenn ich den Buffer-OP aus der Fassung nehme ist 
nach dem rot markierten Punkt alles weitere abgeschnitten und ich hab 
immer noch das gleiche Problem. Es hat also mit dem folgenden Teil 
nichts zu tun.

Für die Kompensation hab ich schon versch. C's probiert, das bewirkt 
genau gar nichts.

von MaWin (Gast)


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Ok, es soll also keine Stromregelung sein, sondern eine Abschaltung.
Da kann ein Kondensator (oder zwei oder drei) ja nützlich sein um der 
Sicherung eine gewisse Trägheit zu geben.
Nur was am Eingang vom Buffer anders sein soll als am Eingang des nach 
560k folgenden OpAmps erschliesst sich mir nicht.
Wenn die Sicherung aber erst mal ausgelöst wurde, muß man keinen 
Winztransistor zusätzlich zerbraten, zumal sich mir das über den BC547 
auch nicht erschliesst.

Was ich nicht verstehe ist
"Der LT1001 muss, um eingangsseitig mit den 14,5V klarzukommen ja 
mindestens +16,5V haben"
du hast doch nun 15V und angeblich keine Änderung gesehen.

Was ist denn, wenn die Ausgangsspannung nur 9V beträgt ?

Wie gross ist denn der Brumm auf den 15V, denn wenn der Regler nur 17.5V 
nominell bekommt würde mich nicht wundern, wenn jede 1/100 Sekunde die 
Eingangsspannung DOCH unter die 17.5V fällt.

von kent (Gast)


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"du hast doch nun 15V und angeblich keine Änderung gesehen."

Ja ich teste momentan mit 1-5V Ausgangsspannung des Netzteils, da reicht 
das ja völlig. Um das Netzteil bis 14V zu fahren müsste die 
Versorgungsspannung ja schon min. 16V sein.

An der Versorgung scheint das aber gar nicht zu liegen. Wie gesagt wurde 
probehalber mit zwei Festspannungsreglern versorgt und deren Ausgang 
nochmal mit dem Oszi geprüft - völlig glatt. Am Ausgang des Stromspiegel 
war dann aber wieder die gleiche komische Schwingung zu sehen.

von Kay (Gast)


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Moin!

Ne ganz doofe Frage. Den Strom hast du mal gemessen? Bzw die Spannungen 
die an den OP-Eingängen an liegen? Wenn die schon diesen "Hubbel" machen 
dann kann der OP das ganze auch nur weiter geben.

von Knut (Gast)


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kent schrieb:
> Dummerweise schwingt das ganze sobald Strom fliesst. Bei einem Strom von
> ca. 1A sieht man...

WO fließen die 1A am Ausgang? Hast du dein Netzteil unsymmertrisch 
belastet?
Also 1A nur auf der pos.oder neg. Seite? Wie verhält es sich bei 
symetrischer last?

Es ist äußerst schwer durch deinen Plan durchzublicken, er ist zu mieß- 
evtl. zeichnest du ihn mal neu?

Merkwürdig ist auch, dass der Regler mit 50Hz schwingt. Mit 100Hz würde 
Sinn machen wenn er zu langsam währe, dann könnte er die Oberwelligkeit 
nicht ausregeln, aber 50Hz bei einem Brückengleichrichter? Nein!

Versuch mal mit einem externen Netzteil hinter dem Gleichrichter 
einzuspeisen, an deinem +18V/0V/ und dem nicht vorhandenen -18V Label.


Knut

von kent (Gast)


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Also mit Regler hat das hier nix zu tun. MaWin war ja so nett und hat 
die relevante Schaltung nachgezeichnet. Das ist im Prinzip der "current 
monitor" aus dem Horowitz bzw. aus diversen OP-Datenblättern oder eben 
dem verlinkten AVR-Projekt.

Belastet wurde unsymmetrisch, nur positiver Zweig. Die Ausgangsspannung 
des Netzteils schwingt NICHT. Nur der "current monitor".

Was mir noch einfiel: Das 250R-Trimmer mit dem man das fein abstimmt ist 
mit ziemlich langen Kabeln (20-30cm) verbunden da ich das Ding am 
Gehäuse montiert habe. Kann es daran liegen?

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